Sitzplatz im Paradies

Holzdeck für den Garten

Mit Decke und Buch hat sich immer mal jemand aus der Familie auf den Platz zwischen den Teichen zurückgezogen. Jetzt, wo es dort ein geräumiges Holzdeck gibt, ist er zum absoluten Favoriten geworden. Von allen heiß geliebt und von Frühling bis Herbst genutzt.

Holzdeck für den Garten
Ein Traum im Garten: Holzdeck für den Garten© Jalag/Redeleit

Keine Frage: Ein Platz wie dieser ist einmalig, und es gibt vermutlich keinen Garten, in dem sich dieselbe Situation mit einer baumbestandenen Ebene zwischen zwei kleinen Teichen findet. Doch jeder Garten hat seine Besonderheiten und damit Plätze, die ebenso einmalig sind wie der hier gezeigte. Ein ungewöhnlicher Blick, ein imposanter Baum, eine üppige Kletterrose oder eine alte Mauer machen den Sitzplatz unverwechselbar.

Mit Holzdecks lassen sich auch kleine Flächen nutzen, selbst wenn der Boden uneben oder durchwurzelt ist. Die Konstruktionen sind relativ leicht und erfordern keinen mehrschichtigen Unterbau wie Pflasterflächen. Für dieses Holzdeck wurde Sand aufgeschüttet, um eine ebene Fläche zu schaffen, auf der Gehwegplatten als Grundlage für die Lagerhölzer verlegt sind. Bei unebenem Untergrund könnte man auch mit Punktfundamenten und Stützpfosten arbeiten.

Auch beim Bau eines Holzdecks muss der Untergrund vorbereitet werden. Erforderlich ist eine ebene Fläche, auf der die Gehwegplatten als Unterlage für die Lagerhölzer ausgelegt werden können. Üblicherweise wird dafür Sand aufgeschüttet, glatt abgezogen und verdichtet. Bei dem hier vorgestellten Holzdeck wurden als Randbefestigung für die Sandschüttung Feldsteine aufgeschichtet. Das ist einfach, sieht gut aus und kostete nichts, weil die Steine sich im Garten fanden.

Ist die Fläche kleiner als für den Sitzplatz gewünscht, kann man die Lagerhölzer etwa 30 cm vorragen lassen. Damit lassen sich bei Überständen an beiden Seiten immerhin 60 cm gewinnen. Reizvoll ist das zum Beispiel, wenn das Deck über die Böschung hinaus bis an die Wasserfläche des Teiches reicht oder am Hang 30 cm mehr Tiefe haben kann. Bei sehr welligem oder abschüssigem Untergrund kann es aufwendig sein, eine ebene Fläche mit Sand anzulegen. In so einem Fall kann man mit Punktfundamenten arbeiten. In die darin einbetonierten Pfostenanker setzt man Pfostenabschnitte ein, auf die die Lagerhölzer aufgelegt werden. Mit unterschiedlichen Pfostenlängen lassen sich Höhenunterschiede leicht ausgleichen.

Holzdeck selbstgebaut: Anleitung

Holzdeck selbstgebaut
Längenzuschnitt
© Jalag/Redeleit

Schritt 1/26: Längenzuschnitt

- Für den Längenzuschnitt der Dielen und Konstruktionshölzer leihen Sie sich am besten eine große Kapp-und-Gehrungs-Säge. Um möglichst genau und vor allem rückenschonend damit zu arbeiten, stellen Sie die auf einem langen Tisch auf.

Die Schäftung
© Jalag/Redeleit

Schritt 2/26: Die Schäftung

- Die Schäftung, das sind die ineinandergreifenden Stirnkanten der Dielen, müssen Sie abschneiden. Erst dann können Sie die Diele auf ihre endgültige Länge schneiden.

Die Unterkonstruktionshölzer
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Schritt 3/26: Die Unterkonstruktionshölzer

- Legen Sie die Unterkonstruktionshölzer gemäß Ihrer Skizze zu einem Rahmen aus, und zwar grundsätzlich hochkant, da sie auf diese Weise statisch belastbarer sind.

Abstand der Hölzer messen
© Jalag/Redeleit

Schritt 4/26: Abstand der Hölzer messen

- Der Abstand der Hölzer (Mitte-Mitte) zueinander darf 50 cm nicht überschreiten, sonst biegen sich später die Dielen zu sehr durch. Teilen Sie die Rahmenbreite durch 50 und runden Sie diese Zahl auf die nächste ganze Zahl auf. So erhalten Sie die Anzahl der Unterkonstruktionshölzer. Teilen Sie die Rahmenbreite nun durch diese Anzahl und Sie erhalten den genauen Abstand der Hölzer. Den reißen Sie an einem Querholz an.

Mit Winkel die Abstandsrisse übertragen
© Jalag/Redeleit

Schritt 5/26: Mit Winkel die Abstandsrisse übertragen

- Mit einem Schreinerwinkel und spitzem Bleistift übertragen Sie diese Abstandsrisse auf das zweite Querholz.

Winkel anlegen
© Jalag/Redeleit

Schritt 6/26: Winkel anlegen

- Um die Verbindungswinkel besser und genauer montieren zu können, legen Sie einen kurzen Klotz an die Risse. So wird der Winkel exakt rechtwinklig verschraubt.

Verbindungswinkel verschrauben
© Jalag/Redeleit

Schritt 7/26: Verbindungswinkel verschrauben

- Setzen Sie bei den Verbindungswinkeln mindestens zwei Schrauben pro Schenkel, damit die Rahmenhölzer sich auch später nicht verdrehen können. Verwenden Sie dafür nur Edelstahl- oder verzinkte Stahlschrauben. Achtung: Steht, wie bei uns, ein Baum in der Terrassenfläche, lassen Sie ein paar der Längshölzer weg. So lässt sich der Rahmen um den Baum herum verlegen.

Sandbett als Fundament
© Jalag/Redeleit

Schritt 8/26: Sandbett als Fundament

- Ist der Rahmen montiert, geht es an das Fundament des Decks. Um die Bodenunebenheiten auszugleichen, bringen Sie ein mindestens 10 cm dickes Sandbett aus, das Sie mit 2% Gefälle in Dielenrichtung verdichten und abziehen. Darauf liegen Gehwegplatten im Abstand von maximal 70 cm (lichte Weite).

Rahmen ausrichten
© Jalag/Redeleit

Schritt 9/26: Rahmen ausrichten

- Legen Sie den Rahmen mit den fehlenden Hölzern um den Baum herum auf die Gehwegplatten und richten Sie ihn aus. Legen Sie ihn so, dass die Unterkonstruktionshölzer etwa 12bis14cm entfernt am Baumstamm vorbeilaufen. das ist für die spätere Beplankung wichtig!

Rahmen verschrauben
© Jalag/Redeleit

Schritt 10/26: Rahmen verschrauben

- Liegt der Rahmen richtig, verschrauben Sie die fehlenden Längshölzer mit den Befestigungswinkeln an den Querhölzern.

Rahmen an Gehwegplatten fixieren
© Jalag/Redeleit

Schritt 11/26: Rahmen an Gehwegplatten fixieren

- Der ganze Rahmen muss an mehreren Punkten auf den Gehwegplatten fixiert sein. Arbeiten Sie auch hier mit verzinkten Winkeln. Verdübeln und verschrauben Sie davon drei Stück auf die Breite, zunächst nur auf einer der beiden kurzen Rahmenseiten. Ob Sie die Winkel an den Längs- oder Querhölzern verschrauben, ist gleichgültig. Verwenden Sie 12er-Dübel und 50er-Sechskantschrauben.

Rahmen rechtwinklig ausrichten
© Jalag/Redeleit

Schritt 12/26: Rahmen rechtwinklig ausrichten

- Haben Sie eine kurze Seite verankert, richten Sie den Rahmen rechtwinklig aus. Dazu messen Sie per Maßband die beiden Diagonalen des Rahmens. Sind die beiden gleich lang, ist der Ganze im rechten Winkel. Wenn nicht, korrigieren Sie ihn über die andere kurze Seite, dann haben Sie den günstigsten Hebel. Verdübeln und verschrauben Sie die weiteren Winkel in den Gehwegplatten.

Montage der ersten Diele
© Jalag/Redeleit

Schritt 13/26: Montage der ersten Diele

- Nun folgt die Montage der ersten Diele. Sie steht über die Längshölzer jeweils 5 cm und über das Querholz 2 cm über, damit eine saubere Tropfkante für das Regenwasser entsteht. Bohren Sie die Schraublöcher unbedingt vor, und zwar im Schraubendurchmesser plus 1 mm! Dann brechen erstens die Edelstahlschrauben beim Eindrehen nicht ab, und zweitens müssen Sie wegen der Senkköpfe an den Edelstahlschrauben die Löcher nicht ansenken.

Zweite Diele verschrauben
© Jalag/Redeleit

Schritt 14/26: Zweite Diele verschrauben

- Ist die erste Diele verschraubt, verschrauben Sie die zweite provisorisch etwa 2 m weiter. Dann können Sie nämlich an den beiden eine Diele hochkant montieren, die für die weiteren Dielen als Anschlag dient. So ersparen Sie sich häufiges und vielleicht auch ungenaues Messen der seitlichen Überstände. Die provisorische Diele nehmen Sie dann wieder weg und versetzen sie 2 m weiter, wenn Sie mit der weiteren Beplankung dort angekommen sind.

Dielenabstand errechnen
© Jalag/Redeleit

Schritt 15/26: Dielenabstand errechnen

- Um am anderen Ende des Rahmens mit dem Dielenüberstand sauber rauszukommen, müssen Sie die genauen Dielenabstände errechnen und auf den Längshölzern anreißen. Der ideale Abstand beträgt 8 mm, darf aber zwischen 5 mm und 12 mm variieren. Tragen Sie immer die Nennbreite der Diele (hier 145 mm) plus jeweils 8 mm auf den beiden äußeren Längshölzern an.

Beplankung des Rahmens
© Jalag/Redeleit

Schritt 16/26: Beplankung des Rahmens

- Dann folgt die Beplankung des Rahmens. Es hat sich bewährt, die einzelnen Dielen zunächst nur mit jeweils einer Schraube an zwei Längshölzern zu verschrauben, damit man die Fläche begehen kann. Die vollständige Verschraubung können Sie dann entlang einer über die ganze Rahmenlänge gespannten Maurerschnur zu einem sauberen Schraubbild abschließen.

Zuschnittarbeit sparen
© Jalag/Redeleit

Schritt 17/26: Zuschnittarbeit sparen

- Falls auch bei Ihnen – wie auf dem Foto zu sehen – ein Baum in der Terrassenfläche steht, dann hören Sie mit der letzten ganzen Diele vor dem Baum auf und führen die Beplankung an den beiden Seiten weiter. So sparen Sie sich Zuschnittarbeit für die Ausklinkungen. Die kurzen Dielen schneiden Sie auf eine einheitliche Länge.

Dielen um den Baum verlegen
© Jalag/Redeleit

Schritt 18/26: Dielen um den Baum verlegen

- Bleiben Sie mit den Dielen rundherum etwa 10 cm vom Stamm entfernt. Idealerweise haben Sie die Unterkonstruktionshölzer beim Auslegen des Teilrahmens so gelegt, dass Sie sie nicht aufdoppeln müssen. Das hat den Vorteil, dass Sie auch hier die Schraubenreihen wie auf dem übrigen Deck in einer Flucht durchziehen können

Bau der weiteren Rahmen
© Jalag/Redeleit

Schritt 19/26: Bau der weiteren Rahmen

- Wenn der größte der Rahmen fertig montiert ist, folgt der Bau der weiteren drei Rahmen.

Richtungswechsel
© Jalag/Redeleit

Schritt 20/26: Richtungswechsel

- Mitten in der Fläche des Decks findet ein Richtungswechsel in der Dielenverlegung statt. Die Längshölzer des Rahmens darunter müssen deshalb in der anderen Richtung laufen. Achten Sie darauf, dass Sie die Gesamtflucht mit dem ersten Deck einhalten.

Fugenbreite
© Jalag/Redeleit

Schritt 21/26: Fugenbreite

- Als Fugenbreite zwischen den längs laufenden und den nun quer anstoßenden Dielen reicht eine Zollstockstärke aus. Die Dielen arbeiten in der Länge nämlich bei weitem nicht so stark wie in der Breite.

Wechsel der Verlegerichtung
© Jalag/Redeleit

Schritt 22/26: Wechsel der Verlegerichtung

- Ist auch die querlaufende Fläche verlegt, folgt auf den letzten 60 cm des großen Decks wieder ein Wechsel in die alte Verlegerichtung. Das entspricht der Breite von vier Dielen.

Tragender Rahmen
© Jalag/Redeleit

Schritt 23/26: Tragender Rahmen

- Auch die Stufe zum Teich hin braucht einen tragenden Rahmen aus Unterkonstruktionshölzern. Der Unterbau aus Sandbett und Gehwegplatten ist der gleiche wie beim großen Deck. Wichtig auch hier: Arbeiten Sie ein zweiprozentiges Gefälle in Dielenrichtung ein.

Die Beplankung
© Jalag/Redeleit

Schritt 24/26: Die Beplankung

- Es folgt die Beplankung, wobei die Dielen diesmal parallel zur Stufenkante verlegt werden. Bohren und schrauben Sie die Blenddielen so vor, dass Sie sie später leicht an den Unterkonstruktionsrahmen verschrauben können. Das erspart viel Gefummel.

Blenden fixieren
© Jalag/Redeleit

Schritt 25/26: Blenden fixieren

- Die Blenden unter dem Decksrand rundherum fixieren Sie per Schraubzwinge an der Fläche und richten Sie auf 2 cm Überstand aus.

Ausklinkungen verschrauben
© Jalag/Redeleit

Schritt 26/26: Ausklinkungen verschrauben

- An manchen Stellen können Ausklinkungen in den Blenden nötig sein. Verschrauben Sie sie in den Rahmen.

Ein Holzdeck, das an einem besonderen Platz gebaut wird, lässt sich nicht am grünen Tisch planen. Zunächst einmal muss an Ort und Stelle genau Maß genommen werden: Wie lang, wie breit ist die Fläche, die zur Verfügung steht, wo steht ein Baum oder ein anderes Objekt, das umbaut werden muss? Die Eckpunkte werden mit Pflöcken markiert, zum Messen ist ein Bandmaß praktisch. Mit Hilfe von Richtschnüren und aus Latten zusammen genagelten Winkeln lässt sich überprüfen, ob die abgesteckte Fläche wirklich rechtwinklig ist.

Ein Deck sieht nur gut aus, wenn die Fugenbreite über die gesamte Fläche gleich bleibt. Ideal ist ein Abstand von 8 mm, er kann jedoch zwischen 5 und 12 mm variiert werden. Bei einer in Felder gegliederten Fläche wie hier, wo die Dielen in zwei Richtungen verlegt werden, beeinflusst die gewählte Fugenbreite nicht nur die Länge, sondern auch die Breite der Deckung. Um die Fugenbreite zu ermitteln, muss man ein bisschen rechnen: Zur Dielenbreite wird eine (mögliche) Fugenbreite addiert, dieses Maß dann durch die Länge des Decks minus einer Dielenbreite geteilt. Durch Probieren kommt man zum passenden Maß.

Gefälle und Fugen spielen eine große Rolle für die Haltbarkeit des Decks, denn sie gewährleisten, dass Wasser schnell abläuft und das Holz abtrocknen kann. Dauernde Durchfeuchtung schadet jedem Holz, auch wenn manche viel länger standhalten als andere. Für Terrassen ist Bangkirai besonders gut geeignet, ein sehr hartes, dauerhaftes Holz mit hoher Beständigkeit gegen Pilze und Schimmel. Als eines der wenigen kann es auch in der Erde oder zum Beispiel bei Badestegen im Wasser verbaut werden. Es bleibt gut wasserabweisend und behält seine Farbe, wenn es regelmäßig mit Spezialöl gepflegt wird.

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