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Elektrohobel – So finden Sie das richtige Modell

Mit einem Elektrohobel können ebene Oberflächen genauso wie Bretter millimetergenau auf Dicke aushobelt werden. Wir haben hier für Sie zusammengestellt, worauf Sie beim Kauf eines Elektrohobels achten sollten.

Elektrohobel im Vergleich
  © Trik - stock.adobe.com

Während der klassische Handhobel auch heute noch in jede Schreinerwerkstatt gehört, greifen Heimwerker eher zum Elektrohobel, denn der arbeitet fast von allein. Der Anwender muss ihn nur noch gleichmäßig über das Werkstück führen. Die Arbeit übernimmt dabei eine rotierende Messerwelle.

Alles Wichtige zum Thema Elektrohobel im Überblick

Elektrohobel im Test

Elektrohobel im Vergleich
Elektrohobel - Black&Decker KW712
© Black&Decker

1/5: Black&Decker KW712

  • Aufnahmeleistung/Abgabeleistung: 650 Watt/keine Angabe
  • Wellen-Leerlaufdrehzahl: 17.000 U/Min.
  • Hobelbreite/Spandicke: 82 mm/0 bis 2
  • Maximale Falztiefe: 8 mm
  • Anzahl/Art der Messer: 2 Hartmetall-Wendemesser
  • Hobelsohle Material/Länge: Keine Angabe/260 mm
  • Spanauswurf: Rechts
  • Saugeranschluss-/Staubsack: 38 mm/nein
  • Abstellsicherung/Softgriff: Nein/nein
  • Geräusch SchalldruckLPA/-leistungLWA: 89,1 dB/102,1 dB
  • Netzkabel: 3 m
  • Koffer: Nein
  • Gewicht: 3 kg
  • Herkunftsland: China
  • Besonderheiten: V-Nut in der Hobelsohle, Staubsaugadapter
Elektrohobel - Bosch PHO 20-82
© Bosch

2/5: Bosch PHO 20-82

  • Aufnahmeleistung/Abgabeleistung: 680 Watt/320 Watt
  • Wellen-Leerlaufdrehzahl: 19.500 U/Min.
  • Hobelbreite/Spandicke: 82 mm/0 bis 2
  • Maximale Falztiefe: 8 mm
  • Anzahl/Art der Messer: 1 Hartmetall-Wendemesser
  • Hobelsohle Material/Länge: Alu-Druckguss/250 mm
  • Spanauswurf: Links/rechts umschaltbar
  • Saugeranschluss-/Staubsack: 35 mm/Zubehör
  • Abstellsicherung/Softgriff: Parkschuh/nein
  • Geräusch SchalldruckLPA/-leistungLWA: 90 dB/103 dB
  • Netzkabel: 3,9 m
  • Koffer: Nein
  • Gewicht: 2,2 kg
  • Herkunftsland: Schweiz
  • Besonderheiten: Woodrazer-Technik, stufenloser Spantiefeneinstellknopf, ein Hobelmesser, kein Staubbeutel, geringe Motorleistung und Spandicke.
Elektrohobel - DeWalt D26500
© DeWalt

3/5: DeWalt D26500

  • Aufnahmeleistung/Abgabeleistung: 1050 Watt/keine Angabe
  • Wellen-Leerlaufdrehzahl: 13 500 U/Min.
  • Hobelbreite/Spandicke: 82 mm/0 bis 4
  • Maximale Falztiefe: 25 mm
  • Anzahl/Art der Messer: 2 Hartmetall-Wendemesser
  • Hobelsohle Material/Länge: Alu-Druckguss/320 mm
  • Spanauswurf: Links/rechts umsteckbar
  • Saugeranschluss-/Staubsack: Keine Angabe/Zubehör
  • Abstellsicherung/Softgriff: Parkschuh/ja
  • Geräusch SchalldruckLPA/-leistungLWA: 93 dB/101 dB
  • Netzkabel: 4 m
  • Koffer: Nein
  • Gewicht: 4 kg
  • Herkunftsland: Tschechien
  • Besonderheiten: Spantiefe in 1/10-mm-Schritten einstellbar, Parallelanschlag und Absaugadapter.
Elektrohobel - Festool EHL 65 EQ-Plus
© Festool

4/5: Festool EHL 65 EQ-Plus

  • Aufnahmeleistung/Abgabeleistung: 720 Watt/keine Angabe
  • Wellen-Leerlaufdrehzahl: 15.600 U/Min.
  • Hobelbreite/Spandicke: 65 mm/0 bis 4 mm
  • Maximale Falztiefe: 23 mm
  • Anzahl/Art der Messer: 1 Hartmetall-Spiralmesser
  • Hobelsohle Material/Länge: Alu-Druckguss/keine Angabe
  • Spanauswurf: Rechts/links umbaubar
  • Saugeranschluss-/Staubsack: 27 mm/Zubehör
  • Abstellsicherung/Softgriff: Parkschuh
  • Wellenabdeckung: nein
  • Geräusch SchalldruckLPA/-leistungLWA: 82 dB/93 dB
  • Netzkabel: 4 m
  • Koffer: Systainer
  • Gewicht: 2,4 kg
  • Herkunftsland: Tschechien
  • Besonderheiten: Schmale Maschine mit bis zu 4 mm Spandicke (bis maximal 40 mm Hobelbreite nutzbar), Konstantelektronik, Sanftanlauf, geregelte Leerlaufdrehzahl, Spiralmesser mit ziehendem Schnitt, Parallelanschlag.
Elektrohobel - Makita N1923B
© Makita

5/5: Makita N1923B

  • Aufnahmeleistung/Abgabeleistung: 600 Watt/keine Angabe
  • Wellen-Leerlaufdrehzahl: 16.000 U/Min.
  • Hobelbreite/Spandicke: 82 mm/0 bis 3 mm
  • Maximale Falztiefe: 23 mm
  • Anzahl/Art der Messer: 2 HM-Wendemesser
  • Hobelsohle Material/Länge: Alu-Druckguss/295 mm
  • Spanauswurf: Rechts
  • Saugeranschluss-/Staubsack: 52 mm/Zubehör
  • Abstellsicherung/Softgriff: Nein/nein
  • Geräusch SchalldruckLPA/-leistungLWA: 89 dB/102 dB
  • Netzkabel: 2,5 m
  • Koffer: separat erhältlich
  • Gewicht: 2,9 kg
  • Herkunftsland: Japan
  • Besonderheiten: Große V-Nut für leichtes Anfasen, mit Sonderzubehör stationär einsetzbar, Parallelanschlag.

Hobelwelle am Elektrohobel einstellen

Elektrohobel - Hobelwelle
© Michael Holz

Die meisten Elektrohobel haben eine Messerwelle mit zwei Messern, die aufeinander eingestellt sein müssen. Allerdings entfällt bei den heutigen Hartmetall- Wendemessern eine aufwendige Justierung der beiden Messer. Bosch und Festool begnügen sich bei ihren Hobeln mit jeweils einem Messer. Die Vorteile für den Anwender sind ein einfacherer Messerwechsel und sauberes Arbeiten. Das schräg montierte Spiralmesser von Festool verringert durch den ziehenden Schnitt die Belastung des Motors, die sonst durch den schlagartigen Eingriff der geraden Messer plötzlich auftritt.

Außerdem soll es für eine bessere Oberfläche sorgen. Bei Geräten mit einseitig gelagerter Hobelwelle (Festool HL 850 EB) kann außerdem der komplette Hobelkopf leicht ausgewechselt werden. Achten Sie auch darauf, dass Hobelwelle und Messer mit der Grundplatte fluchten. Gerade bei manchen Billiggeräten war dies in der Vergangenheit oft nicht der Fall. Mit solchen Maschinen lassen sich keine brauchbaren Hobelergebnisse erzielen.

Hobelbreite des Elektrohobels

Die übliche Schnittbreite der meisten Elektrohobel beträgt 82 Millimeter. Es gibt aber auch Geräte mit nur 65 Millimeter Arbeitsbreite vor allem zum Kantenhobeln und sogenannte Breithobel mit gut 100 Millimeter Hobelbreite. Für Zimmerleute bietet die Industrie gar Balkenhobel mit Breiten von bis zu 350 Millimeter an.

Spandicke des Elektrohobels

Spandicke am Elektrohobel einstellen
© Michael Holz

Die Spandicke der meisten Elektrohobel lässt sich von null bis etwa drei Millimeter einstellen. Allerdings eignet sich die Höchsteinstellung bei vielen Geräten nur zum Kantenhobeln. Soll zum Glätten von Flächen die volle Hobelbreite genutzt werden, empfiehlt es sich, einen geringeren Wert einzustellen, weil sonst der Motor schnell überfordert ist. Die Einstellung der Spandicke erfolgt in der Regel über einen großen Drehknopf, der auch als Zusatzhandgriff dient. Damit er sich beim Arbeiten nicht verstellt, sollte die Spandickeneinstellung gerastert sein. Eine gut ablesbare und fein unterteilte Skala erleichtert die Einstellung nicht nur im Wiederholungsfall.

Hobelsohle am Elektrohobel

Die Sohle von Elektrohobeln besteht häufig aus Aluminium-Druckguss. Sie hat zwei Teile: einen fest montierten hinteren und den mit der Spandickeneinstellung variierbaren vorderen Teil. Zum Anfasen von Kanten haben die meisten Geräte in der vorderen Hobelsohle eine V-Nut, mit der der Hobel auf die Kante aufgesetzt wird. Die Breite der Fase lässt sich durch Verstellen der Schnitttiefe verändern. Einige Maschinen haben drei unterschiedlich tiefe V-Nuten. Da kann der Anwender sich das Verstellen in der Regel sparen.

Messerschutz am Elektrohobel

Zum Schutz der empfindlichen Hobelmesser, aber auch des Untergrundes, auf dem der Hobel abgestellt werden soll, sind Elektrohobel meist mit einer Abstellsicherung ausgestattet. Üblich sind eine Wellenabdeckung oder ein Parkschuh. Erstere schwenkt federnd gelagert über das Hobelmesser, wenn dieses nicht im Einsatz ist. Die Abdeckung verhindert Beschädigungen und verringert die Verletzungsgefahr. Billiger ist die Parkschuhlösung. Der Parkschuh hebt die Hobelsohle beim Abstellen etwas an, damit die auslaufenden Messer den Untergrund nicht berühren. Doch Vorsicht: Man kann sich weiterhin an den Hobelmessern verletzen, und wird der Hobel am Rand der Werkbank abgestellt, kann der Parkschuh schon einmal überhängen und damit wirkungslos werden.

Motorleistung des Elektrohobels

Die Aufnahmeleistung vieler Elektrohobel liegt zwischen 600 Watt und 1.000 Watt. Bei einigen Modellen wird der Motor durch eine Konstantelektronik unterstützt, um die Drehzahl bei hoher Belastung gleichbleibend zu halten, zum Beispiel bei dickem Span und voller Hobelbreite. Eine Drehzahlverstellung gibt es bei Hobeln nicht. Ein Sanftanlauf des Motors und eine Drehzahlreduzierung im Leerlauf, wie man sie von anderen Maschinen kennt, könnten für mehr Komfort sorgen.

Handgriff und Schalter am Elektrohobel

Elektrohobel haben einen zentralen Handgriff, der schräg liegt, damit man den Hobel besser voranschieben kann. Eine ergonomische Softgrip-Auflage verringert bei einigen Modellen die Vibrationen und sorgt für mehr Griffigkeit. Der Einstellknopf für die Schnitttiefe dient meist als Zweithandgriff, mit dem der Anwender für einen gleichmäßigen Andruck des Hobels sorgt. Der Netzschalter ist in den Handgriff integriert und mit einer Einschaltsperre ausgestattet, die bei vielen Modellen Linkshändern Probleme bereitet. Wer den Hobel mit der linken Hand führen möchte, sollte sich deshalb eine Maschine aussuchen, die von beiden Seiten gleich gut bedient werden kann.

Spanabsaugung am Elektrohobel

Spanabsaugung am Elektrohobel
© Michael Holz

Dass beim Hobeln viele Späne anfallen, ist bekannt. Das gilt erst recht für den Elektrohobel. Die teilweise serienmäßig mitgelieferten Staubbeutel sind zwar praktisch, aber nur für kleine Arbeiten empfehlenswert. Sinnvoller ist der Anschluss eines leistungsfähigen Werkstattsaugers. Bei den meisten Maschinen lässt sich der Spanauswurf zwischen rechts und links umstellen oder gar stufenlos verdrehen. So kann der Saugschlauch auf der für die jeweilige Arbeitsposition sinnvollen Seite angeschlossen werden. Achten Sie beim Arbeiten mit der Absaugung darauf, dass der Schlauch immer frei ist. Verstopft er mal, wirkt sich das sofort auf das Hobelergebnis aus.

Elektrohobel – Anschläge

Beim Arbeiten mit dem Hobel kommt man um verstellbare Anschläge nicht herum. Allerdings werden sie in vielen Fällen nicht serienmäßig mitgeliefert. Bei manchen Herstellern gibt es sie noch nicht einmal im Zubehörprogramm. Solche Elektrohobel können Sie getrost vergessen. Der Parallelanschlag sollte auf jeden Fall zur Grundausstattung gehören. Er ist zum Beispiel erforderlich, wenn Kanten maßgenau im rechten Winkel abgehobelt werden sollen. Auch zum Falzen braucht man ihn und zusätzlich einen Falztiefenanschlag, mit dem die Höhe/Tiefe des Falzes begrenzt wird. Ein verstellbarer Winkelanschlag erlaubt maßgenaues Hobeln von Gehrungen und Schrägschnitten. Kontrollieren Sie die Winkeleinstellung und achten Sie darauf, dass der Winkelanschlag exakt anliegt.

Elektrohobel-Zubehör

Eine einfache Stationäreinrichtung macht den Elektrohobel zur Abrichte für sägeraue Leisten und kleinere Werkstücke. In ihr wird der Hobel über Kopf eingespannt. Achten Sie beim Kauf auf einen Sicherheitsabdeckung der Hobelwelle, wenn das Gerät selber keine hat. Eine Abricht- und Dickenhobelvorrichtung erlaubt nicht nur das Abrichten von Kanthölzern, sondern auch exaktes Dickenhobeln, das heißt das Anfertigen von gehobelten Leisten oder Werkstücken mit genau definierter Dicke.

Einkaufstipps für Elektrohobel

  • Kaufen Sie ein Gerät mit genügend Motorleistung. Eine Konstantelektronik ist hilfreich, wenn Sie nicht nur Weichholz hobeln wollen.
  • Der Spanauswurf sollte sich leicht zu beiden Seiten verstellen lassen.
  • Achten Sie auch auf das serienmäßige und lieferbare Zubehör für den Elektrohobel.

Wissenswertes über den Elektrohobel

Handhobel sind ein traditionsreiches Werkzeug. Sie wurden schon vor mehr als 3.000 Jahren eingesetzt. Der klassische Hobel aus Holz hat einen Körper aus Weißbuche und eine Sohle aus Pockholz, einem sehr harten palisanderähnlichen Holz. Einfachere Modelle bestehen aus gedämpfter Rotbuche mit einer Sohle aus Weißbuche. In dem Hobelkasten befindet sich ein großer Spandurchgang, in dem das Hobeleisen aus gehärtetem Werkzeugstahl mit einem Keil aus Holz eingespannt ist. In Mitteleuropa sind Hobel meist aus Holz gefertigt. Vor allem im angelsächsischen Raum werden dagegen Hobel aus Metall vorgezogen. Sie sind oft vielseitiger und präziser einstellbar. Allerdings gibt es auch Hobel aus Holz mit Schrauben für die Feinjustierung. Für präzises Arbeiten mit dem Hobel ist eine sorgfältige Pflege und regelmäßiges Schärfen notwendig.

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Trotz elektrischer Schleif- und Hobelmaschinen ist der traditionelle Handhobel ein Werkzeug, auf das kein Tischler verzichten würde. Mit Doppel-, Putz- und Simshobel ist man für die meisten Arbeiten bestens gerüstet.

Das Hobeleisen kann mit entsprechender Übung auf einer Nassschleifmaschine geschärft werden. Hier hilft eine spezielle Schleifvorrichtung, die den exakten Schleifwinkel garantiert. Dieses Zubehör lohnt auch, wenn man auf einem Schleifstein schärft. Auch die Hobelsohle muss gepflegt werden. Mit einem geraden Lineal prüfen Sie, ob sie noch plan ist. Zum Nachschleifen spannen Sie ein feines Schleifpapier auf eine plane Oberfläche und schieben den Hobel (ohne eingebautes Hobeleisen) mehrfach über das Schleifpapier. Zwischendurch kontrollieren Sie das Ergebnis immer wieder einmal mit dem Lineal. Für unterschiedliche Aufgaben gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Hobeltypen und Größen. Wichtig ist vor allem die Breite des Eisens, die Hobelbreite. Sie beträgt bei Schlicht- und Doppelhobeln zirka 45 bis 48 Millimeter, beim Rauhbankhobel 60 Millimeter und beim schmalen Simshobel 30 Millimeter.

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