Wände kreativ gestalten

Ziegeloptik für die Wand

Eine glatte, weiße Wand ist langweilig. Wie wäre es mit Ziegeloptik? Wir zeigen, wie Sie Ihre Wand im kreativen Backstein-Look gestalten.

Ziegeloptik
Verblüffend echt: Die Ziegeloptik© Jan Schönmuth

Wie lässt sich eine langweilige weiße Wand spannend gestalten? Zwar sorgen Farben und Tapeten für eine ansprechende Optik, dennoch bleiben auch hier Haptik und Dreidimensionalität auf der Strecke. Kaum jemand wird widersprechen, dass eine echte Ziegelmauer ganz anders wirkt als eine Tapete im Ziegelstein-Look.

Wandgestaltung in Ziegeloptik selbst gemacht

Allein aus diesem Grund eine Wand abzureißen, um sie anschließend als Ziegelmauer wieder aufzustellen, macht natürlich keinen Sinn. Braucht es auch gar nicht: Eine gute Ziegelstein-Optik – eine, die aussieht und sich anfühlt wie eine Ziegelwand – lässt sich sehr einfach herstellen.

Vorausgesetzt, man weiß wie: Dazu wird auf die ursprüngliche Wand Putzgips aufgetragen und mit einer Fugenkelle werden Mauerfugen hineinmodelliert. Nach dem Trocknen braucht man die Wand nur noch zu überarbeiten und streichen, fertig! Diese Technik geht schnell, ist sehr einfach auszuführen und wirkt verblüffend realistisch - ähnlich wie unsere Anleitung zur Beton-Optik.

Das brauchen Sie für die Wandgestaltung in Backsteinoptik

Material

  • 1x Haftputzgips
  • 1x Siebdruckplatte 7 x 200 x 2,1 Zentimeter
  • 1x Dispersionsfarbe
  • 1x Sperrgrund
  • 1x Montagekleber
  • Schrauben 4 x 30

Werkzeug

  • Fugenkelle
  • kleine Wasserwaage
  • Eimer
  • Quast
  • Rührwerk oder Rühraufsatz
  • Glättkelle
  • Abziehbrett
  • Fugenkelle
  • Spachtel
  • Kelle
  • Farbrolle
  • Akkuschrauber

1. Speziallineal anfertigen

Entlang des Speziallineals werden die Fugen des Ziegelsteinmusters gezogen. Wie breit das Lineal ist, bestimmt die "Ziegelhöhe" und ist somit wichtig für die Optik.

Ziegeloptik: Speziallineal
Wasserwaage befestigen
© Jan Schönmuth

Schritt 1/4: Wasserwaage befestigen

Um später das Lineal exakt ausrichten zu können, wird eine Wasserwaage mit Montagekleber auf das Brett geklebt.

Bündig positionieren
© Jan Schönmuth

Schritt 2/4: Bündig positionieren

Mithilfe einer seitlich angelegten Holzleiste positionieren Sie die Wasserwaage bündig auf dem Brett.

Griffleisten montieren
© Jan Schönmuth

Schritt 3/4: Griffleisten montieren

Damit das Lineal gut zu handhaben ist, werden noch drei Griffleisten auf dem Linealbrett verschraubt.

Abstandsschrauben
© Jan Schönmuth

Schritt 4/4: Abstandsschrauben

Damit das Lineal beim Anlegen nicht in den Putz gedrückt wird, werden "Abstandsschrauben" durch das Linealbrett geschraubt. Die Länge der Schrauben entspricht der Dicke der Schiene plus der Dicke des Putzauftrags (circa 5 Millimeter). So gibt es keinen unschönen Abdruck im Putz.

2. Wand vorbereiten

Nun wird die Wand genässt und Putz aufgetragen. Bearbeiten Sie jeweils nur ein Teilstück von etwa einem Meter Höhe, sonst härtet der Putz zu schnell aus.

Zum Material: Rotband-Haftputzgips von Knauf eignet sich gut, um frei strukturierte oder glatt abgezogene Oberflächen an Innenwänden oder Decken herzustellen. Durch spezielle Zuschlagstoffe haftet er im Vergleich zu normalem Putz besser an Betondecken, Wandflächen sowie Betonfertigteilen. Zudem lässt er sich einfach verarbeiten.

Ziegeloptik: Wand verputzen
Wand vornässen
© Jan Schönmuth

Schritt 1/4: Wand vornässen

Nässen Sie die Wand mit einem Malerquast und Wasser vor. Das verhindert, dass der Putz zu schnell austrocknet.

Putz anrühren
© Jan Schönmuth

Schritt 2/4: Putz anrühren

Rühren Sie den Putz gemäß den Angaben auf der Packung an.

Putz aufbringen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/4: Putz aufbringen

Bringen Sie den angerührten Putz mit einer schräg gehaltenen Glättkelle auf.

Putz verteilen und glätten
© Jan Schönmuth

Schritt 4/4: Putz verteilen und glätten

Den Putz gleichmäßig circa 5 Millimeter dick auf der Wand verteilen und mit dem Abziehbrett glätten.

3. Mauerfugen ziehen

In den weichen Putz werden die Mauerfugen gezogen. Eine gleichmäßige Optik erhält man, wenn man möglichst selten absetzt und die Fugen in einem durch zieht. Misslingt eine Fuge, streicht man den Putz wieder glatt und zieht die Fuge erneut.

Zum Werkzeug: Mit Fugenkellen werden normalerweise die Zwischenräume zwischen Ziegeln oder Klinkern verfugt. Dafür nimmt man mit der Fugenkelle den Mörtel auf und bringt ihn in die offenen Fugen ein. Der Mörtel wird in der Fuge mit der Fugenkelle glattgestrichen. Da Stein- oder Klinkerwände verschieden große Fugen haben, gibt es Fugenkellen in zahlreichen Größen und Breiten. Im beschriebenen Fall kann die Breite der Fugenkelle frei nach den eigenen Vorstellungen gewählt werden.

Ziegeloptik: Mauerfugen ziehen
Lineal ausrichten
© Jan Schönmuth

Schritt 1/6: Lineal ausrichten

Richten Sie Ihr Speziallineal waagerecht aus und ziehen Sie mit der Fugenkelle eine gleichmäßige Linie in den Putz.

Fugen ziehen
© Jan Schönmuth

Schritt 2/6: Fugen ziehen

Streichen Sie hierfür mit einer gleichmäßigen Bewegung direkt am Lineal entlang.

Vertikale Fugen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/6: Vertikale Fugen

Drücken Sie die vertikalen Fugen leicht in den Putz. Die entstehenden Wülste werden erst in trockenem Zustand abgeschlagen.

Überstände abstoßen
© Jan Schönmuth

Schritt 4/6: Überstände abstoßen

Ist der Putz getrocknet, werden grobe Überstände mit einer Kelle abgestoßen. Achten Sie dabei besonders auf vertikale Fugen.

Kleine Makel verspachteln
© Jan Schönmuth

Schritt 5/6: Kleine Makel verspachteln

Kleine Makel und Löcher, wie sie beispielsweise die Abstandsschrauben am Speziallineal hinterlassen, werden mit frischem Putz neu verspachtelt.

Fertig ist die Ziegeloptik
© Jan Schönmuth

Schritt 6/6: Fertig ist die Ziegeloptik

Je sorgfältiger man arbeitet, desto realistischer wirkt die Ziegeloptik.

4. Wand streichen

Nach der Überarbeitung der gesamten Wand wird sie gestrichen. Dazu muss man als erstes Sperrgrund aufbringen und dann die Wand mit der gewünschten Wandfarbe streichen. Die weiß pigmentierte Spezialgrundierung sorgt für eine gleichmäßige Farbgebung und verhindert, dass der Untergrund durchscheint. Zudem reduziert der Sperrgrund die Saugfähigkeit des darunterliegenden Materials und gewährleistet so optimal die Verarbeitung von Dekorputzen oder Anstrichen.

Ziegeloptik: Wand streichen
Sperrgrund
© Jan Schönmuth

Schritt 1/4: Sperrgrund

Sperrgrund verhindert, das Flecken durchscheinen. .

Mit Grundierwalze auftragen
© Jan Schönmuth

Schritt 2/4: Mit Grundierwalze auftragen

Tragen Sie den Sperrgrund mit einer Grundierwalze auftragen.

Dispersionsfarbe
© Jan Schönmuth

Schritt 3/4: Dispersionsfarbe

Zum Abschluss erfolgt ein Anstrich mit Dispersionsfarbe. Die Farbe kann man frei wählen.

Fertig!
© Jan Schönmuth

Schritt 4/4: Fertig!

Authentisch und schick! Wer würde hier noch eine Trockenbauwand vermuten?

Übrigens: Wenn Ihre Wahl auf die Wandfarbe Weiß gefallen ist, finden Sie hier unseren Test zu den besten Produkten dazu – mit ausführlicher Bewertung, welche Farbe am besten Deckt und wo das Preis-Leistungs-Verhältnis besonders gut ist.

In unserem großen Wandfarben-Test verraten wir, welche Farbe sich lohnt.

Außerdem interessant: Mit Dekorputz lässt sich nicht nur eine Ziegeloptik auf die Wand zaubern. Lese Sie hier, wie Sie Ihre Wände mit Dekorputz sonst noch individuell gestalten können.

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