Raumteiler

Raumteiler aus Gipsplatten: So geht's

Gipsplatten sind hart, spröde und wie der Name schon sagt, es sind Platten. Doch clever eingesetzt, werden sie zu Wohnobjekten, die einem Raum Struktur geben.

Raumteiler aus Gipsplatten
Selber gemachter Raumteiler aus Gipsplatten© Chris Lambertsen

Gleich, ob größere Räume geteilt oder kleine Zimmer strukturiert werden sollen, mit einem halbhohen Raumteiler lassen sich Wohnungen wunderbar gliedern und obendrein noch die unschöne Rückseite von Schlafsofa oder Couch kaschieren. Sie denken nun: Ja, aber woher nehmen? Aus dem Baumarkt natürlich! Mit Gipskartonplatten und Metallprofilen ist ein solcher Raumtrenner flott hergestellt. Vorausgesetzt natürlich, Sie beherrschen den Umgang mit Bohrmaschine, Zollstock, Wasserwaage, Blechschere und Cutter.

Auch die Kosten bleiben überschaubar. So sollten Sie folgende Ausgaben einplanen: Eine 260 x 60 cm große und 9,5 cm dicke Gipsplatte kostet im Baumarkt etwa 2,50 bis 2,90 Euro. Hinzu kommen noch die 2 m langen Blechprofile, die als Variante "U" gut 3 Euro je Stück, als "C"-Variante knapp 5 Euro kosten.

Raumteiler aus Gipskarton bauen

Damit der Bau aus Gipsplatten und Metallständerwerk auch ordentlich zusammenhält, müssen bestimmte Maße eingehalten werden.

  • Da ist zum Beispiel der Abstand der Metallständer untereinander: Er darf nicht größer sein als 62,5 cm. 
  • Bei der Verschraubung der Bodenprofile ist ebenso genau darauf zu achten, dass bei geraden Profilen wenigstens alle 100 cm eine Verschraubung gesetzt wird.
  • Die Gipsplatten selbst werden mit Schrauben im Abstand von 25 cm auf den Metallprofilen festgeschraubt.

Raumteiler aus Gipskarton: Skizze

Raumteiler aus Gipsplatten: Skizze

Zeichnung: Tillman Straszburger

Das Grundgerüst des halbhohen Raumteilers besteht aus Blechprofilen. Daher sollten Sie dem kleinen Regal vorne an der Ecke besondere Aufmerksamkeit schenken. Die Profile müssen nämlich exakt so befestigt werden, wie in Arbeitsfoto 5 der Anleitung. Als Lichtquelle lässt sich hier dann prima eine "Do-it"-Lampe mit Batterie von Osram einsetzen.

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Raumteiler aus Gipskarton Schritt für Schritt

Um diesen Bauvorschlag auszuführen, müssen Sie die beschriebenen Blechprofile und Gipskartonplatten mit einer Dicke von 9,5 oder 12 mm verarbeiten. Anstelle der Blechprofile können Sie natürlich nach gewohnter Art auch Holzlatten verwenden. Aber mit ein bisschen Übung ist es nicht schwieriger, mit den Blechprofilen umzugehen.

Um glatte Schnitte zu erzielen, muss man die Blechschere rechtwinklig zum Blech führen. Doch seien Sie vorsichtig! Die Schnittkanten sind nach dem Durchtrennen extrem scharf.

Gipskartonplatten lassen sich im Gegensatz zu Blechprofilen sehr leicht zuschneiden: Ritzen Sie zunächst mit dem Cuttermesser und einer Wasserwaage als Führung beziehungsweise einem Richtscheit eine Seite des Deckkartons ein, dann knicken Sie mit beherztem Druck diese Schnittlinie über eine gerade Kante, so dass der Gips bricht.

Anschließend wenden Sie die Platte und schneiden den Deckkarton an der Knicklinie.

Raumteiler bauen
Profile zuschneiden
© Chris Lambertsen

Schritt 1/15: Profile zuschneiden

Mit einer Blechschere werden die Profile auf Maß zugeschnitten. Sollten Sie den Raumteiler auf Laminat oder einen ähnlich empfindlichen Bodenbelag stellen, so raten wir beim Zuschnitt unbedingt, eine Decke oder ein Stück Teppich auf den Untergrund zu legen, damit dieser durch die scharfkantigen Metallprofile keinen Schaden nimmt.

Trennwanddichtungsband ankleben
© Chris Lambertsen

Schritt 2/15: Trennwanddichtungsband ankleben

Ein weiterer guter Schutz an den zu verbauenden Profilen ist das Trennwand- Dichtungsband. Es wird rückseitig auf die Profile geklebt und verhindert so zuverlässig Kratzer auf dem Boden. Dieses Selbstklebeband benutzt man normalerweise bei Wandanbindungen. Hier verhindert es dann, dass sich der Schall über die neu aufgestellten Wände in die benachbarten Räume überträgt.

Profile festschrauben
© Chris Lambertsen

Schritt 3/15: Profile festschrauben

Ist der Standpunkt des Raumtrenners festgelegt, sollten die Profile mit Dübeln im Boden verankert werden.

Bodenprofile verbinden
© Chris Lambertsen

Schritt 4/15: Bodenprofile verbinden

Im nächsten Schritt werden nun mittels einer Crimperzange die Bodenprofile (UW-Profile) mit den aufrechtstehenden CW-Profilen verbunden.

Teile verbinden
© Chris Lambertsen

Schritt 5/15: Teile verbinden

Für das kleine Eckregal werden die Schenkel des quer verlaufenden UW-Profils im Winkel von 45 Grad eingeschnitten, die Überstände nach oben gebogen und anschließend mit der Crimperzange verbunden.

Querstreben einsetzen
© Chris Lambertsen

Schritt 6/15: Querstreben einsetzen

Kleine Querstreben sorgen für eine höhere Stabilität.

Gestell überprüfen
© Chris Lambertsen

Schritt 7/15: Gestell überprüfen

Überprüfen Sie das Gestell mit der Wasserwaage auf eine exakte Ausrichtung. Sollte es während der Bauphase schräg geworden sein, so werden die Bodenverankerungen leicht gelöst und dünne Ausgleichshölzchen unter die Profile geschoben.

Gipskartonplatten zertrennen
© Chris Lambertsen

Schritt 8/15: Gipskartonplatten zertrennen

Um die Gipskartonplatten maßgenau zu zertrennen, wird die Kartonschicht mit einem Messer eingeschnitten und anschließend die Platte an dieser Schnittlinie über eine Kante gebrochen. Danach wird die Platte gewendet und die Kartonschicht der Rückseite durchgeschnitten.

Plattenkanten anschrägen
© Chris Lambertsen

Schritt 9/15: Plattenkanten anschrägen

Schrägen Sie die Plattenkanten mit einem Surformhobel etwas an, dann lassen sich später die Stoßkanten besser verspachteln.

Klebestreifen anbringen
© Chris Lambertsen

Schritt 10/15: Klebestreifen anbringen

Sollten sie eine zu verspachtelnde Wandanbindung eingeplant haben, dann kleben Sie seitlich der Profile einen Klebestreifen auf. Nach dem Anspachteln wird dann der sichtbar gebliebene Klebestreifen mit einem Messer abgetrennt.

Gipskartonplatten anschrauben
© Chris Lambertsen

Schritt 11/15: Gipskartonplatten anschrauben

Schrauben Sie die Gipskartonplatten mit Schnellbauschrauben fest.

Kanten abrunden
© Chris Lambertsen

Schritt 12/15: Kanten abrunden

Nun runden Sie die Kanten etwas ab.

Kantenschutz anbringen
© Chris Lambertsen

Schritt 13/15: Kantenschutz anbringen

Jetzt setzen Sie den Gips an und legen den Kantenschutz in das Gipsbett ein.

Haftgrundierung aufbringen
© Chris Lambertsen

Schritt 14/15: Haftgrundierung aufbringen

Aufbringen der Haftgrundierung.

Wandgestaltung mit Easy-Putz
© Chris Lambertsen

Schritt 15/15: Wandgestaltung mit Easy-Putz

Letzter Schritt: Die Wandgestaltung, hier mit Easy-Putz.

Tipp: Es geht auch ohne Crimperzange:  Eine Crimperzange, die die Profile verstanzt ist bei größeren Bauvorhaben eine absolute Arbeitserleichterung. Doch wer keinen Zugriff auf dieses Spezialwerkzeug hat, der kann sich auch anders behelfen. Stellen sie Schritt für Schritt die Metallprofile auf und verbinden sie diese immer gleich mit den Gipsplatten. Eine feststellbare Gripzange leistet dabei große Hilfe.
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