Treppe

Außentreppe aus Steinzeugfliesen

Eine Außentreppe mit Steinzeugfliesen wirkt warm und einladend. Die unglasierten Fliesen bilden einen stabilen und rutschsicheren Belag. Wir erklären, worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Außentreppe fliesen.

Außentreppe pflastern
Die Treppe ist nicht nur schön anzusehen, sondern ist auch robust und langlebig.© SEMAGIN NIKITA - stock.adobe.com

Die Außentreppe vor dem Hauseingang ist großen Belastungen ausgesetzt: Kinder laufen mit matschigen Gummistiefeln auf der Treppe, der Spediteur stellt die bestellte Waschmaschine erst einmal auf der Treppe ab. Pralle Sonne, Regen, Schnee und Frost wechseln sich ab. Das alles soll die Außentreppe über Jahre hinaus schadlos überstehen.

Daher ist bei einer Außentreppe ist auf jeden Fall zu unglasiertem Steinzeug zu raten:

  • Die Stufen sind so auch bei Nässe rutschsicher.
  • Eine glasierte Oberfläche wäre durch die starke Beanspruchung nach einiger Zeit abgerieben und würde nicht mehr gut aussehen.
  • Steinzeugplatten sind härter als Stahl und somit druckunempfindlich. Weil sie keine Feuchtigkeit aufnehmen, sind sie auch frostsicher.
  • Achten Sie darauf, dass die Flächen ein leichtes Gefälle von 2 % haben, damit Wasser nicht stehen bleiben kann.

Außentreppe fliesen mit Steinzeug

Bevor Sie die Fliesen kaufen, berechnen Sie den genauen Bedarf.

  • Jede Stufe wird einzeln ausgemessen.
  • Stufenplatten, Sockelfliesen und die großen Platten, mit denen das Podest belegt ist, werden gezählt.
  • Da die Flächen der Treppenstufen in den meisten Fällen relativ klein sind, ist mit einem Verschnitt von 30% zu rechnen.
Einige Hersteller bieten speziell für Treppen Platten mit Trittkanten, Eckplatten und Sockelplatten an. Das spart Arbeit beim Zuschneiden, und die gerundeten Treppenplatten platzen auch nicht so schnell ab.

Die benötigte Klebermenge richtet sich nach der Zahnung des Spachtels, mit dem der Kleber aufgetragen wird. Das wird im Außenbereich und bei der Größe der Platten acht Millimeter sein. Wenn im kombinierten Verfahren verlegt werden soll, erhöht sich der Kleberbedarf nochmals.

Tipp: Wenn der einzige Zugang zum Haus verfliest wird, ist es sinnvoll, mit einem Schnellkleber zu arbeiten. Die Stufen können dann nach einer kurzen Aushärtezeit von zwei Stunden wieder betreten werden.

Außentreppe als Herausforderung

Die Form der Treppe ist nicht ganz einfach. Bei den Vorbereitungen ist daher Folgendes zu beachten:

  • Zunächst werden die ganzen Platten erst einmal trocken ausgelegt, um Verband und Zuschnitt sichtbar zu machen. Die Fugenbreite, in der später verlegt werden soll, wird dabei berücksichtigt. Nach diesem Verlegemuster werden die Anschnittfliesen vermessen und angezeichnet.
  • Besonders an den Ecken muss sehr genau gemessen werden, denn die fallen im Gesamtbild sehr ins Auge und eine zu breite oder zu schmale Fuge würde auffallen. Eine Winkelschmiege, also ein verstellbarer Winkel als Messwerkzeug, ist hier angebracht.
  • Die dicken Steinzeugplatten, besonders die Stufenplatten, können nicht mehr mit einem normalen Fliesenschneider zugeschnitten werden. Sie werden maschinell mit dem Winkelschleifer getrennt. Es gibt spezielle Trennscheiben für Stein und Diamant­trennscheiben.
  • Die Fliese muss bei dieser Arbeit mit einer Zwinge auf einer stabilen Unterlage festgesetzt werden.
  • Tragen Sie bei der Arbeit unbedingt eine Schutzbrille.
Außentreppe pflastern
Bei einer Außentreppe empfiehlt sich unglasierter Belag – dieser ist rutschfester.© Johnny5696 - stock.adobe.com

Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann der Klebemörtel angemacht werden. Auch der Schnellkleber wird nur mit sauberem Wasser vermengt und mit dem Rührquirl gut durchgemischt. Die Verarbeitungszeit ist bei Schnellkleber kürzer, nämlich nur 30 Minuten.

Nach einer Reifezeit von 5 Minuten wird der Kleber nochmals kräftig durchgemischt.

Fliesen auf der Außentreppe verlegen

Die Treppenfliesen werden im Mittelbettverfahren verlegt. Verwendet man Fliesen mit einer starken Rückenstruktur, müssen sie im kombinierten Verfahren verlegt werden, das bedeutet, der Mörtel wird auch auf der Rückseite der Fliese aufgetragen. Damit werden größere Unebenheiten ausgeglichen.

  1. Das Verfahren wird auch angewendet, wenn Unebenheiten im Untergrund auszugleichen sind. Der Kleber wird mit der 8-mm-Zahnkelle zuerst auf der untersten Stufe aufgetragen, dann auf dem Sockel. Die Kleberstege müssen gleichmäßig und voll auf der ganzen Fläche sein. Die Einlegezeit ist bei Schnellkleber kürzer, nur 15 Minuten.
  2. Arbeiten Sie in kleineren Arbeitsabschnitten, da die Lage der Fliesen auch nur innerhalb dieser 15 Minuten korrigiert werden kann. Ganz besonders im Außenbereich müssen Hohlstellen im Kleberbett vermieden werden, da Wasseransammlungen unweigerlich zu Frostaufbrüchen führen würden.
  3. Die Treppenfliesen werden in das feuchte, vollflächige Kleberbett geschoben und mit dem Gummihammer leicht angeklopft. Sie dürfen an keiner Stelle direkten Kontakt zum Untergrund haben, da das bei Druckbelastungen zum Brechen der Fliese führen würde. Zuerst werden die ganzen Fliesen verlegt, dann die Anschnittfliesen an den Ecken der Stufen.
  4. Im Außenbereich werden die Fugen mit der Zeit vergrauen, d. h. mehr oder minder deutlich zu sehen sein. Deswegen muss beim Verlegen auf einen gleichmäßigen Fugenabstand geachtet werden. Auch die Fugentiefe ist wichtig, damit die Flächen nach dem Verfliesen gut mit Fugenmasse verfüllt werden können. Reinigen Sie deshalb schon während der Arbeit die Fugen von herausquellendem Kleber.
  5. Das Verfliesen des Podestes bildet den Abschluss dieser Arbeit. Hier kann mit den großen Platten etwas zügiger gearbeitet werden. Der Fugenverlauf richtet sich hier nach den Fugen der Treppenfliesen. Da hier mit einem Schnellkleber gearbeitet wurde, kann zwei Stunden nach dem Verlegen der letzten Fliese verfugt werden.
Außentreppe pflastern
Damit die Treppe im Winter nicht zur Eisbahn wird, ist ein Gefälle von etwa 2% wichtig.© AGM - stock.adobe.com

Was bei der Außentreppe zu beachten ist

  • Auf der Treppe im Außenbereich kann es durch direkte Sonneneinstrahlung zu starken Temperaturschwankungen kommen. Dann sollten möglichst keine sehr dunklen Platten verlegt werden, die sich bei Sonneneinstrahlung stärker aufheizen als helle Platten.
  • Liegt die Treppe hingegen zu sehr im Schatten, kann es bei anhaltend feuchtem Wetter zur Algenbildung auf den Stufen kommen. Dadurch können die Stufen gefährlich rutschig werden.
  • Ein harter Schrubber und ein kräftiger Wasserstrahl beseitigen dieses Übel. Chemische Mittel sind nicht nötig.
  • Die Treppenstufen sollten wegen der Gefahr des Absplitterns keine zu scharfen Kanten haben.
  • Am besten wählt man einen Belag, für den fertige Treppen- und Endplatten angeboten werden. Dann kann man auch ziemlich sicher sein, dass dieser Belag für die harte Beanspruchung auf einer Außentreppe geeignet ist.

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