Satztisch selber bauen
Ein Satztisch besteht aus mehreren Teilen, die ineinandergeschoben sehr platzsparen sind. Benötigt man mehr Tischfläche, lassen sie sich prima aneinanderstellen und vergrößern den Tisch so deutlich. Die Farbwahl der Bauplatten bleibt natürlich Ihrem Geschmack und Einrichtungsstil überlassen.
Die uralte Idee der Satztische ist ja gar nicht so schlecht: Drei kleine Tische schieben Sie bei Bedarf einfach untereinander, so dass sie nur noch den Raum des größten einnehmen. Kaufbaren Modellen haben jedoch oft ein Manko: Bauartbedingt müssen die Tisch unterschiedlich hoch sein, damit sie überhaupt ineinander passen.
Nicht so unser Modell! Alle Bauteile haben nach dem Komplettaufbau dasselbe Höhenniveau. Außerdem lassen sich die beiden kleinen Einschubtische in der "Parkposition" auch als herausziehbares Regal nutzen. Ferner haben wir den Tisch mit Lenkrollen versehen, damit er schnell und einfach von A nach B verschoben werden kann.
Alles Wichtige zum Satztisch selber bauen im Überblick
- Einsatzmöglichkeiten des Satztisches
- Satztisch selber bauen – Materialempfehlung
- Satztisch selber bauen – Bauanleitung
Wichtig sind vor allem die Maße der einzelnen Tische. Diese müssen natürlich in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, damit die Tische sowohl im eingeparkten wie auch im ausgeladenen Zustand millimetergenau passen. Ebenso wichtig ist die Aufbauhöhe der Lenkrollen: Die sollten Sie zu erst kaufen, damit Sie das endgültige Maß der Tischhöhe kennen und damit planen können. Erst dann sollten Sie mit dem Bau der beiden Einschubtische beginnen.
Einsatzmöglichkeiten des Satztisches
Alle drei Tische zusammengestellt ergeben eine ausreichend große Abstellfläche für die Bewirtung mehrerer Gäste. Die "Garagen" des Haupttischs sind weiterhin als Ablagen nutzbar.
Die beiden kleinen Beistelltische dienen in ihrer eingefahrenen Position als kleines, ausziehbares Tisch-Regal.
Auf den beiden Kunststoffschienen im Haupttisch gleiten die Beistelltische ganz leicht aus ihrer Garage.
Mit einem einfachen Dreh bringen Sie den Beistelltisch auf gleiche Höhe wie den Haupttisch.
Satztisch selber bauen – Materialempfehlung
Obwohl der Satztisch zunächst eher massiv wirkt, sind die verwendeten Materialstärken doch vergleichsweise schlank gehalten. Eine mit Kirschholzdekor beschichtete 19-mm-Spanplatte ist der Rohstoff, aus dem der Korpus des Haupttisches und die beiden Beistelltische gemacht sind. Nach Belieben lassen sich die kleinen Tische entweder im selben Dekor oder aber in einer anderen Farbe als der Haupttisch bauen. In unserem Beispiel haben wir Erlenholz verwendet.
Bei beschichteten Spanplatten ist es unumgänglich, die Plattenverbindungen auf Gehrung zu schneiden, denn Beschichtungen lassen sich nicht verleimen. Durch die Schrägung werden die Gehrungsflächen außerdem größer und bieten somit mehr Leimfläche. Alle rohen Kanten müssen Sie allerdings mit einem Umleimer veredeln.
Ganz wichtig: Beide Fächer für die Einschubtische brauchen Entlüftungslöcher, damit die Luft beim Einschieben der Tische aus dem Korpus entweichen kann. Ein einfaches 35-mm-Loch auf beiden Seiten des Fachbodens schafft Abhilfe.
Satztisch selber bauen – Bauanleitung
Schritt 1/18: Spanplatten zurechtsägen
Per Tischkreissäge schneiden Sie die Spanplatten des Haupttisches auf den 45°-Gehrungswinkel.
Schritt 2/18: Dübelschlitze fräsen
Für die Mittelwand müssen Sie Dübelschlitze fräsen. Ein passgenau zugeschnittenes Reststück dient als Abstandgeber und Anschlag.
Schritt 3/18: Schlitze fräsen
Auch in drei Seiten der Mittelwand fräsen Sie Schlitze für die Flachdübel.
Schritt 4/18: Löcher bohren
Mit dem Forstnerbohrer bohren Sie mittig in die Bodenplatte je ein Loch auf beiden Seiten der Mittelwand.
Schritt 5/18: Überstände abstossen
Nach Erkalten der Umleimer stoßen Sie mit einem scharfen (!) Stechbeitel die Überstände an allen Seiten vorsichtig ab.
Schritt 6/18: Umleimer aufbügeln
Alle kurzen Kanten der Tischplatten bekommen einen Umleimer. Mit dem Bügeleisen (Wolle/Seide) langsam über die Umleimer fahren und anschließend mit Holz- oder Schleifklotz fest anreiben.
Schritt 7/18: Paketband aufkleben
Die beiden Seitenteile und den Deckel legen Sie mit Gehrung nach unten nebeneinander aus, richten sie an einer geraden Latte aus und kleben über die Außenseiten sechs Streifen Paketband.
Schritt 8/18: Flachdübel einschlage
Das "Plattenpaket" umdrehen und die Flachdübel vorsichtig in die eingefrästen Dübelschlitze einschlagen. Vorher etwas Holzleim in die Schlitze geben.
Schritt 9/18: Probeweise zusammenbauen
Die Mittelwand probeweise ohne Holzleim in die zuvor eingeschlagenen Schlitze in der Tischmitte einführen.
Schritt 10/18: Bohrlöcher markieren
Legen Sie die Bodenplatte auf, und markieren Sie die Bohrlöcher für die Verschraubung der Mittelwand.
Schritt 11/18: Teile leimen
Wenn alles passt, klappen Sie die Teile wieder auseinander und bestreichen die Gehrungsflächen der Platten mit Holzleim. Ein Pinsel sorgt für einen gleichmäßigen Leimauftrag.
Schritt 12/18: Seiten fixieren
Den Korpus klappen Sie nun wieder zusammen, setzen die Bodenplatte auf und fixieren die Seiten mit Paketband. Mit langen Zwingen und Zulagen sorgen Sie für bündige Kanten.
Schritt 13/18: Schrauben eindrehen
Insgesamt vier Holzschrauben sichern die Verbindung der Bodenplatte mit der Mittelwand. Vorbohren nicht vergessen!
Schritt 14/18: Lenkrollen befestigen
Vor der Montage der vier Lenkrollen körnen Sie zunächst die Schraubpunkte an, um die Beschichtung zu durchstoßen. Dann fällt das Schrauben leichter.
Schritt 15/18: Innenleben des Haupttischs
Das "Innenleben" des Haupttischs besteht aus L-förmigen Kunststoff- Führungsleisten und zwei Distanzklötzen mit aufgeklebtem Filzstreifen.
Schritt 16/18: Kunststoffleisten fixieren
Distanzklötze und Kunststoffleisten fixieren Sie mit einem Alleskleber.
Schritt 17/18: Einschubtischteile einfräsen
Auch den Einzelteilen der beiden Einschubtische fräsen Sie zur stabileren Verbindung Schlitze ein.
Schritt 18/18: Einschubtisch zusammenbauen
Einzelteile der Einschubtische mit Paketband bekleben, Gehrungen mit Leim bestreichen und zusammenklappen.
Viel Spaß beim nachbauen und gutes Gelingen.
Artikel aktualisiert am 18.12.2024