Wände und Fassaden

Trockenwände selber stellen – so geht's

Mit Trockenbauwänden können Sie Ihre Wohnung individuell verändern. Wir zeigen Ihnen, welche Grundlagen wichtig sind und worauf Sie beim selber Stellen achten sollten. 

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Wir zeigen Ihnen, wie Sie selber Trockenbauwände stellen können. © Knauf

Der Trockenbau bietet eine schnelle und auch günstige Möglichkeit, in Eigenregie den Grundriss Ihrer Wohnung anzupassen. Trockenbauwände gehören zu den sogenannten leichten Trennwänden, das heißt, sie übernehmen keine statischen Aufgaben bei der Lastableitung des Gebäudes. Auch stellen sie selbst keine Last dar, die in der Statik des Hauses eine Rolle spielen würde. Die leichte Bauweise ist aber nicht gleichbedeutend mit einer niedrigen Stabilität oder gar Hellhörigkeit. 

Wände selber stellen - diese Punkte sind wichtig 

Verschiedene Plattenarten im Überblick 

Wenn Sie eine Schallschutzwand installieren wollen, ist es wichtig, zuerst zu entscheiden, welche Plattenart die beste für Ihre Bedürfnisse ist. 

Diese Plattenarten gibt es
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Schritt 1/4: GKB

GKB ist die graue Standard-Ausbauplatte ohne Ansprüche an Schall-, Brand- oder Feuchteschutz.

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Schritt 2/4: TOP 2000

TOP 2000 heißt die grüne, universell einsetzbare, feuchteimprägnierte und faserverstärkte Ausbauplatte.

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Schritt 3/4: SONICBOARD

SONICBOARD in Pink bietet einen um 3 Dezibel höheren Schallschutz als herkömmliche Ausbauplatten

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Schritt 4/4: DIAMANT

DIAMANT ist besonders hart, die blaue Ausbauplatte bietet hohen Brand-, Schall- und Feuchteschutz.

Schallschutzwände installieren 

Wenn Sie einen möglichst guten Schallschutz möchten, braucht es nicht nur eine Trennwanddämmung im Wandinneren, Sie sollten dazu mindestens zwei Lagen Gipskartonplatten pro Seite montieren. Die helfen Ihnen übrigens auch, wenn Sie mal schwere Gegenstände an der Wand befestigen müssen.

Dabei gehen Sie am besten wie folgt vor: 

  1. Erste Plattenlage verschrauben, dabei die Querfugen versetzen. Der Ständerabstand hängt von der Plattenbreite ab.
  2. Wichtig: Vor dem Verschrauben der zweiten Plattenlage Fugen spachteln. Schraublöcher nicht spachteln.
  3. Die zweite Plattenlage müssen Sie fugen­versetzt zur ersten verschrauben. So bekommt die Wand maximale Stabilität.

Für alle weiteren Wandbeläge müssen die Plattenfugen so gespachtelt werden, dass sie mit den Platten eine ebene Oberfläche bilden. Das gelingt Ihnen nur durch zwei Spachtelgänge mit Fugenmasse.

Wichtig ist deren Konsistenz: Beim ersten Spachteln kann die Masse etwas dicker sein, beim zweiten etwas cremiger.

Plattenfugen verspachteln - Schritt für Schritt
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Schritt 1/5: Spachtelmasse verteilen

Per Schraubgriffspachtel drücken Sie im ersten Gang die Spachtelmasse in die Plattenfugen ein und ziehen sie ab.

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Schritt 2/5: Gipsüberstände abkratzen

Nach etwa einer Stunde kratzen Sie mit dem Schraubgriffspachtel die harten Gipsüberstände eben ab.

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Schritt 3/5: Poren schließen und Masse ausziehen

Im zweiten Gang verwenden Sie einen Glätter, um Poren zu schließen und die Masse breiter auszuziehen.

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Schritt 4/5: Weichen Übergang schaffen

Je weiter Sie die Spachtelmasse in die Fläche ziehen, desto weicher wird der Übergang zu den Fugen.

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Schritt 5/5: Fugen schleifen

Ist die Spachtelmasse ausgehärtet, schlei­fen Sie die Fugen und Ansätze mit einem Schleifgitter sauber an.

Trockenbau mit Nischen 

Die Idee, auf Maß vorgefertigte Kästen mit beschichteten Oberflächen in eine Trockenbauwand zu integrieren, ist eigentlich nicht spektakulär. Das hier gezeigte Nischensystem besteht aber nicht aus einfachen Kästen, diese Kästen sind durch spezielle Nuten und die dazu passenden Bohrungen zur einfachen Fixierung in einem Metallständerwerk geradezu perfekt vorbereitet. Einmal über die zugehörigen Beschläge an den Profilen befestigt, lässt sich jeder Kasten ganz einfach in jede Richtung verschieben, bevor er an seinem Bestimmungsort fest verschraubt wird. Die Nischenkästen selbst bekommen Sie in
verschiedenen Längen von 400 bis 1000 Millimetern.

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Die Werk­ stoffplatten verschrauben Sie selbst zu Kästen. Die sind bis zu 30 Kilogramm belastbar© Knauf

So können Sie den Trockenbau mit Nischen bauen: 

Schritt für Schritt Anleitung
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Schritt 1/8: Metall­profile des Ständerwerks

Die Metall­profile des Ständerwerks müssen für die Nischen 75 Millimeter breit sein

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Schritt 2/8: C­-Profile montieren

Ober- und unterhalb jedes Nischenkastens montieren Sie waagerechte C­-Profile, die Sie aber nicht bis an die vertikalen Profile heranführen. Sie dienen später dazu, dass Sie die Gipskartonplatten rundum sauber verschrauben können.

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Schritt 3/8: Rückwand befestigen

Erst die Rückwand macht aus den vier Holzwerkstoffplatten einen stabilen und rechtwinkligen Kasten zum Einbauen.

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Schritt 4/8: Türen einbauen

Möchten Sie später Türen einbauen, bohren Sie vor der Montage die Schraublöcher für die Scharniere von außen durch.

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Schritt 5/8: Stahlwinkel anbringen

Zwei massive Stahlwinkel pro Seite halten Profil und Seitenwand über eine Schraube zusammen.

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Schritt 6/8: Flächen spachteln

Sind die Kästen montiert und beplankt, spachteln Sie die Flächen. An den Übergängen Fugendeckstreifen einlegen.

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Schritt 7/8: Kästen streichen

Die Flächen innerhalb der Kästen lassen sich streichen, lackieren oder fliesen. Eine Grundierung ist nicht nötig.

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Schritt 8/8: ... und fertig!

Das Ganze wirkt am Ende gar nicht wie eine Trockenbaulösung, sondern wie ein kleiner Erker.

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Artikel aktualisiert am 29.12.2023

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