Bauschäden

Waschbären vertreiben – so werden Sie sie wieder los

Waschbären sehen niedlich aus und sind bei uns eher noch selten. Sie sind kaum größer als Katzen, können aber große Verwüstung im Garten und Haus anrichten. Wir zeigen, wie Sie Waschbären vertreiben, ohne den Tieren oder der Umwelt zu schaden.

Waschbär
Waschbären sehen niedlich aus, können aber großes Chaos und teilweise teure Schäden anrichten. Außerdem übertragen sie häufig Krankheiten.© Bryan - stock.adobe.com

Heute leben Schätzungen zufolge rund 500.000 Waschbären in Deutschland in Freiheit. Besonders viele Waschbären soll es in den Gegenden um Berlin und Kassel geben.

Alles Wichtige zum Waschbären Vertrieben im Überblick 

Das Problem bei Waschbären ist, dass sie kaum eine Scheu vor Menschen und Wohnsiedlungen haben. An und für sich sind in der Wildnis lebende Waschbären nicht wirklich gefährlich für Menschen. Sie nisten sich jedoch allzu gerne in Dachböden beziehungsweise Dachstühlen oder im Garten ein. Dann kann es durchaus problematisch werden.

Insbesondere im Dach können Waschbären Schäden anrichten, die schnell mehrere tausend Euro kosten. Sie zerstören mit Vorliebe die Dämmung und hinterlassen Kot und Urin. Außerdem verschieben Waschbären gerne mal Dachziegel oder knabbern sich anderswo kleine Öffnungen, um ins Innere zu gelangen. Dringt hier nun Regen oder anderweitig Feuchtigkeit ein, kann es zu einem teuren Wasserschaden am Haus kommen.

Aber auch, wenn der Waschbär sich nicht im Haus, sondern im Garten einnistet, ist das nicht unbedingt ein Grund zur Freude. Waschbären sind gefräßige, kleine Diebe. Abgesehen von süßen Früchten wie Äpfel und Kirschen macht er auch vor den Nestern von Vögeln und Reptilien nicht halt. Hier stiehlt und verspeist der Waschbär gerne die Eier sowie die Jungtiere.

Bevor es zu Schäden kommt, sollten Sie versuchen, den Waschbären zu vertreiben. Aber Achtung, nicht alle Methoden sind erlaubt!

Diese Methoden sind beim Waschbären vertreiben verboten!

Versuchen Sie nicht, den Waschbären mittels Lebendfalle dingfest zu machen und an anderer Stelle wieder in die Freiheit zu entlassen. Klingt erst einmal seltsam, da das Tier dabei ja eigentlich nicht zu Schaden kommt. Das Problem ist jedoch erstens, dass gefangene oder in die Enge getriebene Waschbären extrem aggressiv sein können und zweitens wissen Sie nicht, ob es sich nicht vielleicht um ein Muttertier handelt, das sich um Jungtiere kümmern muss.

Waschbär in Lebendfalle
Es ist nicht gestattet, Waschbären mittels Lebendfalle dingfest zu machen und dann anderswo in der Wildnis auszusetzen.© chas53 - stock.adobe.com

Fangen Sie beispielsweise ein Muttertier in Ihrem Garten und setzen es dann in der Wildnis aus, machen Sie sich wegen Tierquälerei strafbar. Noch schlimmer wäre es, das Tier zu erlegen. Dann könnten Sie abgesehen von Tierquälerei auch wegen Wilderei zur Rechenschaft gezogen werden.

Apropos Wilderei: Selbstverständlich ist es verboten, das Tier auf jegliche Weise zu töten oder zu verletzen.

Haben Sie einen Hund, sollten Sie diesen auf gar keinen Fall auf den Waschbären loslassen! Waschbären sind nicht zu unterschätzen und der Kampf Waschbär gegen Hund geht nicht selten tödlich für den Hund aus. Abgesehen davon würden Sie gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, wenn Sie Ihren Hund auf den Waschbären hetzen.

Waschbären vertreiben mit Hausmitteln

Waschbären haben einen sehr feinen Geruchs- sowie Gehörsinn. Genau das kann man sich zunutze machen, um den Waschbären zu vertreiben.

  1. Verteilen Sie Mottenkugeln*. Diese Methode kann sowohl in Innen- als auch Außenbereich angewandt werden. Statt Mottenkugeln können Sie übrigens auch Lavendelsäckchen* verwenden. Beide Gerüche wirken abstoßend auf Waschbären.
  2. Machen Sie Lärm. Dazu eignet sich beispielsweise ein lautes Radio.
  3. Licht gegen Waschbären: Waschbären sind in der Regel nachtaktiv und bevorzugen die Dunkelheit. Grelles oder zumindest hell flackerndes Licht* kann dazu beitragen, dass die Waschbären Ihrem Haus und Garten fernbleiben.
  4. Wasser gegen Waschbären: Waschbären sind zwar generell nicht wasserscheu, ein plötzlicher Wasserstrahl erschreckt aber wohl jeden. Legen Sie sich auf die Lauer und spritzen Sie den ungebetenen Gast mit dem Gartenschlauch an. Aber Achtung: Halten Sie unbedingt gebührend Abstand. Waschbären in Bedrängnis können unter Umständen auch einen Menschen angreifen. Außerdem könnte ein zu scharfer Wasserstrahl das Tier verletzen. Haben Sie keine Lust, auf den Waschbären zu warten, kann auch ein Rasensprinkler, gekoppelt an einen Bewegungsmelder, einen ähnlichen Effekt erzielen.
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Waschbären vertreiben – präventive Maßnahmen

Egal, ob Sie die Waschbären gerade erst vertrieben haben, oder aber vorsorglich etwas unternehmen möchten, ehe die kleinen Raubtiere bei Ihnen Quartier beziehen, es gibt einige Möglichkeiten:

  1. Verschließen Sie jegliche Schlupflöcher, die ins Innere Ihres Hauses führen könnten. Befestigen Sie auch lockere oder gar lose aufgelegte Dachziegel. Waschbären sind intelligent genug, diese beiseitezuschieben, um ins Innere zu gelangen.
  2. Verwenden Sie fest verschließbare Mülltonnen sowie Komposter. Alternativ besteht die Möglichkeit, Ihre Mülltonnen in einer Mülltonnenbox zu verstecken (Zur kostenlosen Bauanleitung gehts hier). Das ist auch der Ästhetik zuträglich.
  3. Schützen Sie Frucht- beziehungsweise Beeren-tragende Büsche und Sträucher mit einem Netz* und beschweren Sie dieses am Boden so, dass der Waschbär nicht darunter hindurchschlüpfen kann.
  4. Sammeln Sie Fallobst wie Äpfel und Birnen, aber auch Pflaumen und Kirschen umgehend auf. Zwar können Waschbären auch auf Bäume klettern, die Früchte dort sind meist aber noch nicht ganz reif oder zumindest weniger süß als die abgefallenen.
  5. Waschbären fressen gerne Schnecken. Leider nützt Ihnen das im Kampf gegen die Weichtiere nicht viel, da der Waschbär auf der Suche nach ihnen Ihr Beet vermutlich einmal gründlich durchpflügt.
  6. Verschließen Sie Garten- und Gewächshäuser über Nacht gut, um dem Waschbären kein Quartier zu bieten.
  7. Bieten Sie keine Steighilfe zu Dachgiebel und Co. Steighilfen können zum Beispiel Rankgitter an Hauswand oder auch Bäume mit Ästen, die zum Dach führen, sein. Letzteres sollten Sie so beschneiden, dass der Waschbär das Dach nicht erreichen kann. Auch kräftige Kletterpflanzen stellen im Übrigen eine gute Steighilfe für Waschbären dar.
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Übrigens: Sie sollten Waschbären auf gar keinen Fall füttern! Das lockt sie natürlich noch mehr an. Füttern Sie außerdem Ihren Hund oder Ihre Katze nicht draußen beziehungsweise stellen Sie die Futterschalen nicht an einer Stelle auf, die auch ein Waschbär erreichen könnte.

Wenn alles nichts hilft, und sich die Waschbären einfach nicht vertreiben lassen, können Sie sich auch an das zuständige Forstamt wenden und um Rat respektive Hilfe bitten.

Waschbären sehen possierlich aus, können aber für den Menschen – abgesehen vom etwaigen finanziellen Schaden – auch gefährlich werden. Waschbären können nämlich auch Krankheiten übertragen.

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Waschbären können Krankheiten übertragen

Waschbären können Infektionskrankheiten wie Tollwut und andere Krankheiten wie Staupe auf den Menschen und seine Haustiere übertragen. Versuchen Sie also auf keinen Fall, das Tier zu berühren oder gar zu streicheln.

Waschbären sind zudem häufig vom sogenannten Spulwurm befallen. Überträgt sich dieser (etwa über die Ausscheidungen des Waschbären) auf den Menschen, kann das im schlimmsten Fall bis zum Tod führen. Finden Sie Waschbärenkot, entfernen Sie diesen ausschließlich mit Handschuhen und im besten Fall mit Atemschutzmaske. Verbrennen Sie den Kot im Anschluss in einem feuerfesten Behälter.

Waschbären sehen niedlich aus, keine Frage. Sie sind aber trotzdem ein eher ungern gesehener Gast. Machen Sie es ihm nicht allzu gemütlich und versuchen Sie auf jeden Fall den Waschbären wieder zu vertreiben, sollte er sich bei Ihnen eingenistet haben.

Artikel aktualisiert am: 30. Oktober 2023

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Artikel aktualisiert am 30.04.2024


Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte
Die Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin) volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Frau Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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