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Bettwanzen bekämpfen – ohne Kammerjäger

Bettwanzen begegnet man manchmal im Hotel oder in einer Jugendherberge, aber auch hin und wieder im eigenen Zuhause. Erfahren Sie hier wie Sie Bettwanzen bekämpfen können, ohne den Kammerjäger rufen zu müssen. 

Bettwanzen bekämpfen
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Bettwanzen leben am liebsten in unseren Schlafplätzen, in Matratzen und in Kissen. Sie sind sehr klein, sodass sie mit bloßem Auge nur schwer erkennbar sind. Bettwanzen saugen menschliches Blut, die Stiche sind allerdings nicht nur unangenehm und jucken, die Insekten können auch Krankheiten übertragen. Es gilt also, schnell zu handeln und zu wissen, wie Sie Bettwanzen bekämpfen können. 

Bettwanzen bekämpfen – diese Punkte sind wichtig 

Bettwanzen und Betwanzenbefall erkennen

Bettwanzen (Cimex lectularius) gehören zur Familie der Plattwanzen und parasitieren normalerweise in den Schlafplätzen von Säugetieren und Vögeln. Aber auch Menschen sind besonders beliebt. Im Schutz der Dunkelheit ernähren sich die Wanzen vom Blut der Lebewesen.

  • Größe: ungefähr 0,5 bis 0,6 Zentimeter
  • Aussehen: flacher Körper, oval und rotbraun (Form ähnelt einem Apfelkern mit Beinen)
  • Farbe: beim Blutsaugen mehr rot als braun (Körperlänge dann bis zu 0,9 Zentimeter)
  • Körper: sechs Beine und zwei Fühler, Mundwerkzeuge auf der Unterseite des Körpers
  • Besonderheiten: verkümmerte Flügel (Bettwanzen können nicht fliegen), nachtaktiv, tagsüber in dunklen Verstecken

Um einen Bettwanzenbefall von dem anderer Parasiten, wie zum Beispiel Flöhen, zu unterscheiden, können Sie verschiedene Kriterien und Merkmale zu Hilfe nehmen, die eindeutig für Bettwanzen sprechen.

Bettwanzen bekämpfen – Bettwanze
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Einen Bettwanzenbefall erkennt man unter anderem an kleinen, schwarzen Punkten auf der Matratze, dem Bettlaken, der Bettdecke oder dem Kopfkissen. Diese Kotrückstände sehen aus der Ferne wie Schimmelsporen aus und können leicht mit diesen verwechselt werden. Außerdem kann es vorkommen, dass Sie auf dem Bettlaken, dem Kopfkissen oder unter dem Bett und dem Lattenrost tote Tiere oder die Häutungsschalen von lebendigen Tieren finden.

Die Bisse der Bettwanzen sind oft in einer Reihe angeordnet („Wanzenstraße“) und ähneln den Stichen von Mücken. Die Stiche der Bettwanzen färben sich ebenfalls rötlich und jucken stark. Zu starkes Kratzen ist hier allerdings zu vermeiden, da sich die Bisse sonst entzünden können. 

Wird ein Mensch besonders häufig gestochen, kann es langfristig zu allergischen Reaktionen kommen.

Bettwanzen bekämpfen – Bettwanzenbisse
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Bettwanzen bekämpfen – 6 Schritte gegen Bettwanzen

Um die Bettwanzen zu bekämpfen und die Parasiten loszuwerden, sollten Sie schrittweise vorgehen.

Diese Schritte helfen Ihnen Bettwanzen zu bekämpfen:
Bettwanzen bekämpfen – Ordnung halten
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Schritt 1/5: Aufräumen

Als Erstes gilt es, alle befallenen Zimmer gründlich aufzuräumen. Je weniger Versteckmöglichkeiten Bettwanzen haben, desto besser. Ordnung hilft auch dabei, zu beobachten, wohin die Bettwanzen kriechen, um gezielt eine Ausbreitung einzudämmen

Bettwanzen bekämpfen – saugen
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Schritt 2/5: Staubsaugen

Der nächste Schritt bei der Bekämpfung der Bettwanzen ist das gründliche Staubsaugen. Saugen Sie das oder die betroffenen Zimmer in allen Ecken und Kanten ab. Auch das komplette Bettgestell und alle Ritzen der Matratze müssen behandelt werden. Die Rückseite und das Innere der Möbel können ebenfalls befallen sein – rücken Sie also alle Einrichtungsgegenstände von der Wand und räumen Sie alle Regale aus, um alle Bettwanzen zu finden und zu bekämpfen. Der Staubsaugerbeutel muss anschließend in einem separaten und luftdicht verschlossenen Plastiksack direkt entsorgt werden. 

Bettwanzen bekämpfen – waschen
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Schritt 3/5: Waschen und Reinigen

Entdecken Sie beim Aufräumen und Saugen des Kleiderschranks Bettwanzen, so waschen Sie Ihre Kleidung bei mindestens 50 °C. Stecken Sie die gewaschene Kleidung anschließend nach Möglichkeit zusätzlich in den Wäschetrockner. Sind die Kleidungsstücke einmal bettwanzenfrei, so ist es besser, sie an einem anderen Ort aufzubewahren, um einem erneuten Befall vor Ende der Bekämpfung der Parasiten entgegenzuwirken. Bei nicht-waschbaren Gegenständen ist die Bekämpfung der Bettwanzen schwieriger, aber nicht unmöglich. Sie können die Gegenstände einzeln von Bettwanzen und Bettwanzeneiern befreien, mithilfe von einem Dampfreiniger*, speziellem Anti-Bettwanzenspray* oder Parasitenfallen*.

Bettwanzen bekämpfen mit Kieselgur
Kieselgur ist ein feines Pulver, das Sie auch in Wasser lösen können.© MarekPhotoDesign.com - stock.adobe.com

Schritt 4/5: Kieselgur verwenden

Um auch im nächsten Schritt alle Löcher, Ritzen und andere Öffnungen von Bettwanzen zu befreien, können Sie Kieselgur* an den bevorzugten Stellen verteilen. Kieselgur ist ein umweltverträgliches Mittel gegen Bettwanzen, welches in Pulverform gekauft wird.  Das Mittel besteht aus feinen und mikroskopisch scharfen Schalenbruchstücken, die den Chitinpanzer der Bettwanzen beschädigen und eine Austrocknung der Parasiten bewirken. Kieselgur ist für Mensch und Haustiere ungefährlich, es sollte aber nicht eingeatmet werden

Bettwanzen bekämpfen – Laken
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Schritt 5/5: Barrieren anbringen

Um die Bettwanzen endgültig loszuwerden, bringen Sie im letzten Schritt Bettwanzenbarrieren an. Als Erstes hilft ein Bettwanzenschutzbezug* auf der Matratze, der einen Befall dieser verhindert. Rücken Sie zudem das Bett nach Möglichkeit von der Wand weg – der Zugangsweg der Bettwanzen wird so erschwert.

Um den Zugang zum Bett komplett zu sperren, bringen Sie nun an den Beinen des Bettgestells doppelseitiges Klebeband an. Bettwanzen bleiben daran kleben und können nicht an den Bettbeinen auf das Bett krabbeln. Mit dem Klebeband können Sie das Bettwanzenproblem außerdem über einige Wochen beobachten. Allerdings muss das Klebeband regelmäßig erneuert werden. 

Kreative Alternative: Das Prinzip der Temperaturabtötung kann auch mit anderen Mitteln nachgeahmt werden. Legen Sie zum Beispiel die Gegenstände luftdicht verpackt in einem großen Plastikbeutel in die Sonne oder ins aufgeheizte Auto, ins Gewächshaus oder in eine Sauna. Die Wärme muss bis in die Tiefe vordringen, um alle Bettwanzen zu beseitigen.

Beachten Sie: Räumen Sie keine unbehandelten Sachen einfach in andere Zimmer. Dies kann zu einer weiteren Verbreitung der Bettwanzen führen!​​​​​

Bettwanzen loswerden – an diesen Orten fühlen sich die Parasiten wohl

Vermuten Sie, dass es sich um einen Bettwanzenbefall handelt, suchen Sie auch an anderen dunklen Orten in Ihrer Wohnung nach den Parasiten. Beliebte Verstecke sind unter anderem:

  • Bettgestell und Bettbezug, sowie Matratzen und Decken          
  • Hinter Regalen, Bilderrahmen, Büchern, Türrahmen oder Wanduhren                             
  • Taschen, Rucksäcke, Gepäck oder Koffer                                                        
  • Kleidung (auch im Wäschekorb) und Schuhe                                                                            
  • Plüschtiere                            
  • Sessel, Sofa, Kissen          
Bettwanzen bekämpfen – aufräumen
Aufräumen ist der erste Schritt der Bekämpfung der Bettwanzen.© sevendeman - stock.adobe.com

Hilfreich ist es auch, wenn Sie sich auf der Suche nach den Bettwanzen überlegen, wann es angefangen hat, welche Räume betroffen sein können und welche Ursache dahinterstecken kann. Klären Sie, über welche Mittel Sie gegen Bettwanzen verfügen und welche Sie eventuell kaufen möchten.

Bettwanzen bekämpfen – Befall vorbeugen

Bevor Sie sich darum kümmern müssen, Bettwanzen wieder loszuwerden, sollten Sie besser Maßnahmen ergreifen, einem Befall vorzubeugen. Um nach einem Befall keinen zweiten zu erleben, ist es zunächst wichtig, das zuvor betroffene Zimmer über einen längeren Zeitraum auf Anzeichen von lebenden Bettwanzen zu kontrollieren und einige der Behandlungsschritte zu wiederholen. Nach etwa 50 Tagen ohne Anzeichen gilt der Haushalt wieder als Bettwanzen-frei.

Um präventiv gegen Bettwanzen vorzugehen, helfen folgende Tipps:

  • Stellen Sie Ihr Bett so auf, dass es keinen direkten Kontakt zur Wand hat. Decken, Kissen und andere Textilien sollten nicht auf dem Boden liegen.
  • Reinigen Sie das Schlafzimmer regelmäßig und gründlich. Hier gehört auch Staubsaugen und ein regelmäßiger Wechsel der Bettwäsche dazu.
  • Kleben Sie die Füße des Bettes mit doppelseitigem Klebeband ab.
  • Kontrollieren Sie gebrauchte Gegenstände auf Ungeziefer, bevor Sie sie in die Wohnung bringen.
  • Stellen Sie im Schlafzimmer Duftkerzen mit ätherischen Ölen auf. Stark riechende Öle, wie Nelkenöl, Lavendelöl oder Minzöl eignen sich hier besonders.
  • Achten Sie im Urlaub darauf, ob es im Hotelzimmer Bettwanzen gibt! Waschen Sie Ihre Kleidung nach dem Urlaub bei mindestens 60 °C.
  • Untersuchen Sie Ihre Haustiere regelmäßig auf Bettwanzen und andere Parasiten (Flöhe).
  • Wechseln Sie Ihre Matratze alle fünf bis acht Jahre. Wählen Sie zudem einen abnehmbaren Bezug, der regelmäßig gewaschen werden kann.
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Diese Parasiten können sich außerdem bei Ihnen ansiedeln:

  • Wenn es im Bett juckt, sind nicht immer Bettwanzen schuld. Auch Milben können Ihnen schlaflose Nächte bereiten. 
  • Die nun auch in Deutschland beheimatete Hyalomma-Zecke breitet sich immer weiter aus und kann gefährliche Krankheiten übertragen. 
  • Aber auch normale Zecken sollten schnell und richtig erkannt und beseitigt werden. 

Ein Bettwanzenbefall hat im eigenen Zuhause nicht zwingend etwas mit Unsauberkeit oder mangelnder Hygiene zu tun. Allerdings fühlen sich die Tiere, wie oben erwähnt, in seltener gewechselter Bettwäsche, Unordnung und dergleichen besonders wohl. Gestalten Sie Ihre Wohnung also so, dass es nicht auch noch einladend ist für Bettwanzen.

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Artikel aktualisiert am 27.02.2024

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