Wohnen

Speckkäfer bekämpfen mit natürlichen Mitteln

In der freien Natur sind Speckkäfer Teil der „Müllabfuhr“ und tragen als Aasfresser dazu bei, tote Tiere zu beseitigen. In der Wohnung können sie allerdings zur Plage werden. Wir erklären, wie Sie Speckkäfer natürlich bekämpfen.

Speckkäfer bekämpfen
Speckkäfer zählen zu den Vorratsschädlingen.© Henrik Larsson - stock.adobe.com

Speckkäfer (Dermestidae) leben auf jedem Kontinent und sind in allen Klimazonen anzutreffen. Die große Familie umfasst weltweit rund 1.000 Arten, von denen hierzulande etwa 68 Arten vorkommen. Dabei ist der Gemeine Speckkäfer mit den Unterarten der Teppichkäfer und der Pelzkäfer am stärksten vertreten.

Alles Wichtige zum Speckkäfer im Überblick

Speckkäfer in freier Natur

Während Speckkäfer in der freien Natur eine wichtige Rolle bei der Beseitigung von Aas spielen, gelten sie in der Wohnung als Vorrats- und Materialschädlinge. Gelangen Speckkäfer in die Wohnung, kann es sogar zu einer regelrechten Plage kommen. Speckkäfer befallen Lebensmittel, aber auch Kleidungsstücke, Heimtextilien und Pelze.

Der Gemeine Speckkäfer ist an seinen schwarz und braun gefärbten Flügeln leicht erkennbar. Die Käfer werden bis zu zehn Millimeter lang. Die erwachsenen Tiere richten keinen Schaden an Textilien und Vorräten an, wie bei Lebensmittelmotten und Kleidermotten sind es die Laven, die große Schäden anrichten.

Die Käfer selbst sind zwar für Menschen nicht gefährlich, allerdings können die Exkremente der Larven sowie ihre Pfeilhaare bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Auch deshalb sollten Sie Speckkäfer schnell bekämpfen.

Speckkäfer bekämpfen
Kot und Pfeilhaare der Speckkäfer-Larve können bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.© Henrik Larsson - stock.adobe.com

Wie entsteht ein Speckkäfer-Befall?

Ins Haus gelangen Speckkäfer auf unterschiedlichen Wegen: Die erwachsenen Tiere werden besonders im Sommer von Lichtquellen angezogen und fliegen durch offene Fenster und Türen in die Wohnung.

Auch Verwesungsgeruch, etwa weil ein Marder seine Beute unter dem Dach versteckt, kann Speckkäfer anziehen. Darüber hinaus können die Larven auch auf kontaminierten Stoffen tierischen Ursprungs eingeschleppt werden. Genau wie die Larven der Kleidermotte fressen auch Speckkäfer-Larven Wolle, Leder und Pelz, aber auch Federn, Haare und Hautschuppen. 

Bei idealen Bedingungen mit Temperaturen zwischen 18 und 25 °C gedeihen Speckkäfer am besten. So können bis zu sechs neue Generationen der Käfer in nur einem Jahr entstehen, was leicht zu einer Speckkäfer-Plage führen kann.

In Ritzen, hinter Leisten und Möbeln, unter Teppichen und besonders in der Nähe von Lebensmittelvorräten legen die weiblichen Speckkäfer ihre Eier ab, aus denen nach acht Wochen die Larven schlüpfen. Diese ernähren sich von Hartkäse, Speck, Trockenei-Pulver, Tierfutter und allen Lebensmitteln, die tierische Eiweißbestandteile enthalten. Auch Keratin-haltige Textilien verschmähen die Speckkäfer-Larven nicht.

Speckkäfer-Befall verhindern

Zwar ist ein Speckkäfer-Befall kein Zeichen für mangelnde Sauberkeit, dennoch sorgt ein aufgeräumter Küchenschrank dafür, dass Speckkäfer keine Nahrung finden und sich so auch nicht fortpflanzen können. Um einen Speckkäfer-Befall zu verhindern, können Sie:

  • verschüttete Lebensmittel sofort aufwischen und entfernen
  • beschädigte Packungen wegwerfen
  • Lebensmittel gleich nach dem Einkaufen in luftdichte Behälter umfüllen
  • regelmäßig Staub wischen, Staubsaugen und die Teppiche ausklopfen, um Krümel, Haare und Hautschuppen zu entfernen
  • Lebensmittel bei unter 18 °C lagern

Einen Befall mit Speckkäfern erkennen Sie an den Fraßlöchern in Nahrungsmitteln und Textilien aus tierischen Fasern sowie in Leder. Auch die langen Kotspuren der Larven sind ein deutlicher Hinweis auf einen Speckkäfer-Befall. Weitere Anzeichen für einen Speckkäfer-Befall sind verstreute Puppenhüllen und Häute sowie Löcher in Büchern, Holzbrettern und Kartons.

Pheromonfallen gegen Speckkäfer

Die Speckkäfer-Larven selbst sind nur schwer zu entdecken, da sie sich bevorzugt an dunkle, warme Orte zurückziehen. Wenn Sie einen Speckkäfer-Befall vermuten, können Sie sich mit Pheromonfallen Gewissheit verschaffen.

Diese mit Sexuallockstoffen bedufteten Klebefallen ziehen männliche adulte Speckkäfer an, sodass Sie sich anhand der in die Falle gegangenen Tiere ein Bild vom Ausmaß des Befalls machen können.

Pheromonfallen sind allerdings nicht ausreichend wirkungsvoll, wenn es darum geht, Speckkäfer loszuwerden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die gefangenen Käfer sich bereits fortgepflanzt haben, ist hoch.

Zudem müssen Sie darauf achten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um keine weiteren Käfer anzulocken. Statt auf Pheromonfallen zurückzugreifen, nutzen Sie lieber die Möglichkeiten, Speckkäfer natürlich zu bekämpfen.

Speckkäfer bekämpfen mit natürlichen Mitteln

Wenn Sie Speckkäfer bekämpfen wollen, müssen Sie zunächst das Nest oder die Nester ausfindig machen, wo die Eier abgelegt wurden. Dann können Sie Maßnahmen einleiten, um die Speckkäfer zu bekämpfen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, mehrere Methoden zur Speckkäfer-Bekämpfung zu kombinieren, um die Käfer zuverlässig zu vertreiben.

Speckkäfer bekämpfen
Der Speckkäfer ist an seiner Farbe und Musterung gut erkennbar.© Henrik Larsson - stock.adobe.com

Speckkäfer beseitigen mit dem Staubsauger

Die Eier, Larven und adulten Speckkäfer können Sie einfach mit dem Staubsauger wegsaugen. Achten Sie darauf, dass der Staubsauger über hohe Saugkraft verfügt. Saugen Sie alle Winkel und Ritzen gründlich aus und werfen Sie den Staubsaugerbeutel hinterher weg.

Diese Methode, um Speckkäfer zu bekämpfen, ist allerdings sehr aufwändig: Um alle Generationen zu erwischen, müssen Sie die befallenen Stellen für etwa 12 Wochen regelmäßig absaugen.

Dabei kann es jedoch immer vorkommen, dass Sie besonders gut versteckte Eier nicht erwischen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Speckkäfer auch auf andere Weisen zu bekämpfen.

Speckkäfer bekämpfen mit Silikon

Wenn sich die Speckkäfer unter dem Dielenboden oder hinter den Fußbodenleisten eingenistet haben, kann es schwer werden, die Larven und Eier vollständig mit dem Staubsauger zu entfernen.

Verschließen Sie stattdessen die Lücken, Spalten und Fugen sorgfältig mit Silikon. Dies hindert die Speckkäfer und ihre Larven daran, das Versteck zu verlassen und bekämpft Speckkäfer mit Nahrungsentzug.

Achtung: Wenden Sie diese Methode, um Speckkäfer zu bekämpfen, nur an, wenn Sie absolut sicher sind, dass sich die Käfer hinter den fraglichen Leisten oder unter dem Boden befinden. Gehen Sie außerdem äußerst sorgfältig bei der Applikation des Silikons vor, um den Bodenbelag nicht zu beschädigen.

Speckkäfer bekämpfen mit Hitze und Kälte

Da die Larven der Speckkäfer auch Keratin verdauen können, können auch Kleider, Vorhänge oder Kissenbezüge von Speckkäfern befallen sein. In Textilien können Sie Speckkäfer mit Hitze oder Kälte bekämpfen.

  • Waschen Sie dazu die befallenen Textilien bei mindestens 60 °C, besser noch heißer.
  • Empfindliche Textilien, die hohe Temperaturen nicht vertragen, können Sie auch einfrieren.
  • Bei unter -20 °C sollten die befallenen Textilien für mehrere Stunden bis Tage eingefroren werden, um die Speckkäfer zuverlässig abzutöten.
Noch wirkungsvoller können Sie die Speckkäfer bekämpfen, wenn Sie die befallenen Textilien mehrmals einfrieren und wieder auftauen.

Leider können Sie mit dieser Methode keine Speckkäfer in Lebensmitteln bekämpfen. Die Larven hinterlassen in den befallenen Lebensmitteln mehrere Zentimeter lange Kotfäden. Dadurch sind die betroffenen Lebensmittel nicht mehr für den Verzehr geeignet. Von Speckkäfern befallene Lebensmittel sollten Sie daher entsorgen.

Speckkäfer bekämpfen mit Stäubesilikaten

Silikatstaub haben eine stark schmirgelnde Wirkung und beschädigt den Panzer der Speckkäfer sowie die Körperoberfläche der Raupen, sodass die Insekten letztlich vielen kleinen Verletzungen erliegen und austrocknen.

Vorsicht allerdings, wenn Sie Speckkäfer mit Stäubesilikat bekämpfen: Der Staub kann die Atemwege reizen. Tragen Sie deshalb immer eine Schutzmaske.

Schlupfwespen* gegen Speckkäfer

Ergänzend zu den genannten Methoden oder auch für sich allein können Sie die Speckkäfer mit Schlupfwespen bekämpfen. Die kleinen Insekten sind nur 0,3 bis 0,4 Millimeter groß und bekämpfen Speckkäfer, indem sie ihre eigenen Eier in die Eier der Speckkäfer legen, wo die Wespenlarven sich von den Speckkäfer-Larven ernähren.

Sind keine Speckkäfereier mehr verfügbar, sterben die Schlupfwespen selbst und zerfallen zu Staub, den Sie einfach beim nächsten Wohnungsputz aufsaugen oder wegwischen.

Wenn Sie die Speckkäfer selbst nicht vertreiben können oder wenn die Käfer immer wieder zurückkommen, sollten Sie sich an einen Fachmann wenden. Ein Kammerjäger kann Ihnen nicht nur helfen, die Speckkäfer endgültig zu vertreiben, sondern erkennt als Schädlingsbekämpfungs-Profi auch die Schwachstellen Ihrer Wohnung und kann so einen erneuten Speckkäfer-Befall verhindern.

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Im Gegensatz zu chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln bieten Raubwanzen eine sichere und natürliche Alternative. Sie ernähren sich von Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben und anderen kleinen Insekten, die Ihre Pflanzen und Ihren Garten schädigen können. Durch den Einsatz von Raubwanzen als natürliche Schädlingsbekämpfer reduzieren Sie den Bedarf an chemischen Pestiziden und schaffen ein ökologisches Gleichgewicht in Ihrem Garten.

Die Vorteile von Raubwanzen liegen nicht nur in ihrer Effektivität, sondern auch in ihrer nachhaltigen Natur. Sie sind ungiftig für Menschen und Haustiere und stellen somit keine Gefahr für die Gesundheit dar. Außerdem vermehren sie sich selbstständig, sodass Sie langfristig von ihrer schützenden Wirkung profitieren können.

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