Rein optisch haben sich die Kaminöfen in den letzten Jahren wenig verändert. Die technische Entwicklung geht aber weiter. Die Öfen von heute sind hochmoderne Verbrennungsanlagen.
In unserem Beispiel ist es die raumluftunabhängige Zufuhr von Verbrennungsluft direkt zum Ofen. Diese Variante hat den großen Vorteil, dass sie die Strahlungswärme des Ofens ohne die üblichen Zugerscheinungen am Boden genießen können.
Die benötigte Luft gelangt über einen Abzweig im Abgasrohr durch die Außenwand direkt zum Ofen. Mittlerweile Standard, zumindest bei den Markenherstellern, ist ein eingebauter Feinstaubfilter im Kaminofen.
Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, dass Ihr neuer Traumofen für den Dauerbrand geeignet ist. Das heißt: Sie können mit Kohle und Briketts heizen. Was vor allem sinnvoll ist, wenn der Ofen über Nacht in Betrieb bleiben soll.
Als Zertifizierung sollten Sie auf das DINplus-Zeichen Wert legen. Das gewährleistet die Einhaltung von strengsten Qualitätsrichtlinien.

Kamin einbauen: Das sollten Sie vorher klären
Eine Ortsbegehung mit dem Schornsteinfeger vor der Bestellung Ihres Wunschofens ist absolute Pflicht. Denn bestimmte hoheitliche Aufgaben darf einzig der Schornsteinfeger ausführen. Dazu gehört auch die Abnahme von Feuerstätten. Welcher Schornsteinfeger für Ihren Bezirk zuständig ist, erfahren Sie im Internet unter www.schornsteinfeger.de. Einfach Postleitzahl und Straße eingeben und Sie bekommen Namen und Anschrift Ihres Schornsteinfegers angezeigt.
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Klären Sie, ob der bei Ihnen vorhandene Schornstein für den Anschluss eines Kaminofens geeignet ist oder ob Sie einen neuen, separaten Schornstein einbauen müssen.
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Wichtig ist die Frage der Verbrennungsluftzuleitung. Die Feuerungsverordnung schreibt vor, dass pro Kilowatt Heizleistung mindestens 4 cbm Raumluft zur Verfügung stehen müssen. In modernen, abgedichteten Häusern kann das ein Problem sein, da nicht genügend Luft nachströmen kann. Auch der Betrieb einer Dunstabzugshaube in der Küche kann den Bedarf erhöhen. Eventuell muss dann ein Frischluftanschluss eingeplant werden.
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Auch den genauen Standort Ihres Ofens sollten Sie mit dem Schornsteinfeger besprechen. Der kann Ihnen die Abstände zu den umliegenden Bauteilen erklären. Entscheidend ist, ob diese zu den brennbaren oder zu den nicht brennbaren Baustoffen zählen.
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Nicht zuletzt kann der Schornsteinfeger auch Tipps für die richtige Ofenwahl geben, vor allem, wenn es um solche Themen wie Feinstaubfilter oder ähnliches geht.
Kamin einbauen: Material
Sind die Grundsatzfragen geklärt, können Sie sich Ihren Wunschkamin bestellen. Unser Tipp: Bleiben Sie bei Markenherstellern!
Kamin einbauen: Der Deckendurchbruch
Deckendurchbrüche sind eine schweißtreibende und staubige Angelegenheit. Je besser Sie die Baustelle vorbereiten, desto weniger Arbeit haben Sie später, wenn Sie Ihren Kamin einbauen.
Schon bei einer kleinen Deckendurchführung entsteht viel Schmutz und Staub. Deshalb sollten Sie nicht direkt unterhalb des Durchbruchs, sondern am besten im ganzen Zimmer ein durchgehendes Malervlies auslegen.
Verkleben Sie die 1-m-Streifen sowohl an der Wand als auch untereinander, damit sie nicht verrutschen und den wertvollen Bodenbelag freigeben. Mobiliar und Heizkörper ebenfalls abdecken.
Kamin einbauen: Aufbau der Elemente
Unser Schachtbau funktioniert fast so einfach wie das Zusammensetzen von Legosteinen. Allerdings muss der Schacht vorher genau eingemessen werden. Die Schachtelemente bestehen aus Calciumsilikatplatten, die oben und unten gefälzt sind. Das Zusammenstecken der Schachtelemente ist denkbar einfach. Ein Montagekleber hält die Steine sicher aufeinander.
Platten oder Elemente aus Calciumsilikat sind formstabil, druckfest, nicht brennbar, diffusionsoffen und alkalisch. Im Falle unseres Schachtes ist besonders der Aspekt Brandschutz entscheidend. Zudem sind die Platten sehr leicht zu verarbeiten.
Kamin einbauen: Im Dachgeschoss geht's weiter
Das Aufwendigste beim Schachtbau ist sicher das Öffnen der Dachschräge. Hier wird der Schacht zwischen zwei Sparren durchgebaut.
Kamin einbauen: Öffnung des Dachs
Das Öffnen des Daches ist nicht ganz ohne, weil hier oft eine luftdichte Schicht durchbrochen wird. Den Anschluss sollten Sie daher eher dem Profi überlassen, damit’s keine Schäden durch Feuchte gibt.
Kamin einbauen: Anschlüsse
Wenn der Schacht steht, müssen Sie die Durchbrüche in Decke und Dach wieder sauber schließen und nachbearbeiten. Arbeiten Sie beim Spachteln immer in zwei Arbeitsgängen: Der erste wird mit zementärem Mörtel ausgeführt, der zweite dann mit einem Flächenspachtel.
Kamin einbauen: Montage
Das Aufstellen des Kaminofens ist kein Hexenwerk und selber zu bewerkstelligen. Die Profis sind aber wesentlich schneller.
Kamin einbauen: Die Verkleidung montieren
Die Anbauelemente sorgen neben einer tollen Optik auch für jede Menge Ablageflächen.
Kamin einbauen: Schamotte-Platten
Ein Kaminofen ist gerade im Brennraum durch die hohen Temperaturunterschiede sehr hohen Belastungen ausgesetzt.
Kamin einbauen: Prüfung durch den Schornsteinfeger
Ganz am Ende steht die Abnahme des Ofens durch den Schornsteinfeger. Sie ist vor allem aus versicherungstechnischen Gründen unverzichtbar.
Kamin einbauen: Restliche Arbeiten
Für die Abschlussarbeiten an Ihrem neuen Kaminofen-Ambiente müssen Sie noch einen halben Tag einplanen.
Kamin einbauen: Inbetriebnahme
Der Umgang mit einem Kaminofen ist nicht schwierig. Einige Dinge über den Betrieb sollte man aber unbedingt wissen, bevor Sie die angenehme Strahlungswärme in Ihren Wohnräumen genießen können.
Übrigens: Hier verraten wir, was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihr eigenes Brennholz sägen wollen. Und hier erfahren Sie alles Wissenswerte über Petroleumöfen.































































































