Einrichtung und Deko

Tillandsien richtig platzieren und pflegen

Luftpflanzen oder auch Tillandsien sind ideal für alle, die keinen besonders grünen Daumen haben. Sie sind relativ anspruchslos und brauchen nicht mal Erde. Wir erklären, wie man Luftpflanzen pflegt und wo sie sich besonders wohlfühlen.

Tillandsien im runden Glas
© Chris - stock.adobe.com

Tillandsien* sehen für manchen Laien oft aus wie künstliche Pflanzen aus Plastik. Das mag unter anderem daran liegen, dass sie keine Erde oder sonstiges Pflanzsubstrat benötigen und häufig zudem recht harte beziehungsweise Blätter haben.

Hinzu kommt, dass Tillandsien so gut wie keine Pflege benötigen. Sie mögen kein direktes Sonnenlicht und wenn man sie etwa einmal die Woche mit etwas Wasser besprüht, sind sie vollauf zufrieden.

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Tillandsien – Standort und Gießverhalten

Luftpflanzen nehmen Wasser oder besser Feuchtigkeit sowie alle Nährstoffe, die sie benötigen, über ihre Blätter auf. Vereinzelt haben Tillandsien zwar Wurzeln, diese dienen jedoch lediglich dazu, dass sie sich an einem Stein*, Ast oder einem anderen Untergrund festhalten können.

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An der Blattoberfläche der Luftpflanzen befinden sich sogenannte Trichomen. Das sind sehr kleine, schwammartige Zellen, die für die Aufnahme von Feuchtigkeit sowie Nährstoffe der Tillandsie verantwortlich ist. Ferner bilden die Trichomen den Sonnenschutz der Pflanzen.

Tipp: Je mehr Trichomen eine Tillandsie hat, desto heller sollte sie stehen. Als Faustregel gilt: Je silbriger und rauer die Oberfläche wirkt, desto mehr Trichomen hat die Luftpflanze.

Die Trichomen sind absolut überlebensnotwendig für Tillandsien. Deshalb ist es wichtig, dass sie nicht zum Beispiel durch Kalk verstopft werden. Je nach Region ist Leitungswasser teilweise sehr hart beziehungsweise kalkhaltig. Ist das Leitungswasser bei Ihnen sehr hart, sollten Sie es besser im Verhältnis 1:1 mit destilliertem Wasser* mischen. Noch besser wäre allerdings Regenwasser.

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Sie können Ihre Tillandsie auf zwei Arten mit Wasser versorgen: Entweder Sie besprühen* sie etwa einmal die Woche mit etwas Wasser oder aber Sie gönnen ihr im Abstand von rund zwei Wochen ein vollständiges Tauchbad.

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Bei beiden Varianten ist es jedoch sehr wichtig, dass Sie die Luftpflanze nach der Wässerung vollständig trocknen lassen. Am besten hängen Sie sie dafür für kurze Zeit sogar über Kopf auf. So stellt man sicher, dass zwischen den Blättern unter keinen Umständen Wasser stehen bleibt. Das mag die Tillandsie gar nicht.

Das regelmäßige Besprühen oder Tauchen hat zudem den Effekt, Blattläuse fernzuhalten. Zu nass sollte die Tillandsie nicht längere Zeit stehen. Dabei könnte sie zu faulen beginnen.

Übrigens eignen sich Räume mit erhöhter Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel das Badezimmer hervorragend als Standort für Luftpflanzen. Stockfinster sollte es darin jedoch nicht sein. Verfügt das Badezimmer über kein Fenster, sollte die Tillandsie zumindest mit einem künstlichen Pflanzenlicht* angestrahlt werden.

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Tipp: Im Sommer können Sie dem Tillandsien-Wasser ruhig etwas Dünger hinzugeben. Entweder Sie verwenden ein spezielles Tillandsien-Spray* oder einen sehr schwach dosierter Orchideen-Dünger*.

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Tillandsien vermehren

Luftpflanzen gehöre zu all jenen Gewächsen, die sterben, wenn Sie sich um die nächste Generation gekümmert haben. Wenn Tillandsien also blühen, tatsächlich bestäubt werden und eine Frucht bilden, bedeutet das in der Regel das Ende der Mutterpflanze. Meist werden aus der Frucht mehr als ein Samen gebildet, weshalb sich diese Methode trotz allem zur Vermehrung eignet. Pflanzt man die Samen nun in Anzucht-Substrat, heißt es Geduld zu haben. Bis es zu einer Keimung kommt, können mehrere Monate vergehen.

Übrigens: Tillandsien sind keine Selbstbestäuber. Wenn man die Vermehrung auf diese Weise erreichen möchte, kann man zum Beispiel den Pollen einer Nachbarpflanze mit einem Pinsel übertragen.

Abgesehen von den Samen bilden sich bei den meisten Tillandsien nach der Blüte außerdem sogenannte Kindel. Dabei handelt es sich um kleine Tochterpflanzen, die aus der Mutterpflanze hervorgehen, ehe diese nach der Blüte ihren Lebenszyklus beendet.

Um auch aus diesen Kindeln neue Tillandsien zu ziehen, wartet man, bis diese mindestens halb so groß sind wie die Mutterpflanze. Dann schneidet man sie vorsichtig ab.

Tillandsien-Kindel
Kurz vor ihrem Ableben bilden Tillandsien sogenannte Kindel aus. Daraus erwächst die neue Generation.© mellsva - stock.adobe.com

In manchen Fällen überlebt die Mutterpflanze die Bildung der nächsten Generation auch. Wenn Sie ihr eine Chance geben möchten und sie zudem nicht von selbst beginnt zu vertrocknen und abzusterben, können Sie einfach warten, bis die Kindel von selbst abfallen. Alternativ können Sie auch einfach sanft an die Kindel greifen. Lassen sie sich ohne weiteres Zutun entfernen, ist es die richtige Zeit. Vermeiden Sie beim Abnehmen jedoch zu hohen Druck.

Sind Kindel und Mutterpflanze der Tillandsie voneinander getrennt, geht es mit den Ablegern folgendermaßen weiter:

  1. Setzen Sie die Kindel in lockere, kalkarme Anzuchterde*.
  2. Gießen Sie sie mit möglichst weichem Wasser, am besten wäre Regenwasser.
  3. Stellen Sie das Töpfchen mit dem Kindel an einen warmen, halbschattigen Standort.
  4. Besprühen Sie das Pflänzchen nun ebenso regelmäßig wie ausgewachsene Tillandsien mit Wasser. Auch hier sollte kein Wasser zwischen den Blättern stehen bleiben.
Tillandsie auf Ast
Luftpflanzen haben ihre Wurzeln nur, um sich an Ästen oder dergleichen festzuhalten. Nährstoffe und Wasser werden hingegen vollständig über die Blätter aufgenommen.© JCM - stock.adobe.com

Führen Sie diese Art der Pflege für rund vier bis sechs Monate fort. Danach können Sie die Jungpflanze aus der Erde holen und nach Belieben in einen Tillandsien-Ständer*, ein geeignetes Pflanzgefäß*, auf eine Wurzel oder sonst einen Untergrund setzen und befestigen.

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Hat die Tillandsien-Jungpflanze in der Erde bereits Wurzeln gebildet, können Sie ihr diese entweder lassen, damit sie sich auf dem neuen Untergrund festhalten kann, oder Sie schneiden sie einfach ab, wenn Sie die Wurzeln als unschön empfinden. Dabei nimmt die Pflanze keinerlei Schaden. Die Wurzeln dienen nur der Befestigung.

Artikel aktualisiert am 24.09.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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