Smart Garden

Indoor-Garden: Smarte Technik für Ihre Zimmer- und Balkon-Pflanzen

Smarte Technologien wie Pflanzenlampen, automatische Bewässerung oder sogar ganze Pflanzsysteme machen jeden zum Zimmerpflanzen-Experten. Wir verraten, welche Gadgets es gibt und was davon sinnvoll ist.

Smart Indoor Gardening – Pflanzenlampe
Pflanzen benötigen von Natur aus rotes und blaues Licht. Pflanzenlampen imitieren genau das können je nach Vegetationsphase passend eingestellt werden.© Elroi - stock.adobe.com

Smarte Technologie kennen viele vermutlich eher aus dem Bereich Smart Home mit WLAN-fähigen Kameras, automatisch an- und ausschaltbaren Lichtern und mehr. Aber auch für Pflanzen gibt es eine ganze Fülle an smarten Gadgets, die für optimale Bedingungen und besseres Wachstum sorgen sollen.

Alles Wichtige zu Indoor Smart Gardening im Überblick

Automatische Bewässerung für Zimmer- und Balkonpflanzen

Wer Zimmer- oder Balkonpflanzen hat, steht früher oder später vor der Frage, wer sich während des Urlaubs oder einer anderen längeren Abwesenheit um das liebe Grünzeug kümmert. Die einfachste Antwort darauf lautet: eine automatische Gießanlage.

Diese kann man als Gieß-Muffel natürlich auch das ganze Jahr über verwenden. Gerade auf dem Balkon stellt ein automatisches Bewässerungs-System eine echte Erleichterung dar. Besonders bei hohen Temperaturen im Sommer kann es leicht sein, dass Ihre Pflanzen gleich zweimal am Tag Wasser benötigen. Statt aber jeden Morgen und jeden Abend brav zur Gießkanne zu greifen, macht das das Bewässerungssystem von ganz alleine. Sie müssen an nichts mehr denken.

Es gibt mehrere verschiedene Arten der automatischen Bewässerung. Wie Sie Ihre Topfpflanzen ganz ohne Technologie automatisch bewässern, lesen Sie in unserem Beitrag Gießvertretung: Vier Ideen zur Bewässerung.

Wenn Sie hingegen lieber auf technischere Hilfsmittel setzen, gibt es dafür mehrere Möglichkeiten:

  1. Selbstwässernde Blumentöpfe
  2. Batterie- oder USB-betriebene Gießanlage
  3. Voll automatisierte Gießanlage mit Bodensensor

1. Selbstwässernder Blumentopf

Dieses automatische Bewässerungssystem ist noch am wenigsten technisch. Im Wesentlichen handelt es sich um einen speziellen Blumentopf mit Wasserreservoir.

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Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass Sie keinerlei Einfluss darauf haben, wie viel Wasser tatsächlich an die Pflanze abgegeben wird.

2. Batterie- oder USB-betriebene Gießanlage

Wer es lieber etwas technischer mag, ist mit einer Batterie- oder USB-betriebenen Gießanlage besser beraten. Für den Balkon käme noch die dritte Variante mit Solar-Anschluss in Frage.

Abgesehen von der Stromversorgung funktionieren diese drei Kandidaten eigentlich gleich. Die Geräte verfügen über eine Wasserpumpe und mehrere Schlauch- und Steckverbindungen. Letztere lassen sich in der Regel auf eine ganz individuelle Länge kürzen und auf mehrere Pflanzgefäße verteilen.

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Die Bedienung ist relativ einfach:

  • Füllen Sie einen Eimer mit Wasser.
  • Legen Sie Batterien in das Gerät ein oder verbinden Sie es mit einem USB-Stecker. Wollen Sie das Gerät auf dem Balkon verwenden, achten Sie bei einer USB-Verbindung unbedingt darauf, dass das Gerät und die Steckdose regengeschützt sind. Andernfalls herrscht Kurzschlussgefahr!
  • Versenken Sie die Pumpen im Wasser und befestigen Sie die Bedieneinheit am Eimerrand. Achtung: Vermeiden Sie es unbedingt, dass insbesondere die Unterseite, auf der sich meist das Batteriefach befindet, mit dem Wasser in Kontakt gerät!
  • Verbinden Sie die Wasserschläuche mit dem Gerät und verteilen Sie sie auf die betreffenden Blumentöpfe.
  • Programmieren Sie nun den Herstellerangaben folgend, wie viel Wasser Ihre Pflanzen wie oft bekommen sollen. Meist erfolgt dies nicht in Milliliter-Angaben, sondern in Gießdauer in Sekunden und Intervallen (Häufigkeit).

Tipp: Die genaue Programmierung ist etwas kniffelig und folgt dem Ausprobier-Prinzip. Wenn Sie die automatische Bewässerung als „Urlaubsvertretung“ verwenden möchten, sollten Sie das System besser ein paar Wochen vorher installieren und solange testen, bis Sie die ideale Programmierung für Ihre Pflanzen gefunden haben.

Manche dieser Geräte haben übrigens auch eine WLAN-Schnittstelle. Sie können also per Smartphone-App den Gießvorgang von überall auf der Welt starten oder stoppen. Perfekte Bedingungen schaffen Sie für Ihre Pflanzen, wenn Sie noch zusätzlich einen Bodensensor verwenden, der den Feuchtigkeitsgehalt misst. Gerade auf dem Balkon sind die Pflanzen teilweise schwankenden Temperaturen und unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Entsprechend unterschiedlich ist auch der Bedarf an Gießwasser.

3. Voll automatische Gießanlagen mit Bodensensor

Grundsätzlich bietet der Handel auch voll automatische Systeme zur Bewässerung an, die mittels integriertem Bodensensor*ohne weiteres Zutun die benötigte Wassermenge selbstständig ermitteln und entsprechend gießen oder nicht.

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Die meisten dieser Systeme erfordern allerdings fortgeschrittene IT-Kenntnisse. Wenn Sie neben dem Gärtnern und Handwerken also auch das Basteln an Elektrotechnik und Programmieren zu Ihren Selbermach-Kompetenzen zählen und für Sie der Begriff Raspberry Pi nicht nur für eine schmackhafte Himbeertorte steht, sind Sie mit einem solchen System gut beraten. Andernfalls sollten Sie sich das besser nochmal überlegen.

Pflanzenlampen für den perfekten Indoor-Garten

Licht ist für Pflanzen überlebenswichtig. Es gibt zwar auch Pflanzen für dunklere Räume, die meisten bevorzugen aber doch einen hellen, wenn auch nicht unbedingt vollsonnigen Standort. Hat man genug Platz auf dem Fensterbrett oder gar einen Balkon stellt das kaum ein Problem dar.

Aber gerade im Winter oder in kleineren, dunkleren Wohnungen ist die ausreichende Belichtung der Pflanzen eine Herausforderung. Eine einfache Methode hierbei nachzuhelfen, sind Pflanzenlampen.

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Pflanzenlampen gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Je nach Bedarf eignet sich ein Modell mit Standfuß, Klemm-Halterung oder zum Aufhängen. Das Prinzip der Lampen ist hingegen meist dasselbe: Bei den Pflanzen-Lampen handelt es sich in der Regel um sogenannt Vollspektrum-LED-Lampen.

Achtung: Pflanzenlampen sind nicht für den ungeschützten Outdoor-Bereich und nur bedingt für das Gewächshaus geeignet, da die Lampen nicht wasserdicht sind.

Abhängig von den Bedürfnissen der Pflanze kann zwischen roter, blauer oder rot-blau-gemischter Bestrahlung in unterschiedlicher Intensität gewählt werden. Meist ist zudem eine Zeitschaltuhr integriert, die die Lampe drei, neun oder zwölf Stunden brennen lässt, dann automatisch ausschaltet und am Folgetag ebendiesen Vorgang wiederholt.

Pflanzenlampen richtig einstellen

Die Einstellung der Lampenfarbe hat nichts mit dem eigenen Farb-Geschmack zu tun. Vielmehr imitiert die Lampe die Farbspektren aus der Natur.

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  1. Pflanzenlampe mit rotem Licht: Das rote Licht regt in erster Linie die Bildung des Pflanzenhormons Meta-Topolin an. Dieses ist verantwortlich dafür, dass das Chlorophyll, also die grüne Färbung der Blätter, bestehen bleibt. Im Wesentlichen wird mit dem roten Licht das Wachstum der Pflanze angeregt.
  2. Pflanzenlampe mit blauem Licht: Das blaue Licht sorgt für eine Erhöhung der Fotosynthese und sorgt für kräftigere Triebe und besseres Blütenwachstum.
  3. Pflanzenlampe mit rot-blau-gemischtem Licht: Dabei werden schlicht beide Lichtfarben gleichzeitig verwendet. Je nachdem was gefördert werden soll, wird die jeweilige Intensität der einzelnen Farben gewählt.

Tipp: Insbesondere in eher dunklen Räumen kann man beide Lichtfarben zu gleichen Teilen einschalten. Bedenken Sie jedoch, dass auch Pflanzen einem bestimmten Vegetationszyklus unterworfen sind und hin und wieder eine kleine Pause brauchen. Verzichten Sie also besser darauf, Ihre Pflanzen das ganze Jahr über für zwölf Stunden mit rotem und blauem Licht in voller Stärke zu bestrahlen. Drehen Sie die Intensität gerade im Winter besser für eine Weile zurück.

Übrigens bietet der Handel auch Anzucht-Sets mit LEDs* an. Dieses Licht ist allerdings nicht rot und blau, sondern wie bei einer herkömmlichen Lampe warmweiß. Gerade Jungpflanzen benötigen unbedingt Licht, um überhaupt zu keimen. Das gilt nicht nur für Lichtkeimer.

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Allerdings ist die Anzuchtzeit auch immer etwas heikel und die kleinen Pflänzchen sehr empfindlich. Sie sollten das Anzucht-Set also besser nicht auf ein Fensterbrett stellen, das durch Lüften die Gefahr von Zugluft birgt. Das könnte die Anzuchtbemühungen zunichte machen. Besser ist ein geschützter Standort. Verfügt ihr Anzucht-Gewächshäuschen über eine Pflanzen-LED, müssen Sie lediglich darauf achten, dass es dort ausreichend warm ist. Dann ist der Erfolg sehr wahrscheinlich.

Smart Garden Systeme

Smart Garden Systeme sind die Königsklasse der smarten Pflanztechnologien. Dabei handelt es sich um ein rundum-sorglos-Paket mit automatisierter Bewässerung und integrierter Pflanzenlampe. Meist werden solche Sets zur Anzucht oder Haltung von Küchenkräutern wie Basilikum und Schnittlauch verwendet.

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Zum Vorziehen von Gemüsepflanzen wie Tomaten oder Salat können Sie sie ebenfalls ohne weiteres hernehmen. Für die generelle Haltung von größeren Pflanzen sind die meisten angebotenen Systeme allerdings zu klein oder schlicht ungeeignet. Größere all-in-one-Systeme werden nur vereinzelt und meist recht hochpreisig angeboten:

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Smarte Indoor-Gardening-Systeme sind eine echte Erleichterung und machen die Haltung von Zimmerpflanzen auch für all jene mit keinem besonders grünen Daumen leichter.

Artikel aktualisiert am 17.10.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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