Bodenbeläge

Die richtige Trittschalldämmung für jeden Boden

Unter Laminat, Parkett oder Vinylboden muss eine Trittschalldämmung gelegt werden, um Geräusche durch Schritte oder andere Faktoren zu dämmen. Doch welche Trittschalldämmung ist die Richtige? 

Trittschalldämmung
Mit unserem Guide finden Sie die richtige Trittschalldämmung für Ihren Boden.© VRD - stock.adobe.com

Trittschall entsteht nicht nur, wenn jemand über den Boden geht, sondern kann auch andere Ursachen haben, zum Beispiel eine schleudernde Waschmaschine, einen Staubsauger oder andere Einflüsse. Da sich Trittschall über Schallbrücken, etwa über den Boden oder dicht an die Wand gerückte Möbel auch in andere Räume übertragen kann, ist eine Trittschalldämmung in vielen Häusern, insbesondere Mehrparteienhäusern, verpflichtend. Allerdings ist auch eine Trittschalldämmung kein Garant für absolute Ruhe. 

Die richtige Trittschalldämmung finden

Im Handel gibt es eine große Auswahl an verfügbaren Trittschalldämmungen aus unterschiedlichen Materialien. 

Trittschalldämmung aus Kork
Trittschalldämmung aus Kork hat besonders viele wohngesunde Eigenschaften.© andrea lehmkuhl - stock.adobe.com
  • Trittschalldämmung aus Holzfasern hat eine besonders hohe Wärmespeicherfähigkeit und wirkt zudem feuchtigkeitsregulierend. Allerdings ist nicht jede Trittschalldämmung aus Holzfasern mit einer Fußbodenheizung kombinierbar – prüfen Sie hier unbedingt die Herstellerangaben. 
  • Trittschalldämmung aus Kork ist besonders nachhaltig, denn sie wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Zudem hat Trittschalldämmung aus Kork eine besonders hohe Dämmleistung, weshalb sie allerdings nicht uneingeschränkt geeignet ist, um über einer Fußbodenheizung verlegt zu werden. 
  • Trittschalldämmung aus Kunststoff ist unter fast allen Bodenbelägen und auch bei einer Fußbodenheizung geeignet. Sie besteht aus Schwer- oder Leichtschaum und ist teilweise mit integrierter Dampfbremse erhältlich. Beachten Sie, dass Sie unter Laminat und anderen harten Bodenbelägen eine Trittschalldämmung mit höherem Aufbau benötigen als unter Vinyl- oder Designböden.
Das könnte Sie auch interessieren
Laminat verlegen
Bodenbeläge
Laminat verlegen – die schlimmsten Fehler
Laminat zu verlegen ist mit der Zeit immer einfacher geworden und für fast jeden machbar. Trotzdem passieren immer wieder Fehler beim Laminat-verlegen. Wir erklären, worauf es ankommt.

Welche Trittschalldämmung für welchen Boden?

Im Neubau müssen Sie die Trittschalldämmung unter den Estrich verlegen. Die Trittschalldämmung sollte unbedingt druckfest sein und darf sich nicht verformen. Der Estrich selbst muss schwimmend verlegt werden und darf weder Wände noch Untergrund direkt berühren, da sich sonst der Schall überträgt.

Unter Bodenbeläge, die auf Estrich mit Trittschalldämmung verlegt werden, müssen Sie keinen zusätzlichen Trittschall legen. Wenn Sie allerdings renovieren, achten Sie bei der Auswahl des Bodenbelags auch auf die passende Trittschalldämmung:

Trittschalldämmung und Laminat
Besonders harte Böden wie Laminat brauchen eine Trittschalldämmung.© VRD - stock.adobe.com
  • Vinylboden: Der klassische Vinyl-Boden ist ein eher weicher Bodenbelag, unter dem eine dünne Trittschalldämmung aus Kunststoff ausreicht. Im Handel sind hierzu spezielle Trittschalldämmungen für Vinyl- und Designböden erhältlich. Da der Bodenaufbau insgesamt sehr niedrig bleibt, ist diese Kombination ideal für Räume, in denen beispielsweise im Türbereich nicht viel Spielraum in der Höhe ist. 
  • Laminat oder Klick-Vinyl: Härtere Bodenbeläge wie Laminat oder Klick-Vinyl übertragen Schall stärker und bedürfen daher einer dickeren Trittschalldämmung. Besonders dämmend wirkt eine Schwerschaum-Trittschalldämmung, die auch über einer Fußbodenheizung verlegt werden kann. Wenn Sie keine Fußbodenheizung haben, ist auch eine Trittschalldämmung aus Kork oder Holzfasern geeignet.
  • Parkett: Auch Parkett ist ein harter Boden und braucht daher eine gute Trittschalldämmung. Kork- oder Holzfaser-Trittschalldämmungen wirken wärmedämmend und feuchtigkeitsregulierend, sind aber nicht immer mit einer Fußbodenheizung vereinbar. Wählen Sie in einem solchen Fall lieber eine Schwerschaum-Trittschalldämmung aus Kunststoff.
  • Fliesen: Bei schwimmend verlegtem Estrich können Sie auf eine zusätzliche Trittschalldämmung unter Fliesen verzichten. Wenn Sie den Boden trotzdem gegen Schall dämmen wollen, wählen Sie spezielle Trittschalldämmplatten für Fliesen verlegen.
  • Teppich: Teppichboden hat selbst dämmende Eigenschaften, sodass eine Trittschalldämmung nicht unbedingt notwendig ist. Falls Sie eine Trittschalldämmung unter Teppich verlegen wollen, achten Sie darauf, dass diese gut befestigt ist und sich nicht wellen kann. 
Tipp: Nur schwimmend verlegte Böden benötigen eine zusätzliche Trittschalldämmung. Bei vollflächig verklebten Böden wirkt der Kleber als zusätzliche Dämmung. 

Trittschalldämmung richtig verlegen

Trittschalldämmung wird in der Regel schwimmend verlegt und muss nicht zusätzlich befestigt werden. Die Ausnahme ist, wenn Sie eine Trittschalldämmung unter Teppichboden verlegen.

  • Verlegen Sie die Trittschalldämmung bei mineralischen Böden über der Dampfbremse, üblicherweise eine PE-Folie. 
  • Verlegen Sie die Trittschalldämmung quer zur Verlegerichtung des späteren Bodenbelages. So können die Bahnen weniger leicht verrutschen und es bilden sich keine Hohlräume unter dem Bodenbelag, die als Schallbrücken wirken können. 

Eine Trittschalldämmung sorgt für mehr Ruhe und ist daher im Neubau Pflicht. Bei der Auswahl der richtigen Trittschalldämmung müssen Sie vor allem den Fußbodenaufbau und den angedachten Bodenbelag mit in Betracht ziehen.

Die neue Ausgabe ist da: selber machen – Jetzt kaufen!
U1_04_24