Fischgrätparkett verlegen
Klassisches, mondänes Fischgrätparkett war bisher nur ein Traum für Sie? Den können Sie jetzt mit der Klickverlegung wahr machen.
Fischgrätparkett ist in der Regel ziemlich schwierig zu verlegen. Daher ist dieses schöne und traditionelle Verlegemuster nicht jedermanns Sache. Die vielen Stäbe beziehungsweise Bretter müssen in speziellem Muster zueinanderpassen. Das hat zur Folge, dass entlang der Wände viel geschnitten und sehr zügig direkt ins Kleberbett gesetzt werden muss. Profiarbeit … normalerweise!
Wer nämlich Fischgrätboden als Klickparkett kauft, umgeht reichlich Hürden. So wird beispielsweise der Boden schwimmend verlegt, und die Dielen passen problemlos zusammen. Diese spürbar einfachere Lösung erfordert immer noch den erfahrenen Heimwerker, aber sie überfordert ihn nicht.
Alles Wichtige zum Fischgrätparkett verlegen im Überblick
- Fischgrätparkett verlegen – Material
- Fischgrätparkett verlegen – Werkzeug
- Aufmaß und Probeverlegung des Fischgrätparketts
- Erster Abschnitt im Fischgrätmuster legen
- Erstes Bodensegment für den Fischgrätparkett zuschneiden
- Fischgrätparkett fertig verlegen
In unserem Fall verlegen wir den Boden im Studio, um die Arbeitsschritte übersichtlicher und damit anschaulicher darzustellen. Denken Sie bei der schwimmenden Verlegung unbedingt an eine geeignete Trittschalldämmung aus Schaumstoff, Kork oder etwas anderem.
Rechnen Sie mit einem etwas höheren Verschnitt und denken Sie daran, die Dielen eine Woche lang in dem Raum, in dem sie später verlegt werden, liegen zu lassen, damit sie sich akklimatisieren können. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich der Boden verzieht, wenn sich der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes verändert.
- An einer Längsseite befindet sich die Feder. Deutlich zu erkennen ist die „Wulst“ des Klicksystems.
- Auf der gegenüberliegenden Längsseite befindet sich über die gesamte Länge die passende Nut.
- Auch an den Stirnseiten ist je eine Feder und gegenüber eine Nut.
Fischgrätparkett verlegen – Material
Bevor es losgehen kann, steht wie bei jedem Projekt zunächst die Materialbeschaffung an. Folgendes Material benötigen Sie hierbei:
- Klickboden (Parkett oder Laminat nach Wahl)
- Trittschalldämmung
- Holzleim
- ggf. PE-Folie, 0,2 mm (für mineralische Untergründe als Dampfsperre)
- Dämmunterlage mit > 15 kPA Druckstabilität
Fischgrätparkett verlegen – Werkzeug
Stellen Sie ferner sicher, dass Sie die benötigten Werkzeuge zur Hand haben.
Abstandshalter | Abstandskeile | Bleistift | evtl. Bohrmaschine | Gliedermaßstab | Hammer | Kappsäge | Schlagklotz | Stich- oder Elektrosäge | Tauchsäge mit Schiene | Winkel oder Schmiege | Zugeisen
Aufmaß und Probeverlegung des Fischgrätparketts
Bevor Sie final ans Werk gehen, müssen Sie eine Probeverlegung durchführen, die zeigt, wie der Boden liegen sollte, damit er am besten aussieht.
Sie benötigen zwei Arten von Dielen: A und B, die in separaten Paketen gekauft werden. Bei der hier gezeigten Probeverlegung
verwenden wir zusätzlich B-Dielen als Hilfsbretter, damit die Bretter absolut gerade Kante an Kante verbunden werden. Die Dielen sind an allen vier Kanten mit einem Klick-System ausgestattet. Auf einer kurzen und einer langen Seite befindet sich eine Nut, auf den beiden anderen Seiten befindet sich eine Feder. Um den Überblick zu behalten, drehen wir die Nuten in Richtung der Wand, an der wir beginnen. In unserer Anordnung haben wir drei der Wände mit Latten simuliert.
Schritt 1/5: Erste Diele
Die ersten Dielen Typ B am Nutende mit 45 Grad abschneiden. Die Nut der Längsseite zeigt zur „Startwand“. Diele A wie gezeigt auf das Ende von B drücken.
Schritt 2/5: Muster fortsetzen
Das Muster bis zur nächsten Seitenwand fortsetzen. Klicken Sie die Dielen A und B zusammen. Hilfsbretter gewährleisten, dass sie stets bündig zueinander liegen. Bei Erreichen der Wand prüfen, ob sie genau auf eine Spitze oder Innenecke treffen.
Schritt 3/5: Brett markieren
Am Ende des ersten Bretts B die 2 cm markieren, um die wir unseren Boden nach links verschieben. Brett mit der Kappsäge kürzen.
Schritt 4/5: Bretter verbinden
Brett B kann nun wieder mit dem nächsten Brett A verbunden werden. Die Spitze des Musters trifft jetzt genau auf die Mittellinie.
Schritt 5/5: Gegenbrett zuschneiden
Schneiden Sie Brett A auf der gegenüberliegenden Seite im 45-Grad-Winkel zu. Wenn unsere Mittellinie exakt ist, hat das Endbrett A die gleiche Länge wie das Anfangsbrett B (Dehnfuge berücksichtigen).
Jetzt müssen wir den Bodenbelag genau und sauber zwischen die Seitenwände einpassen.
Ein exaktes Aufmaß muss nicht sein, aber so ist sichergestellt, dass die Abschnitte auf beiden Raumseiten identisch sind. Denken Sie daran, dass ein schwimmend verlegter Boden Dehnfugen zu den Wänden haben muss. Sonst besteht das Risiko, dass er sich ausdehnt und aufwirft. Günstige Abstandshalter aus dem Fachhandel sind das Mittel der Wahl.
Erster Abschnitt im Fischgrätmuster legen
Richtung, Verteilung und Position der ersten Dielenreihe sind festgelegt – nun können Sie beginnen, die nächsten Reihen einzuklicken. An der Verlegeseite werden nun keine Hilfsbretter mehr benötigt. Achten Sie aber darauf, die Dielen immer korrekt zusammenzuklicken und der Mittellinie zu folgen. Wenn Sie etwa einen halben Meter Parkett verlegt haben, stoppen Sie erst einmal.
Schritt 1/5: Muster erweitern
Das Muster passt und muss nur noch fortgesetzt werden. Drücken und klicken Sie die losen Bretter an ihren Platz und setzen Sie das Muster fort. Denken Sie an die Abstandshalter an den Wänden.
Schritt 2/5: Musterteil verlegen
Hören Sie auf, wenn Sie etwa einen halben Meter Boden verlegt haben. Der Boden muss noch schiebbar sein, darf also nicht zu schwer werden.
Schritt 3/5: Endfuge
Kann eine Diele mangels Platz nicht eingeklickt werden, die Feder an der Stirnseite kürzen. So muss man die Bretter zum Klicken nicht anheben
Schritt 4/5: Gekürzte Feder
Schneiden Sie an der Stirnseite den erhabenen Teil der Feder ab, sodass die Klick-Funktion entfernt wird.
Schritt 5/5: Leimreste abwischen
Die Feder mit Leim versehen und in die Nut des anderen Bretts vollständig einschieben.
Beim Anbringen einer Diele direkt vor der Wand ist nicht immer genug Platz, um das Klick-System korrekt einzurasten. Dann müssen Sie es ablängen, den „Klick“ entfernen – also den erhabenen Teil der Feder – die Bretter zusammenschieben und dabei miteinander verleimen.
Erstes Bodensegment für den Fischgrätparkett zuschneiden
Noch liegt der erste Abschnitt unseres Bodens nicht da, wo er hingehört. Das ändern wir jetzt. Zunächst schneiden wir die Platte über die ganze Breite auf Höhe der Innenecken mit der Tauchkreissäge durch. Das zugeschnittene Parkettsegment ist leicht und gleichzeitig stabil genug, um es nun an die Stirnwand zu schieben (Dehnfuge!).
Schritt 1/3: Randabschnitt markieren
Linie über die gesamte Breite auf Höhe der Innenecken ziehen, Schiene anlegen und mit der Tauchkreissäge schneiden. Schnitttiefe beachten!
Schritt 2/3: Bretter lösen
Auf dem letzten Stück die Bretter lösen, entlang der Markierung mit der Stichsäge schneiden und wieder einsetzen.
Schritt 3/3: Spitzen aufheben
Die abgeschnittenen Spitzen aufheben. Sie können zumindest Teile davon verwenden, wenn Sie die gegenüberliegende Wand erreichen. Das Parkettsegment in die Endposition schieben.
Fischgrätparkett fertig verlegen
Die größte Hürde ist genommen. Nun legen Sie Diele um Diele und arbeiten sich zur Wand gegenüber der Stirnwand vor.
Achten Sie darauf, dass Sie immer der Mittellinie folgen und dass Sie alle Verbindungen hundertprozentig fest zusammenklicken, besonders an den Enden. Sonst verrutscht Ihnen das Muster. Wenn Sie sich dem Ende der gegenüberliegenden Wand nähern, messen Sie die Spitzen, die Sie vorher abgeschnitten haben. Einen Teil davon können Sie für den Abschluss verwenden. Sobald der Boden verlegt ist, können Sie ihn – falls erforderlich – ölen oder lackieren (Echtholzparkett) oder einfach feucht wischen (Laminat).
Schritt 1/5: Fläche legen
Nachdem Sie das erste Segment an die Stirnwand geschoben haben, fahren Sie mit der Verlegung wie zuvor fort. Achten Sie darauf, alle Bretter fest in die Nut des Gegenstücks einzurasten.
Schritt 2/5: Bretter messen
Messen Sie die letzten Brettern aus, wenn Sie die gegenüberliegende Wand erreichen – sicherheitshalber zweimal.
Schritt 3/5: Spitzen einsetzen
Am Abschluss können Sie die zuvor gekappten Spitzen – zumindest teilweise – einsetzen.
Schritt 4/5: Spitzen einklicken
Klicken Sie die Spitzen (oder Teile davon) wie abgebildet ein.
Schritt 5/5: Boden vervollständigen
Vervollständigen Sie Ihr Parkett. Die letzten Stücke sind kleine Stücke, die das gesamte Muster komplettieren. Geschafft: Sie haben Ihr klassisches und eleganten Fischgrätparkett. Glückwunsch!
Artikel aktualisiert am 13.01.2024