Fenster und Türen

Holzfenster streichen – so geht's

Holzfenster benötigen einen Schutzanstrich, um dauerhaft zu halten. Bereits kleine Risse im Anstrich führen zum Eindringen von Nässe. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Holzfenster streichen und damit wieder rundum schützen können.

Holzfenster streichen
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Irgendwann nagt auch an den Fenstern der Zahn der Zeit, und die Renovierung steht an. Alles halb so schlimm! Denn moderne Fensterlacke erlauben es durch ihre kurze Trockenzeit, dass man an einem einzigen Tag den kompletten Anstrich schafft. Doch dabei gibt es auch einiges zu beachten.

Alles Wichtige zum Holzfenster streichen im Überblick

Material und Werkzeug zum Holzfenster streichen

Das braucht man zum Fenster streichen:

  • Farbschale,
  • eventuell eine Farbrolle und einen Farbschwamm,
  • Ringpinsel,
  • Ovalpinsel,
  • Schrägstrichzieher,
  • Schleifpapier,
  • Fensteranstrichklebeband,
  • Japanspachtel und
  • Universalspachtel.

Beim Fenster streichen sollten Sie drauf achten, dass der Untergrund stets sauber, trocken, staub- und fettfrei ist. Vor allem Küchenfenster haben oft Fettflecken, welche zuerst entfernt werden müssen.

Reinigen Sie also die Fenster zuvor mit einem fettlösenden Reiniger, zum Beispiel mit Spülmittel, und wischen Sie die Rahmen nach dem Anschleifen nochmals mit einem trockenen Tuch nach. Ebenso wichtig ist die Witterung bei Lackarbeiten, denn die Temperatur sollte weder unter +5 °C liegen, noch sollte das Fenster bei direkter starker Sonneneinstrahlung gestrichen werden.

Die richtige Anstrichreihenfolge

Beginnen Sie den Fensteranstrich mit dem Rahmenfalz, anschließend folgt der Fensterrahmen. Erst wenn der festeingebaute Teil des Fensters fertig ist, wird der Fensterflügelfalz lackiert. Achten Sie darauf, dass keine Farbe in die Fenstermechanik (Fenstergetriebe) läuft, denn das würde später zu erheblichen Mängeln führen und schlimmstenfalls das Getriebe außer Gefecht setzen. Es folgen die Fensterflügel-Querhölzer und die senkrechten Hölzer des Flügels.

Holzfenster streichen

Fenster richtig streichen
Holzfenster streichen – Gummidichtung entfernen
© Chris Lambertsen

Schritt 1/10: Gummidichtung entfernen

Vor Beginn der Lackierarbeiten wird die komplette Gummidichtung des Fensterflügels vorsichtig herausgenommen.

Holzfenster streichen – Beschläge entfernen
© Chris Lambertsen

Schritt 2/10: Metallbeschläge ausbauen

Ebenso sollten die Metallbeschläge aus dem Fensterrahmen ausgebaut werden, damit diese nicht mit Farbe verschmiert werden.

Holzfenster streichen – Lackabplatzer entfernen
© Chris Lambertsen

Schritt 3/10: Abgeplatzten Lack entfernen

Abgeplatzte und aufgesprungene Anstriche werden grob mit einem Metallspachtel (am besten mit stabilem Griff) entfernt.

Holzfenster streichen – Oberflächen schleifen
© Chris Lambertsen

Schritt 4/10: Rahmen- und Flügelkante schleifen

Die breiten Rahmen- und Flügelkanten schleifen Sie am besten mit einem Dreieckschleifer mit 180er-Schleifpapier.

Holzfenster streichen – schmale Kanten schleifen
© Chris Lambertsen

Schritt 5/10: Schmale Kanten und Innenecken schleifen

Schmale Kanten und Innenecken werden per Hand angeschliffen. Beachten Sie dabei, dass die Glasversiegelung nicht verletzt wird.

Holzfenster streichen – Schadstellen verspachteln
© Chris Lambertsen

Schritt 6/10: Löcher verspachteln

Weiches Holz mit einem Beitel entfernen und die entstandenen Löcher mit einem Universalspachtel flächig verfüllen.

Holzfenster streichen – Klebeband anbringen
© Chris Lambertsen

Schritt 7/10: Klebeband anbringen

Glasscheiben und Silikondichtungen mit einem speziellen Klebeband für Fenster gegen unbeabsichtigte Pinselstriche schützen.

Holzfenster streichen – Grundierung auftragen
© Chris Lambertsen

Schritt 8/10: Grundierung auftragen

Rohes Holz und ausgespachtelte Stellen mit einer Grundierung deckend streichen und nach dem Trocknen nochmals anschleifen.

Holzfenster streichen – Schlussanstrich
© Chris Lambertsen

Schritt 9/10: Schlussanstrich

Der Schlussanstrich erfolgt nach einer festgelegten Reihenfolge, die Sie aus der Zeichnung unten links entnehmen können.

Holzfenster streichen – Anschlussbreich streichen
© Chris Lambertsen

Schritt 10/10: Anschlussbreich streichen

Im Anschlussbereich zur Scheibe beziehungsweise auf den Glasleisten bringen Sie zunächst mit einem langen Pinselstrich grob die Farbe auf, um in einem zweiten Arbeitsgang mit dem Pinsel in stetig drehender Bewegung die Farbe gleichmäßig zu verteilen. Durch die Drehbewegung verteilen Sie die Farbe, anstatt sie wie bei einem geraden Strich vor dem Pinsel herzuschieben.

Holzfenster streichen – alten Lack entfernen

Wenn Sie den alten Lack komplett entfernen möchten, empfehlen wir nicht, das Fenster abzuschleifen, weil dies eine Unmenge Arbeit und Staub mit sich bringt. Stattdessen haben Sie folgende zwei Möglichkeiten:

  • Der Lack wird mittels Heißluftfön und Spachtel abgeschabt. Dabei wird der Lack so stark erhitzt, dass er Blasen schlägt und sich fast wie von selbst ablöst. Eine Übersicht über die beliebtesten Heißluftgeräte finden Sie hier:

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  • Entfernen Sie den Lack mit einem chemischen Abbeizer, der per Pinsel aufgestrichen wird. Nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten sind die Lackschichten angelöst und lassen sich mit dem Spachtel abheben. Beide Arbeiten sind unbedingt bei geöffneten Fenster auszuführen, da es zu gesundheitsschädigenden Ausdünstungen kommt.

Ist der Lack erst einmal entfernt, so können Sie nun die Fenster wie oben beschrieben streichen. Erstrahlen Sie dann in neuem Glanz, ist das Renovierungsprojekt geglückt!

Artikel aktualisiert am 14.02.2025

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