Kellerfenster austauschen
Die größten Energielöcher im Haus sind die Fenster. Ganz besonders die im Keller. Doch der Austausch von alten, einfach verglasten Kellerfenstern gegen moderne, gedämmte erscheint schwieriger, als er ist. Wir haben es ausprobiert.
Mal abgesehen vom Laub, den Insekten und den Spinnweben, die sich mit der Zeit im Lichtschacht versammeln, ist die Aussicht aus einem Kellerfenster naturgemäß bescheiden. Das ist im Grunde auch gar kein Problem, denn durch so ein Fenster sollen schließlich nur Licht und manchmal auch etwas Luft in den Keller gelangen. Doch dummerweise geht hier auch eine Menge Heizenergie durch – nur leider in die falsche Richtung. Denn in aller Regel sind Außenwände, Dächer und Fenster gut gedämmt, die einscheibenverglasten Kellerfenster mit einem nur wenige Zentimeter dicken Rahmen dagegen gar nicht.
Hier lohnt sich also der Einbau eines neuen Fensters mit gedämmten Rahmen, Isolierverglasung und einem dicht schließenden Flügel. Das alte Fenster lässt sich meist mit wenigen Werkzeugen und einigen kräftigen Schlägen ausbauen – bei alten Metallfenstern muss manchmal noch ein Maueranker durchtrennt werden. Das Aufwändigste ist das Anpassen der Wandöffnung an den neuen, tieferen Fensterrahmen.
Die Ausrichtung muss stimmen
Der Austausch eines Kellerfensters ist durch konstruktionsbedingt breitere Rahmen meist mit einer geringfügigen Verkleinerung der Glasfläche verbunden, was man jedoch später nicht mehr bemerkt. Man sollte die Außenmaße des Fensters auch nicht größer wählen als beim alten, sonst müsste auch ein neuer Lichtschacht von außen montiert werden und möglicherweise ein neuer Sturzträger über dem Fenster eingezogen werden. Das ist ganz klar Arbeit für den Profi.
Das Fenster sollte später so dicht schließen, dass bei verstopftem Lichtschachtablauf sich sammelndes Regenwasser nicht durch das Fenster in den Keller abfließt. Dies ist einerseits Einstellungssache bei der Montage, zum anderen bereits beim Kauf zu beachten, ob das Fenster dem drückenden Wasser widerstehen kann. Beim Einstellen des Fensterflügels wird der Anpressdruck und das waagerechte Hängen des Flügels, aber auch die saubere Führung der Schließzapfen eingestellt. Wer möchte, kann jetzt sogar im Keller wohnen.
Tipp
Beherzte Schläge zum Steineteilen: Selten werden die Kalksandsteine (KS-Steine) zum Aufmauern der Fensterlaibung nur aus ganzen Formaten bestehen. Natürlich könnte man die Steine mit Winkelschleifer und Trennscheibe auf das richtige Maß bringen – dann steht man ganz schnell in einer dichten Staubwolke. Der Profi nimmt seinen Maurerhammer und schlägt mit der breiten Finne an der Sollbruchstelle auf den Stein, bis er bricht.
Schritt 1/17: Kellerfenster-Bausatz von Aco
Erst Bausatz, dann Fenster: Unser ACO-Kellerfenster kommt in Einzelteilen. Rahmen, Flügel und Beschläge müssen selbst montiert werden. Das spart Gewicht beim Einbau.
Schritt 2/17: Fensterflügel aushängen
Der erste Schritt zum neuen Fenster ist das Aushängen des alten Fensterflügels.
Schritt 3/17: Putz ausstemmen
Mit Hammer und Meißel wird der Putz, der bislang die sichtbare Verbindung zwischen Fensterrahmen und Wand herstellte, ausgestemmt.
Schritt 4/17: Fensterrahmen herausnehmen
Kräftige Hammerschläge von außen gegen den Rahmen (der ab den 70er-Jahren meist nur mit Schaum befestigt ist) lassen ihn aus dem Mauerloch kippen, und er kann einfach herausgenommen werden.
Schritt 5/17: Höhe einzeichnen
Auf die seitlichen Fensterlaibungen wird die Höhe des neuen Fensterrahmens gezeichnet. Dabei etwa 4 cm zugeben.
Schritt 6/17: Fensterbank herausstemmen
Die gemauerte Fensterbank ist meist schräg und muss begradigt werden. Dafür wird sie erst mal herausgestemmt.
Schritt 7/17: Mauer wässern
Bevor das neue Fenster einen breiten Sockel bekommt, wird die Mauer gründlich vorgenässt, damit dem Mörtel nicht zu schnell Feuchtigkeit entzogen wird.
Schritt 8/17: Sockel aufmauern
Mit Kalksandsteinen wird der Sockel waagerecht und außen bündig neu aufgemauert. Besteht die Wand aus anderem Material, gegebenenfalls dieses zum Mauern verwenden.
Schritt 9/17: Neuer Rahmen einsetzen
Nach einem Tag ist der Mörtel so weit fest, dass der neue Rahmen eingesetzt werden kann. Dabei unbedingt auf oben und unten sowie auf Innen- und Außenseite achten.
Schritt 10/17: Rahmen ausrichten
Der wichtigste Schritt beim ganzen Einbau: Der eingesetzte Rahmen wird mit Holzkeilen so ausgerichtet, dass er mit der Innenwand bündig und sowohl in der Breite wie in der Tiefe absolut waagerecht in der Maueröffnung klemmt.
Schritt 11/17: Rahmen kleben
Mit einem Montageschaum wird der Rahmen jetzt in die Öffnung geklebt. Gleichzeitig dämmt er den Spalt zur Mauer.
Schritt 12/17: Fuge ausschneiden
Ist der Schaum durchgehärtet, wird innen und außen eine etwa 3 cm tiefe Fuge ausgeschnitten.
Schritt 13/17: Stützgerüst rausnehmen
Jetzt kann auch das Stützgerüst, das bisher ein Verziehen des Rahmens verhinderte, herausgenommen werden.
Schritt 14/17: Spalt schließen
Mit erdfeucht angerührtem Putzmörtel schließen Sie nun den Spalt zur Mauer.
Schritt 15/17: Schutzfolie abziehen
Bevor der Fensterflügel eingesetzt wird, sollten alle Schutzfolien abgemacht werden.
Schritt 16/17: Fensterflügel einsetzen
Den Fenstergriff montieren und den Flügel in die zuvor montierten Lager einsetzen.
Schritt 17/17: Fenster streichen
Nachdem der Mörtel trocken ist, wird rund ums Fenster mit Wandfarbe gestrichen.