Türbeschläge
Das Angebot an Türbeschlägen ist so groß, da bekommt jeder mal Lust, die alten auszutauschen. Erst recht nach einer aufwendigen Renovierung. Aber auch die Fenstergriffe können Sie leicht austauschen. Für Eltern mit kleinen Kindern eine Frage der Sicherheit.
Einige hat man immer wieder in der Hand gehabt und doch nie beachtet. Andere prägen sich ein, weil sie so schön sind: aus mit bunten Rosen bemaltem Porzellan, poliertem Messing oder schlichtem Edelstahl. Türbeschläge sind ein wichtiges Detail der Einrichtung. Bei der Auswahl der passenden Zimmer- oder Haustürbeschläge spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. In Anbetracht der großen Spanne zuerst der Preis: Er reicht von unter 10 Euro für eine einfache Zimmertürgarnitur bis zu einigen hundert Euro für einen Haustürsicherheitsbeschlag mit Aufbohr- und Zylinderziehschutz. Sicherheitsfragen spielen also eine weitere Rolle, schließlich will man es potenziellen Einbrechern nicht allzu leicht machen. Und in puncto Sicherheit ist auch die Verarbeitung wichtig: Einfache Konstruktionen aus billigem Material verschleißen schneller.
Das Montieren einer neuen Garnitur ist so einfach, dass man sich hier den Fachmann getrost sparen kann. Schwieriger ist jedoch die Wahl des richtigen Beschlags. Er zeichnet sich durch den Abstand zwischen dem Schlüsselloch und der Mitte des Klinkenstifts aus. Bei durchgehendem Schild muss er genau stimmen, bei Rosettenbeschlägen dagegen spielt er keine Rolle. Weiterhin ist noch darauf zu achten, ob das Schloss für einen Buntbartschlüssel oder einen Profilzylinder gemacht ist, damit Schild oder Rosette den richtigen Ausschnitt haben.
Geht es um das Umrüsten auf abschließbare Fenstergriffe, so fungieren sie vor allen Dingen als Kindersicherung. Die Kleinen können nicht am offenen Fenster spielen. Einbrecher hält diese Maßnahme allerdings nicht auf – sie hebeln das Fenster in der Regel am Rahmen auf.
Rosetten: moderne Türbeschläge-Klassiker
Bis in die 60er-Jahre hatten Türbeschläge lange Schilde. Doch etwa zehn Jahre später trat der Rosettenbeschlag seinen Siegeszug an. Seine Vorteile: Man sieht keine Schrauben, und der Abstand zwischen Klinke und Schloss spielt keine Rolle mehr.
Schritt 1/4: Loch bohren
Jetzt mit einem Holzbohrer die Tür rechtwinklig durchbohren. Ein Holzklotz auf der Gegenseite verhindert das Ausreißen des Holzes. (Das Profilzylinderschloss hier wird später gegen ein Buntbartschloss getauscht.)
Schritt 2/4: Kunststoffhalter anschrauben
Jede Rosette besteht zunächst aus einem Kunststoffhalter, der mit seinem Gegenstück auf der anderen Seite der Tür verschraubt wird.
Schritt 3/4: Kappen aufdrücken
Danach die Kappen aufdrücken.
Schritt 4/4: Klinke fixieren
Zum Schluss die Klinken mit der beiliegenden Madenschraube auf dem durchgesteckten Stift fixieren.
Sicherheitsbeschlag: unzerstörbar
Eine Haustür soll nicht nur das Wetter, sondern vor allen Dingen Einbrecher draußen halten. Deswegen sollte hier ein sogenannter Sicherheitsbeschlag montiert werden, in dem eine Stahlplatte das Schloss schützt und eine Abdeckung den Zylinder.
Schritt 1/5: Beschlag aufsetzen
Sobald Schloss und Zylinder montiert sind, wird der äußere Beschlag (hier Griffstange mit Sicherheitsbeschlag) aufgesetzt. Wenn nicht bereits vorhanden, zuvor die entsprechenden Bohrungen machen.
Schritt 2/5: Stift einsetzen
Jetzt den Stift für die Klinke einsetzen. Er endet in einer drehbaren Aussparung im Außenbeschlag.
Schritt 3/5: Halteplatte fixieren
Die innere Halteplatte aufsetzen, mit der Klinke fixieren und durch die Tür mit dem Außenbeschlag verschrauben.
Schritt 4/5: Abdeckung andrücken
Nun wird die Abdeckung der Halteplatte aufgedrückt und die Befestigungsschrauben verschwinden. Bei einfacheren Beschlägen besteht der innere Beschlag aus einem Stück, und die Schrauben bleiben sichtbar.
Schritt 5/5: Klinke befestigen
Auch bei Sicherheitsbeschlägen wird zum Schluss die Klinke nochmal bis zum Anschlag auf den Stift geschoben und dort fixiert.
Fenster: doppelt geschlossen hält besser
Viele Menschen glauben, dass man abschließbare Fenstergriffe benötigt, um sich besser vor Einbrechern zu schützen. Doch seit es die modernen, dämmenden Verglasungen gibt, haben sie es aufgegeben, Scheiben einzuschlagen – sie hebeln Türen und Fenster gleich im Ganzen auf. Wer aber kleine Kinder hat, sollte die Kosten für abschließbare Fenstergriffe nicht scheuen. Vor allem, weil auch schon ganz einfache Modelle aus dem Baumarkt hier ihren Dienst tun.
Die Gefahr, dass Kinder unbeobachtet die Fenster öffnen und herausfallen könnten, ist damit ein für alle Mal gebannt – vorausgesetzt, Sie bewahren die Schlüssel für die Kleinen unerreichbar auf.
Schritt 1/7: Griff abschrauben
Durch Anheben und Drehen der Abdeckung oder bei einigen Modellen durch Drehen des Griffs werden die Befestigungsschrauben des Fenstergriffs freigelegt. Sie werden als Erstes entfernt.
Schritt 2/7: Griff abziehen
Sind die Schrauben raus, lässt sich der alte Griff einfach abziehen.
Schritt 3/7: Stift reinstecken
Der Stift, sofern er lose beiliegt, wird jetzt in das Fensterschloss gesteckt. Oft hat er einen Anschlag, der seine Länge in 1/3 zu 2/3 unterteilt. Das kürzere Stück steckt im Fenster, das längere später im Griff.
Schritt 4/7: Griff aufstecken
Jetzt wird der neue, abschließbare Griff auf den Stift gesteckt. Seine Befestigungsbohrungen passen durch eine (endlich mal sinnvolle) Vereinheitlichung genau zu denen des alten Fenstergriffs.
Schritt 5/7: Griff festschrauben
Mit den meist beiliegenden Feingewindeschrauben wird der neue Verschluss von Hand festgeschraubt. Gehen Sie dabei behutsam vor und ziehen Sie die Schrauben nur eben fest an.
Schritt 6/7: Knopf versenken
Das Abschließen der Griffe geschieht heute per Knopfdruck. Wie bei vielen Büromöbeln ist der Griff nach dem Einrasten des versenkten Knopfs arretiert.
Schritt 7/7: Fenster öffnen
Zum Öffnen den Schlüssel in das Griffschloss stecken. Mit etwa einer Vierteldrehung nach rechts springt der Knopf heraus, und das Fenster lässt sich öffnen.
Türbeschläge und Sonderfälle: Feuerschutztüren und Glastüren
Die Beschläge von Glastüren und oft auch von Feuerschutztüren sind mit ihrem Türblatt quasi verheiratet. Die speziellen Schlösser und Beschläge benötigen passgenaue Bohrungen im Türblatt, um montiert zu werden. Ein Austausch Alt gegen Neu ist deswegen kaum möglich, ohne auch Türblatt und Zarge zu tauschen. Bei Markentüren lohnt es aber nachzufragen. Bei Metallfeuerschutztüren sind die Löcher für die Beschlagschrauben genau vorgegeben. Tür und Beschlag werden deshalb meist zusammen verkauft.
Auf das "Ü"-Kennzeichen müssen Sie achten, wenn Sie einen Beschlag für eine Feuerschutztür kaufen. Es zeigt, dass das Produkt geprüft und zertifiziert ist und die entsprechenden Vorschriften erfüllt. Es liegt jeder Feuerschutzgarnitur bei.
Manchmal muss auch ein neues Schloss her
Der Austausch von alten Türbeschlägen reicht oft nicht aus, wenn es in dem Zuge auch zur Überprüfung der alten Schlösser kommt. Ihre Federkraft lässt durch häufigen oder langjährigen Gebrauch einfach nach. Durch Verschleiß kann es sogar zum Bruch von Federn kommen, so dass das Schloss nicht mehr schließt und unbrauchbar wird.
Der Schlosskasten ist nur durch den sogenannten Stulp – die sichtbare Metallschiene – mit zwei Schrauben an der Tür befestigt. Um das Schloss auszutauschen, einfach die Schrauben herausdrehen, Schloss herausziehen (Profilzylinder vorher entfernen), neues Schloss einsetzen und wieder mit Holzschrauben befestigen. Die drei wichtigsten Maße für den Kauf eines Schlosses sind der Abstand zwischen Klinken- und Schlossmitte, die Einstecktiefe, damit das Schloss in die Tür passt, und das Dornmaß, damit das Zylinder- oder Schlüsselloch des Schlosses auch da sitzt, wo die Tür die entsprechende Öffnung hat.
Profilzylinder austauschen
Neue Beschläge für Profilzylinderschlösser können eine andere Dicke haben als die alten. Da der Schließzylinder aber relativ genau mit dem Beschlag abschließen soll, kann dies bedeuten, dass auch ein neuer Profilzylinder (vom Profi kurz PZ genannt) notwendig ist. Die Toleranz fürs Überstehen oder Zurückspringen des Zylinders im Beschlag liegt maximal bei etwa 3 mm.
Zum einen sieht es nicht sehr professionell aus und erhöht die Einbruchgefahr, wenn der Profilzylinder weit heraussteht, zum anderen darf er nicht zu weit im Beschlag verschwinden, weil man dann den Schlüssel nicht mehr ganz hineinstecken und das Schloss schlicht nicht mehr benutzen kann.
Alle Profilzylinder müssen auf Türstärke und Beschlagsdicke abgestimmt sein, aber nicht alle sind symmetrisch gebaut. Wenn man die 0-Markierung an die Befestigungsschraube des alten Zylinders hält, kann man den Beschlag anpeilen (oder Lineal gegenhalten) und erhält so die benötigten Maße.
Türbeschläge mit Profilzylinder
Schritt 1/4: Schraube herausdrehen
Jeder Profilzylinder wird durch eine einzige extra lange Schraube gehalten. Diese findet man am sogenannten Stulp etwas unterhalb des Sperrriegels. Der erste Schritt zum Tausch des Schließzylinders ist also das Herausdrehen dieser Schraube. – Für die folgenden Schritte sollten Sie den Schlüssel schon aufgesteckt haben.
Schritt 2/4: Zylinder herausziehen
Drehen Sie den Schlüsssel ein kleines Stück gegen den Uhrzeigersinn und ziehen zugleich an ihm, bis sich der Zylinder ziehen lässt.
Schritt 3/4: Profilzylinder
Hier sieht man deutlich, in welcher Stellung der Schlüssel steht, wenn der Mitnehmer vom Profilzylinder verdeckt wird.
Schritt 4/4: Profilzylinder einbauen
Der Einbau eines Profilzylinders geht genauso, nur in umgekehrter Reihenfolge. Vorm Festschrauben den Schlüssel etwas drehen, um den Zylinder zu arretieren.
Zum Weiterlesen: Rostschutz bei Schrauben und Beschlägen.