Solide Basis

Fundament selber bauen – so geht’s

Ein Fundament stellt die solide Basis eines jeden Bauwerks, egal ob klein oder groß, dar. Es muss aber nicht unbedingt vom Profi gebaut oder gegossen werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie verschiedene Fundamente ganz einfach selber bauen können.

Fundament selber bauen
Das Fundament ist die Basis eines jeden Bauwerks.© Bobcat Beasley - stock.adobe.com

Egal, ob Sie ein Garten- oder Gewächshaus, einen Grillkamin oder auch eine Fertiggarage auf Ihrem Grundstück platzieren möchten. Allen gemein ist, dass sie ein vernünftiges Fundament benötigen. Jedenfalls dann, wenn Sie Wert darauf legen, dass das Bauwerk einen langfristigen, sicheren Stand hat.

Achtung: Das Fundament für ein ganzes Wohnhaus (unterkellert oder nicht) ist deutlich diffiziler und sollte nicht ohne die Beratung oder Mithilfe eines Profis gebaut werden. In diesem Text zeigen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten, ein Fundament für kleinere Bauwerke zu errichten.

Das Fundament ist die Bodenplatte des Bauwerks. Man unterscheidet generell zwischen:

  1. Vollflächigem Fundament
  2. Streifen- oder Ringfundament
  3. Punktfundament
Vollflächiges Fundament
Eine recht gängige Fundamentart für Gartenhäuser und dergleichen ist das vollflächige Fundament.© bildlove - stock.adobe.com

Fundament aus Beton gießen

Eine der gängigsten Methoden, ein Fundament zu bauen besteht darin, es aus Beton zu gießen. Dazu benötigt man in erster Linie natürlich den Beton an sich.

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Es ist buchstäblich der Stoff, auf dem unsere Welt steht. Und auch für den Heimwerker gibt es nur wenige harte Arbeiten, bei denen er ohne diesen Wunderstoff auskommt: Beton.

Außerdem brauchen Sie:

  • Betonmischer und/oder Eimer
  • Abdeckplane
  • Schaufel und Rechen
  • Armierungsgitter
  • Abziehlatte
  • Richtlatte, Richtschnur und Schalbretter
  • Rüttelplatte und Stampfer
  • Kies und Sand

Haben Sie alle Materialien zusammen, kann es mit dem Bau des Fundaments losgehen.

Fundament gießen – Schritt für Schritt

1. Messen Sie die benötigte Fläche genau aus und markieren Sie zunächst die Ecken mit Holzstäben. Je größer das Fundament ist, kann es sinnvoll sein, weitere Holzstäbe an den Längen zu verteilen.

2. Heben Sie die betreffende Stelle mindestens 30 und maximal 80 Zentimeter tief aus. Bei kleineren Fundamenten genügt hierfür ein Spaten. Bei größeren Vorhaben kann ein kleiner Bagger gute Dienste leisten

Loch für Fundament ausheben
Kleinere Fundament-Löcher können Sie per Hand aushebe. Bei größeren Fundamenten kann es ratsam sein, einen (kleinen) Bagger zu mieten.© schulzfoto - stock.adobe.com

3. Bringen Sie nun die Verschalung an. Dazu werden Bretter am Rand des späteren Fundamentes aufgestellt und befestigt. Die in Schritt Eins gesetzten Holzstäbe sollten dabei innen liegen. Verwenden Sie für das genaue Setzen der Verschalungsbretter am besten eine Richtschur sowie eine Wasserwaage.

Andernfalls könnte das Fundament krumm werden. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Verschalung fest und solide steht. Sind die Bretter nicht ausreichend fest miteinander verbunden, könnten sie beim Eingießen des Betons wegrutschen und der Fundament-Beton auslaufen.

Tipp: Die Verschalung sollte dieselbe Höhe haben, die das Fundament am Ende haben soll. Damit erleichtern Sie sich später das Abziehen der Fläche massiv.

4. Verteilen Sie den Kies auf dem Grund des Fundamentfläche. Diese sollte zwischen 15 und 20 Zentimetern stark sein. Mithilfe einer Rüttelplatte (bei kleineren Flächen genügt meist auch ein Stampfer) und verdichten Sie die Kiesschicht gründlich.

5. Legen Sie die Abdeckplane vollflächig auf die verdichtete Kiesschicht.

6. Auf die Plane kommt nun das Armierungsgitter darauf. Schneiden Sie sich dieses gegebenenfalls mithilfe eines Bolzenschneiders oder einer Flex auf die richtigen Maße.

Jetzt endlich kommt der eigentliche Beton zum Einsatz. Diesen müssen Sie zunächst anmischen: Dazu rühren Sie einen Teil Zement und zwei Teile Sand in einem Eimer mit Wasser an, bis ein zähflüssiger Brei entsteht, der etwas dicker ist als Joghurt – der Beton.

Beton für Fundament anmischen
Der Beton sollte eine leicht zähflüssige, Joghurt-ähnliche Konsistenz haben.© praphab144 - stock.adobe.com

Wichtig: Achten Sie ganz genau auf das richtige Mischungsverhältnis. Als Anfänger müssen Sie langsam ein Gefühl für die richtigen Proportionen entwickeln. Klappt es nicht, müssen Sie es einfach noch mal probieren. Alternativ können Sie übrigens auch Fertigbeton verwenden.

Gießen Sie den flüssigen Beton nun in die Verschalung auf das Bewegungsgitter und die Plane. Haben Sie die Fläche auf die gewünschte Höhe ausgegossen, wird auch der Beton mit dem Stampfer verdichtet.

Legen Sie nun eine Latte auf die Oberkante der Verschalung. Diese sollte lang genug sein, um bequem die volle Länge beziehungsweise Breite des Fundamentes zu überspannen. Ziehen Sie die Latte nun über die gesamte Fläche, um diese erstens zu glätten und zweitens etwaig überschüssigen Beton zu entfernen.

Frisch gegossenes Fundament abziehen
Das frisch gegossene Fundament wird mit beispielsweise einer langen Holzleiste sauber abgezogen. Damit glättet man die Oberfläche und entfernt eventuell überschüssigen Beton.© Bobcat-Beasley - stock.adobe..com

Der aufwändige Teil des Fundament Gießens ist nun getan. Decken Sie die Fläche gegebenenfalls ab, um sie vor Niederschlag zu schützen.

Achtung: Die Plane sollte dabei auf keinen Fall die Oberfläche des Fundaments berühren. Andernfalls könnte die Plane mit in den Beton eintrocknen. Nach dem Aushärten haben Sie dann kaum noch eine Chance, die Plane an den betreffenden Stellen sauber zu entfernen.

Die Plane können Sie nach zwei bis drei Tagen entfernen. Diese Zeitspanne sollte ausreichen, damit die Oberfläche abtrocknet.

Jetzt heißt es warten. Bis das gesamte Fundament vernünftig durchgetrocknet ist, vergehen rund zwei bis drei Wochen, abhängig von der Größe und Stärke der Betonschicht. Sollte das Thermometer innerhalb dieser Trocknungswochen allzu weit nach oben klettern, empfiehlt es sich übrigens, das Fundament etwas zu wässern. Sonst könnte es zu Spannungsrissen oder dergleichen im Beton kommen.

Nachdem das Fundament vollständig ausgehärtet ist, wird die Verschalung entfernt. Die Fläche ist nun voll belastbar und kann bebaut werden.

Streifen- und Ringfundament selber bauen

Das Streifen- und Ringfundament sind beide keine vollflächigen Bodenplatten. Vielmehr handelt es sich dabei um, wie der Name schon sagt, mehrere Betonstreifen. Diese befinden sich in der Regel dort, wo später die Mauern des Bauwerks stehen sollen.

Streifenfundament selber bauen
© ihtiandr73 - stock.adobe.com

Das Ringfundament kann zum Beispiel drei U-förmig angeordnete Streifen haben. Diese Art des Fundaments kommt unter anderem bei Fertiggaragen und dergleichen zum Einsatz. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Garage mitsamt vollständiger Bodenplatte angeliefert wird.

Ähnlich verhält es sich mit dem Streifenfundament. Hier werden sogar nur zwei, in der Regel parallel verlaufende Fundamentstücke gesetzt. Auch diese Fundamentart kommt bei bestimmten Fertiggaragen sowie bei Mauern und Ähnlichem zum Einsatz.

Möchten Sie ein Streifen- oder Ringfundament selber bauen, ist die Vorgehensweise dabei dieselbe wie beim vollflächigen Fundament, lediglich die Fläche ist deutlich kleiner als beim großen Bruder.

Ausnahme: Bei einem Streifen- oder Ringfundament wird häufig kein Bewehrungsgitter benötigt. Im Falle einer Fertiggarage sollten Sie sich hierfür jedoch unbedingt an den Fundamentplan des Garagenherstellers halten.

Punktfundament selber bauen

Eine etwas andere Fundamentart ist das sogenannte Punktfundament. Möchten Sie beispielsweise einen Carport mit Kieseinstreu errichten, ist kein vollflächiges Fundament nötig. Die Pfähle, die das Dach des Carports tragen, müssen allerdings fest im Boden verankert werden.

Für jeden Pfahl (bei einem frei stehenden Carport mindestens vier, bei einem an die Hauswand angelehnte Konstruktion in der Regel zwei) wird ein eigenes kleines Fundament gegossen.

Je nach Größe und Durchmesser der Pfosten sind diese Fundamente häufig in den Maßen 30 x 30 oder 50 x 50 Zentimeter groß.

Auch beim Punktfundament gehen Sie wie oben beschrieben vor. Das Loch sollte jedoch mindestens 80 Zentimeter tief sein, um eine frostfreie Gründung zu gewährleisten.

Beim Punktfundament ist es außerdem wichtig, dass die Bodenbeschaffenheit an allen Fundament-Standorten einigermaßen identisch ist. Nur so kann gewährleistet werden, dass die darauf verbauten Stützen das Dach oder was auch immer sie schlussendlich stützen sollen, auch tragen können.

Um es mit einem Wortspiel zu beschließen: Das Fundament ist fundamental wichtig. Sauberes Arbeiten ist das A und O bei kleinen wie großen Bauwerken. Sind Sie sich unsicher, sollten Sie einen Profi zu Rate ziehen.

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