Badsanierung – Schritt für Schritt
Eine komplette Badsanierung ist nicht so teuer, wie manche denken – vieles lässt sich mittlerweile selber machen. Hier sehen Sie es von A bis Z
Manchmal ist eine Komplettsanierung einfacher und auf Dauer günstiger als ein permanentes Herumdoktern an Einzelproblemen wie einer undichten Dusche oder einem hässlichen WC. In fast allen Gewerken, die man für solch eine Sanierung braucht, bekommen Sie mittlerweile Lösungen, die Sie auch als halbwegs erfahrener Selbermacher problemlos umsetzen können.
Das gilt beispielsweise für das Verlegen von Wasserleitungen: Mussten die früher als Kupferrohre gelötet werden, finden Sie heute narrensichere Varianten zum Schrauben und Pressen der Anschlüsse in jedem Baumarkt. Auch die Fliesenverlegung ist durch das Dünnbettverfahren und kleine Gimmicks zur Feinnivellierung der Fliesen viel einfacher geworden.
Wir zeigen Ihnen beispielhaft und Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Nassraum dauerhaft gegen Feuchteeinwirkung abdichten, wie Sie ein wandhängendes WC mit verstecktem Spülkasten einbauen und wie Sie das Ganze verfliesen und durch eine Glasduschwand in ein modernes Einbaubad verwandeln können.
Teil 1
- Vorwandelement einbauen
- Vorwandelement verkleiden
- Wandfläche schließen
- Abdichtung in Nassräumen
- Wand-WC vorbereiten
- WC installieren
- Spülkasten anschließen
Teil 2
Die hier aufgelisteten Materialien beziehen sich auf beide Teile
Material:
- Vorwandele ment
- Zufluss und Abflu ssrohre
- massive Stahlwinkel
- evtl. Wasserleitungen inkl. Installationsmaterial
- Gipsfaserplatten
- Fugenkleber und Schnellbaus chrauben für Gipsfaserplatten
- Dichtanstrich oder -paste
- Dichtbänder
- Dichtmanschetten
- Wand-WC
- Mo ntage-Set für wandhängende WCs
- Betätigungsplatte für Spülkasten
- Silikon
- Gleitmittel
- Ablaufgarnitur Boden
- Fliesenkleber
- Mosaikfliesen (Boden)
- Wandfliesen
- Fugenmörtel
- Duschabtrennung Glas
- Befestigungsmaterial
Werkzeug
Akku-Schrauber | Fliesenschneider | Fuchsschwanz | Cutter | Eimer | Fugenbrett | Kartuschenpresse | Lineal | div. Maulschlüssel | Metallsäge | Meterstab | Multitool | breiter Pinsel | Rollgabelschlüssel | Rührquirl | Schere | Schwammbrett | Spachtel | Tischlerwinkel | Wasserwaage | Zahnkelle (4 und 12 mm)
Badsanierung Teil 1
Das Erste, was Sie brauchen, ist ein Plan Ihres Bads, in dem Sie festlegen, wo Waschtisch, WC und Dusche hin sollen. Vergessen Sie nicht, auch an Steckdosen und Licht zu denken. Also – trauen Sie sich!
Vorwandelement einbauen
Ein wandhängendes WC ist in modernen Bädern mittlerweile Standard. Das Vorwandelement kann in der Holzständerwand vollständig integriert werden.
Hier haben wir uns für eine Vorwandlösung von Geberit entschieden, die Sie in verschiedenen Baumärkten bekommen. Obwohl die allermeisten Grundmaße wie Abstände und Höhen bei diesen Elementen genormt sind, werden Sie zwischen den Herstellern doch einige Unterschiede hinsichtlich der Montage entdecken. Im Zweifel sind immer die Montageanleitungen des jeweiligen Herstellers entscheidend.
Der Einbau des Vorwandelement erfolgt vor Fertigstellung der Trockenbauwand. Der Einbau des WC hingegen ist einer der letzten Schritte des Projektes.
Schritt 1/9: Loch für Abflussrohr
Am Schwellenholz erweitern Sie das Loch für das Abflussrohr mit dem Stechbeitel, um genügend Platz für einen Rohrbogen zu schaffen.
Schritt 2/9: Spülkasten einmessen
Messen Sie den Spülkasten für die Toilette am noch offenen Ständerwerk ein. Lassen Sie dabei genügend Abstand zum Waschbecken.
Schritt 3/9: Vorwandelement einbauen
Der Einbau des Vorwandelements erfolgt, wenn der Abfluss angepasst wurde und der Rest der Wand mit Gipsfaserplatten beplankt wurde.
Schritt 4/9: Flexschlauch anschließen
Schließen Sie den Flexschlauch des Vorwandelements an Ihren Wasseranschluss an. Geben Sie einmal Druck auf die Leitung, um die Dichtheit aller Übergänge und Anschlüsse zu prüfen.
Schritt 5/9: Lot überprüfen
Stellen Sie sicher, dass der Spülkasten im Lot steht und die Höhe mit dem Meterriss am Pfosten übereinstimmt. Gemessen wird von der gedachten Oberkante des fertigen Fliesenbodens
Schritt 6/9: Höhe einstellen
Die Höhe des Vorwandelements stellen Sie über die beiden ausziehbaren Stellfüße sicher. Ist alles eingemessen, drehen Sie die Fixierschrauben mit dem Maulschlüssel oder der Ratsche fest.
Schritt 7/9: Rohr absägen
Jetzt muss das Abflussrohr installiert werden. Der Bogen wird per Fuchsschwanz auf die entsprechende Länge abgesägt.
Schritt 8/9: Rohr entgraten
Entfernen Sie Grate mit einem Cutter. Geben Sie etwas Spülmittel auf den Rohrrand, dann lässt es sich leichter einführen.
Schritt 9/9: Vorwandelement einstellen
Sind die Rohre installiert, stellen Sie das Vorwandelement ein und schrauben es an der Schwelle fest.
Toilettenhöhe
Die ideale Sitzhöhe eines Standard-WCs liegt zwischen 40 und 42 cm. Gemessen wird dieser Abstand zwischen der Oberkante Fertigfußboden (also Fliesenbelag) und der Oberkante der WC-Keramik. Die 2 cm für den Toilettensitz lassen Sie beim Einmessen der Anschlusshöhe außer Acht.
Für große und vor allem ältere Menschen kann diese Sitzhöhe jedoch unbequem sein, weshalb hier Sitzhöhen zwischen 43 und 48 cm sinnvoll sind. Einstellen müssen Sie die Höhe an den beiden Stellfüßen des Vorwandelements, wobei dann die Anschlusshöhe des Abflussrohres (i. d. R. 22 cm von Mitte/Anschluss bis Fertigfußboden) eingemessen wird. Wenn Sie ein komplett neues Badezimmer einbauen, müssen Sie unbedingt darauf achten, den Bodenbelag (der noch nicht liegt) in die Höhenmessung mit einzubeziehen.
Vorwandelement verkleiden
Auf einem wandhängenden WC können und dürfen enorme Lasten wirken – mindestens 150 kg müssen sie aushalten. Das tragende Vorwandelement braucht eine gute Verankerung in der Trockenbauwand, was aber in der hier gezeigten Holzständerbauweise relativ leicht zu erreichen ist.
Schritt 1/6: Bohlen verschrauben
Auf der rechten Seite des Vorwandelements verschrauben Sie eine Bohle, an der das Element befestigt werden kann.
Schritt 2/6: Löcher vorbohren
Bohren Sie die Bohle für die metrischen Verbindungsschrauben mit dem Vorwandelement vor.
Schritt 3/6: Bohlen befestigen
Die Bohle wird oben mit Schraube und Mutter am Rahmen des Vorwandelements befestigt.
Schritt 4/6: Bohlen anschrauben
Sind Element und Bohle miteinander verbunden, verschrauben Sie die Bohle unten über Konstruktionswinkel mit der Schwelle.
Schritt 5/6: Höhe markieren
Übertragen Sie die Höhen der Druckplatte, der Wasser- und Abflussrohre sowie Querriegel links und rechts auf die Beplankung.
Schritt 6/6: Kleber auftragen
Damit können Sie die letzte Gipsfaserplatte zuschneiden und ausklinken. Tragen Sie Kleber auf die Plattenränder auf und stellen Sie die Platte ein.
Wandfläche schließen
Die letzte Platte, die das Vorwandelement verbirgt, fixieren Sie mit dem passenden Fugenkleber und Schnellbauschrauben für Gipsfaserplatten. Ein passgenauer Zuschnitt ist Voraussetzung.
Bevor Sie den Fugenkleber auftragen, sollten Sie diese Passgenauigkeit einmal „trocken“ überprüfen. Wichtig: Für die Verschraubung der Platte am Vorwandelement brauchen Sie Schnellbauschrauben, die in Gipsfaserplatten halten und die eine Bohrspitze haben. Nur mit dieser Bohrspitze lassen sich die Schrauben dann in den etwa 2–3 mm starken Stahl des Vorwandelements eindrehen.
Schritt 1/4: Gipsfaserplatten anschrauben
Die Gipsfaserplatte wird in den Holzrahmen und an den Querriegeln des Vorwandelements verschraubt. In den Plattenfugen befindet sich Kleber.
Schritt 2/4: Richtige Klebermenge
Wenn Sie die Platte festschrauben, sollte der Kleber an den Rändern aus den Fugen herausquellen. Dann haben Sie ausreichend Kleber aufgetragen.
Schritt 3/4: Überschüssigen Kleber entfernen
Den überschüssigen Kleber kratzen Sie innerhalb einer Stunde mit einem Spachtel ab. Prüfen Sie die Fläche auf hervorstehende Schraubenköpfe.
Schritt 4/4: Fertige Verkleidung
Das Vorwandelement ist in der Trockenbauwand integriert. Sind sämtliche Kleberreste entfernt und und die Schrauben versenkt, ist alles vorbereitet für die Wand- und Bodenabdichtung. Fugen müssen hier nicht gespachtelt werden.
Tipp: Markieren Sie auf der Gipsfaserplatte die Bereiche, in denen Sie gefahrlos die Schrauben eindrehen können.
Abdichtung in Nassräumen
Im direkten Spritzwasserbereich eines Bads ist eine Abdichtung dringend nötig. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Wasser in die tragenden Strukturen des Hauses eindringt und sich Schimmel und Fäulnis hinter Ihren Fliesen bilden.
Bei den Abdichtungen haben Sie die Wahl zwischen Abdichtungsbahnen und -anstrichen. Letztere sind eindeutig leichter zu verarbeiten, allerdings müssen Sie besonders sorgfältig sein. Wichtig: Bleiben Sie immer im System! Die Grundierung, der Dicht anstrich und die Dichtbänder und -manschetten sollten immer von einem Hersteller stammen. Nur so ist sichergestellt, dass die Komponenten zusammenhalten und dauerhaft wasserdicht sind.
Im Duschbereich müssen Boden und Wände abgedichtet werden. Im restlichen Bad sollten der gesamte Boden und die Wände hinter dem Vorwandelement ebenfalls abgedichtet werden.
Schritt 1/12: Grundierung auftragen
Bei saugendem Untergrund Grundierung 1:10 mit Wasser verdünnen, nicht saugende Untergründe unverdünnt grundieren.
Schritt 2/12: Grundierung anmischen
Mischen Sie den gesamten Inhalt aus dem Beutel in sauberes kaltes Wasser, das Sie
Schritt 3/12: Übergänge
Streichen Sie mit einem breiten Pinsel zunächst den Übergang zwischen Boden und Wand satt mit der Dichtpaste ein.
Schritt 4/12: Dichtband aufdrücken
Drücken Sie das Dichtband mit der Hand oder vorsichtig mit einer Kelle so in die Ecke, dass keine Falten entstehen.
Schritt 5/12: Dichtband einstreichen
Streichen Sie das Dichtband mit der Dichtpaste ein, bis es vollständig verdeckt ist. Achten Sie auf kleine Löcher oder Fugen.
Schritt 6/12: Dichtband einschneiden
In Ecken wird das Dichtband mittig 10 cm eingeschnitten. Die Laschen lassen sich in der Ecke ohne Beulen falten.
Schritt 7/12: Anschlüsse
Rund um die Anschlüsse tragen Sie die Dichtpaste besonders dick auf, auch und gerade zwischen den Rohren.
Schritt 8/12: Dichtmanschette
Ziehen Sie die Dichtmanschette über die Rohre und drücken Sie diese faltenfrei in die frische Dichtpaste.
Schritt 9/12: Dichtmasse
Streichen Sie die Paste mit dem Pinsel satt über die Manschetten, bis die Struktur vollständig mit der Paste verdeckt ist.
Schritt 10/12: Wände einstreichen
An den Wänden tragen Sie die Dichtpaste mit einer Zahnkelle durchgehend und gleichmäßig im 45- Grad-Winkel auf.
Schritt 11/12: Masse abziehen
Die Zahnkelle wird umgedreht, mit der glatten Seite die Rillen dann gleichmäßig auf 1 mm Schichtstärke abziehen.
Schritt 12/12: Boden abdichten
Auf dem Boden wiederholen Sie die Arbeitsschritte. Arbeiten Sie rund um den Bodenablauf besonders sorgfältig.
Achtung: Die Schichtdicke der Abdichtung darf nicht unter 1 mm liegen. Eventuell müssen Sie die Dichtmasse entsprechend ein zweites Mal auftragen.
Wand-WC vorbereiten
Wird die Wand hinter dem WC nicht gefliest, können Sie dessen Installation schon jetzt weitgehend vorbereiten.
Typischerweise gibt es zwei Arten von Toilettenschüsseln: solche mit 18 cm Abstand zwischen den Aufhängelöchern und solche mit 23 cm Abstand. In den Vorwandelementen sind entsprechende Bohrungen zur Aufnahme der Gewindestangen im unteren Querriegel vorgebohrt.
Am besten ist es, Sie übertragen alle diese Löcher auf die Gipsfaserplatte, dann können Sie die Gewindestangen nach Maßgabe der WC-Bohrungen eindrehen. Alle weiteren Maße für die Zu- und Abläufe sind genormt, die WCs passen also grundsätzlich auf jedes Vorwandelement. Lediglich bei der Befestigungsart gibt es je nach WC-Hersteller ein paar Unterschiede.
Hinter der Betätigungsplatte liegt der Zugang zur Mechanik des Einbauspülkasten. Das Wand-WC sollte mit entsprechendem Abstand zu Wänden und Möbeln installiert werden.
Schritt 1/12: Gewindestangen einschrauben
Schrauben Sie die Gewindestangen so ein, dass sie etwa 13 cm aus der Wand ragen. Den Abstand nach WC-Bohrungen richten.
Schritt 2/12: Wandprofil aufschieben
Schieben Sie das WC-Wandprofil über die Gewindestangen. Das bietet dem WC ein durchgehendes Auflager an der Wand.
Schritt 3/12: Unterlegscheiben aufschieben
Über beide Gewindestangen schieben Sie eine kleine rechteckige Unterlegscheibe mit selbstklebender Rückseite.
Schritt 4/12: Muttern andrehen
Drehen Sie die Muttern zunächst locker an. Stellen Sie sicher, dass das Trägerprofil in der Waage ist.
Schritt 5/12: Muttern festziehen
Erst dann ziehen Sie die Muttern abwechselnd auf beiden Seiten fest, bis das Profi l vollständig an der Wand anliegt.
Schritt 6/12: Alurohr aufschieben
Führen Sie passende Alurohre über die Gewindestangen, die vollständig von den Rohren verdeckt werden müssen.
Schritt 7/12: Gummiringe aufschieben
Schieben Sie jeweils einen Gummiring auf die Alurohre und dann das Trägerprofil bis zu den Gummiringen.
Schritt 8/12: Mit Gummiring fixieren
Ein weiterer Gummiring hält das Trägerprofi l an den Rohren, sodass es bei der WC-Montage nicht abrutschen kann.
Schritt 9/12: Abstand einhalten
Der Abstand von der Wand zum Trägerprofi l muss genau dem Abstand der Schraublöcher auf der WC-Oberseite entsprechen, damit Sie das WC später von oben am Trägerprofil fixieren können.
Schritt 10/12: Gummimanschette aufstecken
Stecken Sie die Gummimanschetten – wie hier gezeigt – auf die Rohre für den Wasserzu- und -abfluss.
Schritt 11/12: Rohre markieren
Schieben Sie die Rohre in die Löcher und markieren Sie mit Bleistift die Vorderkante der Wand auf den Rohren.
Schritt 12/12: Durchflussbegrenzer einbauen
Das Becken dieser Toilette hat keinen Spülrand, deshalb muss im Zulaufrohr ein Durchflussbegrenzer eingebaut werden.
WC installieren
Ist alles passgenau vorbereitet, lässt sich das WC ganz einfach aufschieben und von oben dauerhaft fixieren.
Schritt 1/6: Kante markieren
Stecken Sie die Rohre nun vollständig ins WC und markieren Sie darauf die hintere Keramikkante.
Schritt 2/6: Rohr kürzen
Der Abstand zwischen den beiden Linien von Wand und Toilette ist das Maß, um das Sie das Rohr nun kürzen müssen.
Schritt 3/6: WC aufhängen
Hängen Sie das WC auf. Durch leichtes Neigen der Vorderseite lässt sich das Becken leichter über Halterungen und Rohre schieben.
Schritt 4/6: Schrauben einsetzen
Lassen Sie die Schrauben in die Löcher auf dem WC-Sitz fallen. Sie landen in den Schraubenlöchern des Trägerprofils.
Schritt 5/6: Schrauben festdrehen
Mit einem Schraubendreher führen Sie die Schraube ans Gewinde und ziehen sie fest. Das WC kann nun nicht mehr abheben.
Schritt 6/6: WC-Sitz aufsetzen
Drücken Sie den Toilettensitz in die Löcher. Die Soft-Close-Scharniere sind mit L und R gekennzeichnet.
Tipp: Geben Sie etwas Gleitmittel auf die Gummimanschetten, dann lassen sich die Rohre leichter einführen.
Spülkasten anschließen
Die Spülkästen in den Vorwandelementen sind von der Endmontage her auch für Laien einfach verständlich und baukastenartig vorbereitet. Bevor Sie die Betätigungsplatte montieren, sollten Sie Druck auf die Wasserleitung geben, um zu checken, ob Sie alles dicht angeschlossen haben.
Schritt 1/6: Fugen verschließen
Alle Fugen zwischen WC und Rückwand oder Fliesenspiegel verschließen Sie mit schimmelresistentem Sänitärsilikon.
Schritt 2/6: Kanten abbrechen
Den aus der Wand herausragenden Kunststoffkasten für die Betätigungsplatte brechen Sie bündig ab …
Schritt 3/6: Kanten abschneiden
... oder – falls er keine Sollbruchstellen hat – schneiden Sie ihn mit einem oszillierenden Multitool vorsichtig ab.
Schritt 4/6: Flexschlauch anschließen
Nehmen Sie die Abdeckung heraus und schließen Sie den Zufluss-Flexschlauch an die Wasserversorgung an.
Schritt 5/6: Befestigungsrahmen einsetzen
Setzen Sie zunächst den Befestigungsrahmen für die Betätigungsplatte ein und schieben Sie die Druckstäbe ein.
Schritt 6/6: Betätigungsrahmen aufstecken
Zum Schluss setzen Sie die Betätigungsplatte auf den Befestigungsrahmen und drücken ihn fest, bis er hörbar einrastet.
Badsanierung Teil 2
Alle Installationen sind montiert, nun bekommt unser neues Bad mit den Wand- und Bodenfliesen den letzten Schliff. Für versierte Selbermacher ist das ein Kinderspiel.
Wände und Boden fliesen
Das häusliche Bad ist der Raum, in dem in der Regel das meiste Wasser anfällt – ob in flüssiger Form oder als Wasserdampf. Wichtig ist deshalb, dass alle Komponenten zur Abdichtung zusammenwirken müssen. In unserem Fall haben wir das Bad zunächst mit einer Boden- und Wandabdichtung gestrichen (siehe Teil 1), weil zwar die Fliesen, nicht aber die zementäre Fugenmasse dauerhaft in der Lage ist, die Feuchtigkeit aus dem Untergrund herauszuhalten.
Eine zuverlässige Abdichtung besteht also aus Flächendicht, Dichtbändern, flexiblem Fliesenkleber und zementärer Fugenmasse. Das Verfliesen selbst ist dann kein großes Problem, unser Rat ist aber, sich das Verlegemuster vorher genau zu überlegen – wenn die Fliese klebt, ist es zu spät.
Schritt 1/6: Fliesen auslegen
Legen Sie die Fliesen lose um den Abfluss herum aus und setzen Sie dann den Ablauf ein. Der ist an den Untergrund anpassbar.
Schritt 2/6: Fliesen zuschneiden
Jetzt können Sie die Fliesen so zuschneiden, dass sie um den Ablauf passen. Mit einem Nassschneider gelingt der Zuschnitt.
Schritt 3/6: Kleber anmischen
Kleber mit einem Rührquirl anmischen, bis er glatt und homogen ist. Fünf Minuten reifen lassen, dann nochmals durchrühren.
Schritt 4/6: Kleber aufziehen
Ziehen Sie den Kleber abschnittsweise zunächst mit der glatten Seite der Fliesenkelle auf. Handschuhe verhindern, dass Ihre Haut bei Kleberkontakt austrocknet und rissig wird.
Schritt 5/6: Zahnkelle verwenden
Ziehen Sie nun die gezahnte Seite der Fliesenkelle im Winkel von etwa 60 Grad durch den Kleber – dann verteilt sich die Masse gleichmäßig, wenn die Fliesen fest hinein gedrückt werden.
Schritt 6/6: Fliesenmatten verlegen
Drücken Sie die Fliesenmatten vorsichtig in den Kleber. Achten Sie dabei darauf, dass die Fugen gleichmäßig breit sind und in der Flucht verlaufen. Herausquellenden Fliesenkleber entfernen Sie sofort aus den Fugen – z. B. mit einem Schraubendreher.
Tipp: Lassen Sie sich genügend Zeit, vor allem auch beim Reinigen direkt nach dem Verfliesen. Je sorgfältiger Sie arbeiten, desto schneller geht es letztlich.
Abfluss abdichten
Das Einpassen des Abflusses bei einer bodengleichen Dusche ist mit modernen Produkten mittlerweile kein Problem mehr. Wichtig ist, dass Sie sich schon im Rohbau Ihres Bades mit der Montageanleitung Ihres Abflusses vertraut machen. Denn jeder Fehler kann schwere Feuchteschäden nach sich ziehen.
Schritt 1/3: Zuschnitte verlegen
Die Passstücke werden einzeln um den Ablauf herum aufgeklebt. Stellen Sie sicher, dass die Fugen bündig sind.
Schritt 2/3: Höhe ausgleichen
Kleine Kunststoffstücke werden so in den Kleber gelegt, dass die Höhen von Ablauf und Mosaikfliesen übereinstimmen.
Schritt 3/3: Ablauf montieren
Ablauf und Flansch werden vorsichtig aufgesetzt – den Flansch mit etwas Spülmittel versehen, damit er besser gleitet.
Große Fliesen verlegen
Großformatige Fliesen bringen einen großen Baufortschritt, sind aber nicht einfach zu handhaben. Wichtig ist: Der Kleber gehört auf Untergrund UND Fliese.
Die großen Fliesen finden in der Dusche an den Wänden und auf dem Boden außerhalb ihren Platz. Der Rest der Wände bleibt frei. Der Boden der Duschnische erhält Mosaikmatten.
Bei großen Fliesen fangen Sie das Verlegen wegen des Gewichts auf dem Boden an. Bei kleineren Fliesen beginnen Sie vom Boden aus mit der zweiten Reihe, gestützt auf einer Leiste. Die untere Reihe dann in der Höhe anpassen.
Schritt 1/13: Mit Kleber bestreichen
Die großen Fliesen bekommen auf der Rückseite eine dünne Kleberschicht, um eine bessere Haftung zu erzielen.
Schritt 2/13: Kleber verteilen
Tragen Sie den Kleber wieder abschnittsweise auf. Fliesenkreuze helfen, den gleichen Fugenabstand einzuhalten.
Schritt 3/13: Duschglasposition markieren
Die Verlegung der Fliesen im Duschbereich beginnt mit der Markierung der Stelle, an der später das Duschglas platziert wird.
Schritt 4/13: Erste Fliese ansetzen
Die erste Fliese an dieser Markierung ansetzen, mit Keilen auf Abstand zum Boden und in Waage bringen und anzeichnen.
Schritt 5/13: Fliese festdrücken
Ziehen Sie den Kleber wieder auf die Wand und auf die Fliese auf, und drücken Sie die Fliese in die markierte Position.
Schritt 6/13: Fliesen eintreiben
Bei großen Formaten treiben Sie die Fliese vorsichtig mit Kantholz und Gummihammer in den Kleber ein.
Schritt 7/13: Anschlüsse einmessen
Messen Sie die Anschlüsse der Duscharmatur ein. Berücksichtigen Sie die Fugenbreite zur darunter liegenden Fliese.
Schritt 8/13: Schablone anfertigen
Für die Ausschnitte eine Schablone in Fliesengröße anfertigen. Halten Sie diese einmal an und bohren Sie dann die Fliese.
Schritt 9/13: Löcher bohren
Die mit der Schablone angezeichneten Löcher mit einem Diamant-Topfbohrer bohren. Jetzt kleben Sie die Fliese auf.
Schritt 10/13: Fliese an Stirnwand kleben
An der Stirnwand setzen Sie eine ganze Fliese in die Mitte. Dann werden die Fliesenstücke auf beiden Seiten gleich groß.
Schritt 11/13: Obere Reihe zuschneiden
Die Fliesen reichen in der Dusche bis zur Decke , daher muss die obere Reihe zugeschnitten werden.
Schritt 12/13: Loch für Ventilator
Mit einem 100-mm-Topfbohrer wird das Loch für den Ventilator in die Fliese geschnitten.
Schritt 13/13: Letzte Fliesenreihe kleben
Kleben Sie die letzten Fliesen in die Ecken und berücksichtigen Sie dabei auch die Randfugen.
Wenn Sie Fliesen auf Maß schneiden müssen, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Für kleinere Fliesen und einfache gerade Schnitte reicht ein manueller Fliesenschneider. Für die großen Fliesen oder auch Ausklinkungen und Winkelschnitte ist ein Nassschneider die richtige Wahl. Nassschneider für Fliesen gibt es als Tischkreissäge, bei dem man die Fliese durch das Sägeblatt führt, oder auch als Tauchsäge. Bei beiden Varianten wird mit Wasserzufuhr geschnitten.
Fliesen verfugen
Die Fugen zwischen den Fliesen spielen im Bad eine besondere Rolle. Sie sollen die temperaturbedingten Bewegungen des Untergrundes und der Fliesen aufnehmen, ohne zu reißen. Außerdem sollen sie vor allem dicht halten. Für eine gute Verarbeitung ist die richtige Konsistenz der Fugenmasse entscheidend.
Bodenfliesen verfugen
Sind die Wände verfugt, nutzen Sie die Wartezeit, um auch den Boden zu bearbeiten. Die Mosaikfliesen erfordern eine besonders sorgfältige Ausführung.
Achten Sie darauf, dass der Mörtel alle Fugen ausfüllt, auch im Mosaik, das naturgemäß viel mehr Fugen aufweist als die großen Fliesen. Um eine dichte und flexible Fläche zu gewährleisten, muss rund um den Abfluss und an den Übergängen von Wand zu Boden eine durchgehende Verfugung mit einem schimmelresistenten Sanitärsilikon erfolgen.
Schritt 1/3: Fuge Mittig anordnen
Sind die Fliesen breit genug, ist eine mittig angeordnete Fuge sinnvoll.
Schritt 2/3: Ganze Fliesen mittig platzieren
Ist die Wand zu schmal, kleben Sie die ganzen Fliesen in die Mitte.
Schritt 3/3: Streifen am Rand
Beginnt man mit ganzen Fliesen, bleibt an der Wand oft ein schmaler Streifen.
Duschwand montieren
Wenn das Duschbad breit genug ist, kann man sich wie hier mit einer einzelnen Glasabtrennung begnügen – der Zugangsbereich zur Dusche sollte idealerweise mindestens 50 cm breit sein.
Die 80 cm breite Duschglasscheibe sorgt für den Spritzwasserschutz im Bad. Achten Sie darauf, dass Sie gehärtetes Glas wählen.
Für die Montage einer solchen Duschwand müssen Sie Sicherheitsglas verwenden. Hier ist das Glas gehärtet, und falls Sie das Pech haben, dass es bricht, zerspringt es in tausende kleine, aber nicht scharfkantige Stücke. Mit anderen Worten: Es entsteht kein Schaden für Sie, wenn ein Unfall passiert. Gleichzeitig ist die Gefahr, dass eine gehärtete Glasplatte zerbricht, recht gering. Nur Schläge mit scharfen Gegenständen stellen eine Gefahr dar.
Damit ist es beim Ein- und Aussteigen nicht zu beengt. Alternativ können Sie eine zusätzliche Glasplatte als Tür einbauen, sodass Sie die Dusche vollständig schließen können. Die hier gezeigte Dusche ist 130 cm breit, und wir haben uns für eine Duschwand mit einer Breite von 80 cm entschieden.
Auch die Bodenschiene muss befestigt werden. Wegen der Fußbodenheizung kommen weder Dübel noch Schrauben in Frage, sondern nur Silikon.
Bei dem hier gezeigten transparenten Silikonhandelt es sich um ein Spezialprodukt, das speziell für die Glasmontage in Feuchträumen gedacht ist. Wichtig dabei: Die Kontaktflächen müssen absolut fettfrei und sauber sein, damit das Silikon kleben kann.
Schritt 1/18: Schienenbreite markieren
Markieren Sie an der Wand und dem Boden, wo die Duschwand montiert werden soll. Am besten zeichnen Sie direkt die Breite der Montageschienen an.
Schritt 2/18: Glasplatte vorsichtig handeln
Ein Vakuumheber hilft beim Handling der Platte. Lassen Sie die Schutzecken bis zum Schluss am Glas und stellen Sie die Duschwand auf einer Holzleiste ab.
Schritt 3/18: Montageschiene montieren
Platzieren Sie die Montageschienen am Rand der Platte. Die Schienen sind in einer Vielzahl von Metallen und Oberflächen erhältlich. Vermeiden Sie Plastikvarianten, die leicht zu instabil werden.
Anschließend wird die Platte mit der unteren Schiene in die Wandschiene gehoben und auf den Boden abgesenkt.
Schritt 4/18: Lot überprüfen
Die Duschwand stellen Sie nun vorsichtig auf ihren Platz und überprüfen das Lot mit der Wasserwaage.
Schritt 5/18: Abfall ausgleichen
Da der Boden zum Abfluss hin abfällt, muss der Unterschied angepasst werden: Richten Sie die Duschwand samt Montageschienen mithilfe von kleinen Kunststoffkeilen waagerecht aus, markieren deren Positionen und kürzen die Überstände.
Schritt 6/18: Schiene markieren
Wenn die Duschwand ausgerichtet steht, fixieren Sie sie und markieren deren Vorderkante auf der Montageschiene – zuzüglich einem Millimeter für das Silikon in der Wandschiene.
Schritt 7/18: Montageschiene kürzen
Anschließend wird die Montageschiene per Metallsäge gekürzt. Grate und scharfe Kanten entfernen Sie mit einer Feile.
Schritt 8/18: Profile entfernen
Nachdem der Testaufbau abgeschlossen ist, entfernen Sie die Metallprofile wieder von der Duschwand.
Schritt 9/18: Profile festschrauben
Die Metallschiene wird mit Schrauben an der Wand befestigt – beachten Sie, dass Sie die Löcher in der Schiene ansenken, damit die Schraubenköpfe nicht in die Schiene hineinragen und das Glas berühren.
Tipp: Geben Sie vor der Montage einen dünnen Silikonstrang auf die Rückseite der Schiene.
Schritt 10/18: Boden entfetten
Entfetten Sie Boden und Wand vor der Montage sehr gründlich mit Alkohol und einem sauberen Tuch.
Schritt 11/18: Schiene entfetten
Entfetten Sie auch die Innenseite der Montageschiene und wiederholen Sie den Vorgang mehrmals.
Schritt 12/18: Silikon auftragen
Anschließend einen Strang transparentes Spezialsilikon an der Innenseite der Montageschiene anbringen. Dieses Silikon ist speziell für die Montage von Glas gedacht.
Schritt 13/18: Silikon für Bodenprofil auftragen
Silikon für die Montageschiene auf den Bodenfliesen ziehen, die Keilstücke wieder platzieren – Bohren ist nicht nötig!
Schritt 14/18: Profil aufschieben
In das untere Profil zusätzlich einen Silikonstreifen einlegen und das Profil über die Unterseite der Glasplatte schieben.
Schritt 15/18: Platte einschieben
Die Platte mit der unteren Schiene daran wird in die Wandschiene gehoben und auf den Boden abgesenkt. Überprüfen Sie, ob die Glasplatte und die untere Schiene in der Länge übereinstimmen und dass die Platte genau dort ist, wo sie sein soll.
Schritt 16/18: Überschuss entfernen
Mit vorsichtiger Hand und ohne Druck auf die Glasplatte lässt sich das überschüssige Silikon leicht mit einer abgerundeten Holzleiste oder einem Silikonabzieher nachformen. Die Reste sofort entfernen.
Schritt 17/18: Gleitmittel aufsprühen
Drücken Sie die Glasplatte mit großem Druck an die Wand. Das herausquellende Silikon mit Gleitmittel besprühen.
Schritt 18/18: Silikon nachformen
Das gleiche Verfahren wird an der Innen- und Außenseite des vertikalen Teils der Duschwand durchgeführt.
Wir wünschen gutes Gelingen und viel Freude mit Ihrem Neu-renovierten Bad.
Artikel aktualisiert am 08.02.2024