Wer einen Raum neu gestalten möchte, kommt meist nicht darum herum, alte Tapeten zu entfernen. Vor allem, wenn der Untergrund uneben ist oder die vorhandene Tapete beschädigt oder unansehnlich geworden ist, ist dieser Schritt unverzichtbar. Eine saubere, glatte Wand ist die Grundlage für jede weitere Gestaltung – ob Sie neu tapezieren oder die Wand auf andere Weise modernisieren möchten.
Bevor Sie beginnen, sollten Sie den Raum vorbereiten. Dazu gehört, den Boden sorgfältig mit Folie oder Malervlies auszulegen und Möbel zur Seite zu räumen oder in der Raummitte zusammenzustellen. Auch Steckdosen und Lichtschalter sollten abgedeckt oder abgeschraubt werden, der Strom sicherheitshalber ausgeschaltet. So schaffen Sie optimale Bedingungen für ein effizientes Arbeiten.
Nachdem die Tapete vollständig entfernt wurde, ist es wichtig, Kleisterreste gründlich mit einem Schwamm und warmem Wasser abzuwaschen. Nur eine saubere und trockene Oberfläche stellt sicher, dass neue Tapeten oder Farben optimal haften. Erst wenn die Wand vollständig getrocknet ist, können Sie mit der nächsten Phase Ihrer Renovierung beginnen.

Tipp: Wenn Sie die Wände kräftig wässern, sollten Sie verhindern, dass die "Suppe" Ihren Bodenbelag ruiniert. Legen Sie ein altes zusammengerolltes Bettlaken zum Aufnehmen des Wassers an die Fußleiste, das Sie von Zeit zu Zeit auswringen oder austauschen.
Tapete überspachteln

Um es gleich vorweg zu sagen: Das Überspachteln von Tapeten ist immer nur die zweitbeste Lösung! Das Problem ist nämlich, dass Sie weder Überblick noch Einfluss auf die Untergrundbeschaffenheit haben. Schwierig wird es auch, wenn die Tapete nicht komplett vollflächig verklebt ist. Dann bilden sich an den kleisterlosen Stellen Blasen, die sich mit etwas Glück nach dem Trocknen auch wieder zurückbilden.
Tapete entfernen oder nur überspachteln?
Technisch möglich ist das Überspachteln aber dennoch. Verwenden Sie dazu einen sehr dünn ausziehbaren Flächenspachtel, der in einer Dicke von nur 0,5 bis 1 mm aufgetragen werden kann. Damit werden Sie mit Ausnahme der Raufaser auf allen Tapeten eine fast glatte Wand erzielen können. Achtung: Je mehr Schichten Sie auf die Tapete auftragen, desto schwerer wird das Ganze und desto eher kommt Ihnen die Tapete entgegen.
Bei den Flächenspachteln haben Sie die Wahl zwischen einem gebrauchsfertigen Gebinde (mit 5 oder 15 kg) und einem Pulver, das Sie erst anrühren müssen. Von der Zusammensetzung her sind die beiden nach Herstellerangabe gleich, unsere Erfahrungen zeigen aber, dass die Masse aus dem Eimer leichter zu verarbeiten ist und bessere Ergebnisse zeitigt.
Verschiedene Tapetenarten im Überblick
Das Werkzeug zum Auftragen des Spachtels sollte möglichst großflächig gewählt werden. Sie haben die Wahl zwischen einem normalen Glätter und einer Gummirakel, mit der normalerweise Fliesenfugen verfüllt werden. Letztere ist allerdings so weich, dass sie sich unter Druck leicht der unebenen Struktur der Tapete anpasst und das Spachtelergebnis hinterher eher ein leicht welliges wird. Der Glätter aus Edelstahl hingegen ist vorzuziehen, wenn es um ein möglichst glattes Ergebnis geht.
Achten Sie darauf, dass Sie mit den scharfen Ecken des Glätters keine allzu groben Spuren in der Tapete hinterlassen. Drücken Sie das Werkzeug gerade bei den Textiltapeten nicht zu fest auf. Sonst drücken Sie nämlich die Textilfasern nieder, die sich später wieder aufrichten und dann durch die fertige Spachtelfläche sichtbar werden.
Eine neue Tapete lässt sich am besten mit dem richtigen Kleister anbringen. Diese Kleister sind bei Heimwerkern besonders beliebt:
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Vliestapete tapezieren
Vliestapeten sind rückseitig mit einem feinen Vliesgewebe kaschiert. Das macht sie reißfester und dimensionsstabiler als reine Papiertapeten. Das übliche vorherige Einkleistern der Bahnen entfällt.













