Guter Grund für neue Tapeten

Tapezieren: Die richtige Vorbereitung

Beim Tapezieren – wie bei allen Arbeiten – ist die Vorbereitung entscheidend für ein gutes Ergebnis. Deshalb müssen die Wände trocken, sauber, glatt, trag- und saugfähig sein. Wir sagen, wie das geht!

Tapezieren
Beim Tapezieren kommt es auf die richtige Vorbereitung an© Chris Lambertsen

Wände tapezieren gehört zweifelsfrei zu den leichteren Arbeiten im Leben eines Selbermachers. Wenn es da nicht die versteckten Mängel gäbe, die sich erst zeigen, wenn die alte Tapete entfernt wird und die einem den letzten Nerv rauben können. Dazu gehören Risse, Dübellöcher, loser Putz und, wenn es ganz schlimm kommt, Ausblühungen durch Feuchtigkeit. Zustände, die weit entfernt sind von einer glatten, streich- oder tapezierfähigen Wand und oft mehr Mühe bedeuten, als vorher gedacht.

Zwar können heute feine Haarrisse mit Vliestapeten kaschiert werden, doch müssen größere Putzschäden und Dübellöcher ganz herkömmlich mit Kelle und Spachtelmasse repariert werden. Zu den Sorgenkindern gehören auch Wände, die zuvor gar keine Tapeten trugen, sondern mit Leim-, Öl- oder Lackfarben verschönert waren. Um hier einer Tapete den richtigen Halt zu geben, müssen die alten Farben abgewaschen beziehungsweise angeschliffen, die Wand neu grundiert oder gar mit einer dünnen Rollenmakulatur versehen werden.

Vorbereitung zum Tapezieren: Das richtige Werkzeug

Material Verputzen
© Chris Lambertsen

Risse und kleinere Flächen mit etwa einer Größe von 25 x 35 cm lassen sich gut mit dieser kleinen Ausrüstung flicken. Dazu gehören Spachtelmasse und Reparaturvlies- Tapete, Handspachtel, Bürste, Gipsbecher, Flächenspachtel und eine kleine Kelle.

Wand und Decke reparieren: Mit den richtigen Mitteln wieder wie neu

Zerrissene Tapete
© Chris Lambertsen

Vor jedem Bauvorhaben steht immer die Materialfrage: Je nach Größe und Beschaffenheit der Schäden kann man sich hier zwischen Fertigspachtelmassen für kleinere Reparaturen und solchen in Pulverform entscheiden, die man selbst anrührt. Deren Vorteil liegt eindeutig im Preis, der deutlich unter dem von gebrauchsfertigen Spachtelmassen liegt. Einige gebrauchsfertige Produkte enthalten allerdings Lösungsmittel, die flächiges Arbeiten nur in gut belüfteten Räumen zulassen.

Alle gängigen Spachtelmassen werden auf Gipsbasis hergestellt. Da Gips aber die Eigenschaft hat, schnell zu erhärten, werden den Produkten, die nicht als Bau- oder Elektrikergips im Handel sind, Abbindeverzögerer, Fasern und andere Stoffe beigemengt, die die Verarbeitungszeit verlängern und beispielsweise ein Schrumpfen verhindern sollen. So erklärt sich auch der höhere Preis gegenüber einem einfachen Baugips und die Bezeichnung Spachtelmasse.

Material zum Risse füllen
© Chris Lambertsen

Darüber hinaus gibt es seit einiger Zeit Spachtelmassen in Tuben. Sie vermitteln dem Verbraucher eine immerwährende Verfügbarkeit. Doch leider haben wir da ganz andere Erfahrungen gemacht. Zwar lassen sich die Schadstellen prima mit dem Tubenspachtel ausspritzen, doch sollte man sie besser auch aufbrauchen. Tut man dies nämlich nicht, so härtet der Tubenspachtel oft im Bereich des Schraubverschlusses aus, so dass man nur noch an den Inhalt gelangt, indem man die Tube mit einem Cuttermesser hinten aufschneidet.

Daher unser Rat: Wer öfter einmal für kleine Reparaturen etwas zu spachteln hat, kauft besser den losen Spachtel und rührt ihn sich nach Bedarf an. Wer "nur auf die Schnelle" renovieren will und eine einfache Verarbeitung ohne Staub vorzieht, der ist mit einer Tube gut bedient.

Alte Leimfarben und Spachtelflecken entfernen

Leimfarbe ist im Prinzip in Zellulosekleister gebundene Kreide. Man benutzte sie bis in die 1950er und 1960er Jahre als Wandund vor allem als Deckenanstrich. Wer heute auf diesem Untergrund tapezieren will, muss die alte Leimfarbe mit Wasser und Tapetenablöser abwaschen und anschließend die getrockneten Flächen mit einer Grundierung versehen.

Spachtelmassen sind oft von weißer Farbigkeit. Wer Risse auf dunklem Untergrund ausbesserte, sollte daher die fleckigen Wände mit einem weißen Tapetengrund streichen. Ein Tapetengrund macht zudem den Untergrund tragfähig und gleichmäßig saugend.

Wenn sich große Placken aus der Wand lösen

Wenn sich große Placken aus der Wand lösen
Gelöster Putz
© Chris Lambertsen

Schritt 1/7: Gelöster Putz

Wenn sich bereits Teile des Putzes gelöst haben, heißt es Vorsicht. Spätestens beim Klopftest können Sie hören, ob Ihnen beim Tapezieren die Wand entgegenfallen wird. Klingt es hohl hinter dem Putz, gibt es nur eines: Runter damit! Klopfen Sie dann mit einem Hammer vorsichtig die losen Putzteile ab, und bessern Sie die Flächen mit Spachtel oder Putz aus.

Material runterbürsten
© Chris Lambertsen

Schritt 2/7: Material runterbürsten

Mit einer Wurzelbürste wird das lose Material aus der Schadstelle entfernt.

Tiefengrund streichen
© Chris Lambertsen

Schritt 3/7: Tiefengrund streichen

Mit einem Tiefengrund, der satt auf die Fläche und die Ränder gestrichen wird, lässt sich der Untergrund festigen.

Reparatur-Spachtelmasse
© Chris Lambertsen

Schritt 4/7: Reparatur-Spachtelmasse

Ist der Untergrund trocken, kann mit einer einfachen Reparatur-Spachtelmasse das Loch ausgefüllt werden.

Füllmaterial anrühren
© Chris Lambertsen

Schritt 5/7: Füllmaterial anrühren

Ist das Loch größer als etwa eine Handfläche, dann benötigen Sie eine große Menge Füllmaterial. Wenn Sie jedoch keinen Reparaturputz anrühren wollen, dann können Sie die Spachtelmasse mit Quarzsand verlängern.

Stelle glatt ziehen
© Chris Lambertsen

Schritt 6/7: Stelle glatt ziehen

Mit einem Flächenspachtel wird die ausgebesserte Stelle glattgezogen. Bilden sich dann durch den Quarzsand kleine Riefen, so lassen sich diese Muster mit einem kleinen feuchten Haushaltsschwamm leicht wieder herausarbeiten.

Reparaturvlies-Tapete
© Chris Lambertsen

Schritt 7/7: Reparaturvlies-Tapete

Zuletzt wird dann die Reparaturvlies-Tapete geklebt. Durch ihre innere Struktur bietet sie den perfekten Untergrund für alle weiteren Schritte.

Haarrisse und kleinere Löcher in der Wand reparieren

Kaum zu glauben, aber bei kleineren Wandbeschädigungen muss man erst einmal nichts tun. Vorausgesetzt, man tapeziert mit einer Tapete mit Vliesrücken. Eine Vliestapete überbrückt ohne große Mühen Risse bis zu gut 3 mm Breite.

Selbst Bohrlöcher brauchen nicht ausgefüllt zu werden, allerdings auch hier vorausgesetzt, man hat nicht vor, erneut etwas an der Wand zu befestigen! Der Riss wird also mit einer Wurzelbürste gereinigt und die losen Teile entfernt. Anschließend wird die Vliestapete mit einem Vliestapetenkleister auf die Wand geklebt.

Größere Risse in der Wand füllen

Größere Risse füllen
Riss an der Decke
© Chris Lambertsen

Schritt 1/5: Riss an der Decke

Entfernen Sie in diesem Falle die losen Teile mit einem Handspachtel, mit dem Sie auch tieferliegende lose Bröckchen herauspicken können.

Fugenmasse einfüllen
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Schritt 2/5: Fugenmasse einfüllen

Dann wird zunächst eine Fugenmasse aus Acryl beziehungsweise auf Acrylbasis in den Riss gedrückt und glatt gestrichen.

Reparaturspachtel
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Schritt 3/5: Reparaturspachtel

Ist die Acrylmasse ausgehärtet, wird ein Reparaturspachtel auf die Schadstellen gebracht und . . .

Rissband kleben
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Schritt 4/5: Rissband kleben

. . . das Ganze mit elastischem Rissband überklebt, um weitere eventuelle Bewegungen der Wand im Rissbereich auszugleichen. Hierfür gibt es spezielle Gewebebänder, eine gewöhnliche Mullbinde aus dem Erste-Hilfe-Kasten tut es aber auch.

Spachtelmasse über Band
© Chris Lambertsen

Schritt 5/5: Spachtelmasse über Band

Zuletzt wird noch einmal Spachtelmasse über das Gewebeband gezogen und glatt verstrichen.

Öl- und Lackfarben entfernen

Meist nur noch in alten Gebäuden anzutreffen und aufwendig zu bearbeiten beziehungsweise zu entfernen sind alte Öl- und Lackfarben. Die gesamte Oberfläche muss dann angeschliffen werden.

Kleine Flächen lassen sich gut mit einem Schleifklotz und -papier bearbeiten, größere Flächen sollte man mit einem elektrischen Schwing- oder Exzenterschleifer zu Leibe rücken. Um nun die Wand wieder tragfähig für Putz, Anstrich oder Tapete zu machen, wird Rollenmakulatur, eine dünne Papiertapete, tapeziert.

Wasserflecken entfernen

Gab es einmal einen Wassereinbruch im Bereich eines Fensters, eines Balkons oder einer Wasserleitung (die leitungsführende Wand wird ja zur Rohrreparatur nur von einer Seite geöffnet), so gibt es stets hässliche braune Wasserflecken.

Mit herkömmlicher Wandfarbe oder Lack ist diesen Flecken kaum beizukommen. Hierfür gibt es spezielle Isolierfarben (etwa von Decotric oder Molto), die einfach über die schadhaften Stellen gestrichen werden. Handelt es sich hier zusätzlich noch um Salpeterflecken so siehe "Ausblühungen".

Geringe Ausblühungen behandeln

Wenn Wasser von außen durch die Wände drückt (meistens findet man dies im Kellerbereich), so bilden sich an der Oberfläche häufig Salpeter-Ausblühungen. Mit einer groben Wurzelbürste oder einer Stahlbürste werden die locker aufsitzenden Salpeterflocken abgebürstet.

Anschließend wird der gesamte Bereich mit Salpeter-Entferner behandelt. Ist der Anstrich ordentlich durchgetrocknet, so kann jede weitere Wandfarbe oder ein Deko-Putz wieder auf die Wände aufgetragen werden.

Starke Ausblühungen und loser Putz

Bei großen Mängeln muss natürlich der lose Putz komplett entfernt werden. Schlagen Sie mit Hammer und Meißel die Placken ab und entfernen Sie die sandigen Anteile.

Nun sollte die Wand noch mit Salpeterentferner behandelt werden, bevor der Reparaturputz aufgetragen wird. Um die Haftfähigkeit zu erhöhen, ist es hilfreich, die Stellen, die verputzt werden sollen, leicht anzufeuchten.

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