Zimmerdecke diagonal mit Paneelen verkleidet

Fast jede Raumgestaltung orientiert sich am rechten Winkel – dem sich jedoch nicht alles unterordnen muss. Auch das kann schöne Ergebnisse bringen.

Trotz recht einfacher und klassischer Möbel wirkt der Raum durch die diagonalen Paneelen frech und modern.
Trotz recht einfacher und klassischer Möbel wirkt der Raum durch die diagonalen Paneelen frech und modern. © Selbermachen

Die Richtungen der Wände geben vor, wie die Möbel stehen: Die meisten Einrichtungsgegenstände sind parallel zu den Wänden angeordnet. Und wer sich mit der Absicht trägt, die Decke des Wohnzimmers mit Holz zu verkleiden, wird in aller Regel planen, die Bretter oder Paneele entweder parallel oder senkrecht zur Fensterwand anzuordnen, also auch hier den rechten Winkel walten zu lassen.

Das ist natürlich nicht falsch, aber das Ergebnis ist auch nicht sonderlich aufregend. Wer Sinn für Ungewöhnliches hat, wird sicher nach einer anderen Lösung suchen und sich vielleicht mit dem hier gezeigten Vorschlag anfreunden können: Die Deckenpaneele sind nicht parallel zu den Wänden, sondern im Winkel von 45 Grad angeordnet.

Das gibt dem Raum zweifellos Pep, selbst dann, wenn die Möblierung selbst nicht gerade durch ähnliche Extravaganzen auffällt.

Um die Wirkung dieser Anordnung zu steigern, ist die Deckenverkleidung nicht von Wand zu Wand befestigt, sondern wie eine "Insel" mit 30 bis 40 cm Abstand zu den Wänden. Die genaue Größe legt man so fest, dass die Diagonale genau dem Vierfachen einer Paneellänge entspricht.

Dann ergibt sich nur wenig Verschnitt: Das gleichschenklige Dreieck, das an den Paneelen der ersten Doppelreihe ab­zu­­sägen ist, kann dann problemlos in der nächsten Doppelreihe wieder verwendet werden.

Den Raum genau ausmessen

Die Diagonalverlegung der Paneele macht natürlich etwas mehr Arbeit als eine orthodoxe Verlegung parallel oder quer zur Fensterwand. Denn hier ist doch etwas häufiger zu messen, und die Genauigkeit der Sägeschnitte beim Ablängen der Randstücke des Paneelfeldes verlangt auch mehr Zeit.

Dabei ist die alte Regel besonders zu beachten: zweimal messen, bevor man einmal sägt, das Material kostet ja nicht wenig, und durch versägte Paneele ist schnell einiges Geld verloren.

Es macht Sinn, den Raum vor der Planung genau auszumessen und mit den Abmessungen der vorgesehenen Paneele einen Verlegeplan in möglichst großem Maßstab anzulegen.

Dadurch erfährt man erstens, wie viele Paneele einzukaufen sind, und zweitens kann man dabei auch schon ein recht genaues Bild davon bekommen, wie das vorgesehene Verlegemuster wirken wird.

In unserem Fall weist das Muster eine Hauptdiagonale auf; die Paneele sind jeweils in Doppelreihen verlegt. Dadurch muss am Anfang und Ende des Feldes nur jede zweite Paneelplatte im 45°-Winkel abgesägt werden. Die Abschnitte werden in der nächsten Reihe angesetzt.

Dieser Verlegeplan gibt eine weitere Auskunft: nämlich, wie viele Dachlatten für die Unterlattung benötigt werden. Die Verlegearbeit beginnt an der Ecke der Decke, die am häufigsten im Blickfeld liegt. Das kann die der Sitzgruppe gegenüberliegende Ecke oder eine Ecke an der Fensterwand sein.

Da die Paneelfläche wie auch die Unterlattung einiges Gewicht haben, ist mit Dübeln und Schrauben für die Befestigung der Latten nicht zu sparen.

Beleuchtung einplanen

Bei der gewählten 45°-Anordnung und einer Diagonalen, deren Länge das Vielfache der Paneelmaße ist, ergibt sich eine ökonomische Verwendung der Paneele und eine beträchtliche Arbeitserleichterung. Denn der "Verschnitt" an den Paneelen, die jeweils als erste in den zweiten Reihen des Musters zu verlegen sind, ist der "Anschnitt" für die Paneele der nächsten Reihe.

Das ist so am Anfang und am Ende jeder Doppelreihe. Die Folge: Das Verlegemuster wird symmetrisch ausfallen. Wenn das Paneelfeld an allen vier Seiten den gleichen Abstand zu den Wänden hält und die Hauptdiagonale auf das Längenmaß der Paneele abgestimmt ist, dann ergibt sich daraus nicht zwangsläufig, dass das Quermaß der Deckenverkleidung ein Vielfaches der Paneelbreite ist.

An den Ecken rechts und links der Hauptdiagonale wird man die letzte und vorletzte Paneelreihe unter Umständen anders zuschneiden müssen: Hier kann es sich ergeben, dass das Muster nicht mit ganzen Paneelbreiten abschliesst.

Wie bei jeder Deckenverkleidung, die nicht direkt mit der Decke verbunden ist, sondern auf einer Unterlattung befestigt wird, ergibt sich auch hier die Möglichkeit, eine Beleuchtungsanlage in Form von Downlights, schwenkbaren Strahlern oder auch Pendelleuchten über einem Tisch einzubauen.

Montiert man die Paneele nicht auf einer einfachen Unterlattung, sondern auf einer Konterlattung, dann entsteht ein ausreichend hoher Hohlraum, in dem auch der Trafo für Niedervolt-Halogenleuchten untergebracht werden kann. Zugleich wird durch die doppelte Lattenlage die Hinterlüftung der Paneele verbessert.

Das Deckenfeld millimetergenau anzeichnen

Auf dem Tisch eine genaue Zeichnung anzufertigen ist nicht schwer, und Planmaße vom Papier auf Fußboden oder Wände exakt zu übertragen macht auch keine Mühe. Etwas anderes ist es jedoch, wenn an der Decke Markierungen anzubringen sind, die auf den Millimeter genau sein sollen.

Über Kopf zu arbeiten fällt vielen schwer. Erste Voraussetzung für genaues Anreissen ist ein sicherer Stand auf einer Leiter oder einer Arbeitsbühne. Eine Hilfsperson muss außerdem dabei sein, dann wird das Messen mit der Schlagschnur schneller und zuverlässiger erledigt.

Sehr lange Strecken lassen sich besser mit einem 5-m-Rollbandmaß vermessen als mit einem 2 m langen Zollstock.

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Ein gutes Mittel gegen Langeweile in der Raumgestaltung: diagonal verlegte Deckenpaneele.

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Winkelgerecht und mit 30 bis 40 cm Abstand zu den Wänden soll die Paneelfläche montiert werden. Dazu wird per Schnurschlag die Begrenzung der Unterlattung genau markiert.

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Gehobelte Dachlatten bilden das Gerüst. Zuerst wird der äußere Rahmen befestigt, im 45°-Winkel werden dann weitere Latten angedübelt, quer zur Laufrichtung der Paneele. Das erste Paneel ist an der Ecke der Decke zu befestigen, die am stärksten beachtet wird. Das ist in den meisten Wohnräumen eine Ecke an der Fensterwand.

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An Klammern sollte nicht gespart werden, damit die Paneele sicheren Halt haben. Hier sieht man es: Das Paneel wird mit insgesamt sechs Klammern an den Latten befestigt.

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Die Federn in den Nuten an den Längs- und Schmalseiten der Paneele sind genau abzulängen und einzustecken, bevor das nächste Paneel angesetzt wird.

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Randstücke werden mit der Rückseite nach oben angerissen und mit der Stichsäge abgesägt, damit es akkurate Kanten ohne ausreißendes Furnier gibt.

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Die abgesägten Paneelecken der einen Reihe bilden den Anfang der nächsten Reihe. Diese Ecken werden mit jeweils drei Klammern an den Latten befestigt.

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Ausschnitte für Einbaustrahler werden selbstverständlich stets genau in der Mitte eines Paneels platziert und werden von der Vorderseite des Paneels mit der Lochsäge gesägt.

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Die Unterlattung ist so anzuordnen, dass die von Doppelreihe zu Doppelreihe versetzten Stöße zwischen den Paneelen genau auf der Mitte der quer angeordneten Latten liegen.

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Mit einer Falzleiste wird nach der Befestigung aller Paneele die Deckenverkleidung eingefaßt. Die Leiste wird mit kleinen Stiften an den Randpaneelen befestigt.

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Auf dem Papier sollte vor dem Einkauf des Materials nach der besten Lösung für das Verlegemuster gesucht werden. Je größer der Maßstab, desto genauer wird diese Planung.

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