Gewächshaus renovieren leicht gemacht!
Kein Gewächshaus hält ewig. Hin und wieder müssen Teile ausgetauscht oder erneuert werden. Scheiben können mit der Zeit undurchsichtig werden, Wegplatten brechen und wie sieht es eigentlich mit automatischen Fensterhebern aus? Wir zeigen, worauf Sie beim Gewächshaus-Umbau achten müssen.
Ein Gewächshaus im Garten oder auf dem Balkon kann das Heranziehen, Pflegen und Ernten von Nutzpflanzen oder so manchem eher exotischen Ziergewächs. Aber ein Gewächshaus steht teilweise völlig ungeschützt draußen. Genau das ist ja auch Sinn der Sache. Pflanzen, die für gewöhnlich wärmeres oder feuchteres Klima benötigen, als das hier üblich, können dank eines Gewächshauses eben doch bei uns wachsen.
Da das Gewächshaus im Freien aber Wind und Wetter ausgesetzt ist, kommt es mit der Zeit unweigerlich zu Schmutzablagerungen oder Beschädigungen am Glas beziehungsweise der Hülle des Gewächshauses.
Wenn man das Gewächshaus mit bloßem Putzen nicht mehr richtig sauber bekommt, ist es Zeit, einige der Platten auszutauschen. Schmutz, Moos und andere Ablagerungen verringern die Menge und Strahlkraft der auf die Pflanzen treffenden Sonnenstrahlung erheblich. Dadurch treiben die Pflanzen weiche Riesenblätter und setzen zu wenig Blüten und Früchte an.
Gewächshaus bauen und renovieren - Planung
Im ersten Schritt sollten Sie überlegen, welche Materialstärke für die Scheiben Sie benötigen. Am wichtigsten ist hier die Stärke der Platten. Viele Gewächshäuser bestehen aus sogenannten Hohlkammerstegplatten* aus Kunststoff. Sind diese nicht allzu dick, können Sie die passenden Platten selbst zuschneiden.
Haben Sie hingegen ein Gewächshaus aus Glas, wird es etwas komplizierter. Dann sollten Sie besser versuchen, direkt Scheiben in der richtigen Stärke und Größe zu bekommen.
Tipp: Wer Materialkosten sparen möchte und bei wem die Optik dank hoher Hecke keine große Rolle spielt, deckt einfach nur Stehwand- und Dachfläche auf der Südseite ein – das reicht schon aus, um die Sonne hereinzulassen.
Außerdem brauchen Sie noch folgende Materialien, um Ihr Gewächshaus zu renovieren:
- Cutter*
- Handkreissäge
- Silikon*
- Gewächshaus-Glasklammern*
- Automatischer Fensterheber* (optional)
Falls Sie noch keine Handkreissäge Ihr Eigen nennen, aber schon immer ein solches Gerät besitzen wollten, werden Sie hier garantiert fündig:
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Gewächshaus neu bauen und renovieren - die Vorbereitungen
Bevor man neue Teile ins Gewächshaus einsetzen kann, müssen die alten natürlich entfernt werden. Außerdem ist es ratsam, die Gelegenheit zu nutzen und Bauteile, die ansonsten eher schwer zu erreichen sind, gründlich zu reinigen.
Schritt 1/10: Dachfenster anheben
Als Erstes werden die Dachfenster angehoben und aus der Führungsschiene geschoben.
Schritt 2/10: Schmutz entfernen
Dann werden die alten Platten aus der Konstruktion entfernt. Sie dienen später als Maß für den Zuschnitt. Liegt alles frei, werden Schmutz und Algen mit einem groben Besen oder Handfeger entfernt.
Schritt 3/10: Hohlkammerplatte zuschneiden
Die neuen Hohlkammerplatten sind ebenfalls nur 4 mm stark, werden per Cutter passend geschnitten.
Schritt 4/10: Alternativ: mit Handkreissäge zuschneiden
Genauer und schneller geht es per Handkreissäge. Festool liefert dazu eine praktische Führungsschiene.
Schritt 5/10: Klammern einsetzen
Sechs Klammern halten je eine Platte in Form. Bei 180 cm Länge mit Abständen von 30, 60, 60, 30 cm. Der breite Klammersteg sollte beim Einsetzen immer auf der Plattenoberfläche lagern. Eine Maurerschnur spart ständiges Messen bei der Positionierung.
Schritt 6/10: Klebemittelreste heraustrennen
Jetzt sind die Dachfenster dran: Mit einem scharfen Cutter werden Reste von altem Klebemittel herausgetrennt, dann wird das Fenstergestell mit Seifenlauge (Geschirrspülmittel) gründlich abgebürstet und mit viel klarem Wasser abgespült.
Schritt 7/10: Silikon auftragen
Sind die Oberflächen getrocknet, kommt "Schimmelblocker Aktiv-Silikon" zum Einsatz – als dauerhafter Kleber für die zugesägten Fensterplatten (Pattex).
Schritt 8/10: Fensterscheibe einlegen
Vorsichtig die Fensterscheiben einlegen und nach einem Tag Aushärten wieder einsetzen.
Schritt 9/10: Automatischer Fensterheber
Ein automatischer Fensterheber erleichtert die Lüftung und verhindert Hitzestau (Beckmann KG). Wichtig: Er wird im Winter demontiert, sonst friert er kaputt.
Auf vielen angebotenen Doppelhohlplatten sind beim Kauf mit einer beidseitig angebrachten Schutzfolie beklebt. Diese sollten Sie beim Zuschneiden beziehungsweise Zusägen auch erst einmal dort belassen. Die Folie markiert die gegen UV-Strahlung vergütete Oberseite. Entfernen Sie sie erst kurz bevor Sie die Platte an Ihrer Endposition einsetzen. Kommt fälschlicherweise die Unterseite nach oben, wird diese schon nach wenigen Jahren blind.
Viele größere Gewächshäuser haben Dachfenster, die sich öffnen lassen. Für besonders viel Komfort sorgen hier automatische Fensteröffner. Haben Sie noch keinen, wäre jetzt ein günstiger Zeitraum zum Nachrüsten.
Und wenn Sie gerade schon einmal dabei sind, Ihr Gewächshaus von Grund auf neu zu bauen, bietet es sich an, jetzt außerdem auch den Innenraum neu zu gestalten. Abhängig von der Größe des Gewächshauses könnten Sie beispielsweise neue Wegplatten darin verlegen.
Schritt 1/5: Rasenkanten verlegen
Nach der Außenhülle geht es jetzt an das Innenleben – für Pflanz- und Pflegearbeiten sowie das tägliche Gießen braucht man einen festen Weg unter den Füßen. Rasenkanten (oder Rasenborde) aus Beton sind preisgünstig und im Nu verlegt. Ist der Boden im Gewächshaus noch sehr locker, lohnt das Verdichten per Handstampfer.
Schritt 2/5: Mauerschnur spannen
Jetzt spanne ich eine Maurerschnur an Bambusstangen (oder Schnurnägeln) als waagerechte Orientierungshilfe für das Abziehen des Untergrundes. Die Vorgabe ergibt sich aus der Türbreite, die genauso groß ist wie ein Feld der Rückwand. Weil der Untergrund locker und steinfrei ist, nehme ich anstelle eines Abziehbrettes einfach die Wasserwaage.
Schritt 3/5: Unebenheiten ausgleichen
Die Platten werden mittig zwischen den Schnüren verlegt. Wenn die Übergänge noch nicht ganz stolperfrei sind, gleicht man die Unebenheiten vorsichtig mit dem Gummi hammer aus. Tipp: Schlagen Sie dabei nicht zu stark in der Plattenmitte auf – das gerade mal 4 cm starke Material könnte sonst brechen.
Schritt 4/5: Steinmehl einarbeiten
Dann wird der sandige Boden mit Steinmehl* verbessert. Es wird nach Anleitung aufgestreut und intensiv in die oberste Bodenschicht eingearbeitet. So verbessert es die Struktur und Wasserhaltefähigkeit, erspart häufiges Gießen.
Befinden sich gerade keine Pflanzen in der Erde, sollten Sie diese außerdem gründlich durchgraben und eventuell mit einem Langzeitdünger versehen.
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