Liegestuhl für Garten und Balkon selber bauen
Mit dem Adirondack-Stuhl wird Ihre persönliche Auszeit im Garten und auf dem Balkon richtig bequem. Ein Extra-Fußteil macht das Kultobjekt mit Tradition zum Liegestuhl. Hier erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen.
Warme Tage, überall blüht es – jetzt gibt es nichts Besseres als einen richtig bequemen Liegestuhl, um die eigene grüne Oase zu genießen! Hier haben wir ein Modell mit Tradition nachgebaut: Der Adirondack-Stuhl ist seit über 100 Jahren Schmuckstück für Parkanlagen und private Gärten in den Vereinigten Staaten sowie Kanada. Entworfen hat ihn Thomas Lee im Jahr 1903 für sein Ferienhaus. Das lag im Adirondack State Park, im Norden der USA – daher der Name.
Der Gartenstuhl hat von jeher wichtige Merkmale, die ihn so bequem machen: Eine schräg gestellte, gebogene Rückenlehne und die nach hinten abfallende Sitzfläche sorgen für Sitzkomfort. Auf den zwei breiten Lehnen finden Unterarme, Bücher oder Getränke Platz.
Wir haben trotzdem noch etwas verbessert: Durch entsprechende Holzstärken ist der Stuhl leicht, aber dennoch stabil geworden. Man kann ihn gut allein an ein schattiges Plätzchen oder in die Nähe der duftenden Strauchrosen transportieren. Außerdem hat er ein passendes Fußteil bekommen, das den Sitzkomfort wesentlich erhöht. Kommt überraschend Besuch vorbei, wird daraus ein temporärer Hocker, und schon kann man sich zu zweit über üppige Rhododendren freuen.
Die Bestandteile des Liegestuhls:
- Rückenlehne: Acht Kiefernholzleisten und drei Befestigungsleisten der Sitzlehne werden zugesägt. Die beiden unteren Befestigungsleisten sind aufgedoppelt: Für zweifache Materialstärke wurden sie miteinander verleimt.
- Sitzfläche: Neun Kiefernholzleisten und die beiden aufgedoppelten Seitenteile aus Leimholzplatte müssen vorbereitet werden.
- Armlehne: Zum Schluss denken Sie bitte an ergonomisch zugesägte Armlehnen, Seitenstützen und die Stützdreiecke für die Armlehnen – dann kann es losgehen!
In dieser Zeichnung (hier als Download) können Sie alle Maße und Abstände ablesen. Wichtig: Die Seitenteile von Sitzfläche und Fußteil, untere und mittige Sitzlehnenstützen sowie die Stützdreiecke für die Armlehnen sind aufgedoppelt.
Die Zeichnung (hier als Download) erleichtert Ihnen das Aussägen der Bauteile. Übertragen Sie dafür das Raster von 10 x 10 cm auf eine stabile Pappe, und schneiden Sie die Vorlagen aus.
Material für den Liegestuhl:
- 2 Platten Fichtenleimholz 200 x 40 x 1,8 cm (für 8 Einzelteile für Seitenteile der Sitzflächen, zwei Armlehnen, Befestigungsleisten der Sitzlehne)
- 1 Glattkantenbrett 200 x 9,4 x 1,7 cm (für 4 vordere Stützen, zwei aufgedoppelte Dreiecke unter Armlehne)
- 1 Kiefernholzleiste 240 x 80 x 1,0 cm (für die beiden vorderen Abschlüsse der Sitzfläche und die beiden Leisten des Sitzflächenabschlusses)
- 6 Kiefernholzleisten 240 x 60 x 1,0 cm (für Rückenlehne und die beiden Sitzflächen)
- 6 Zylinderkopfschrauben M6 x 50 mm
- 6 Unterlegscheiben für M6
- 6 Rampa-Muffen M6
- 8 Schlossschrauben M8 x 70 mm
- 8 Karosserieunterlegscheiben 8,3 x 30 mm
- 8 Flügelmuttern M8
- eine Packung Universalschrauben 3 x 45 mm
Liegestuhl selber bauen: Anleitung
Schritt 1/20: Schablone anfertigen
Übertragen Sie zuerst die Bauteilskizze auf eine stabile Pappe. Mit diesen Schablonen werden die Umrisse von Armlehne, Seitenteilen der Sitzfläche und die gebogenen Befestigungsleisten der Rückenlehne auf Leimholzbretter (Fichte, 18 mm) aufgezeichnet. Markieren Sie auch gleich die Position für die späteren Bohrungen mit einem kleinen Kreuz.
Schritt 2/20: Bauteile aussägen
Alle Teile werden sauber mit der Stichsäge ausgesägt.
Schritt 3/20: Bauteile aufdoppeln
Die Seitenteile der Sitzfläche und Befestigungsleisten der Rückenlehne werden aufgedoppelt, so wird die Konstruktion stabiler. Nehmen Sie PUR-Konstruktionskleber, damit lassen sich alle Konstruktionsteile wasserfest miteinander verkleben.
Schritt 4/20: Tipp zum Verkleben
Aufgestreuter grober Sand verhindert das Verrutschen der Einzelteile beim Zusammenpressen über Schraubzwingen. Die kleinen Körner drücken sich unsichtbar in die Holzfasern.
Schritt 5/20: Zulagehölzer verwenden
Mithilfe von Zulagehölzern wird der Druck gleichmäßig verteilt, und es gibt keine Druckstellen auf den sichtbaren Flächen.
Schritt 6/20: Sägekanten schleifen
Hat der Kleber abgebunden, schleift man die Sägekanten plan und entfernt gleichzeitig gehärtete Reste vom Kleber.
Schritt 7/20: Kanten brechen
Brechen Sie mit einer Oberfräse die Kanten. Ein halbrunder 6-mm-Fräskopf sorgt für gefällige Außenkanten des Stuhls.
Schritt 8/20: Rückenlehne
Dann kommt die Rückenlehne dran: Bei den gebogenen Befestigungsleisten markiert man die Mitte und richtet sie mithilfe von zwei rechten Winkeln aus. Die Kiefern holzleisten haben unten einen Überstand von 1,5 cm. Achten Sie auf den Abstand von unterer zu mittlerer Befestigungsleiste von 43 cm, hier werden die Armlehnen befestigt und sollen waagerecht sein.
Schritt 9/20: Abstand zwischen den Leisten
Kleine Klötze (unten 1,0 cm, mittig 1,3 cm) gewähren zwischen den einzelnen Kiefernholzeisten den richtigen Abstand. Befestigen Sie Leiste für Leiste mit Konstruktionskleber und einer Universalschraube (3 x 45 mm).
Schritt 10/20: Schrauben abdecken
Die leicht versenkten Schrauben werden mit Ölspachtel abgedeckt.
Schritt 11/20: Befestigungslöcher bohren
In die aufgedoppelten Seitenteile der Sitzfläche werden die Befestigungslöcher für die Rückenlehne gebohrt (Position wurde im Schritt 1 bereits per Schablone übertragen). Die Löcher zuerst mit einem 25-mm- Forstenerbohrer ca. 1 cm tief vorbohren, danach mit 6,5 mm durchbohren.
Schritt 12/20: Seitenteile justieren
Die Seitenteile im rechten Winkel justieren, die auf 50 cm abgelängten Kiefernholzleisten (50 x 6 x 1,0 cm) wie in Schritt 9 und 10 aufbringen.
Schritt 13/20: Löcher der Rückenlehne
In die mittlere und untere gebogene Befestigungsleiste der Rückenlehne werden per 10-mm-Bohrer 2,5 cm tiefe Löcher gebohrt. Sie werden leicht angesenkt, das erleichtert das Einschrauben der Rampa-Muffen.
Schritt 14/20: Rampa-Muffen eindrehen
Dann werden die Rampa-Muffen eingeschraubt. Dabei helfen zwei aufgeschraubte gekonterte Muttern als feste Arretierung.
Schritt 15/20: Stütze anschrauben
Die vordere Stütze wird mit einer Schraubzwinge an den Seitenteilen befestigt und ausgerichtet. Danach bohrt man die 8,5-mm-Löcher für die Schlossschrauben. Befestigen Sie diese anschließend per Flügelmutter.
Schritt 16/20: Rückenlehne befestigen
Mit Zylinderkopfschrauben wird die Rückenlehne angebracht.
Schritt 17/20: Armlehne anbringen
Nun die Armlehne auf der vorderen Stütze auflegen und hinten bündig ausrichten. Die Position der Muffe übertragen und mit 10-mm-Bohrer 2 cm tief aufbohren, dann mit 6,5-mm-Bohrer durchbohren. Anschrauben.
Schritt 18/20: Armlehnen fixieren
Die Armlehnen mit den vorderen Stützen per Konstruktionskleber verbinden, wie in Schritt 9 und 10 anschrauben und verspachteln.
Schritt 19/20: Bläueschutz
Die Einzelteile gut mit einem Bläueschutz imprägnieren.
Schritt 20/20: Lackieren
Alle Oberflächen nach dem Durchtrocknen 2- bis 3-mal lackieren.
Zeichnungen: T. Straszburger
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