Terrasse

Alte Terrassenplatten neu verlegen

Alte Terrassenplatten müssen nicht auf dem Müll landen. Wenn sie noch intakt sind, lohnt es sich, sie weiterzuverwenden. Das spart nicht nur Materialkosten, sondern reduziert auch den Aufwand für Entsorgung und Neuanschaffung. Gleichzeitig lässt sich Ihre Terrasse damit optisch und funktional neu gestalten – individuell und nachhaltig.

Terrassengestaltung Betonplatte mit Pflasterklinker
Die alten Betonplatten in Kombination mit Pflasterklinker ergeben ein völlig neues Bild© Ferdinand Graf Luckner

Sind Ihre vorhandenen Platten stabil und unversehrt, können Sie sie reinigen und an gleicher oder neuer Stelle wieder neu zu verlegen. Ob im ursprünglichen Muster oder in Kombination mit neuen Elementen – durch gezielte Gestaltung entsteht ein frischer Gesamteindruck. Auch das Zuschneiden der Platten ermöglicht neue Formen und Designs. 

Terrassenplatten neu verlegen

Entfernen Sie zunächst die alten Platten und prüfen Sie den Untergrund. Unebenheiten müssen ausgeglichen werden. Achten Sie auf ein Gefälle von mindestens zwei Prozent vom Gebäude weg, um Regenwasser zuverlässig abzuleiten.

Terrassenplatten neu verlegen – Material

  • Verlegesand oder Splitt
  • Optional: farbige Pflasterklinker
  • Rüttelplatte mit Gummimatte (leihbar im Baumarkt)
  • Steinplattenschneider
  • Plattenheber und Gummihammer
  • T-Schienen zum Abziehen der Fläche
  • Richtscheit (2 Meter) mit Wasserwaage

Terrassenplatten neu verlegen – Schritt für Schritt

Skizzieren Sie das gewünschte Muster. Legen Sie fest, wo welche Platte hinkommt, und berücksichtigen Sie die Maße und Fugenbreite. Eine durchdachte Planung erspart spätere Korrekturen.

Eine Terrasse – viele Entwürfe
Terrassenplatten im Karo-Muster
© Tillman Straszburger

Schritt 1/4: Karo-Muster

Es gibt noch viele weitere Entwürfe, vier davon stellen wir Ihnen hier vor. Der erste ist konsequent hell-dunkel, ähnlich einem Schachbrett.

Terrassenplatten Schlichter Entwurf
© Tillman Straszburger

Schritt 2/4: Schlichter Entwurf

Der zweite ist der schlichteste: Hellgraue Platten, diagonal verlegt, mit dunklen Dreiecken als Rand.

Terrasse Betonplatten und Pflasterklinker
© Tillman Straszburger

Schritt 3/4: Betonplatten und Pflasterklinker

Der dritte besteht aus einer Sorte Betonplatten – hell oder dunkel – und ist mit viel Rot in Form von Pflasterklinkern akzentuiert.

Terrasse Extravagante Variante
© Tillman Straszburger

Schritt 4/4: Extravagante Variante

Nummer 4 ist der extravaganteste. In eine graue Fläche ist ein Muster eingelassen, das an einen Teppich erinnert. Mit einer Sitzgruppe an dieser Stelle wird die Terrasse zu einem kunstvoll gestalteten Wohnzimmer im Freien.

Platzieren Sie die Platten gemäß Plan in das vorbereitete Sandbett. Klopfen Sie sie mit dem Gummihammer leicht an. Kontrollieren Sie regelmäßig die Höhe und Ausrichtung mit der Wasserwaage.

Nach dem Verlegen kehren Sie feinen Sand oder Splitt in die Fugen ein. Das stabilisiert die Fläche und erschwert das Wachstum von Unkraut.

Terrassenplatten verlegen – Gestaltungsideen

  • Farbige Akzente: Mit kontrastierenden Pflasterklinkern lassen sich gezielte Highlights setzen.
  • Geometrische Muster: Durch das Zuschneiden der Platten entstehen neue Formen wie Dreiecke oder Trapeze – ideal für ein dynamisches Layout.
  • Digitale Planungstools: Nutzen Sie Softwarelösungen, um Muster zu testen und Ihre Fläche effizient auszunutzen.
Betonplatten mit Pflasterklinker verschönern
Terrasse Platten säubern
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 1/23: Platten säubern

Die Arbeit beginnt mit dem Säubern der alten Platten. Da die Terrasse über die Jahre mehrmals erweitert und umgebaut wurde, legt die Dreckfräse des Hochdruckreinigers verschiedene Sorten Gehwegplatten frei.

Terrasse Platten aufnehmen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 2/23: Platten aufnehmen

Zweiter Schritt: Die Platten mit einem Plattenheber aufnehmen, nach Farben sortieren und zwischenlagern.

Terrasse Verlegesand verteilen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 3/23: Verlegesand verteilen

Das zu starke Gefälle wird angehoben, eingesackte Stellen aufgefüllt. Das Richtscheit mit Wasserwaage zeigt die Fehlstellen auf und hilft beim Verteilen des Verlegesands.

Terrasse Sand anrütteln
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 4/23: Sand anrütteln

Der grob verteilte Sand wird angerüttelt, eventuell noch vorhandene Fehlstellen aufgefüllt und noch einmal gerüttelt

Terrasse Stahlschienen positionieren
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 5/23: Stahlschienen positionieren

Wenn die Höhe für das Sandbett festgelegt ist (Terrassenniveau minus Plattenstärke), werden die Stahlschienen zum Abziehen positioniert. Wichtig: Gefälle vom Haus weg einbauen!

Terrasse Sandbett abziehen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 6/23: Sandbett abziehen

Das Sandbett wird mit Richtscheit und – vorsichtshalber – Wasserwaage abgezogen, das heißt, das Scheit wird auf die Schienen gedrückt und mit leichten Hin-und-her-Bewegungen über das Sandbett gezogen.

Schnüre spannen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 7/23: Schnüre spannen

Bei dieser Art Muster wird aus der Mitte gearbeitet, deshalb wird diese mit zwei Schnüren, die von Ecke zu Ecke gespannt werden, festgelegt. Ein Stab markiert sie.

Terrasse Erste Platte positionieren
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 8/23: Erste Platte positionieren

Zwei Trittsteine (bei größeren Terrassen auch mehr) werden ausgelegt, und die erste Platte kann positioniert werden.

Terrasse Pflasterklinker zuschneiden
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 9/23: Pflasterklinker zuschneiden

Während die normalen Platten verlegt werden, kann damit begonnen werden, zunächst die Pflasterklinker zuzuschneiden. Wenn klar ist, wie groß die dreieckigen Platten werden müssen (ein paar Sandkörner in den Fugen können den schönsten Plan über den Haufen werfen), ollten auch die mit dem Steinplattenschneider zur Verlegung vorbereitet werden. Ganz wichtig: Schützen Sie Ihre Augen, Ohren und Hände!

Lehre erleichtert die Arbeit
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 10/23: Lehre erleichtert die Arbeit

Da bei diesem Muster nur 45°-Winkel benötigt werden, kann man sich mit einer Lehre (zur Not kann man sich die selbst aus einem Brett zuschneiden) die Arbeit enorm erleichtern.

Terrasse Platten nach schneiden
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 11/23: Platten nachschneiden

Platten von 50 x 50 cm messen über die Diagonale rund 70 cm. Bei manchen Maschinen muss man die Platte drehen und den Grat nach schneiden.

Terrasse Platten verlegen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 12/23: Platten verlegen

Das Verlegen der Platten geht trotz ihres Gewichts von rund 30 kg zügig voran. Auch die Klinker machen keine Probleme, da sie nur etwas dicker sind als die Platten. Die Überstände werden mit dem Gummihammer eingeschlagen.

Terrasse Graben ausheben
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 13/23: Graben ausheben

Eine Gipskelle eignet sich gut, um den Graben für die Setzstufe auszuheben.

Terrasse Stufe einsetzen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 14/23: Stufe einsetzen

Durch den Wegfall des extremen Gefälles liegt die Terrasse jetzt rund 12 cm höher. Am Ausgang der Terrasse muss eine Stufe eingebaut werden.

Terrasse Setzstufen einschlagen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 15/23: Setzstufen einschlagen

Die Setzstufen werden eingeschlagen.

Terrasse Übereinstimmung überprüfen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 16/23: Übereinstimmung überprüfen

... die Übereinstimmung mit dem Sandbett überprüft und ...

Terrasse Überprüfen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 17/23: Überprüfen

... sichergestellt, dass sie waagerecht eingebaut sind.

Terrasse Sandbett abziehen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 18/23: Sandbett abziehen

Jetzt endlich kann das Sandbett für das Randmuster abgezogen werden. Auch dafür werden wieder die Stahlschienen eingebaut und sorgfältig ausgerichtet.

Terrasse Erstes Dreieck positionieren
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 19/23: Erstes Dreieck positionieren

Das erste Dreieck wird mittig zur bereits verlegten inneren Fläche des Musters positioniert. Auch hier ist wieder Sorgfalt geboten, damit das Muster symmetrisch wird.

Terrasse Dreiecke verlegen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 20/23: Dreiecke verlegen

Die Dreiecke zu verlegen ist – auch vom Gewicht her – relativ leicht. Bei den Klinkern treffen immer ein gerader und einer mit Gehrung aufeinander.

Terrassenplatten Passstücke herstellen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 21/23: Passstücke herstellen

Abhängig von der Größe der Terrasse müssen für die Ecken Passstücke hergestellt werden. Wenn sie so schmal sind wie hier, ist Vorsicht geboten: Solche Stücke brechen leicht

Fugen einschlämmen
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 22/23: Fugen einschlämmen

Zum Schluss werden die Fugen mit Sand und viel Wasser eingeschlämmt.

Terrasse verlegen Tipp
© Ferdinand Graf Luckner

Schritt 23/23: Tipp

Soll ein Gefälle eingemessen werden, kann man an einem Ende der Wasserwaage ein entsprechendes Holz befestigen. Das heißt: Bei einer 1-m-Wasserwaage muss das Hölzchen für 1 % Gefälle 1 cm dick sein, für 2 % sind es 2 cm. Sollen 1,5 % Gefälle mit einem 2-m-Richtscheit angelegt werden, dann muss das Abstandsholz – wie im Bild zu sehen – 3 cm dick sein.

Wenn Sie Terrassenplatten verlegen möchten, muss das nicht zwangsläufig mit neuen Materialien geschehen. Bestehende Platten lassen sich mit etwas Planung neu inszenieren – kostensparend, langlebig und ökologisch sinnvoll. Das Ergebnis ist eine Terrasse, die optisch überzeugt und zugleich ein Statement für bewussten Umgang mit Ressourcen setzt.

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