Alte Terrassenplatten neu verlegen
Alte Terrassenplatten müssen nicht auf dem Müll landen. Wenn sie noch intakt sind, lohnt es sich, sie weiterzuverwenden. Das spart nicht nur Materialkosten, sondern reduziert auch den Aufwand für Entsorgung und Neuanschaffung. Gleichzeitig lässt sich Ihre Terrasse damit optisch und funktional neu gestalten – individuell und nachhaltig.
Sind Ihre vorhandenen Platten stabil und unversehrt, können Sie sie reinigen und an gleicher oder neuer Stelle wieder neu zu verlegen. Ob im ursprünglichen Muster oder in Kombination mit neuen Elementen – durch gezielte Gestaltung entsteht ein frischer Gesamteindruck. Auch das Zuschneiden der Platten ermöglicht neue Formen und Designs.
Terrassenplatten neu verlegen
Entfernen Sie zunächst die alten Platten und prüfen Sie den Untergrund. Unebenheiten müssen ausgeglichen werden. Achten Sie auf ein Gefälle von mindestens zwei Prozent vom Gebäude weg, um Regenwasser zuverlässig abzuleiten.
Terrassenplatten neu verlegen – Material
- Verlegesand oder Splitt
- Optional: farbige Pflasterklinker
- Rüttelplatte mit Gummimatte (leihbar im Baumarkt)
- Steinplattenschneider
- Plattenheber und Gummihammer
- T-Schienen zum Abziehen der Fläche
- Richtscheit (2 Meter) mit Wasserwaage
Terrassenplatten neu verlegen – Schritt für Schritt
Skizzieren Sie das gewünschte Muster. Legen Sie fest, wo welche Platte hinkommt, und berücksichtigen Sie die Maße und Fugenbreite. Eine durchdachte Planung erspart spätere Korrekturen.
Schritt 1/4: Karo-Muster
Es gibt noch viele weitere Entwürfe, vier davon stellen wir Ihnen hier vor. Der erste ist konsequent hell-dunkel, ähnlich einem Schachbrett.
Schritt 2/4: Schlichter Entwurf
Der zweite ist der schlichteste: Hellgraue Platten, diagonal verlegt, mit dunklen Dreiecken als Rand.
Schritt 3/4: Betonplatten und Pflasterklinker
Der dritte besteht aus einer Sorte Betonplatten – hell oder dunkel – und ist mit viel Rot in Form von Pflasterklinkern akzentuiert.
Platzieren Sie die Platten gemäß Plan in das vorbereitete Sandbett. Klopfen Sie sie mit dem Gummihammer leicht an. Kontrollieren Sie regelmäßig die Höhe und Ausrichtung mit der Wasserwaage.
Nach dem Verlegen kehren Sie feinen Sand oder Splitt in die Fugen ein. Das stabilisiert die Fläche und erschwert das Wachstum von Unkraut.
Terrassenplatten verlegen – Gestaltungsideen
- Farbige Akzente: Mit kontrastierenden Pflasterklinkern lassen sich gezielte Highlights setzen.
- Geometrische Muster: Durch das Zuschneiden der Platten entstehen neue Formen wie Dreiecke oder Trapeze – ideal für ein dynamisches Layout.
- Digitale Planungstools: Nutzen Sie Softwarelösungen, um Muster zu testen und Ihre Fläche effizient auszunutzen.
Schritt 1/23: Platten säubern
Die Arbeit beginnt mit dem Säubern der alten Platten. Da die Terrasse über die Jahre mehrmals erweitert und umgebaut wurde, legt die Dreckfräse des Hochdruckreinigers verschiedene Sorten Gehwegplatten frei.
Schritt 2/23: Platten aufnehmen
Zweiter Schritt: Die Platten mit einem Plattenheber aufnehmen, nach Farben sortieren und zwischenlagern.
Schritt 3/23: Verlegesand verteilen
Das zu starke Gefälle wird angehoben, eingesackte Stellen aufgefüllt. Das Richtscheit mit Wasserwaage zeigt die Fehlstellen auf und hilft beim Verteilen des Verlegesands.
Schritt 4/23: Sand anrütteln
Der grob verteilte Sand wird angerüttelt, eventuell noch vorhandene Fehlstellen aufgefüllt und noch einmal gerüttelt
Schritt 5/23: Stahlschienen positionieren
Wenn die Höhe für das Sandbett festgelegt ist (Terrassenniveau minus Plattenstärke), werden die Stahlschienen zum Abziehen positioniert. Wichtig: Gefälle vom Haus weg einbauen!
Schritt 6/23: Sandbett abziehen
Das Sandbett wird mit Richtscheit und – vorsichtshalber – Wasserwaage abgezogen, das heißt, das Scheit wird auf die Schienen gedrückt und mit leichten Hin-und-her-Bewegungen über das Sandbett gezogen.
Schritt 7/23: Schnüre spannen
Bei dieser Art Muster wird aus der Mitte gearbeitet, deshalb wird diese mit zwei Schnüren, die von Ecke zu Ecke gespannt werden, festgelegt. Ein Stab markiert sie.
Schritt 8/23: Erste Platte positionieren
Zwei Trittsteine (bei größeren Terrassen auch mehr) werden ausgelegt, und die erste Platte kann positioniert werden.
Schritt 9/23: Pflasterklinker zuschneiden
Während die normalen Platten verlegt werden, kann damit begonnen werden, zunächst die Pflasterklinker zuzuschneiden. Wenn klar ist, wie groß die dreieckigen Platten werden müssen (ein paar Sandkörner in den Fugen können den schönsten Plan über den Haufen werfen), ollten auch die mit dem Steinplattenschneider zur Verlegung vorbereitet werden. Ganz wichtig: Schützen Sie Ihre Augen, Ohren und Hände!
Schritt 10/23: Lehre erleichtert die Arbeit
Da bei diesem Muster nur 45°-Winkel benötigt werden, kann man sich mit einer Lehre (zur Not kann man sich die selbst aus einem Brett zuschneiden) die Arbeit enorm erleichtern.
Schritt 11/23: Platten nachschneiden
Platten von 50 x 50 cm messen über die Diagonale rund 70 cm. Bei manchen Maschinen muss man die Platte drehen und den Grat nach schneiden.
Schritt 12/23: Platten verlegen
Das Verlegen der Platten geht trotz ihres Gewichts von rund 30 kg zügig voran. Auch die Klinker machen keine Probleme, da sie nur etwas dicker sind als die Platten. Die Überstände werden mit dem Gummihammer eingeschlagen.
Schritt 13/23: Graben ausheben
Eine Gipskelle eignet sich gut, um den Graben für die Setzstufe auszuheben.
Schritt 14/23: Stufe einsetzen
Durch den Wegfall des extremen Gefälles liegt die Terrasse jetzt rund 12 cm höher. Am Ausgang der Terrasse muss eine Stufe eingebaut werden.
Schritt 16/23: Übereinstimmung überprüfen
... die Übereinstimmung mit dem Sandbett überprüft und ...
Schritt 17/23: Überprüfen
... sichergestellt, dass sie waagerecht eingebaut sind.
Schritt 18/23: Sandbett abziehen
Jetzt endlich kann das Sandbett für das Randmuster abgezogen werden. Auch dafür werden wieder die Stahlschienen eingebaut und sorgfältig ausgerichtet.
Schritt 19/23: Erstes Dreieck positionieren
Das erste Dreieck wird mittig zur bereits verlegten inneren Fläche des Musters positioniert. Auch hier ist wieder Sorgfalt geboten, damit das Muster symmetrisch wird.
Schritt 20/23: Dreiecke verlegen
Die Dreiecke zu verlegen ist – auch vom Gewicht her – relativ leicht. Bei den Klinkern treffen immer ein gerader und einer mit Gehrung aufeinander.
Schritt 21/23: Passstücke herstellen
Abhängig von der Größe der Terrasse müssen für die Ecken Passstücke hergestellt werden. Wenn sie so schmal sind wie hier, ist Vorsicht geboten: Solche Stücke brechen leicht
Schritt 22/23: Fugen einschlämmen
Zum Schluss werden die Fugen mit Sand und viel Wasser eingeschlämmt.
Schritt 23/23: Tipp
Soll ein Gefälle eingemessen werden, kann man an einem Ende der Wasserwaage ein entsprechendes Holz befestigen. Das heißt: Bei einer 1-m-Wasserwaage muss das Hölzchen für 1 % Gefälle 1 cm dick sein, für 2 % sind es 2 cm. Sollen 1,5 % Gefälle mit einem 2-m-Richtscheit angelegt werden, dann muss das Abstandsholz – wie im Bild zu sehen – 3 cm dick sein.
Wenn Sie Terrassenplatten verlegen möchten, muss das nicht zwangsläufig mit neuen Materialien geschehen. Bestehende Platten lassen sich mit etwas Planung neu inszenieren – kostensparend, langlebig und ökologisch sinnvoll. Das Ergebnis ist eine Terrasse, die optisch überzeugt und zugleich ein Statement für bewussten Umgang mit Ressourcen setzt.