Altes Auto zum Smartcar umrüsten
Verfügt Ihr altes Auto nicht über technische Hilfsmittel wie Einparkhilfe, Regensensor und Co., müssen Sie trotzdem nicht darauf verzichten. Wir zeigen, wie Sie Ihr altes ganz einfach zum Smartcar umrüsten.
Viele träumen von Einparkhilfen, On-Board-Navi, Regensensor oder fernbedienbarer Schließung. Neuwagen bieten sie mittlerweile in der Regel standardmäßig. Aber beim Träumen muss es nicht bleiben. Wir zeigen, wie Sie Ihr Altes Auto mit Nachrüst-Sets selber zum Smartcar machen können.
Das erwartet Sie in diesem Artikel
- Fernschließung nachrüsten (Funkschlüssel)
- Wischautomatik installieren
- OnBoard-Navi nachrüsten
- Rückfahrkamera nachrüsten
- Einparkhilfe nachrüsten
Smartcar - Fernschließung einrichten (Funkschlüssel)
Sie möchten Ihr Auto mit einem einzigen Knopfdruck am Schlüssel verriegeln können? Mit einem Nachrüstkit für Zentralverriegelung und RemoteControll* ist das schnell erledigt: Türinnenverkleidung entfernen, Plastikfolie von unten lösen. Stellmotoren in der Nähe der Verriegelungsstange platzieren, die den Verriegelungsknopf mit dem Türschloss verbindet. Verbindungsstange durch das Auge der Steuereinheit stecken und so biegen, dass sie sich problemlos mit der Verriegelungsstange verbinden lässt.
Steuereinheit mittels Bohrschablone am Türkörper befestigen. Steuereinheit und Verriegelungsknopf in die Position "entriegelt" stellen und Befestigungsklemmen auf der Verbindungsstange justieren. Dann den Hub des Stellmotors einfahren, Originalgestänge auf "verriegeln" stellen. Gestänge mit Klemmblock am Originalgestänge befestigen. Beim Ver- oder Entriegeln mit dem Türschlüssel muss der Stellmotor der Zentralverriegelung auf halbem Schlüsselweg die Zentralverriegelung aktivieren. Für Wägen mit bestehender Zentralverriegelung gibt es das Modul "MagicTouch MT350" von WAECO, das einfach zwischen ZV-Modul und die bereits vorhandenen Schloss-Schalter geschaltet wird (Kosten: 80 Euro).
Smartcar - Wischautomatik installieren
Mit einem Regensensor von werden die Scheibenwischer selbstständig und Sie können sich voll und ganz auf den Verkehr konzentrieren (Nachrüstkits gibt es zum Beispiel hier). Die Installation ist schnell gemacht: Vorhandenes Intervall-Wisch-Steuergerät durch das neuen Steuergerät ersetzen (bei manchen Modellen ist ein zusätzlicher Einbau nötig. Der entsprechende Adapter wird mitgeliefert).
Sensor auf der Frontscheibe im Wischerbereich anbringen (hinter Rückspiegel oder bei gegengleich arbeitenden Wischern am Rand). Sensorkabel von der Frontscheibe bis zum Relaiskasten verlegen – ohne Zug am oberen Rand der Windschutzscheibe entlang bis zur A-Säule. Dann Stecker des Sensor - kabels in das AWS-Steuergerät stecken, bis er hörbar einrastet. Funktionstest: Zündung einschalten, Sensor über den Wischhebel aktivieren. Kurz darauf meldet Ihnen der Sensor durch eine grüne LED, dass er betriebsbereit ist. Jetzt die Front scheibe mit Wasser bespritzen. Der Wischvorgang wird automatisch ausgelöst.
Smartcar - OnBoard-Navi nachrüsten
Ohne Navigationsgerät kommen viele heute gar nicht mehr aus. Abgesehen von der Tatsache, dass die elektronische Straßenführung in den allermeisten Fällen auch deutlich aktueller ist, als die Straßenkarte auf Papier, ist die Sprachsteuerung während der Fahrt nur einer der weiteren Pluspunkte, die für das Navi spreche.
Zwar kann man grundsätzlich auch sein Smartphone als Navigationsgerät im Auto nutzen, komfortabler ist es jedoch, das GPS-Gerät direkt im Auto zu haben.
Schritt 1/6: Cockpit-Verkleidung entfernen
Um das alte Radio zu entfernen, wird je nach Fahrzeugtyp die Cockpit-Verkleidung rückgebaut.
Schritt 2/6: Kabel abziehen und Radio entfernen
Ziehen Sie alle Kabel ab und bauen Sie das alte Autoradio aus.
Schritt 3/6: Radio entnehmen
Drehen Sie die Schrauben am Einbauschacht heraus und entnehmen Sie dann das alte Radio.
Schritt 4/6: Neues Radio mit Navi einschieben
Schieben Sie das neue Autoradio (mit Navi) in den Einbauschacht und verschrauben und arretieren Sie es.
Schritt 5/6: Kabel anschließen und GPS-Dongle platzieren
Kleben Sie das GPS-Dongle auf Cockpitablage über dem Handschuhfach. Dann werden die Kabel verlegt, angeschlossen und das neue Gerät angesteckt.
Schritt 6/6: Funktionalität überprüfen
Verbauen Sie zum Schluss die Verkleidung wieder korrekt. Dann schalten Sie das Radio ein und überprüfen, ob das GPS ein Signal empfängt.
Smartcar - Rückfahrkamera nachrüsten
Eine Rückfahrkamera bietet viel Komfort. Man kann damit auch in engen oder nicht gut einsehbaren Parkplätzen gut einparken, ohne jemanden darum bitten zu müssen, Sie einzuwinken.
In der Regel wird das Videosignal per App beziehungsweise WLAN-Signal an Ihr Smartphone übertragen.
Schritt 1/6: Nummernschild entfernen und Loch bohren
Entfernen Sie zunächst das Nummernschild und bohren Sie dann vorsichtig ein 8er-Loch durch das Blech. Verzinken Sie dieses danach.
Schritt 2/6: Gummitülle einpassen und Kabel durchstecken
Passen Sie die Gummitülle ein und stecken Sie die Kabel der Kamera hindurch.
Schritt 3/6: Nummernschildhalterung montieren
Befestigen Sie neue Nummernschildhalterung, an der sich auch die Kamera befindet, am Auto. Vorher muss noch die Transportsicherung entfernt werden.
Schritt 4/6: Kabelklemmen anbringen
Mit Kabelklemmen verbinden Sie das schwarze Kabel mit der Masse, das rote mit dem Pluspol der 12V-Bordspannung.
Schritt 5/6: WiFi-Sender verstauen
Den Wifi-Sender, der das Videosignal auf das Smartphone überträgt, verstauen Sie im Inneren der Kofferraumklappenverkleidung.
Schritt 6/6: App laden
In der Regel wird das Video über eine App angezeigt. Laden Sie die zu Ihrer Kamera passenden aus demjeweiligen App Store und überprüfen Sie, ob das Signal ankommt und alles gut zu sehen ist.
Smartcar - Einparkhilfe nachrüsten
Eine Rückfahrkamera ist schon recht gut. Noch angenehmer wird es, wenn das Auto Sie warnt, sollten Sie zu nah an einen Gegenstand heranfahren. Das erreichen Sie mit einer Einparkhilfe.
Schritt 1/9: Die richtige Höhe
Die richtige Höhe für die Sensoren beträgt mindestens 150 Millimeter über dem Auspuffrohr. Mit Kreuzlinienlaser wird das entsprechende Level eingestellt.
Schritt 2/9: Bohrstelle markieren
Markieren Sie mit Fettkreide die Bohrstellen. Die inneren Sensoren haben einen Abstand von 400 bis 700 Millimeter voneinander, die äußeren 250 bis 500 Millimeter.
Schritt 3/9: Löcher bohren
Bohren Sie mit einer 26-mm-Lochsäge die Löcher für die vier Sensoren. Wer mag, kann die Sensoren samt Außenrand in der Fahrzeugfarbe lackieren.
Schritt 4/9: Sensoren einsetzen
Nehmen Sie nun die Stoßstange ab. Dann werden die Sensorhalterungen eingesetzt. Klicken Sie die Sensoren darin ein und fixieren Sie die Halterung.
Schritt 5/9: Kabel verlegen
Verlegen Sie die Verkabelung im Stahlträger der Stoßstange und fixieren Sie alles mit Kabelbindern. Danach schließen Sie die Sensoren an und montieren die Stoßstange wieder am Auto.
Schritt 6/9: Kabel anschließen
Legen Sie den Kabelstrang durch die Kabelöffnung nach innen (Tülle!). Das braune Kabel wird an die Masse angeschlossen, das rotes an den 12-V-Pluspol des Rückfahrt-Scheinwerfers.
Schritt 7/9: An Steuerungszentrale anschließen
Schließen Sie den Stecker an Steuerungszentrale an und verbauen Sie diese sodann hinter der Kofferraumverkleidung.
Schritt 8/9: Warner anbringen
Führen Sie die Kabel zum Optik-/Akustikwarner hinter der Innenverkleidung in den Himmel. Bohren Sie mit einer 35- mm-Lochsäge die benötigte Aussparung und setzen Sie den Warner ein.
Schritt 9/9: Sensoren kalibrieren
Kalibrieren Sie nun unbedingt die Sensoren. Dafür gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rückwärtsgang einlegen und zurückfahren, bis alle vier LEDs leuchten
- Zündung ausschalten
- Zündung wieder einschalten und den Rückwärtsgang einlegen
- Warten, bis die LEDs paarweise blinken und dann alle leuchte
- Motor wieder aus
- Kabelschlaufe am Steuergerät trennen
- Motor wieder ein
Diese kleinen technischen Helferlein können das Autofahren deutlich bequemer machen. Ganz darauf verlassen darf man sich darauf aber natürlich nie (auch nicht bei neuen Autos, die ab Werk mit derlei Technik ausgestattet sind). Es kann immer zu einer Fehlfunktion kommen. Sollte es dennoch zu einem Schaden oder gar Unfall kommen, haftet stets der Fahrer, nicht der Hersteller der Technik.
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