Wände

Wände verputzen von A bis Z

Erfahren Sie von A bis Z, was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihre Wände verputzen möchten.

Wände verputzen
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Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Wände verputzen achten sollten. Vom Abrieb bis hin zu Grund- und Rollputz zeigen wir Ihnen wie es funktioniert:

Wände verputzen – diese Punkte sind wichtig 

Wände verputzen: Abreiben

  • Ist der Putz per Kelle aufgetragen und mit der Richtlatte eben abgezogen, lassen Sie ihn etwa 20 bis 30 Minuten anziehen.
  • Danach folgt das Abreiben: Dabei fahren Sie mit einem Reibebrett kreisförmig über die Fläche, um letzte Unebenheiten, Grate und Löcher zu beseitigen.
  • Die Kunst ist es, den richtigen Zeitpunkt für das Abreiben zu finden. Der Putz darf nicht zu trocken sein.
  • Abgerieben werden nur die Grundputze.

Wände verputzen: Dekorputz

  • Bei Dekorputz handelt es sich um mit Wasser angerührte pastöse Massen, die man als Alternative zu Tapete oder Farbe auf die Wand aufziehen kann. Ein Grundputz muss allerdings schon vorhanden sein.
  • Dekorputze sind nur zwischen ein und drei Millimeter dick, weshalb sie damit keine größeren Unebenheiten ausgleichen können. Die Schichtdicke ist abhängig von der Korngröße des Zuschlagstoffs (meist Sand).
  • Als Bindemittel kommen oft Kunstharze zum Einsatz, es gibt aber auch rein mineralische Varianten. Dekorputze werden grundsätzlich in der Oberfläche strukturiert.
Übrigens: Auf alten Tapeten sollten Sie nicht verputzen!

Wände verputzen: Grundputz

  • Als Grundputz werden die Massen bezeichnet, welche direkt auf die nackten Mauersteine aufgezogen werden. Er dient dazu, das tragende Mauerwerk vor mechanischen Schäden zu schützen und eine ebene glatte Fläche für die nachfolgende Wandbekleidung wie Tapete, Dekorputz oder Farbe zu schaffen.
  • In der Regel enthalten Grundputze mineralische Bindemittel wie Zement, Kalk oder Gips oder auch Kombinationen daraus. Grundputze werden maschinell aufgebracht und von Hand abgezogen, was eine Arbeit für Profis ist.
  • Die Schichtdicke bei Grundputzen liegt zwischen 15 Millimeter und 20 Millimeter.

Wände verputzen: Isoputz

  • Der Isoputz und seine Oberfläche sind so großporig, dass er die Luftfeuchtigkeit aus der Raumluft bis zum Vielfachen seines Eigengewichts aufnehmen kann.
  • So schlägt sich diese nicht als Kondenswasser nieder und der Schimmelbildung ist dauerhaft vorgebeugt. 
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Wände verputzen: Putzgrund

Wichtig bei jeder Art von Dekorputz ist die passende Grundierung. Diese erfüllt drei Aufgaben:

  1. Sie gleicht unterschiedliches Saugverhalten der Wand weitestgehend aus.
  2. Sie verbessert die Haftung des Putzes enorm.
  3. Sie deckt Farbunterschiede der Wand ab.

Letzteres ist vor allem bei den Reibeputzen wichtig, wo Sie die enthaltenen Körner auf der Wand verreiben und die Wandfarbe (sofern nicht weiß) später durch die Rillen schimmern kann.

Putzgrundierungen sind etwas pastöser und grobkörniger eingestellt als herkömmliche Grundierungen, um die Haftung zu gewährleisten. Eine Vorbehandlung mit Tiefgrund können Sie sich in jedem Fall sparen.

Wände verputzen: Putzschienen

  • Putzschienen dienen als Hilfsmittel, um eine gleichmäßige Putzdicke zu erzielen. Sie werden auf der zu verputzenden Wandfläche und an Wandecken, sogenannten Eckschutzleisten, befestigt, dann die Richtlatte aufgesetzt und die Putzmasse eben abgezogen.
  • Die Eckschutzleisten dienen außerdem dazu, die empfindlichen Außenecken von verputzten Wänden gegen Abbrechen zu sichern.
  • Putzschienen sind aus unterschiedlich starkem Metall oder Kunststoff, als "Klebstoff" dienen Putzbatzen, in die Sie die Schienen eindrücken und lot- und fluchtgerecht ausrichten.
  • Der Abstand zwischen zwei Schienen beträgt in der Regel 120 bis 150 Zentimeter.
  • Beim Dekorputz kommen diese Schienen nicht zum Einsatz, weil der zu dünn ist.

Wände verputzen: Reibeputz

  • Reibeputz hat seinen Namen, weil nach dem Auftragen die enthaltenen Körner mit einem Reibebrett oder der Kelle in der Putzmasse verrieben werden.
  • So entstehen die bekannten Riefen und Rillen, die der verputzten Wand später die raue Oberfläche verleihen.
  • Abhängig von der Korngröße (1, 2 und 3 Millimeter) wird die Reibestruktur gröber oder feiner.
  • Verreiben können Sie die Körner grundsätzlich in alle Richtungen, allerdings sollte für ein einheitliches Strukturbild die Reiberichtung auf der ganzen Fläche beibehalten werden.

Wände verputzen: Rollputz

  • Rollputz ist ein etwas irreführender Begriff, denn die so bezeichneten Putze kann man nicht mit einer Rolle auftragen.
  • Auch Rollputze muss man auf herkömmliche Art und Weise mit einer Kelle in ein bis drei Millimeter Dicke auf der Wand verputzen.
  • Er ist aber so fein, dass Sie ihn anschließend mit einer Farb- oder Strukturrolle ganz einfach strukturieren können.
Tipp: Mittlerweile gibt es aber vereinzelt "echten" Rollputz auf dem Markt, wie zum Beispiel den sogenannten "Easy Putz"*. Den können Sie tatsächlich mit einer Rolle auf die Wand auftragen und auch strukturieren.

Wände verputzen: Spachtelcreme

  • Seit einiger Zeit sind Spachtelcremes im Handel erhältlich, die auch zur dekorativen Gestaltung geeignet sind.
  • In der Zusammensetzung sind sie den Spachtelmassen ähnlich. 
  • Eine Struktur erzielen Sie dadurch, dass Sie die Masse nicht mit einer Kelle, sondern mit einem kleinen Spachtel auftragen.
  • Die dadurch entstehenden Grate und Unebenheiten sind erwünscht.
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Wände verputzen: Spachtelmasse

  • Vereinfacht gesagt, sind das sehr feinkörnige Putze mit Korngrößen von 0,1 bis 0,5 Millimeter. Sie dienen dazu, eine unebene, löchrige Wand zu glätten und zu egalisieren.
  • Die feine Körnung dient ferner dazu, den Putz mit dem Glätter quasi bis auf null ausziehen zu können und so keine Ansätze auf der Wandfläche zu hinterlassen.
  • Zum dekorativen Gestalten mit einem Schwammbrett, einer Quast oder einer Rolle sind Spachtelmassen ungeeignet, weil sie zu dünn aufgetragen werden müssen.
  • Für besonders kritische Untergründe oder für Feuchträume bekommen Sie auch flexible kunstharzvergütete Spachtelmassen.

Wände verputzen: Spritzbewurf

  • Hierbei handelt es sich um eine Art Grundierung für einen Grundputz.
  • Spritzbewurf ist im Grunde nichts anderes als ein sehr flüssig eingestellter Putz, der mit der Kelle an die Wand "geworfen" wird.
  • Der Effekt ist, dass die Oberfläche der Wand unebener und dadurch größer wird.
  • Der Grundputz, der nachfolgend aufgezogen wird, findet so also eine größere Kontakt- und Haftfläche vor.

Wände verputzen: Streichputz

  • Bei Streichputz handelt es sich um fast flüssige Massen, die man per Quast auf der Wand verputzen kann. Der Konsistenz entsprechend beträgt die Schichtdicke dann auch nur zwischen 0,1 und 0,2 Millimeter.
  • Wegen der geringen Dicke hinterlässt der Quast natürlich auf ganzer Fläche seine Spuren, was Sie mit ein wenig Übung zur Oberflächengestaltung nutzen können.
  • Auch solche extrem dünnen Putze haben immer noch die guten Eigenschaften, die Dekorputze im Allgemeinen haben, vor allem die feuchtigkeitsregulierende Wirkung auf die Raumluft.
  • Obwohl Streichputze auch auf alten, festsitzenden Tapeten Halt finden, raten wir immer dazu, alte Wandbeläge komplett zu entfernen.

Wände verputzen: Streckmetall

  • Streckmetall entsteht dadurch, dass mit versetzt angeordneten Schlitzen versehene Metallplatten auseinandergezogen und gestreckt werden. So erhält es eine für die geringe Materialdicke enorme Biegesteifigkeit. Eingesetzt werden Streckmetalle als Putzträger bei den Grundputzen. Man verwendet sie vor allem über Hohlräumen oder bei wechselnden Wandbaustoffen, um die dort oft auftretenden Zugspannungen aufzunehmen und so die Wand rissfrei zu verputzen.

Wände verputzen: Strukturputz

Ein allgemeiner Oberbegriff für alle Dekorputze ist der Strukturputz. Dabei wird die Wand nach dem Aufziehen in irgendeiner Form strukturiert. Die klassischen Werkzeuge dafür sind Rolle, Quast und Bürste, Kelle Schwamm, Filzbrett sowie Reibebrett.

Putz auftragen
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Wichtig: Bei dieser Art des Verputzens muss die Rollrichtung auf der ganzen Fläche beibehalten werden!

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Wände verputzen mit Stucco Lustro

  • Der Begriff Stucco Lustro ist italienisch und bedeutet "glänzender Putz". Dabei handelt es sich um eine uralte Technik, mit der glatte Wände dekorativ verputzt werden.
  • Es handelt sich ursprünglich um eine reine Kalkputztechnik, bei der drei bis acht Schichten auf einen sehr glatten Grundputz aus Kalk und Sand aufgebracht werden. Die Körnungen der Schichten werden dabei immer feiner.
  • Es ist wichtig, dass der Glätter beim Abziehen mit hohem Anpressdruck geführt wird, damit es eine glatte, homogene und glänzende Oberfläche wird.
  • Auf die oberste Schicht können Sie quasi nass in nass eine Marmortextur aufmalen.

Wände verputzen: Trockenputz

  • Trockenputz beinhaltet Grundputze, die nicht als pastöse Masse, sondern als ganze, großformatige Platten verputzt werden.
  • Am bekanntesten sind dabei die Gipskartonplatten, die Sie auf der Rückseite mit Mörtelbatzen versehen und an die Wand drücken.
  • Die Fugen müssen wie beim Wändestellen auch mit einer Fugenmasse verschlossen und geschliffen werden.
  • Knifflig ist es, die Platten lot- und fluchtgerecht zu setzen, was durch die lange Wasserwaage* gewährleistet wird.
  • Der Vorteil der Trockenputze liegt darin, dass sie keine Baufeuchte im Raum hinterlassen, sofort eine absolut ebene Oberfläche bieten und auch von Heimwerkern gut zu bewerkstelligen sind.
Nachteil: Die Schichtdicke ist etwas größer als bei normalem Grundputz.

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