Bausand - Sorten und Verwendung
Sand ist nicht gleich Sand. Um als Bausand für unterschiedliche Zwecke Verwendung zu finden, muss abgebauter oder maschinell produzierter Sand erst verarbeitet werden. Erstaunlich: Statistisch gesehen verbraucht jeder Bundesbürger täglich 10 Kilogramm Kies und Sand.
Nach EU-Norm besteht Sand aus losen Sedimenten, mit Korndurchmesser zwischen 0,063 und 2 Millimetern. Je nach Kornform wird er in gebrochenen Sand oder Rundsand und je nach Korngröße in Fein-, Mittel- oder Grobsand eingeteilt. Gemäß Aufbereitungsart spricht man von gewaschenen und gesiebten Sandsorten.
Das sollten Sie über Bausand wissen
- Bausand - industrielle Gewinnung
- Bausand - natürliche Entstehung
- Bausand - Verwendung im Baugewerbe
- Bausand - Sorten im Überblick
Bausand - industrielle Gewinnung
Nach Abbauart des Sandes unterscheidet man zwischen Gruben- oder Wandsand. Dieser muss zur Verwendung als Bausand gewaschen und gesiebt werden. Eine andere Art der Sandgewinnung ist die künstliche Zerkleinerung von Gestein. Beim anschließenden Sieben wird der Sand nach Korngrößenklassen getrennt.
Bausand - natürliche Entstehung
Sand ist zerriebenes Gestein. Durch Wind und Wetter lösen sich mineralische Teile aus Gestein, die durch Wind und Wasser immer weiter aneinander gerieben werden und feiner und glatter werden. Die Farbe von Sand bestimmt im Wesentlichen sein Hauptausgangsgestein (etwa Granit, Kalkstein, Gneis) oder Entstehungsmineral.
Bausand - Verwendung im Baugewerbe
90 Prozent der Menge des hierzulande gewonnenen Sandes wird im Baugewerbe verwendet. Haupteinsatzgebiete sind Hoch- und Tiefbau, Spiel- und Sportplatzbau sowie Garten und Landschaftsbau. Bausand kommt zum Beispiel als Zuschlag von Beton, Mörtel und Asphalt sowie für Trag- und Frostschutzschichten zum Einsatz.
Bausand - Sorten im Überblick
Plattensand ist gesiebt und mit einer Körnung 0-8 (von 0 bis 8 mm) ein relativ feiner Sand. Er dient als maximal fünf Zentimeter dicke Ausgleichsschicht zur Tragschicht, etwa unter Gehwegplatten und Betonpflaster.
Fugensand ist sehr feiner, meist gebrochener Sand (Körnung 0-2) und eignet sich zum Füllen von Platten- und Pflasterfugen. Dafür wird er mit dem Besen in die Fugen gekehrt und mit reichlich Wasser eingeschlämmt.
Mauersand zeichnet sich durch gewaschene Qualität und extreme Feinkörnigkeit (0–2) aus. Drei Teile davon auf einen Teil Zement ergeben perfekten Mauermörtel. Mauersand macht sich aber auch gut im Sandkasten.
Putz- und Mauersand ist noch eine Spur feiner als reiner Mauersand. Damit lässt sich ein fein strukturierter Putzmörtel anmischen. Außerdem eignet er sich durch seine Beschaffenheit optimal für Fugenmörtel.
Estrichsand ist Bestandteil von Beton, also auch Estrich (bis zu 80 Prozent). Für Estrich nimmt man gewaschenes Sand-Kies-Gemisch mit feiner Körnung von 0 bis 8, für Beton wird eine Körnung von 0 bis 16, überwiegend aber 0 bis 32 verwendet.
Kies-Sand-Gemisch (0–16) eignet sich gut als Tragschicht für Wege und Stellplätze, die mit Platten oder Pflaster belegt werden sollen. Der Kies verbessert die Wasserdurchlässigkeit gegenüber reinem Plattensand.
"Riesanda" ist ein Handelsname (ähnlich "Glensanda", Promenadengrand, "Andura") für ein Gemisch aus Gestein oder Kies, Sand und einem "bindigen" Anteil (z.B. Ton). Dieses Material wird für Wegedeckschichten eingesetzt und muss verdichtet und gewässert werden. Erst nach dem Trocknen ist es endgültig fest.
Splitt ist bekannt als lackzerstörendes Flugobjekt nach Asphaltierungsarbeiten. Die mehrfach gebrochenen Natursteinchen ist jedoch auch ein frostsicherer Füllstoff für Rasengittersteine und in breiten Plattenfugen. Oder eben auch günstiger Wegebelag.
Ein Kies-Sand-Gemisch eignet sich gut als sogenannter Unterbau für Wege und Stellplätze, die mit Platten oder Pflaster belegt werden sollen. Der Kies verbessert die Wasserdurchlässigkeit gegenüber reinem Plattensand.