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Rostschutzfarbe – Eigenschaften und Anwendung

Vor allem Eisen- und Stahloberflächen im Außenbereich sind anfällig für Rost. Abgesehen davon, dass Rost selten besonders schön aussieht, kann er auf Dauer ein Risiko darstellen. Er frisst sich tief in die Metalloberfläche ein und schwächt das Material. Wenn Rost nicht entfernt wird, kann er die Festigkeit des Metalls verringern, was zu Brüchen oder Verformungen führen kann. Um Rost vorzubeugen sollten anfällige Objekte vorab mit Rostschutzfarben behandelt werden.

Rostschutzfarbe – rostiges-Geländer
© Verin - stock.adobe.com

Rost entsteht durch einen chemischen Prozess, der als Oxidation bezeichnet wird. Dabei reagieren Eisen (oder Stahl) und Wasser mit Sauerstoff in der Luft. Dies führt zur Bildung von Eisenoxiden, die als Rost bekannt sind. Wasser ist ein wesentlicher Faktor, da es als Elektrolyt fungiert und den elektrochemischen Prozess unterstützt. Sauerstoff aus der Luft reagiert mit dem Eisen. Diese führt zu einer Schicht von Eisenoxid, die an der Metalloberfläche haftet und mit der Zeit das Material weiter zerfrisst.

Die Kombination dieser Elemente (Feuchtigkeit, Sauerstoff und Metall) begünstigt die Bildung von Rost, weshalb besonders feuchte Umgebungen oder Salzwasser (zum Beispiel in Küstennähe) das Risiko erhöhen.

Alles Wichtige zu Rostschutzfarbe im Überblick

Aluminium, Kupfer und Edelstahl sind im Vergleich weniger anfällig für Rost, da sie eine Oxidschicht bilden, die das Metall schützt. Doch auch hier können unter bestimmten Bedingungen Korrosionsprobleme auftreten (zum Beispiel bei Edelstahl in chloridhaltiger Umgebung).

Wie kann man Rost verhindern?

Um Schäden durch Rost zu vermeiden ist es sinnvoll, anfällige Objekte von vorneherein mit einem geeigneten Schutz zu versehen. Folgende Möglichkeiten zum Rostschutz gibt es:

  • Verzinkung: Bei der Verzinkung wird eine Zinkschicht auf das Metall aufgebracht, die das Eisen vor Rost schützt. Zink ist weniger anfällig für Korrosion als Eisen und schützt das darunterliegende Metall.
  • Lackieren: Eine regelmäßige Lackierung mit spezieller Rostschutzfarbe schützt das Metall vor Feuchtigkeit und Sauerstoff. Diese Schicht fungiert als Barriere und verhindert den Kontakt mit schädlichen Umwelteinflüssen.
  • Ölen und Wachsen: Rostschutzöle oder spezielle Wachsschichten bieten ebenfalls eine Schutzbarriere, die das Metall vor Feuchtigkeit schützt.
  • Trockenhalten und gute Belüftung: Feuchtigkeit ist ein entscheidender Faktor für die Rostbildung. Wenn Metallobjekte in einer trockenen Umgebung gelagert oder benutzt werden, ist die Wahrscheinlichkeit der Rostbildung geringer. Auch eine gute Belüftung in Bereichen mit Metallkonstruktionen kann das Risiko verringern.
  • Regelmäßige Wartung: Inspektionen und regelmäßiges Nachstreichen von rostschutzbehandelten Oberflächen können dafür sorgen, dass keine schützenden Schichten beschädigt werden.
  • Abdeckung von Metallobjekten: Metallgegenstände im Freien können durch Abdeckungen wie Planen oder Garagen vor Witterungseinflüssen geschützt werden.
  • Edelstahl verwenden: Edelstahl enthält einen höheren Anteil an Chrom, der eine schützende Passivschicht bildet und das Material vor Rost schützt.

Wie kann man Rost entfernen?

Haben Sie zum Beispiel einen Zaun aus Metall oder mit Metallelementen, sollten Sie zunächst überprüfen ob sich bereits Rost gebildet hat. Ist das der Fall, müssen Sie diesen zunächst entfernen, ehe Sie Rostschutzfarbe auftragen.

Um Rost zu entfernen haben Sie mehrere Möglichkeiten:

  1. Mechanische Entfernung: Bei kleineren betroffenen Stellen kann Rost durch Schleifen, Bürsten oder Sandstrahlen entfernt werden. Dabei wird die rostige Schicht physisch abgetragen, sodass das darunterliegende Metall wieder sichtbar wird.
  2. Chemische Rostentferner: Rostentferner in flüssiger Form oder als Gel können auf rostige Stellen aufgetragen werden. Diese enthalten oft Säuren, die den Rost auflösen, sodass er mit Wasser abgewaschen werden kann. Solche Produkte sind besonders bei schwer erreichbaren Stellen hilfreich.
  3. Hausmittel: Einige Hausmittel, wie Essig, Zitronensäure oder Backpulver, können ebenfalls helfen, Rost zu entfernen. Diese sind besonders bei kleinen Stellen effektiv, indem sie den Rost lösen und das Metall wieder freilegen.

Ist der Rost entfernt, muss die betroffene Stelle oder am besten das gesamte Objekt vor der Neubildung von Rost geschützt werden. Bewährt hat sich hierbei Rostschutzfarbe. Diese gibt es in verschiedenen Farben. Achten Sie unbedingt auf die Angaben des Herstellers zu Haltbarkeit und Anwendung.

Übrigens: Besteht ihr Zaun oder das Objekt, dass Sie vor Rost schützen möchten aus mehreren verschiedenen Materialien (zum Beispiel ein Gartenmöbel aus Metall und Holz), sollten Sie verschiedene Produkte verwenden. Rostschutzfarbe ist speziell für die Anwendung auf Metall konzipiert. Auf Holz, Kunststoff oder auch Glas haftet sie in der Regel nicht so gut.

Rostschutzfarbe verwenden

Rostschutzfarbe enthält spezielle Inhaltsstoffe, die eine Barriere bilden und so verhindern, dass Wasser, Sauerstoff und andere schädliche Substanzen in Kontakt mit dem Metall kommen. Diese Inhaltsstoffe können Korrosionsinhibitoren sein, die chemisch mit dem Metall reagieren und es stabilisieren. Durch diese Schutzschicht wird die Bildung von Rost signifikant verlangsamt oder ganz verhindert.

Bevor Sie die Rostschutzfarbe auftragen, sollten Sie wie oben beschrieben zunächst etwaigen bereits vorhandenen Rost entfernen. Außerdem sollten Schmutz, Öl und sonstige Verunreinigungen beseitigt werden.

Warten Sie nach der Säuberung unbedingt, bis die zu behandelnde Oberfläche vollständig trocken ist. Dann wir die Rostschutzfarbe in gleichmäßigen Schichten aufgetragen. Bei vielen Produkten reichen zwei bis maximal drei Anstriche. Lassen Sie den einzelnen Schichten unbedingt ausreichend Zeit zum Trocknen, ehe Sie die nächste aufstreichen.

Die Haltbarkeit von Rostschutzfarbe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Art der verwendeten Farbe, der Oberflächenvorbereitung und den äußeren Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit und so weiter). In der Regel bieten hochwertige Rostschutzfarben eine Haltbarkeit von mehreren Jahren.

Um die beste Schutzwirkung zu erzielen, sollte die Farbe regelmäßig überprüft und gegebenenfalls nachgestrichen werden. Rostschutzfarbe kann bei richtiger Anwendung und Pflege viele Jahre lang vor Rost schützen, auch unter extremen Wetterbedingungen.

Artikel aktualisiert am 29.01.2025


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung der Online-Redaktion. Seit der Eingliederung der Webseite in die Gesamt-Selbermachen-Redaktion ist sie zunehmend auch mit Printprojekten betraut. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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