Drechseln lernen
Wer mit der Drechselbank arbeitet, lernt handwerkliche Präzision kennen. Wir erklären, auf was es beim Drechseln ankommt - und wie Sie richtig dabei vorgehen.
In der Luft liegt der Duft frisch abgedrehten Holzes, auf dem Boden ein Teppich aus Drechselspänen. So stellt man sich eine klassische Drechsel-Werkstatt vor. Hier werden meist Werkstücke aus Holz mit verschiedenen Dreheisen bearbeitet.
Wir wollten das Drechseln selbst ausprobieren. Bevor es losgeht, ist eine kleine Einführung ins Drechsel-ABC hilfreich. Denn nur wer die Funktionen von Maschine und Werkzeug genau versteht, weiß sie exakt einzusetzen.
Drechselmaschine
Zwischen Spindelstock (links) und Reitstock (rechts) wird das Werkstück eingespannt. Sie stehen auf gusseisernen horizontalen Wägen, dem sogenannten Maschinenbett. Ein Handauflagenhalter ermöglicht ruhiges Arbeiten.
Es bietet sich an, die Drechselvorrichtung auf einer Werkbank zu installieren. Ein einfacher Tisch würde es zwar auch tun, doch je schwerer der Tisch, umso besser lässt sich daran arbeiten.
Auch wichtig: Um eine möglichst geringe Unwucht im Objekt zu haben, ermitteln Sie zunächst den Achsmittelpunkt, zeichnen ihn an und bohren schließlich mit einem 4 mm großen Bohrer vor.
Verschiedene Drechsel-Arten
Beim Drechseln spricht man hauptsächlich von zwei Drechsel-Arten:
- Langholzdrehen: Das Holz wird zwischen den Spitzen eingespannt, das Werkstück dreht sich längs der Faserrichtung. Typische Einsatzbereiche: Stühle, Pfosten, Stifte und Figuren.
- Querholzdrehen: Ein ausgesägtes Holzstück wird einseitig am Spindelstock befestigt. Es dreht sich quer zur Faserrichtung. Typische Einsatzbereiche: Teller, Schalen, Dosen und Holzringe.
Drechseln: Das richtige Werkzeug
Man unterscheidet beim Drechsel-Werkzeug zwischen Hohlbeitel, Stechbeitel und Schrägbeitel:
- Hohlbeitel: runde Formen
- Stechbeitel: glatte Oberflächen, konvexe Formen
- Schrägbeitel: Rillen, feine Formen
Durch die Reibung am Werkstück werden die Werkzeuge schnell stumpf. Wichtig ist daher der korrekte Anschliff der Schneide, man muss also auf den richtigen Winkel achten. Ein Drechselbeitelsatz kostet ca. 100 Euro, zum Beispiel von Kirschen im SB-Karton mit vier Stechbeiteln.
Drechseln: Das richtige Holz
Nicht nur auf das richtige Werkzeug, sondern auch auf geeignetes Holz kommt es beim Drechseln an. Nicht zu weich und nicht zu hart sollte es sein. Eiche und Esche eignen sich sehr gut für Drechsel-Arbeiten.
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Bilder: Ghostbastlers