Werkzeug

Plasmaschneider – Metall präzise zuschneiden

Mit einem Plasmaschneider lässt sich Metall am einfachsten schneiden. Wie ein Plasmaschneider funktioniert, welche Geräte es auch für den Hausgebrauch gibt und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie hier.

Plasmaschneider
Mit einem Plasmaschneider kann man Metall präzise uns sauber schneiden.© Freely - stock.adobe.com

Metall zu bearbeiten und zu schneiden ist deutlich diffiziler als Holz. Einfache Schnitte in Metall können zwar mit dem Trennschleifer* oder einem vergleichbaren Werkzeug durchgeführt werden, die Schnittkante ist häufig jedoch eher unsauber. Präzisere Schnittergebnisse liefert da ein Plasmaschneider.

Alles Wichtige zum Plasmaschneider im Überblick

Wie funktioniert ein Plasmaschneider?

Vereinfacht ausgedrückt erzeugt ein Plasmaschneider* zwischen Werkstück und einer Elektrode am Schneider einen Lichtbogen, der wiederum Plasma erzeugt. Plasma ist in diesem Zusammenhang ein elektrisch leitfähiges Gas mit einer Temperatur von rund 30.000 °C.

Am Kopf des Plasmaschneiders befindet sich eine Düse (meist aus Kupfer), die den Lichtbogen „einschnürt“. Für die nötige Kühlung der Düse sorgt in der Regel Wasser. Durch die Energiedichte des Lichtbogens sowie die damit zusammenhängende Hitze schmilzt das zu schneidende Metall.

Die geschmolzenen Metallpartikel werden nun mittels Druckluft weggepustet. So entsteht schlussendlich die Schnittfuge.
Achtung: Für den Betrieb eines Plasmaschneiders ist Druckluft erforderlich. Manche Plasmaschneider verfügen über einen integrierten Kompressor, die meisten jedoch haben lediglich eine Anschlussstelle dafür. Der Kompressor* muss separat erworben werden.

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Welche Arten von Plasmaschneidern gibt es?

Bei der erläuterten Funktionsweise des Plasmaschneiders handelt es sich um einen sogenannten „übertragenden Plasmaschneider“. Daneben gibt es auch noch „nicht-übertragende Plasmaschneider“. Bei Letzterem wird der Lichtbogen unabhängig vom Werkstück direkt zwischen der am Schneider befindlichen Elektrode sowie der Düse des Schneiders erzeugt. Es ist also nicht erforderlich, dass das Werkstück leitfähig ist. Ein nicht-übertragender Plasmaschneider kann also neben Metall noch weitere Materialien schneiden.

Ferner wird zwischen einem handgeführten Plasmaschneider und einem maschinengeführten Plasmaschneider unterschieden. Der handgeführte ist deutlich leichter und mobiler und kommt auch im DIY-Bereich zum Einsatz. Der maschinengeführte Plasmaschneider ist ein feststehendes Gerät, welches vornehmlich in der Industrie verwendet wird.

Wofür verwendet man Plasmaschneider?

Abhängig von der Art des Plasmaschneiders kann er zwar auch für andere Materialien verwendet werden, vornehmlich wird ein Plasmaschneider jedoch zum Durchtrennen von Metall verwendet.

Das Hauptanwendungsgebiet von Plasmaschneidern ist die metallverarbeitende Industrie, abhängig von der Stromstärke können hier Werkstücke von bis zu 70 Millimeter problemlos durchtrennt werden.

Aber auch im privaten DIY-Bereich findet der Plasmaschneider zunehmend Verwendung. Je nach Passion des Hobby-Handwerkers werden damit nicht nur schlicht Metallteile präzise beziehungsweise kräfteschonender als mit der Flex durchtrennt. Mit dem Plasmaschneider können Sie auch echte Kunstwerke aus Metall erschaffen, denn damit sind nicht nur gerade Schnitte möglich.

Plasmaschneider - Muster schneiden
Mit einem Plasmaschneider können nicht nur gerade Schnitte gesetzt, sondern auch Rundungen und Muster ausgeschnitten werden.© haitaucher39 - stock.adobe.com

Ein Plasmaschneider ist übrigens nicht zu verwechseln mit einem Lasercutter. Auch wenn beide Werkzeuge scheinbar ähnlich sind, unterschieden sie sich doch erheblich.

Ein Lasercutter schneidet nicht mit Gas, sondern Licht und kann neben den meisten Metallen (außer Kupfer und anderen stark reflektierenden Metallen) auch noch andere Material wie Glas, Holz und Kunststoff durchtrennen. Außerdem eignet er sich nicht nur zum Schneiden, sondern auch zum Schweißen, Bohren und Markieren. Allerdings sind sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten für einen Lasercutter deutlich höher als die für einen Plasmaschneider.

Wenn Sie also nicht exorbitant viel mit dem Schneidgerät arbeiten oder sogar ein kleines Gewerbe betreiben, sollte ein Plasmaschneider völlig ausreichend sein.

Worauf ist beim Plasmaschneider-Kauf zu achten?

Wenn Sie mit dem Kauf eines eigenen Plasmaschneiders liebäugeln, stellen Sie sich zunächst die Frage, ob Sie tatsächlich ein eigenes Gerät benötigen. Wenn Sie nur ein einziges Werkstück bearbeiten möchten oder nur hin und wieder einen Plasmaschneider benötigen, sollten Sie das Gerät vielleicht besser mieten.

  • Haben Sie sich dennoch für den Kauf des Plasmaschneiders entschieden, überlegen Sie, ob Sie ein maschinengeführtes oder ein handgeführtes Gerät bevorzugen. Möchten Sie den Plasmaschneider mobil einsetzen oder an einem festen Standort in Ihrer Werkstatt betreiben?
  • Verfügt das präferierte Gerät über einen integrierten Kompressor und wenn nein, haben Sie bereits einen Kompressor oder benötigen Sie dieses Gerät zusätzlich?
  • Wie viel Leistung soll Ihr Plasmaschneider haben? Je höher die Leistung, desto besser das Schnittergebnis. Allerdings steigt mit der Leistung auch der Preis.
  • Soll Ihr Plasmaschneider zusätzlich schweißen können? Dann greifen Sie besser zu einem Kombigerät*.
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Schlussendlich obliegt es aber natürlich jedem selbst, für welches Gerät man sich entscheidet. Aber egal, ob Sie nun mit dem Plasmaschneider oder dem Lasercutter arbeiten; vergessen Sie niemals angemessene Schutzkleidung wie passende Handschuhe sowie ausreichenden Schutz für die Augen.

Artikel aktualisiert am 09.09.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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