Stichsägeblätter
Es gibt für jedes Material das richtige Sägeblatt. Wir haben hier die Standards der Stichsägeblätter und ihren speziellen Einsatzbereich für Sie zusammengestellt.
Ohne sie geht in der Hobbywerkstatt kaum etwas: Die Stichsäge ist ein weit verbreitetes Elektrowerkzeug, und ihre speziellen Werkzeuge sind die Stichsägeblätter. Deren Eigenschaften bestimmen in großem Maße den Einsatzzweck, die Schnittqualität und ein schnelles Vorankommen, also den Arbeitsfortschritt. Bei der richtigen Auswahl und Abstimmung der Sägeblätter auf das Material kommt es auf folgende Kriterien an: Zahngeometrie, Zahnteilung, Blattbreite, Blattdicke und Sägeblattwerkstoff.
Bei der Zahngeometrie unterscheidet man grob in vier Arten:
- Geschränkte Zahnung
- Gewellte Zahnung
- Schräg geschärfte Zahnung
- Geschränkte, schräg geschärfte Zahnung
Das nächste Kriterium, die Zahnteilung, bezeichnet den Abstand von einem Zahn zum anderen und wird durch die Dicke des zu sägenden Werkstoffes bestimmt. Als Faustregel gilt hier: Mindestens zwei Zähne sollen gleichzeitig im Werkstoff arbeiten können. Sind es weniger als zwei, ist der Schnitt rau und vibrationsstark, sind es mehr als zwei Zähne, so ist der Schnitt sauber und ruhig. Allerdings kann es bei sehr dickem Material zu einem verlangsamten Arbeitsfortschritt kommen.
Als dritter Punkt gilt die Blattbreite. Von ihr sind der Geradeauslauf und die Kurvengängigkeit abhängig. Je breiter das Sägeblatt, um so besser ist die Führung für gerade Schnitte. Bei Kurvensägeblättern setzt man dann auf eine schmale Breite und zudem noch auf eine zurückgesetzte Verzahnungsachse. Das heißt, die Sägezahnachse liegt direkt über der Achse der Stichsägenhubstange.
Mit solchen Sägeblättern kann man dann sozusagen fast "auf der Stelle" wenden beziehungsweise sägen. Viertens: die Blattdicke. Sie nimmt Einfluss auf die Schnitthaltigkeit bei geraden Schnitten und schafft eine bessere Winkeltreue. Alle Sägeblätter stammen von Wilpu, die entsprechenden Bosch-Sägeblätter werden als Kodenummer genannt.
Zahngeometrie der Stichsägeblätter
Geschränkte Zahnung: Sägeblatt mit ziemlich rauem Schnittbild bei schnellem Arbeitsfortsschritt.
Gewellte Zahnung: Sägeblatt mit feinem und sauberen Schnittbild bei geraden Schnitten.
Schräg geschärfte Zahnung: Sägeblatt mit konisch geschliffenem Körper für präzise saubere Schnitte.
Geschränkte, schräg geschärfte Zahnung: Sägeblatt für grobe und vor allem schnelle Schnitte.
Verschiedene Holzsägeblätter
Schritt 1/8: Sägeblatt für Kunststoff
PRÄZISER SCHNITT AUCH IN KUNSTSTOFFEN Die Zähne dieses Sägeblattes (Wilpu HC 12/ähnlich Bosch T 101B) sind schräg geschärft, das Blatt ist konisch. Damit sägt das Blatt saubere Schnitte in alle Holzarten bis 30 mm sowie Kunststoffe.
Schritt 2/8: Bimetall-Blatt
BIMETALL FÜR LANGE LEBENSDAUER Ein Bimetall-Blatt hat eine höhere Standzeit und besteht aus einer lasergeschweißten Verbindung von legiertem Federbandstahl im Rücken und Hochleistungs- Schnellstahl in der Schneide (HC12 bi/ T 101BF).
Schritt 3/8: Sägeblatt mit Zahnung auf Stoss
SPLITTERFREI MIT ZAHNUNG AUF STOSS Durch abwärtsgerichtete Zahnstellung sägt das Blatt in der Abwärtsbewegung. Damit bleibt der sichtbare Schnitt sauber und splitterfrei. Einsatzbereich etwa bei kunststoffbeschichteten Platten (HC 12 R/T 101BR).
Schritt 4/8: Schmales Sägeblatt
SAUBERER SCHNITT IN ENGEN KURVEN Mit einer etwa bis zur Hälfte reduzierten Blattbreite kann die Verzahnungsachse auf der Achse der Hubstange liegen. Somit lassen sich mit dem Blatt enge Kurven und Kreise gut sägen (HC 12 K/T 101AO).
Schritt 5/8: Sägeblatt Laminator
PERFEKT FÜR FUSSBÖDEN Der Laminator, speziell für Laminatböden und Parkett: Die Zahnung ist auf Stoß geschliffen, also abwärts gerichtet, und die Zahnteilung ist deutlich geringer, als bei herkömmlichen Sägeblättern (HC 19Rbi).
Schritt 6/8: Holzsägeblatt Star
DER SPEZIALIST IN SACHEN HOLZ Star, die neueste Generation: Die Zähne sind in einer speziellen Geometrie dreifach geschliffen, so das innerhalb von 2,5 mm die Schnittzähne von einer Seite zur anderen wechseln (HC 123). Extrem scharf!
Schritt 7/8: Universalsägeblatt
EIN UNIVERSALSÄGEBLATT Ein Blatt für alle Fälle: Kein Spezialist, sondern eher ein Alleskönner ist das Blatt mit der geschränkten, schräg geschärften Zahnung für grobe und schnelle Schnitte in Holz bis 5 cm (HGS 14/T 144D).
Stichsägeblätter: Spezialisten unter sich
Wenn Materialien wie Glas, Stein und Metall gesägt werden, muss dem Werkstoff entsprechend das Sägeblattmaterial gewählt werden. Denn eines ist klar: Die Zähne des Sägeblatts müssen härter sein, als das Material, das gesägt werden soll. So harte Materialien haben aber einen entscheidenden Nachteil. Sie sind erheblich spröder als weichere Stähle und bringen damit eine erhöhte Bruchgefahr mit sich.
Die Hersteller setzen daher für besondere Anwendungen Bimetall-Blätter ein. Diese bestehen zu etwa 2/3 aus einem elastischen Grundkörper und zu 1/3 aus gehärtetem Material, in das die Zähne eingefräst sind. Solche Blätter kosten zwar etwas mehr, rentieren sich aber schnell durch die höhere Standzeit.
Schneidpaste für Edelstahlprodukte Dieses spezielle Kühlmittel reduziert während des Sägevorganges die durch Reibung entstehende Wärme in dem zu bearbeitenden Material wie im Sägeblatt selbst.
Sägeblätter für die Stichsäge
Schritt 1/8: Sägeblatt für Weichholz
FÜR WEICHHOLZ UND ISOLATIONSMATERIAL Mit einer Zahnteilung von 1,2 bis 2 mm sind diese günstigen Sägeblätter hervorragend geeignet, um Weichholz von bis zu 15 mm oder verschiedene Isolationsmaterialien zu zerteilen (HW 12/T 119A).
Schritt 2/8: Sägeblatt für Kunstglas und Metalle
FÜR KUNSTGLAS UND METALLE Plexiglas, Polycarbonat, Buntmetalle und Aluminium bis zu 30 mm sind für dieses Sägeblatt mit den schräg geschärften Zähnen und dem konischen Blattkörper kein Problem (MC 12 bi/T 101A).
Schritt 3/8: Sägeblatt für Metallbleche
FÜR METALLBLECHE Für sehr dünne Bleche von 0,5 bis 1,5 mm Dicke sind die Sägeblätter mit den gefrästen und gewellten Zähnen ausgerichtet. Eine Zahnteilung von 0,7 mm sorgt für einen sauberen Schnitt (MG 107/T 118G).
Schritt 4/8: Sägeblatt für Bleche
FÜR BLECHE, ABER MIT HOHER STANDZEIT Ebenso ausgestattet wie das oben gezeigte Metallsägeblatt, jedoch in Bimetall-Qualität und damit auch (in Verbindung mit der Schneidpaste) für extrem harte Edelstahlbleche geeignet (MG11 bi/T 118AF).
Schritt 5/8: Sägeblatt für Sandwichmaterialien
FÜR SANDWICH-MATERIALIEN Der flexible Sandwich-Profi ist das Spezialblatt für den Fassadenbau zur Bearbeitung von Sandwichmaterialien (Metall, Dämmstoff, Metall) bis zu einer Stärke von 120 mm (MG 51 bi).
Schritt 6/8: Sägeblatt für Metallrückstände
FÜR HOLZ MIT METALLRÜCKSTÄNDEN Bei diesem Sägeblatt wechselt die Zahnteilung stetig von 1,8 bis 2,5 mm. Durch diese Kombination sägt sich das Blatt sogar durch Bauholz mit Nägeln (MG 1014 bi/T 111HF).
Schritt 7/8: Sägeblatt mit Spezialzahnung
MIT SPEZIALZAHNUNG Ein Alleskönner mit Spezialzahnung im M-Form. Das Sägeblatt arbeitet sich sowohl auf Stoß wie auf Zug durch das Material (Holz wie Metall) bei sehr hohem Arbeitsfortschritt (ST-006 bi).
Jeder Säge ihre Aufnahme
Zwar ist zu erwarten, dass sich bei den Elektrowerkzeugherstellern der so genannte Bosch-Einnockenschaft als Standardsystem durchsetzt, doch bis dahin müssen Sie beim Stichsägeblatt-Kauf stets auf die richtige Aufnahme achten. Die unten gezeigte Tabelle stellt die sechs gängigen Sägeblattaufnahmen dar, wobei die zweite Zeichnung von oben den Bosch-Einnockenschaft zeigt. Noch ein Tipp zum Schluss: Wer noch mehr aus seiner Stichsäge herausholen will, der informiere sich über das Zubehörangebot (etwa Sägetische, Laubsägevorrichtungen, Absauganlagen) bei den Herstellern Neutechnik und Wolfcraft.
Sägeblätter im Detail
Schritt 2/6: Aufnahme AEG etc.
passend zu: AEG, Atlas Copco, Bosch, Black & Decker, DeWalt, Elu, Festool, Flex, Hitachi, Holz-Her, Kress, Mafell, Makita, Metabo, Protool
Sägeblätter in Aktion
Schritt 1/6: Sägeblätter im Vergleich
Bei dieser kunststoffbeschichteten Platte wird deutlich, was aufwärtsgerichtete (rechts) und abwärtsgerichtete Zähne (links) bewirken.
Schritt 2/6: Tesa-Film aufkleben
Ist beim Sägen in beschichteten Platten kein Sägeblatt mit abwärtsgerichteten Zähnen zur Hand, kann man die Sägelinie mit Tesa-Film bekleben, um so das Ausreißen zu verringern.
Schritt 3/6: Führung Stichsäge
Mit einem simplen Anschlag aus einer Leiste und zwei Zwingen, lässt sich ein exakt gerader Schnitt ausführen.
Schritt 4/6: Stangenzirkel
Für runde Ausschnitte ist der Stangenzirkel das Zubehör der Wahl.
Schritt 5/6: Spanreissschutz
Ein Spanreißschutz in die Grundplatte eingesetzt, verhindert weitgehend das hässliche Ausreißen des Materials.