Acrylic Pouring: Kunstwerke einfach gießen
Acrylic Pouring ist eine Gestaltungsmethode, bei der unterschiedliche Farben über eine Oberfläche gegossen werden, bis sie ein Muster ergeben. Wir zeigen, wie Sie dabei vorgehen.
Je nach gewünschtem Ergebnis kann man sich spezieller Methoden des Acrylic Pourings bedienen. Wir zeigen die Technik mit dem „Flip Cup“, einem umgedrehten Becher. Sie ist ideal für Einsteiger.
- Sie brauchen einen breiten, tiefen Tisch, auf dem die fertigen Bilder waagerecht zwei Tage lang liegen bleiben können.
- Tisch und Boden bedeckt man mit Folie oder Zeitungen.
- Der Raum sollte ausreichend belüftet sein.
- Ziehen Sie Einweghandschuhe an, bevor Sie die Farben mischen.
Acrylic Pouring Schritt für Schritt
Wenn Sie noch nie mit Acrylic Pouring gestaltet haben, empfiehlt sich zum Einstieg ein einfaches Projekt wie zum Beispiel eine Leinwand, die auf einen Keilrahmen gespannt ist.
Quadratische Formate von 25 x 25 oder 30 x 30 Zentimetern sind besonders einfach zu bearbeiten.
- Ausgangspunkt ist der „Dirty Cup“: In den Becher mit Silikon abwechselnd sechs Farben geben, bis ca. 18 Schichten erreicht sind.
- Pouring-Medium schütteln und dazugeben. Gefüllten Becher nehmen und die Leinwand darauflegen.
- Anschließend den Becher fest gegen die Leinwand drücken und ihn mit Schwung mit der Leinwand drehen.
- Einen Moment warten, bis sich die Farbe auf der Leinwand gesetzt hat. Den Becher mit leichter Drehung von der Leinwand heben.
- Nun sind schon die ersten Zellen zu sehen. Die Leinwand so drehen, dass die Zellen intakt bleiben und mehr Fläche bedeckt wird. Das gelingt, indem Sie die Leinwand langsam und sehr vorsichtig hin und her bewegen.
- Hände säubern und den Bunsenbrenner im Abstand von 15 Zentimetern zum Bild bewegen. Durch die Hitze öffnen sich die Luftblasen, sodass mehr Zellen entstehen.
Fertig ist das Bild mit Wow-Effekt. Zwei Tage trocknen lassen und nach zwei Wochen versiegeln.
Acrylic Pouring: Materialien
Bevor Sie mit dem Acrylic Pouring beginnen, sollten Sie sich die nötigen Utensilien zurechtlegen.
Einen Bunsenbrenner zum Flambieren haben Sie vielleicht schon in der Küche und Silikon-Öl oder -spray in der Werkstatt. Weiteres spezielles Zubehör kann man direkt beim Künstlerbedarf oder auf den Webseiten der Hersteller besorgen.
- Acrylfarben aus dem Hobbybereich sind günstig und wenig pigmentiert. Für farbintensive Ergebnisse sollte man sie nur leicht mit Pouring-Medium verdünnen.
- Flüssige Acrylfarben kann man dank ihrer geschmeidigen Konsistenz glatt und fließend auftragen und bestens mischen.
- Künstler-Acrylfarben sind stark pigmentiert. Deshalb kann man sie stärker mit Pouring- Medium verdünnen.
- Mischen Sie sehr dünnflüssige Pouring-Medien im Verhältnis 1:1 mit Farbe. Hier sollte man außerdem Silikon zugeben.
- Vinylkleber* ist ein günstiges Medium, das sich durch seine Dickflüssigkeit auszeichnet. Man sollte es mit Wasser aufmischen.
- Wenn Sie können, verwenden Sie ein Pouring-Medium, welches auch Maler für Renovierungsarbeiten nutzen. Es bildet auch ohne die Zugabe von Silikon Zellen.
Silikon:
- Silikonspray kann in Sprühform Zellen entstehen lassen.
- Wer das Silikon lieber tropfenweise hinzufügt, kann Silikon-Öl* verwenden.
- Cell Creator ist ein Mittel, mit dem man Zellen mit klar abgegrenzten Rändern formen kann.
- Bubble Booster ist eine Ergänzung zum Cell Creator. Schon bestehende Zellen kann man damit vermehren und verkleinern.
- Gleitgel eignet sich als Silikon-Ersatz und bildet Zellen.
- Silikonhaltige Haaröle mit dem Hauptinhaltsstoff Dimenthicone kann man ebenfalls für die Zellbildung nutzen.
Feuer:
Mit dem Bunsenbrenner wird das Bild erwärmt. Dadurch steigt das Öl durch alle Schichten und Zellen entstehen.
Nicht genug bekommen? Wer weitere DIY-Projekte* wie dieses sucht, findet sie im Buch Pouring. Meisterwerke aus Acryl gießen von Ela Rübenach und Gina Jacobs (19,99 Euro, Christophorus Verlag). Die Autorinnen geben zudem Grundtechniken und Farbenlehre an die Hand.
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