Einrichtung und Deko

Usambaraveilchen pflegen und vermehren

Usambaraveilchen findet man in vielen Wohnungen und Büros. Bei richtiger Pflege bringt das Usambaraveilchen fast das ganze Jahr hindurch leuchtende Blüten hervor. Wir erklären, worauf es bei der Usambaraveilchen-Pflege ankommt.

Usambaraveilchen in verschiedenen Farben
Usambaraveilchen gibt es in vielen verschiedenen Farben und Formen.© New Africa - stock.adobe.com

Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha) tragen zwar das Wort „Veilchen“ im Namen, gehören aus botanischer Sicht jedoch nicht zur Familie des gemeinen Veilchens. Die ursprüngliche Farbe des Usambaraveilchens hat zu dieser Bezeichnung geführt.

Das Usambaraveilchen wird der Gattung der Gesneriengewächse zugeordnet und wird mittlerweile in allen möglichen Farben von Weiß bis Dunkelviolett oder auch mehrfarbig, sowie mit glatten wie krausen Blütenblättern angeboten.

Ursprünglich stammt das Usambaraveilchen aus den Usambara-Bergen im Nordosten von Tansania. Das dortige Klima ist eher untypisch für Afrika. Es herrschen ganzjährig Temperaturen zwischen 18 und 25 °C. Und genau das liebt das Usambaraveilchen.

Alles Wichtige zur Usambaraveilchen-Pflege im Überblick

Usambaraveilchen-Pflege: So geht’s

Das Usambaraveilchen braucht:

  • ganzjährig 15 – 25 °C.
  • absonnigen Standort (Vollsonne führt oft zu braunen Flecken auf den Blättern)
  • viel Licht (mindestens 12 Stunden Tageslicht)
  • erhöhte Luftfeuchtigkeit

Ferner gilt es, Zugluft zu vermeiden.

Zur optimalen Pflege einer Pflanze gehören unter anderem das richtige Gießen, die eventuelle Nährstoffgabe, der richtige Schnitt und die Erkennung beziehungsweise Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen.

Usambaraveilchen gießen

Usambaraveilchen reagieren empfindlich auf Veränderungen. Es ist also besser, sie kontinuierlich an einem Platz stehenzulassen und auch die Pflege nicht maßgeblich zu variieren. Gute Pflege beginnt mit dem richtigen Gießverhalten.

  1. Gießen Sie Ihr Usambaraveilchen eher zurückhaltend. Staunässe kann schnell zu Wurzelfäule oder im fortgeschrittenen Zustand zum Absterben der ganzen Pflanze führen.
  2. Achten Sie beim Usambaraveilchen-Gießen unbedingt darauf, die Blätter nicht mitzuwässern. Manchmal genügt schon ein einzelner Tropfen, damit die benetzte Stelle auf dem Blatt braun wird und fault.
  3. Warten Sie mit dem Gießen so lange, bis die Oberfläche des Pflanzsubstrats angetrocknet ist. Erst dann wird eine kleine Menge Wasser gegeben.

Tipp: Füllen Sie einen Pflanz-Untersetzer mit Wasser und stellen Sie das Usambaraveilchen mit seinem Untertöpfchen für eine Weile hinein. So kann sich die Pflanze das benötigte Wasser von unten direkt in die Wurzeln ziehen und Sie laufen nicht Gefahr, die Blätter versehentlich durch Wasser zu beschädigen.

Usambaraveilchen düngen

Generell ist das Usambaraveilchen recht genügsam, was den Bedarf an Nährstoffen angeht. Es schadet nicht, das Usambaraveilchen zwischen März und Oktober ein- bis zweimal monatlich zu düngen.

Haben Sie sehr viele Usambaraveilchen, lohnt die Anschaffung eines speziellen Usambaraveilchen-Düngers*. Ist das Usambaraveilchen nur eine unter vielen verschiedenen Zimmerpflanzen, können Sie auch problemlos Universaldünger* verwenden.

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Düngen Sie Ihr Usambaraveilchen hingegen gar nicht, geht das Pflänzchen nicht sofort ein. Allerdings wird es dann aller Voraussicht nach die Blütenbildung einstellen und nur noch grüne Blätter tragen.

Usambaraveilchen-Blätter
Hat ein Usambaraveilchen nur Blätter, aber keine Blüten, ist die Pflanze entweder noch sehr jung, oder ihr fehlen Nährstoffe.© niknikp - stock.adobe

Usambaraveilchen schneiden

Das Usambaraveilchen benötigt keinen regelmäßigen (Form-)Schnitt. Aber Sie sollten es hin und wieder etwas ausdünnen. Das Usambaraveilchen neigt (insbesondere bei Nährstoffmangel) dazu, vermehrt grüne Blätter zu bilden. Je mehr Energie die Pflanze allerdings in das Ausbilden und das Wachstum der Blätter steckt, desto weniger bleibt ihm für die Blüten.

Wenn Sie feststellen, dass das Grün Ihres Usambaraveilchens gar zu üppig sprießt, zögern Sie nicht und entfernen Sie einige der größeren Blätter sowie all jene, die etwas schief wachsen und damit die Wuchsform beeinträchtigen.

Die Blätter werden mit möglichst langem Blattstiel einfach mit dem Fingernagel abgeknipst. Reißen und zerren Sie hingegen besser nicht zu stark an der Pflanze. Die so abgetrennten Blätter sollten Sie jedoch nicht alle entsorgen. Sie eignen sich hervorragend dazu, das Usambaraveilchen zu vermehren.

Usambaraveilchen vermehren

Bewährt haben sich zwei Methoden, um das Usambaraveilchen zu vermehren:

  1. Stellen Sie das abgeknipste Blatt so in ein Glas mit Wasser, dass nur der Stiel nass wird. Das Blatt selbst sollte besser trocken bleiben. Nach einiger Zeit bilden sich unten am Stiel kleine Wurzeln. Nun wird der Steckling behutsam in einen Topf mit Erde gepflanzt, angegossen und fertig.
  2. Stecken Sie das abgetrennte Blatt direkt in einen Topf mit Erde. Auch hier ist wichtig, zwar den Stiel ausreichend tief in das Pflanzsubstrat zu stecken, das Blatt hingegen sollte an der Luft bleiben. Achten Sie bei dieser Vermehrungsmethode unbedingt darauf, dass die Erde durchweg mäßig feucht ist. Sobald sich die ersten weiteren kleinen Blättchen an die Oberfläche gewagt haben, können Sie die Wassergabe reduzieren, um ja keine Staunässe zu verursachen.
Usambaraveilchen-Setzlinge
Steckt man ein abgetrenntes Usambaraveilchen-Blatt in feuchte Erde, bilden sich meist Wurzeln und nach einiger Zeit tauchen kleine Blättchen an der Substrat-Oberfläche auf.© Katharina Dufva - stock.adobe

Sobald der Usambaraveilchen-Setzling eigenständig wächst, wird er genauso gepflegt wie seine Artgenossen.

Schädlinge und Krankheiten bei Usambaraveilchen

Bei optimaler Pflege haben Sie bei Usambaraveilchen eigentlich kaum mit Schädlingen oder Krankheiten zu kämpfen. Bei Usambaraveilchen ist das Kurieren ohnehin etwas kniffliger als bei vielen anderen Pflanzen, da Sie das Gegenmittel nicht über die Blätter verabreichen können.

Zu nasses oder minderwertiges Pflanzsubstrat kann unter Umständen zur Ansiedlung von Trauermücken führen. Diese bekämpfen Sie am besten mit sogenannten Gelbtafeln* . Diese beseitigen allerdings nicht die Ursache beziehungsweise töten die Larven nicht ab. Lediglich die herumschwirrenden erwachsenen Tiere bleiben daran haften und verenden.

Usambaraveilchen sind zudem anfällig für Weichhautmilben, Blattläuse, Wollläuse sowie Thripse. Versuchen Sie es mit einem Schädlingsbekämpfungs-Präparat*, das über das Pflanzsubstrat verabreicht wird. Alternativ bietet der Handel zudem verschiedene Fressfeinde wie zum Beispiel Florfliegenlarven*, Schlupfwespen* und dergleichen.

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Generell sollten Sie jedoch alle befallenen Pflanzenteile großzügig entfernen und entsorgen. Außerdem ist es wichtig, befallene Pflanzen umgehend zu isolieren, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Von Krankheiten werden Usambaraveilchen übrigens weniger befallen. Eine Verfärbung der Blätter ist häufig auf zu viel oder zu direkte Licht- beziehungsweise Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Wechseln Sie einfach den Standort. Dann sollte sich Ihr Usambaraveilchen schnell wieder erholen. Auch zu kaltes Gießwasser wird mitunter durch eine Blattverfärbung des Usambaraveilchens quittiert.

Mit ein wenig Fürsorge sind Usambaraveilchen fantastische Zimmerpflanzen, die mit ihren vielen teils kräftig gefärbten Blüten jedes Zimmer aufhübschen.

Artikel aktualisiert am 30.07.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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