Aufsatz für Wickelkommode aus Eichenholz
Aus einer Eichenbohle entsteht ein passender Wickelaufsatz. Massiv, dauerhaft und mit viel Charme passt das Unikat auch in ein modernes Kinderzimmer.
Auf Flohmärkten werden solche Stücke immer seltener. Die französische Eichenkommode aus der Zeit um 1800 war auch schon zu ihrer Entstehungszeit als Aufbewahrung für Wäsche gedacht. Durch ihre Höhe von rund 95 cm wird sie zur idealen Basis einer Wickelkommode. Auch für den Aufsatz kommt Eichenholz zum Einsatz.
Wickelkommode: Aufsatz selber bauen
Materialliste
- Eichenbohle, roh und unbesäumt
- Hartöl für die Oberfläche
- Pigmente nach Wahl
- Tischkreissäge
- Hobelmaschine
- Schraubzwingen
- Handkreissäge
- Holzleim
- Extenterschleifer mit Papier (Körnung 40, 80, 120, 240)
Diese antike Kommode ist die Grundlage für unseren Aufsatz
Aufsatz für die Wickelkommode: Bauanleitung
Schritt 1/19: Eichenbohlen
Unbesäumte Eichenbohlen gibt es im Holzfachhandel. Die Bohlen werden normalerweise in Längen um 5 Meter angeboten. Achten Sie beim Kauf auf ein schönes Bild der Maserung. Nach der Behandlung mit Öl entfacht das Holz dann sein echtes Feuer.
Schritt 2/19: Bohlen ablängen
Schneiden Sie mit Hilfe einer Handkreis- oder Kettensäge die Bohlen in grobe Längen von rund 90 cm.
Schritt 3/19: In Streifen schneiden
Mit einer Tischkreissäge werden nun die Stücke in Streifen von 12 cm Breite geschnitten.
Schritt 4/19: Holz abhobeln
Über eine Hobelmaschine werden die einzelnen Stücke in Form gebracht. Wer so eine Maschine nicht besitzt, kann auch seinen Tischler des Vertrauens fragen, ob er dies für ihn übernimmt.
Schritt 5/19: Hobelmaschine
Auch für eine Hobbywerkstatt ist eine Hobelmaschine eine sinnvolle Anschaffung. Die Maschine verfügt über zwei rotierende Hobelmesser, die für perfekte Ergebnisse sorgen. Sie kann sowohl als Abrichthobel zum Ebnen und Glätten von sägerauhen Brettern, Erzeugen von Winkelkanten und Fügen von Kanten für die Leimholzherstellung als auch als Dickenhobel zum Hobeln der Werkstücke auf die gewünschte Dicke genutzt werden.
Schritt 6/19: Tischlerdreieck
Zeichnen Sie ein Tischlerdreieck, um zusammengehörige Holzstücke einfach zu kennzeichnen und beim Zusammenleimen Fehler zu vermeiden.
Schritt 7/19: Auf die Maserung achten
Achten Sie beim Zusammenleimen auf den Verlauf der Maserung. Legen Sie die Holzstücke so zusammen, dass die Bohlen gegenläufig aufeinanderstoßen. So verhindern Sie später das Schüsseln der Platte und erhalten eine bessere Planlage. Wer möchte, kann noch mit einer Oberfräse nuten, um für noch mehr Stabilität sorgen.
Schritt 8/19: Bretter verleimen
Tragen Sie auf den Stirnflächen ausreichend Leim auf und fügen Sie die Bretter mit Hilfe des aufgezeichneten Tischlerdreiecks zusammen.
Schritt 9/19: Platte verspannen
Verspannen Sie die Platte mit ausreichend Schraubzwingen. Sinnvoll ist auch noch eine Verspannung durch aufgelegte Hölzer, die ein Verschieben der Bretter nach oben verhindern.
Schritt 10/19: Platte anpassen
Passen Sie nun die Platte auf das Endmaß mit Hilfe einer Handkreissäge an.
Schritt 11/19: Platte abschleifen
Schleifen Sie mit einem Exenterschleifer die beiden Oberfläche plan. Dazu beginnen Sie mit einer Körnung von 40 und arbeiten dann mit 80, 120 und 240 weiter. Vor dem letzten Schleifgang wässern Sie das Brett, so dass sich die Holzfasern aufstellen. Nach dem Trocknen können Sie diese dann feinschleifen. Dieser Ablauf garantiert eine perfekte Oberfläche.
Schritt 12/19: Leisten für die Umrandung
Schneiden Sie nun Leisten für die Umrandung aus einem Brett und passen Sie die Ecken durch Gehrungsschnitte an.
Schritt 13/19: Rahmenkonstruktion verspannen
Verspannen Sie mit ausreichend Schraubzwingen die Rahmenkonstruktion.
Schritt 14/19: Rahmen aufleimen
Nun ist der Rahmen fertig zum Aufleimen.
Schritt 15/19: Oberfläche behandeln
Für die Oberfläche sollte man nur Hartöle verwenden, die höchsten Ansprüchen an Schadstoffverhalten genügen. Mit einem Pigment gibt man dem Öl noch etwas mehr Farbe und feuert die Maserung des Holz noch stärker an.
Schritt 16/19: Pigment verarbeiten
Das Pigment wird in etwas Öl aufgelöst und eine Paste erstellt. Diese wird dann in die zu verarbeitende Menge eingerührt. Also nie das Pigment in die ganze Ölmenge einrühren.
Schritt 17/19: Ölprobe
Nehmen Sie ein Holzabfallstück von dem gehobelten und geschliffenen Eichenbrettern und machen Sie erste Ölproben. Erst wenn Ihnen das Ergebnis zusagt, bearbeiten Sie die ganze Platte.
Schritt 18/19: Öl einarbeiten
Verarbeiten Sie das Öl mit einem Stoffballen auf der Platte und nehmen Sie die überschüssige Menge nach einer kurzen Trockenzeit von der Oberfläche ab. Diesen Prozess können Sie je nach Saugfähigkeit des Holz nochmals wiederholen. Beachten Sie bei der Entsorgung der Ballen die Sicherheitshinweise. Breiten Sie den Stoff zum Trocknen flächig aus und entsorgen ihn dann nach vier Tagen. Zusammengeknüllte Ballen laufen Gefahr, sich selbst zu entzünden.
Schritt 19/19: Perfekte Oberfläche
Die viele Mühe belohnt Sie mit einer perfekten und lebendigen Oberfläche.