Küchenfronten lackieren – So erstrahlt Ihre Küche in neuem Glanz
Ihre Küche ist in die Jahre gekommen, aber Sie scheuen die Kosten und Mühen für eine neue? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Küchenfronten lackieren und damit das Erscheinungsbild Ihrer alten Möbel an einem Wochenende von gebraucht in supermodern verwandeln können.
Küchenmodernisierungen sind teuer. Wer sich in den Möbelhäusern nach neuen Fronten oder in Baumärkten nach neuen Arbeitsplatten umschaut, kommt zusammen locker auf einen vierstelligen Betrag, vom Aufwand ganz zu schweigen. Dabei handelt es sich bei den Renovierungswünschen im wahrsten Sinne des Wortes nur um Oberflächlichkeiten, sprich um die Oberflächen der Schränke und gegebenenfalls der Arbeitsplatte. Wer die einfach nur verändern möchte, findet mittlerweile supereinfache und angepasste Lösungen. In unserem Fall verwandelten wir die 20 Jahre alte Küche mit einem Küchenmöbellack wieder in einen Wohlfühlort.
Besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten brauchen Sie nicht, allerdings ist eine gewisse Sorgfalt bei der Ausführung
von Vorteil, soll das Ergebnis überzeugen. Unser Vorgehen funktionieren im Übrigen auf allen Untergründen, das können saugende sein wie rohes Holz, aber auch nichtsaugende.
Alles Wichtige zum Küchenfronten Lackieren im Überblick
- Küchenfronten lackieren – Material und Werkzeug
- Küchenfronten lackieren – der Lack
- Küchenfronten zum Lackieren vorbereiten
- Küchenfronten lackieren – Schritt für Schritt
Küchenfronten lackieren – Material und Werkzeug
Wie bei jeden Projekt ist es vor Beginn ratsam, zunächst alle benötigten Materialien, Werkzeuge und Co. zusammenzutragen und bereitzulegen. Für das Projekt "Küchenfronten lackieren" braucht man Folgendes:
Material:
- Küchenmöbellack in gewünschtem Farbton
- Anlauger
Werkzeug:
- Arbeitsböcke
- Reinigungstücher
- Akkuschrauber
- Schraubendreher
- Exzenterschleifer
- Schleifgitter für den Exzenterschleifer
- Schleifpapier
- Staubsauger
- Lackwalzen
- Lackschalen mit Einlagen
- Pinsel
Küchenfronten lackieren – der Lack
Für Küchenfronten bekommen Sie einen speziell abgestimmten Lack. Der Küchenmöbellack basiert auf dem Lösemittel Wasser und ist dadurch nahezu geruchsfrei. Für eine gute Haftung des Lacks reicht das Anrauen der Fläche völlig aus, weitere Haftvermittler sind nicht nötig.
Bei guter Vorbereitung ist das Auftragen einer Farbschicht ausreichend. Zur Wahl stehen verschiedene Glanzgrade von matt über seidenglänzend bis hochglänzend. Die lackierte Oberfläche ist sehr strapazierfähig und vor allem abwaschbar.
Besondere Kreidefarben
Kreidefarbe wie der Küchenmöbellack ist eine Farbe auf Wasserbasis mit natürlichen Pigmenten. Durch diese Pigmente ist die
Farbwirkung sehr intensiv, und der Lack besitzt eine hohe Deckkraft. Die Kreidefarbe hat eine pudrige und samtige Optik, sie trocknet samtmatt und hat eine stumpfe Struktur.
Die Farbe ist besonders gut geeignet für den angesagten Vintage-Look, oder auch Old-Shabby-Chic-Look genannt. Hier können auch mehrere Farben übereinander gestrichen und dann durch leichtes Anschleifen auf „gebraucht“ getrimmt werden.
Küchenfronten zum Lackieren vorbereiten
Die alte Küche hatte zwar schon zwanzig Jahre auf dem Buckel, aber die inneren Werte stimmten noch. Lediglich ihr Äußeres entspricht nicht mehr unbedingt dem aktuellen Zeitgeist. Bevor es losgehen kann, müssen die Küchenfronten für die Oberflächenbehandlung gänzlich frei von Beschlägen und dergleichen sein.
Schritt 1/4: Schubladen ausbauen
Die Schubladen lassen sich bei den meisten Küchenunterschränken einfach als Ganzes herausheben.
Schritt 2/4: Schrankauszüge demontieren
Bei Schrankauszügen ist es einfacher, die Front an den Schubladen zu lösen. Die Schrauben finden Sie in der Regel an den Seiten.
Schritt 3/4: Topfscharniere lösen
Topfscharniere lösen Sie an der Frontseite, nicht am Korpus. Je nach Ausführung des Scharniers geht das entweder durch Aushebeln oder durch Abschrauben.
Schritt 4/4: Türen abnehmen
Dann sind die Fronten auf der Rückseite gleich von allen Beschlägen befreit, und die Scharniere gehen nicht verloren.
Küchenfronten lackieren – Schritt für Schritt
Ist alles abgeschraubt beziehungsweise entfernt, geht es an die Vorbereitung der Oberflächen. Auf der Oberfläche der Küchenfronten bildet sich mit der Zeit ein Schmutz- und Fettfilm. Damit der neue Lack gut haften kann, müssen Sie beides zunächst sorgfältig entfernen.
Schritt 1/18: Alle Beschläge entfernen
Entfernen Sie wirklich alle Beschläge. Das erspart das Abkleben und mühsames Drumherumpinseln.
Schritt 2/18: Oberflächen anschleifen
Schleifen Sie die Flächen an, damit die Oberfläche angeraut wird. Eine 80er-Körnung reicht dafür aus.
Schritt 3/18: Tipp: Schleifgitter verwenden
Für das Anschleifen der alten Lackschicht greifen Sie auf spezielle Schleifgitter zurück, die Sie in verschiedenen Durchmessern für Ihren Schleifer in jedem Baumarkt bekommen. Die Gitter sind ideal, um glatte Oberflächen anzurauen, ohne sie zu sehr zu beschädigen. Die Gitterstruktur sorgt dafür, dass der feine Schleifstaub wesentlich besser abgesaugt wird als bei dichten Schleifscheiben. Die Schleifgitter können Sie per Klett am Schleifteller fixieren.
Schritt 4/18: Schleifstaub abwischen
Den Schleifstaub müssen Sie sorgfältig entfernen. Kleine Schadstellen bessern Sie mit einem Lackspachtel aus.
Schritt 5/18: Mit Anlauger behandeln
Wischen Sie einmal mit einem Anlauger über die Oberfläche, um Fette zu entfernen.
Schritt 6/18: Lackwalze aus Kunststoff
Für die Lackierung verwenden Sie am besten Lackwalzen aus Kunststoff, die eine perfekt glatte Oberfläche hinterlassen.
Schritt 7/18: Lack vorbereiten
Rühren Sie den Lack in der Dose gut durch und kippen Sie ihn in die Lackschale. Die Dose säubern und schließen.
Schritt 8/18: Lack auftragen
Es braucht Zeit, bis die Lackwalze eingearbeitet ist. Tragen Sie den Lack mittig auf und verteilen Sie ihn zu den Rändern.
Schritt 9/18: Auf gute Deckung achten
Arbeiten Sie zunächst in eine Richtung der Oberfläche und achten Sie dabei auf eine lückenlose Deckung.
Schritt 10/18: Lack verschlichten
Dann drehen Sie die Lackierrichtung um 90 Grad und verschlichten den Lack. Dabei auch die Kanten bearbeiten.
Schritt 11/18: Rückseiten lackieren
Nach der kurzen Trocknungszeit folgt die jeweils andere Seite der Fronten. Die Kanten zweimal lackieren.
Schritt 12/18: Oberfläche während der Trocknung
Zunächst zeigt der Lack eine Orangenhaut. Während der Trocknung wird die Oberfläche aber glatter.
Schritt 13/18: Beschläge und Griffe montieren
Montieren Sie Beschläge und Griffe wieder an den Fronten.
Schritt 14/18: Fronten montieren
Die Fronten lassen sich in der Regel in die Schubladenkästen einclipsen. Vermeiden Sie dabei Kratzer im neuen Lack!
Schritt 15/18: Schubkästen justieren
An den Seiten der Schubkästen lässt sich die Front mit einem Schraubendreher wieder exakt justieren.
Schritt 16/18: Scharnier einsetzen
Schrauben Sie die Topfscharniere von den Trägerplatten ab und setzen Sie sie in die Türen ein. Das ist einfacher als am Korpus.
Schritt 17/18: Türen montieren
Dann setzen Sie die Türen komplett in den Korpus und verschrauben die Grundplatten der Scharniere wieder am Korpus.
Schritt 18/18: Fertig
Fertig!