Möbel-Upcycling Schritt für Schritt
Upcycling-Expertin Daggi Dethlefsen zeigt, mit welchen Handgriffen man rustikale Nachttische aus Kiefernholz in moderne Hingucker verwandeln kann. Mit Möbel-Upcycling können Sie bares Geld sparen.
Alles begann mit einem alten Möbelstück. Seit sie es aufgearbeitet und umgestaltet hatte, ließ Daggi Dethlefsen den Pinsel nicht mehr los. Auf ihrer Reise durch die Upcycling-Welt hat sie sich verschiedene Techniken angeeignet, mit denen sie Bewährtem zu neuem Glanz verhilft.
In diesem ersten Teil unserer Möbel-Upcycling-Serie hat sie sich zwei alte Nachttischchen aus Kiefernholz vorgenommen. Nach ersten Reparaturmaßnahmen bereitet sie die Oberfläche neu auf. Mithilfe von speziellen abwaschbaren Schablonen, sogenannten „Stencils“, verleiht sie den Schubladenfronten ihr charakteristisches Aussehen. Darüber hinaus vermittelt sie, wie sich mit der Blending-Technik interessante Farbverläufe schaffen lassen. Mit Details an den Seiten der Schubladen und einer Tapeteneinlage als Schubladenboden macht sie sich auch an die inneren Werte der Nachttische.
Sie brauchen für das Möbel-Upcycling:
Material
• 2 x Nachtkästchen aus Massivholz*
• Schrauben, Holzleim
• Holzspachtelmasse*
• Grundierung mit Sperrwirkung
• Kreidefarbe, hier in den Farbtönen „Pearl“ und „Storm“ von Lignocolor*
• Weiße Holzspachtelmasse Dixie Mud
• Schablonen: für die Schubladenfronten: Belles & Whistles Cozy Sweater; für die Schubladenseiten: Neemrana Border Stencil von Nicolette Tabram
• Tapete von wall-art.de, Tapetenkleister
• farbloses Möbelwachs*
• Ledergriffe*, hier über etsy
Werkzeuge
Einweghandschuhe | Bohrschrauber | Zwingen |Spachtel |Schutzbrille und Atemmaske | Schleifklotz und Schleifpapier Körnung 150 | Farbroller| Pinsel | Sprühflasche | Silikonspachtel | Wachspinsel oder fusselfreies Tuch | Schwamm und Spülmittel | Cuttermesser | Lineal
Geld sparen durch Möbel-Upcycling
Doch nicht nur aus gestalterischen Aspekten ist das Projekt spannend. Zudem kann man damit ordentlich Geld sparen, wie folgender Vergleich mit zwei herkömmlichen Nachttischen im Shabby-Chic-Stil eines großen Möbelhauses zeigt:
2x Shabby-Chic-Nachtkästchen (Upcycling): ca. 245 Euro
Kostenersparnis: 155 Euro
Möbel für das Upcycling vorbereiten
Bevor es an die Oberflächenbehandlung gehen kann, sollten Sie die Möbel genau inspizieren. Bei kleineren Schränken gilt es, insbesondere folgende Fragen zu klären: Kippeln sie? Wie gut lassen sich die Schubladen aufziehen und zuschieben? Ist die Oberfläche zerkratzt, finden sich darin gar Löcher, Risse oder Spalten?
1. Möchte man Möbel behandeln, sollten sie trocken, sauber, fett- und staubfrei sein. Deshalb die Schränkchen außen und innen zuerst mit Spülmittel reinigen.
2. Anschließend führen Sie erforderliche Reparaturmaßnahmen durch. So kann es etwa nötig sein, die Laufleisten der Schubladen herauszunehmen und diese neu zu verschrauben oder zu ersetzen.
3. Machen die Schränke einen schiefen, wackeligen Eindruck, zerlegen Sie diese in Einzelteile und verleimen sie wieder ordentlich. Mit Zwingen bauen Sie Druck auf. Idealerweise über Nacht abbinden lassen.
4. Bei großen Löchern, Rissen oder Spalten mit dem Spachtel Holzspachtelmasse auftragen, nach dem Trocknen glattschleifen. Sollen die Möbelgriffe ersetzt werden, diese entfernen und entstandene Löcher verspachteln.
Möbel-Upcycling: Oberfläche bearbeiten
Oberflächen, die mit Kreidefarbe gestrichen werden, müssen nicht zwingend angeschliffen werden. Unsere Upcycling-Expertin allerdings verzichtet auf diesen Schritt nie, da die Farbe dadurch besseren Halt bekommt. Am besten greifen Sie hier zu Schleifklotz, 150er-Schleifpapier, Schutzbrille und Atemmaske.
Das Ineinanderfließen von mehreren Farben wird als „Blending“ bezeichnet und lässt sich mit der gleichnamigen Technik erzielen. Ungeübte sollten auf einem Probestück üben und möglichst ähnliche Farbtöne verwenden. Und so geht‘s: Streichen Sie die Oberfläche erst mit einer Farbe, dann daneben, noch ohne Überblendung, mit einem neuen Pinsel die zweite. Feuchten Sie alles mit der Sprühflasche in einem feinen Wassernebel ein und arbeiten Sie die erste Farbe mit federleichten Bewegungen in die zweite Farbe ein. Mit dem Pinsel der anderen Farben verfahren Sie umgekehrt genauso. Damit Sie die Farben ineinander fließen lassen können, sollten Sie diese immer feucht halten.
1. Kiefer kann durchbluten. Dann treten durch das Streichen mit Farben auf Wasserbasis Flecken hervor. Um das zu verhindern, Möbel mit einer Grundierung mit Sperrwirkung vorstreichen.
2. Eine etwas dickere bzw. festere Schablone auf die Schubladen legen. Mit einem Silikonspachtel die weiße Holzspachtelmasse Dixie Mud etwas dicker auftragen und kurz antrocknen lassen.
3. Vorsichtig und leicht glatt schleifen. Die Innen- und Außenseiten der Schubladen mit hellgrauer Kreidefarbe streichen.
4. Die Innenfläche der Schubladenböden ausmessen und eine Tapete der Wahl mit Metalllineal und Cuttermesser zuschneiden. In die Schubladen legen, besser mit Tapetenkleister verkleben.
5. Die Details machen dieses Möbel zu etwas Besonderem: Die Seiten der Schubladen erhalten mit einer weiteren Schablone und dunkelgrauer Kreidefarbe ein interessantes Muster.
6. Die Schubladen wieder einsetzen. Streichen Sie die Möbel mit Pinsel und zwei Farben, hier „Pearl“ und „Storm“, in der Blending-Technik. Trocknen lassen und ein zweites Mal so streichen.
7. Die Technik auch an den Schubladenfronten in zwei Streich-Durchgängen anwenden.
8. Zuletzt mit hellgrauer Farbe und Dry-Brush-Technik leicht über die Schablone auf den Schubladen streichen. So kann man die beim Shabby-Chic-Stil so erwünschte verwitterte Optik erzielen.
9. Versiegeln Sie die Schränkchen mit einem Wachspinsel und farblosem Möbelwachs. Dieses pflegt und schützt das Holz.
Nun neue Grifflöcher bohren und passende Ledergriffe anbringen. Fertig sind die neuen Möbel!
können.
Daggi Dethlefsen. Das große Möbel-Makeover. Christophorus Verlag für 29,99 Euro.
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