Neue Ideen mit Lack
Schon oft haben wir von SELBER MACHEN uns mit dem Thema Lack auseinandergesetzt. Stets ging es dabei um pefekte, glatte Lackoberflächen. Diesmal aber nähern wir uns der ganzen Sache von der kreativen Seite. Sie werden erstaunt sein, was man so alles mit Lack anstellen kann . . .
Lacke können viel mehr, als nur in einfarbigem Ton daherkommen. Mit Lacken lassen sich unendlich viele Muster und Strukturen auf Objekte und Wände bringen.
Wir haben für Sie neue Verarbeitungsvorgänge ausprobiert und waren zum Teil selbst verblüfft über die entstandene Wirkung der Materialkombinationen. Dabei wurden sowohl verschiedene Techniken wie auch unterschiedlichste Zusatzstoffe, etwa Seesand, reine Farbpigmente, Krepppapier oder Strukturvlies, beigemengt beziehungsweise eingearbeitet. Als Werkzeuge standen uns ausschließlich die herkömmlichen Malerwerkzeuge und haushaltsübliche Gegenstände zur Verfügung, also keine Spezial- oder Effektwerkzeuge.
Aus unseren Experimenten präsentieren wir Ihnen hier insgesamt elf neue Lackoberflächen, die wir auf Möbeln platziert haben. Lassen Sie sich überraschen, und kommen Sie mit auf unsere Experimentiertour in Sachen Lackfarbe.
Schritt 1/4: Schublade mit Farbpigmenten
Wem einfarbige Flächen zu langweilig sind, sollte es mal mit der Frabpigmente-Technik versuchen!
Schritt 2/4: Platte mit wasserlöslichem Lack bestreichen
Schritt 1: Streichen Sie die Fläche zügig und gleichmäßig mit einem wasserlöslichen Lack ein. Wir benutzten hier einen "2 in 1"-Lack, der die Grundierung mit beinhaltet.
Schritt 3/4: Feuchte Platte mit Farbpigmenten bestreuen
Schritt 2: Füllen Sie einen alten Salzstreuer mit reinen Farbpigmenten (Dose etwa 5 Euro im Kreativmarkt) und streuen diese in die noch farbnasse Oberfläche.
Schritt 4/4: Gesprenkeltes mit Klarlack überstreichen
Schritt 3: Mit Klarlack nochmals überstreichen.
Schritt 1/4: Schublade mit Löffeltechnik
Löffel auf Schublade? Die Konstellation stellt man sich normalerweise anders vor! Dass ein Löffel einer Schublade auch zu einem tollen Design verhelfen kann, beweisen wir Ihnen hier...
Schritt 2/4: Oberfläche Dunkelblau lackieren
Schritt 1: Die Oberfläche mit einer Farbrolle lackieren.
Schritt 3/4: Farbe mit Löffel punktuell auftragen
Schritt 2: Verdünnen Sie nun in einem separaten Behältnis (hier Plastiktasse) die bereits verwendete Farbe mit etwas Wasser, und tropfen Sie mit einem kleinen Löffel die sehr flüssige Farbe punktuell auf.
Schritt 4/4: Wort hineinschaben
Schritt 3: In die noch nasse Lackoberfläche wird mit einem Pinselstiel oder einem Holzstöckchen ein Wort hineingeschabt.
Schritt 1/4: Schublade mit Spachtelmasse
Schublade gestaltet mit der extravaganten Spachtelmasse-Technik.
Schritt 2/4: Oberfläche lackieren
Schritt 1: Mit einer Farbrolle die Oberfläche in einem kräftigen Farbton lackieren.
Schritt 3/4: Spachtelmasse fleckig auftragen
Schritt 2: Ist die Farbe trocken, ziehen Sie mit einem kleinen Spachtel eine Acrylspachtelmasse auf. Mit der Masse decken Sie nur Teilbereiche ab und lassen die zuvor aufgetragene Farbe hier und dort durchscheinen.
Schritt 4/4: Oberfläche mit Klarlack versiegeln
Schritt 3: Ist die Spachtelmasse durchgetrocknet, wird die Oberfläche mit einem Klarlack versiegelt.
Schritt 1/5: Schublade mit Gefrierbeutel-Technik
Schublade dekoriert mit Lack und der Gefrierbeutel-Technik.
Schritt 2/5: Farbe dünn auf Pappteller verteilen
Schritt 1: Verteilen Sie mit einer kleinen Farbrolle die gewünschte Farbe dünn auf einem Pappteller. Der Pappteller dient sozusagen als Stempelkissen.
Schritt 3/5: Farbe mit Stempel aufnehmen
Schritt 2: Nehmen Sie einen Gefrierbeutel oder eine Plastiktüte und knüllen Sie diese zu einem Knäuel zusammen. Fertig ist das Tupfwerkzeug.
Schritt 4/5: Farbe mit Tüte auftupfen
Schritt 3: Tupfen Sie vorsichtig, ohne zu verwischen, die erste Schicht auf die Fläche.
Schritt 5/5: Zweite Farbe raustupfen
Schritt 4: Ist die erste Schicht trocken, folgt der zweite Farbton in gleicher Weise.
Schritt 1/5: Schublade mit Seesand
Knallige Farben, auffällige Oberfläche: Komodenschublade mit Seesand-Technik.
Schritt 2/5: Oberfläche blau lackieren
Schritt 1: Die Oberfläche mit einer Farbrolle lackieren.
Schritt 3/5: Muster abkleben und mit Stahlwolle aufrauen
Schritt 2: Lack sehr gut (über Nacht) durchtrocknen lassen, die Teilbereiche des Musters mit Malerband abkleben und mit feiner Stahlwolle (Stärke 000) aufrauen.
Schritt 4/5: Zweite Farbe streichen
Schritt 3: Zweite Farbe auf die Teilbereiche streichen.
Schritt 5/5: Sand auf nasse Farbe streuen
Schritt 4: In die noch nasse Farbe nun den Seesand streuen und das Malerband nach etwa fünf Minuten ganz vorsichtig entfernen.
Schritt 1/5: Schublade mit Keramikkugel-Technik
Ein außergewöhnliches Äußeres verleihen Sie Ihren Möbeln mit Hilfe der Keramikkugel-Technik.
Schritt 2/5: Mit dickem Malerband abkleben
Schritt 1: Umkleben Sie das Werkstück ringsherum mit einem kräftigen Malerband.
Schritt 3/5: Drei Farbkleckse setzen
Schritt 2: Setzen Sie zwei oder drei Farbkleckse in eine der vier Ecken.
Schritt 4/5: Kugel über Farbkleckse rollen
Schritt 3: Setzen Sie nun eine Glasmurmel oder Keramikkugel in einen Farbklecks und...
Schritt 5/5: Muster mit Kugel ziehen
Schritt 4: ...lassen Sie die Kugel ihre Bahnen ziehen. Die Kugel durchläuft dann alle Farbkleckse, vermischt diese und zeichnet ein unregelmäßiges Muster auf das Werkstück.
Schritt 1/5: Schublade mit Acrylspachtel
Knallige Farben mit Acrylspachtel-Technik.
Schritt 2/5: Acrylspachtelmasse auftragen
Schritt 1: Auf das Werkstück eine Acrylspachtelmasse in der gewünschten Struktur auftragen.
Schritt 3/5: Platte mit Klarlack versehen
Schritt 2: Durchgetrockneten Spachtel mit einem Klarlack versehen.
Schritt 4/5: Farbe Lackschicht auftragen
Schritt 3: Über den getrockneten Klarlack nun eine farbige Lackschicht aufbringen.
Schritt 5/5: Farbe mit Tuch in Struktur einarbeiten
Schritt 4: Mit einem Tuch den noch frischen Lack in die Struktur des Spachtels einarbeiten.
Schritt 1/5: Schublade mit Sprenkeln
Kleine bunte Tupfer auf weißem Hintergund: Schublade im Sprenkel-Design.
Schritt 2/5: Oberfläche mit Aceton reinigen
Schritt 1: Oberfläche mit Aceton reinigen
Schritt 3/5: Rot auf Oberfläche sprenkeln
Schritt 2: Zuerst mit einem kleinen feinen Pinsel die ersten Sprenkel aufbringen, danach einen größeren folgen lassen.
Schritt 4/5: Blau auf Oberfläche sprenkeln
Schritt 3: Schlagen Sie dazu den Pinsel über der Fläche gegen einen harten Gegenstand, so dass sich die Farbspritzer aus dem Pinselhaar lösen.
Schritt 5/5: Mit Stupfpinsel fein sprenkeln
Schritt 4: Zuletzt mit einem dickborstigen Stupfpinsel per Hand arbeiten.
Schritt 1/7: Ablagetisch mit Naturvlies-Technik
Fast wie eine Wiese: Diese Tischdecke verrutscht nie. Wie auch, wenn Sie mit in die Lackoberfläche eingearbeitet ist! Diese Gestaltungsidee probierten wir an dem Ablagetisch "Hemnes" (Artikelnummer: 70121230) von Ikea aus. Der Ablagetisch ist von Haus aus mit einem Acryllack versehen, so dass man nach kurzem Anschliff mit Stahlwolle und der Reinigung mit Azeton sofort loslegen kann. Das Strukturvlies stammt aus dem Bastel- und Kreativmarkt und ist als Rollenware für 2,50 Euro je laufenden Meter erhältlich. Um diese Art der Möbelgestaltung einzusetzen, muss man aber nicht zwangsläufig das spezielle Vlies benutzen. Es funktioniert auch mit Gardinen oder Spitzenstoffen, wie man Sie in gutsortierten Textilabteilungen der Kaufhäuser findet. Bei saugenden Stoffen ist es nur wichtig, dass sie komplett gesättigt sind und die Lackschicht nirgends aufbricht.
Schritt 2/7: Strukturvlies zuschneiden
Schritt 1: Schneiden Sie das Strukturvlies etwa 6 bis 8 cm kleiner als die Tischfläche zu. Wer keinen Tischlerwinkel zur Hand hat, kann sich einfach mit einer rechtwinklig gesägten Holzplatte helfen (Im Baumarkt zugesägte Platten sind normalerweise exakt im rechten Winkel).
Schritt 3/7: Strukturvlies bestreichen
Schritt 2: Streichen Sie das Strukturvlies mit einem farbigen Acryllack, und lassen Sie es gut durchtrocknen.
Schritt 4/7: Klarlack auf Tischplatte auftragen
Schritt 3: Die Tischplatte wird mit Stahlwolle (Stärke 000) aufgeraut und mit Azeton gereinigt. Anschließend tragen Sie einen Klarlack auf.
Schritt 5/7: Farbiges Vlies auflegen
Schritt 4: In die noch nasse Lackfläche wird nun das farbige Vlies eingelegt.
Schritt 6/7: Vlies andrücken
Schritt 5: Drücken Sie mit dem Klarlackpinsel das Vlies flächig an und...
Schritt 7/7: Mit Klarlack fixieren
Schritt 6: ...streichen Sie nochmals eine Lackschicht darüber. Mit jeder weiteren Lackschicht wird die Oberfläche durabler.
Schritt 1/7: Total streifig
Normalerweise ist es nicht schön, wenn bei einem Lackthema etwas streifig ist, bei diesem Stuhl aber ist es ein echter Hingucker. Wir benutzten den recht günstigen Stuhl aus der Ikea-Serie "Ivar" (15 Euro, Artikelnummer: 68156009) und grundierten und lackierten die Sitzfläche und die Lehnenstreben weiß. Das Krepppapier bekommen Sie in jedem Bastel- oder Schreibwarenladen für 1 bis 2 Euro je Rolle, und darüber hinaus benötigen Sie dann nur noch etwas Klarlack. Noch ein wichtiger Hinweis: Das Krepppapier ist nicht farbecht. Es verliert also Farbe, sobald es feucht wird. Das kann negative Auswirkungen beim Klarlackieren haben. Betupfen Sie daher die Streifen zunächst nur von oben mit Lack, lassen ihn durchtrocknen und streichen in einem zweiten und dritten Gang die gesamte Fläche durchgehend.
Schritt 2/7: Wasserstrich auf Krepppapier ziehen
Schritt 1: Krepppapier lässt sich prima reißen, wenn man mit einem kleinen Pinsel entlang der Risslinie einen leichten Strich mit Wasser zieht.
Schritt 3/7: Krepppapier abreißen
Schritt 2: Nach ganz kurzer Einwirkzeit von etwa zehn Sekunden lässt sich der gewünschte Streifen dann ganz leicht abtrennen.
Schritt 4/7: Sitzfläche und Rückenlehne mit Klarlack lackieren
Schritt 3: Die grundierten und weißlackierten Stuhlteile (Sitzfläche und Rückenlehnen) werden mit Klarlack eingestrichen.
Schritt 5/7: Erstes Kreppband auflegen
Schritt 4: Lassen Sie den Lack etwa eine Minute lang anziehen, dann legen Sie in die nasse Lackschicht die Krepppapierstreifen ein.
Schritt 6/7: Zügig auch die anderen auflegen
Schritt 5: Arbeiten Sie zügig, und bedenken Sie, dass auch eine sofortige Korrektur der Lage ausgeschlossen ist, da das Papier sofort zerreißt.
Schritt 7/7: Krepppapier mit Lack fixieren
Schritt 6: Schließlich erhält die Oberfläche, besonders die Sitzfläche, noch mindestens zwei, besser drei Lackschichten als Schutz.
Schritt 1/8: Malachit-Kommode
Die hier gezeigte Anstrichmethode ist vom Bravouranstrich abgeleitet und von uns mit wasserlöslichen Lacken etwas vereinfacht worden. Zwar erreicht man mit Ölfarben und Testbenzin eine größere Tiefe und Intensität, doch für eine solch kleine Fläche, wie hier bei dem Ablagetisch, ist die Lackvariante ausreichend. Charakteristisch für den Malachit ist seine ausschließlich grüne Farbe, die in Lagen zwischen Hellgrün bis Schwarzgrün variiert. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten auch andere Farbkombinationen auszuprobieren! Noch ein Tipp: Üben Sie unbedingt vorher die Verarbeitung auf einem Musterstück!
Schritt 2/8: Farben punktuell auftragen
Schritt 1: Rauen Sie die Oberfläche mit Stahlwolle an (Stärke 000), und wischen Sie mit einem Lappen und etwas Azeton die Fläche ab. Dann werden mit einem Stupfpinsel unterschiedliche Farben punktuell aufgetragen.
Schritt 3/8: Feuchte Fläche abtupfen
Schritt 2: Lassen Sie den Lack gar nicht erst anziehen, sondern tupfen Sie die Fläche mit einem sauberen Lappen ab.
Schritt 4/8: Lack mit Pinsel strukturieren
Schritt 3: Mit einem Pinsel ohne Farbe wird der Lack noch etwas strukturiert.
Schritt 5/8: Grün auf getupftes Muster streichen
Schritt 4: Nun erfolgt der flächige Farbauftrag mit dünnem Grün, darüber noch etwas Braun und dann wieder Grün.
Schritt 6/8: Stück Pappe falten und ausfransen
Schritt 5: Ein Stück Pappe nehmen, knicken und an der Knickfalte teilen.
Schritt 7/8: Mit Pappe Malachit-Kreise ziehen
Schritt 6: Mit diesem ausgefransten Pappstück ziehen Sie nun die Malachit-Kreise.
Schritt 8/8: Malachit-Kreise
Das Malachit-Muster.