Regal bauen – im Tetris-Style
Praktisch sollen sie sein und vor allem gut aussehen. Das sind die Qualitäten, die Regale mitbringen müssen, damit sie gefallen. Mit dieser Anleitung können Sie ganz einfach ein Regal aus Elementen selber bauen – wie beim Spieleklassiker Tetris.
Wer sich heute in einem Möbelgeschäft umschaut, wird schnell feststellen, dass die Auswahl an wirklich gut gestalteten Regalen überschaubar ist. Darüber hinaus bieten fast alle Häuser sehr ähnliche Modelle. Masse statt Klasse sozusagen. Wer es hingegen etwas individueller mag oder aus platzgründen sogar braucht, kann selber bauen. Wir liefern die Anleitung dazu.
Auftritt für unser Tetris-Regal. Die Form haben wir uns bei dem gleichnamigen Computerspiel "entliehen". Bei Tetris bestehen die Spielsteine immer aus vier gleichgroßen Quadraten, mit denen insgesamt fünf Formen zustande kommen. Die einzelnen Regalbausteine lassen sich dann nach ganz persönlichem Gusto übereinander stapeln.
Alles Wichtige zu unserem Regal zum selber Bauen im Überblick
- Regal selber bauen – Skizze mit Maßen
- Regal-Elemente bauen
- CD-Regal selber bauen
- Regal im Stecksystem bauen
- Rund- statt Flachdübel
Regal selber bauen – Skizze mit Maßen
Fordern Sie jetzt die Bauplan-Skizze für alle Bauelemente sowie hier dargestellten Varianten kostenlos als PDF-Download an.
Lassen Sie sich die MDF-Platten im Baumarkt zuschneiden, aber so, dass die Platten in Richtung der Verleimkante etwa 2 cm länger sind, als das gewünschte Maß. Das kostet zwar mehr an Material, erleichtert es Ihnen aber, die 45-Grad-Gehrung an die Leimkanten heranzusägen.
Bevor Sie die Gehrungen sägen, müssen Sie die Platten auf der zukünftigen Innenseite weiß lackieren: Erstens sind die Kästen innen teilweise nur 15 cm hoch und es gäbe Probleme, dort mit dem 20 bis 25 cm langen Pinsel zu arbeiten. Und zweitens kann man davon ausgehen, dass beim Streichen auch die Kante immer etwas Farbe abbekommt. Dann hätte man das Problem, dass der Leim an diesen Stellen nicht gut klebt. Deshalb: Erst streichen!
Regal-Elemente bauen
Schritt 1/6: Platten grundieren
Die im Baumarkt zugeschnittenen Platten werden auf der zukünftigen Innenseite grundiert und lackiert.
Schritt 2/6: Gehrungsschnitt
Mit einer Tischkreissäge wird die 45-Grad-Gehrung an die Plattenkanten herangesägt. Die lackierte Fläche liegt dabei auf dem Sägetisch. Es ist empfehlenswert, die Platte langsam über den Metalltisch zu schieben.
Schritt 3/6: Rückwände zusägen
Die Rückwände in L-, T und Z-Form werden mit einer Stichsäge zugesägt.
Schritt 4/6: Platten auslegen
Zum Verleimen legen Sie die Seitenteile in der Art einer Abwicklung mit den Innenflächen nach unten Kante an Kante aus, bei Innenecken liegen die Außenflächen unten. Dann werden zwei Streifen Paketklebeband auf die obenliegende Seite geklebt. Wichtig: Innenecken müssen fertig sein, wenn der Korpus verleimt wird.
Schritt 5/6: Platten verleimen
Die Abwicklung wenden und die Gehrungsflächen mit Leim bestreichen.
Schritt 6/6: Teile zusammenfalten
Nun wird die Abwicklung – mit oder ohne Rück- oder Zwischenwand – zusammengefaltet, das Paketklebeband übt den notwendigen Verleimdruck aus.
CD-Regal selber bauen
Es gibt Menschen, die kaufen ihre Musik bei i-Tunes im Internet und laden nur noch Dateien herunter. Und es gibt echte Musikliebhaber, die auf perfekten Klang und besonders auf eine CD-Hülle mit Booklet wert legen. Genau für diese Menschen haben wir diese Idee entwickelt. Denn schließlich wächst so eine CD-Sammlung ja stets weiter und der Platz wird nicht mehr.
Da gibt es nur eines: Auch die hintere Reihe nutzen! Mit dieser Idee geht das recht einfach, denn auf einem Raum von 33 x 33 x 31 cm lassen sich so gut 120 CDs unterbringen. Damit man das vordere Regal wie eine Tür öffnen kann, ist es schmäler als das dahinterliegende. Das ist wichtig, denn bei Türen kommt es auf das diagonale Maß an!
Schritt 1/6: CD Regal
Wie Sie die CD-Einsätze für Ihr Regal bauen, erfahren Sie in den nächsten Schritten.
Schritt 2/6: Einsatz
Maße überprüfen!
Schritt 3/6: Bauteile verleimen
Die Bauteile aus 12 mm dickem MDF werden stumpf miteinander verleimt. Bei der Verleimung ist etwas Malerband hilfreich, das, nicht allzu stramm über die Kanten geklebt, die einzelnen Bauteile zusammenhält, bis die Schraubzwingen angesetzt werden.
Schritt 4/6: Bauteile verzwingen
Mit insgesamt vier Schraubzwingen wird der Quader zusammengezwungen, bis der Leim abgebunden hat. Überprüfen Sie mit einem Zollstock, ob alles rechtwinklig ist. Dazu messen sie jeweils die beiden Diagonalen. Nur wenn Sie zwei identische Diagonalmaße erhalten, ist der Kasten perfekt im Winkel und passt in das Regal. Differieren die Maße, müssen Sie die Zwingen etwas umsetzen, um das Objekt besser auszurichten.
Schritt 5/6: Grundieren und lackieren
Nun wir alles gründlich grundiert und lackiert.
Schritt 6/6: Klavierband anschrauben
Zuletzt wird als Scharnier ein Klavierband mit Schrauben der Dimension 3 x 10 mm eingeschraubt.
Regal im Stecksystem selber bauen
Auf der Suche nach einem beliebig erweiterbaren Regal kamen wir zu dieser Stecksystem-Lösung. Gefertigt aus Platten, lässt es sich durch seine Konstruktion in alle Richtungen erweitern. Dabei können Sie auf jedes Holzplattenmaterial zurückgreifen und auch untereinander kombinieren. Wir haben uns für Fichtenleimholz entschieden, für das man bei 20 x 80 cm nur etwa 5 Euro ausgeben muss.
Im Baumarkt finden Sie meistens zwei verschiedene Holzqualitäten, die günstigere Qualität muss nicht die schlechtere sein! Schauen Sie sich die Oberflächen genau an und sortieren Sie Holz mit losen Ästen und feuchten Harzgallen aus. Dann können Sie für wenig Geld ein überzeugendes Vollholzregal herstellen. Noch ein Tipp für die Sägearbeiten: Arbeiten Sie unbedingt mit einem fein gezahnten Sägeblatt. Das reduziert absplitternde Sägeränder, und man muss weniger schleifen.
Schritt 1/10: Ein Regal im Steckprinzip
Perfekt für alle, die sich bei der Größe nicht festlegen wollen: Diese Regal ist beliebig erweiterbar dank Stecksystem-Lösung.
Schritt 2/10: Aussparungen herausarbeiten
Sind die Schlitze mit einem Tischlerwinkel und Bleistift auf die Holzplatten gezeichnet, werden die Aussparungen mit einer Stichsäge herausgearbeitet. Damit der Sägeschnitt exakt gerade verläuft, spannen Sie sich als Führung eine Holzplatte mit gerader Kante neben die Stichsäge.
Schritt 3/10: Steg abstechen
Den so entstandenen Steg mit einem Stechbeitel sauber abstechen.
Schritt 4/10: Flachdübelschlitze fräsen
Die Holzverbindungen stellen Sie sicher und einfach mit Flachdübeln her.
Schritt 5/10: Korpus verleimen
Der Korpus wird verleimt und mit Schraubzwingen fest zusammengepresst. Überprüfen Sie die Rechtwinkligkeit des Kastens.
Schritt 6/10: Korpus verzwingen
Der Korpus wird verleimt und mit Schraubzwingen fest zusammengepresst. Überprüfen Sie die Rechtwinkligkeit des Kastens.
Schritt 7/10: Aufhängung fertigen
Um die Kästen sicher an die Wand zu bekommen, werden kleine Holzplatten mit einem angesenkten Bohrloch für Schrauben gefertigt und in den beiden oberen Ecken eingeleimt.
Schritt 8/10: Aufhänger einleimen
Leimen Sie die Aufhänger in den beiden oberen Ecken ein.
Schritt 9/10: Korpus lackieren
Klarlack und Decklack werden aufgetragen.
Schritt 10/10: Regal montieren
Die Wandmontage erledigen Sie besser zu zweit!
Dübelalternative – Rund- statt Flachdübel
Wer nicht über eine Flachdübelfräse verfügt, fertigt die Verbindungen mit Rundholzdübeln an. Dazu werden zunächst Löcher in die Hirnholzkanten der Platten gebohrt. Dann kommen sogenannte Dübelmarker aus dem Baumarkt (etwa 4 Euro) zum Einsatz, die in diese Bohrungen gesteckt werden. Der Metalldorn markiert nun auf der anderen Platte den Sitz, so dass dieser dann ebenfalls gebohrt werden kann. So erhält man eine perfekte Dübelverbindung.
Schritt 1/4: Runddübel und Dübelmarker
Wie man die perfekte Dübeverbindung erhält, erfahren Sie in den nächsten Schritten.
Schritt 2/4: Löcher für Runddübel bohren
Wer nicht über eine Flachdübelfräse verfügt, fertigt die Verbindungen mit Rundholzdübeln an. Dazu werden zunächst Löcher in die Hirnholzkanten der Platten gebohrt.
Schritt 3/4: Dübelmarker verwenden
Dann kommen sogenannte Dübelmarker aus dem Baumarkt (etwa 4 Euro) zum Einsatz, die in diese Bohrungen gesteckt werden.
Schritt 4/4: Dübel einleimen
Der Metalldorn markiert nun auf der anderen Platte den Sitz, so dass dieser dann ebenfalls gebohrt werden kann. So erhält man eine perfekte Dübelverbindung.
Was ist ein Flachdübel?
Auch als Lamello, Formfeder – von Markenbezeichnung "Lamello Formfeder" –, LFF oder Holzverbindungsplättchen bezeichnet, ist ein Verbindungselement in der Holzplattenverarbeitung. Es besteht aus einem etwa ellipsenförmigen Holzplättchen, ist meist aus dreilagigem Buchensperrholz gefertigt. Flachdübel gibt es in unterschiedlichen Größen für verschieden dicke Holzplatten. Die Dübel werden mit einfachem Holzleim verleimt.
Was ist eine Flachdübelfräse?
Eigentlich Nutfräse genannt. Eine handgeführte Fräsmaschine, basierend auf der Form eines Winkelschleifers. Die Kombination der Maschine mit dem Fräser ergibt eine sehr hohe Drehzahl, die zu einem sauberen Fräsbild führt. Sie wird zum Fräsen von Nuten und Schattenfugen genutzt. Entsprechend ihrer Nutzung wird sie sehr unterschiedlich benannt: Wird die gefräste Nut zur Aufnahme eines Flachdübels genutzt, dann heißt sie Flachdübelfräse, Lamellofräse oder Formfederfräse. Fräsvorsätze für den Winkelschleifer gibt es ab etwa 30 Euro im Baumarkt.
Artikel aktualisiert am 05.12.2024