Der Sekretär ist eigentlich völlig zu Unrecht von der Bildfläche verschwunden, denn einen Ort, wo man seinen „Papierkram“ erledigt, benötigt man immer. Nur ist heutzutage nicht mehr so viel Platz wie früher notwendig, da sich der sprichwörtliche Papierkram zu Bits und Bites auf Festplatten, Datenträgern oder gar im Internet gewandelt hat. Deswegen genügt heute ein kleiner Sekretär.
Der von uns gebaute Sekretär hat dabei alles, was man braucht:
- Ablagemöglichkeiten im Inneren im DIN-A4-Format,
- eine kleine Ablage für Schreibzeug und Notizzettel sowie
- eine ausreichend große Schreibtischfläche für Laptop & Co. Dazu kommt eine Kabelöffnung, über die elektronische Geräte mit Strom versorgt werden können und bequem das Mobiltelefon geladen werden kann.
Das Ganze besteht aus nur neun Bauteilen und ist an einem Wochenende gebaut. Sie werden sehen: Mehr Schreibtischmöbel benötigt man wirklich nicht mehr!
Die Maße des Sekretärs
Der Sekretär wird hergestellt aus 121x 150 cm Ahornleimholzplatte. Soll Ihr Sekretär größer werden als dieser hier, so sollten Sie eine Maßzeichnung anfertigen und genau ermitteln, wie groß die Platte sein muss, denn der Quadratmeterpreis für Ahornleimholz liegt bei 100 Euro. Zum Vergrößern der Skizze hier klicken.

Illustration: Straszburger
Die klappbare Schreibplatte steht oben über, sodass auf einen Griff verzichtet werden kann. Innen befindet sich nur ein schmales Regalbrett, das je nach Bedarf in der Tiefe variiert werden kann. Der geschlossene Sekretär besticht durch seinen Purismus.
Sekretär selber bauen: Korpus
Bauteile aufzeichnen© Eike KrebsBauteile aufzeichnen
Eine Ahornleimholzplatte ist ein kostbares
Gut und hat auch seinen Preis
(um die 100 Euro je Quadratmeter).
Daher sollte man die Bauteile möglichst
verschnittarm aus der Platte heraustrennen. Wie auf dem Bild zu sehen,
haben wir hier die beiden Seitenteile
so ineinandergeschoben, dass das
Plattenmaß (wir verarbeiteten eine
Platte in den Maßen 121 x 150 cm)
in Richtung der Maserung (121 cm)
gut ausgenutzt wurde. Zeichnen Sie
sich also die Seiten, auf und beachten
Sie den Sägeschnitt! Soll heißen:
Sägen Sie nicht mit einem Schnitt
gleich zwei Sägelinien von verschiedenen
Bauteilen aus.
Rundung anzeichnen© Eike KrebsRundung anzeichnen
Bei den Rundungen helfen einfache
Mittel, wie hier eine Farbdose mit
einem Durchmesser von etwa 10 cm.
Rundung anzeichnen© Eike KrebsRundung anzeichnen
Damit man besser „um die Ecken“
sägen kann, sollten Sie ein Loch an
den Schnittpunkten der geraden Sägelinien
bohren. Legen Sie ein Stück Holz
unter, damit an dieser Stelle nichts
nach unten hin ausreißt oder splittert.
Holzteil aussägen© Eike KrebsHolzteil aussägen
Arbeiten Sie beim Sägen mit Hub
(das Vor und Zurück beim Sägevorgang), sonst verbrennt das Holz!
Schnittkanten schleifen© Eike KrebsSchnittkanten schleifen
Die Schnittkanten der ausgesägten
Bauteile werden sorgfältig geschliffen.
Um eine größere Auflage beim Schleifen
zu erhalten, können die formgleichen Bauteile mit Zwingen verbunden
werden.
Innenrundungen schleifen© Eike KrebsInnenrundungen schleifen
Da die Innenrundungen schwer mit
dem Schleifgerät geschliffen werden
können, hilft man sich hier mit einem
Rundstab, auf dem ein Stück Schleifpapier befestigt wird. Gut sichtbar
im Bild sind die Brandflecke, die beim
Sägen entstehen, wenn die Säge zu
wenig Hub hat und zu langsam sägt.
Diese Brandflecke müssen mühsam
herausgeschliffen werden.
Kanten brechen© Eike KrebsKanten brechen
Die Kanten werden mit einem
Schleif klotz und Schleifpapier der
Körnung 120 gebrochen.
Dübelverbindungen© Eike KrebsDübelverbindungen
Sind sämtliche Bauteile glatt geschliffen, werden die Dübelverbindungen (im Bild Flachdübel) ausgeführt. Wie dies im
Einzelnen herzustellen ist, sehen Sie
in den nachfolgenden Galerien.
Einzelteile verleimen© Eike KrebsEinzelteile verleimen
Nun werden die Einzelteile verleimt.
Legen Sie dazu die erste Seite auf
Holzunterlagen, damit Sie sofort gut
mit den Schraubzwingen unter das
Möbel kommen! Jetzt den Leim angeben und die Dübel stecken.
Sekretär verzwingen© Eike KrebsSekretär verzwingen
Mit hölzernen Zulagen, die das
Möbel vor Druckstellen schützen, wird
alles zusammengezwungen.
Scharnier zusägen© Eike KrebsScharnier zusägen
Die Klappe wird durch ein Stangenscharnier gehalten. Das Scharnier
wird mit der Eisensäge zugesägt.
Oberfläche behandeln© Eike KrebsOberfläche behandeln
Noch vor der Klappenmontage
wird die Fläche gewachst oder geölt.












Variante 1: Plattenverbindung mit Runddübeln
Variante 2: Plattenverbindung mit Flachdübeln