Fußleisten: Das ist wichtig bei der Montage
Fußleisten werden bei der Renovierung oft vernachlässigt, sind aber aus vielerlei Gründen enorm wichtig. Wir erklären, was bei und vor allem vor der Montage wirklich wichtig ist.
Es ist mit den Fußleisten wie mit so vielen Dingen im Leben: den Wert und die Funktion eines kleinen Details erkennt man erst dann, wenn es plötzlich nicht mehr da ist oder über die lange Zeit der Nichtbeachtung einfach richtig schäbig geworden ist. Denn erst durch diese unscheinbaren schmalen Sockel erhält der neue oder der runderneuerte alte Bodenbelag den letzten Schliff und wird endgültig zur sauberen Sache.
Fußleisten montieren
Im Wesentlichen haben Fußleisten die Aufgabe, bei den schwimmenden Belägen die unvermeidliche Dehnungsfuge zu verdecken und die Möbel auf Respektabstand zur Wand zu halten, damit die dort nicht ihre Spuren hinterlassen. In Feuchträumen kann der wasserdichte Boden aus Fliesen, Kork oder Kunststoff seine Dichtigkeit nur dann gewährleisten, wenn auch die Übergänge zu den Wänden dicht sind, weshalb hier die Sockelleisten ebenfalls aus feuchteresistentem Material sein und dazu an die Wand geklebt und/oder dauerelastisch verfugt werden müssen.
Fußleisten tauschen
Schritt 1/5: Fußleisten ab oder nicht?
In Altbauten sind Fußleisten ("Hamburger Leisten") oft in der Wand verdübelt. Wenn Sie sie herausreißen, kann es passieren, dass Sie die Wand über die Leistenhöhe neu verspachteln müssen. Falls Sie dann schmalere Leisten montieren wollen, fehlt oft auch ein Stück Tapete. Also: Vorher überlegen, ob Sie den Aufwand wirklich wollen.
Schritt 2/5: Leisten aufstecken oder schrauben?
Viele Fußleistensysteme bieten Montageschienen oder -clips, die Sie in der Wand verdübeln und auf die Sie die Leisten aufschieben. Aber Achtung: Das funktioniert nur bei geraden Wänden! Bei welligen Wänden wird das Ganze sauberer, wenn Sie die Leisten direkt in der Wand verdübeln und die Schraubenköpfe abdecken.
Schritt 3/5: Welche Leistendicke?
Bei allen schwimmend verlegten Bodenbelägen müssen Sie eine Randfuge von 10 bis 15 mm lassen, damit die meist aus HDF bestehende Trägerplatte sich ausdehnen kann. Eine Fußleiste muss mindestens 20 mm dick sein, damit sie über alle Jahreszeiten und Temperaturen hinweg den "Arbeitsbereich" des Belags sauber abdeckt.
Schritt 4/5: Ansicht
Ist der Bodenbelag neu verlegt oder der alte Holzfußboden abgeschliffen, nageln Sie die neuen Scheuerleisten an. Sie schützen die Fußleisten vor zudringlichen Möbel- und Menschenfüßen. Die üblichen Viertelstäbe haben sich dabei allerdings als äußerst unpraktisch erwiesen: Erstens verhindern sie, dass Sie die Möbel bis ganz an die Wand heran schieben können. Zweitens sind sie schlecht zu nageln, weil die Nägel oft ins Leere einer großen Fuge stoßen.
Schritt 5/5: Dünne Scheuerleiste
Besser sind hier dünne und hohe Scheuerleisten, mit der Sie die ganze Fuge abdecken und die genug "Fleisch" bieten, um sie stabil in die Fußleiste zu vernageln.
Verschiedene Arten von Fußleisten
Bei den Holzleisten haben Sie die Wahl zwischen Vollholz (Fichte oder Kiefer) und MDF (mitteldichte Faserplatten), die entweder foliert oder lackiert sind. Zwar sind die folierten unempfindlicher gegen Feuchte als die massiven Brüder, nehmen aber mechanische Einwirkungen wie Stöße und Kratzer so übel, dass sie sich einfach nicht reparieren lassen. Die lackierten MDF-Leisten sind dagegen die teuersten.
Damit der Austausch der Fußleisten schnell und problemlos von der Hand geht, kommt es auf das richtige Werkzeug an. Hier finden Sie Akkuschrauber, die von Heimwerkern besonders gut bewertet wurden:
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MDF ist nicht so gut zu nageln wie Vollholz; wenn Sie aber schrauben, müssen Sie die Löcher ansenken, damit die Schraubenköpfe später nicht überstehen. Außerdem sollten Sie auf einen gleichmäßigen Abstand achten, denn die Schrauben bleiben später, ob mit oder ohne Abdeckkappen, gut sichtbar. Wollen Sie hingegen nageln, sollten Sie Stauchkopfnägel verwenden, die Sie mit einem Körner leicht im Holz versenken. Die klitzekleinen Löcher sind später nur noch schlecht zu sehen.
Sockelleisten für jeden Bodenbelag
Schritt 1/6: Leiste bei Fliesen
Für alle üblichen Bodenfliesen bekommen Sie die passenden Sockelleisten. Wichtig bei der Verarbeitung ist es, dass Sie eine etwa 5 mm große Fuge zum Boden lassen, die Sie später dauerelastisch ausspritzen. Zweitens dürfen Sie die Leisten nicht auf Tapete kleben. Die müssen Sie vorher bis auf Sockelhöhe entfernen.
Schritt 2/6: Leiste für Kork
Statt bei geklebtem Kork sich die Leisten selbst aus den übrig gebliebenen Platten zuzuschneiden, können Sie auf fertige Korkleisten zurückgreifen. Im Grunde handelt es sich dabei um folierte MDF-Leisten. Für die Zu- und Gehrungsschnitte benötigen Sie eine besonders feinzahnige Säge, damit die Folie nicht ausfranst.
Schritt 3/6: Holzleiste mit Kabelkanal
Einige Holzleisten sind so profiliert, dass Sie Kabel und Leitungen bis 8 mm Durchmesser dahinter verschwinden lassen können. Nachteil: Müssen Sie an dieses Kabel ran, müssen Sie gleich die Leiste wieder von der Wand nehmen. Die Leiste wird mit der Wand verschraubt, die Schraubenköpfe müssen Sie abdecken.
Schritt 4/6: Clip-Montage
Clip-Systeme sind bei der Kabelunterbringung besser. Es passen zwar nur Kabel bis 5 mm Durchmesser in die Clips, dafür können Sie die Leisten einfach jederzeit werkzeuglos abnehmen und aufschieben. Achtung: Einige Clips werden nicht verdübelt, Sie müssen sie bei der Bodenverlegung auf die Belagskante aufschieben.
Schritt 5/6: Teppichsockel
Auch für Teppichböden können Sie Sockelleisten montieren. Die Grundschienen aus Kunststoff bekommen Sie in jedem Baumarkt, das Nervige ist, dass Sie die passenden Teppichstreifen dazu selbst schneiden. Nur die Firma Tretford bietet fertige Teppichleisten in ihrem Sortiment an. Fixiert werden die Streifen mit Doppelklebeband.
Schritt 6/6: Abschluss für Kunststoffböden
Größter Vorteil der PVC-Böden ist die Wasserdichtigkeit, was sie gerade für Küche und Bad prädestiniert. Das gilt aber nur, wenn auch die Ränder abgedichtet sind. Dazu bekommen Sie in Baumärkten Knickleisten, die Sie per Kaltschweißmittel mit dem Boden verkleben. Für die Wand (ohne Tapete!) reicht Doppelklebeband.