Wärmedämmung

Kellerdecke dämmen – so geht’s

Die primäre Funktion einer Kellerdeckendämmung besteht darin, den darüberliegenden Raum besser vor aufsteigender Kälte zu schützen. Wir zeigen, welche Materialien sich zur Kellerdeckendämmung eignen und wie Sie diese verbauen.

Kellerdecke dämmen
© Jürgen Fälchle - stock.adobe.com

Menschen, die in einer Etagenwohnung – nicht im Erdgeschoss – wohnen, kennen das Phänomen: Wird in der Wohnung darunter gut geheizt, braucht man selbst nicht so viel zu heizen. Der Grund dafür liegt darin, dass der Fußboden nicht so kalt ist. Sind die Füße warm, hat man schon halb gewonnen. Da ist es nur logisch, dass eine gut gedämmte Kellerdecke einen ähnlichen Effekt hat.

Bei den wenigsten Kellerräumen steht die Ästhetik an erster Stelle, wichtiger ist die Funktionalität. Deshalb haben Sie beim Kellerdecke dämmen erstens eine größere Auswahl an Materialien bei geringeren Kosten und zweitens geht die Arbeit schneller von der Hand, da Sie das angebrachte Dämmmaterial ob der Optik nicht aufwändig verkleiden müssen.

Abgesehen davon bietet der Handel auch eine große Auswahl an Deckendämmmaterial an, das optisch akzeptabel ist für den Keller.

Das erwartet Sie in diesem Text:

Kellerdecke dämmen – diese Dämmstoffe gibt es

Dämmstoffe gibt es wie Sand am Meer. Nicht alle eignen sich für jeden Einsatzzweck.

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Für die Kellerdeckendämmung empfiehlt sich in erster Linie Styropor, oder genauer gesagt EPS (steht für expandiertes Polystyrol). Das Dämmmaterial wird meist in Platten gefertigt, ist relativ leichtgewichtig und lässt sich verhältnismäßig einfach anbringen. Hinzu kommt, dass die Platten optisch einiges mehr hergeben als beispielsweise Glas- und Steinwolle oder auch sogenannte Sauerkrautplatten. Letztere haben ihren Beinahmen vermutlich ihrem Aussehen zu verdanken. Es handelt sich um langfaserige Holzwolle-Leichtbauplatten. Im Fachjargon wird das Dämmmaterial auch HWL-Platten genannt.

Kellerdecke dämmen - Sauerkrautplatten
Holzwolle-Leichtbauplatten werden aufgrund ihres Aussehens auch Sauerkrautplatten genannt, haben mit Weißkohl jedoch nicht wirklich etwas zu tun.© sasel77 - stock.adobe.com

Sauerkrautplatten sind wie Styropor-Platten auch relativ leicht, haben aber eine weniger gute Dämmwirkung als beispielsweise Holzfaserdämmpatten, ein weiteres mögliches Dämmmaterial.

Folgende Zusammenfassung führt auf, welche Dämmmaterialien am ehesten für die Kellerdeckendämmung infrage kommen:

  • Glaswolle
  • Steinwolle
  • Styropor
  • Holzwolle

Kellerdecke dämmen - Materialien und Werkzeug

Weil Styropor einige Freiheiten in der Optik bietet, eine gute Dämmwirkung hat und verhältnismäßig schnell und einfach angebracht werden kann, erfahren Sie im folgenden Schritt für Schritt, wie man die Kellerdecke mit Styropor dämmen kann.

Diese Materialien benötigen Sie zum Kellerdecke dämmen mit Styropor:

  • Dämmplatten
  • Klebespachtel
  • gegebenenfalls Ausgleichsspachtel

Dieses Werkzeug benötigen Sie zum Kellerdecke dämmen mit Styropor:

  • Zahnkelle
  • Maurerkelle
  • Eimer für den Mörtel
  • Rührgerät oder Mörtelrühraufsatz für die Bohrmaschine
  • Reibebrett
  • Dämmstoffsäge
  • Dämmstoffmesser
  • Meterstab
  • Dachlatte oder ähnliches

Eine Bohrmaschine kann man mit dem richtigen Aufsatz nicht nur für das Anmischen von Mörtel verwenden. Jeder gute Hobbyhandwerker sollte mindestens eine Bohrmaschine sein Eigen nennen.

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Kellerdecke dämmen – Schritt für Schritt

Auch beim Kellerdecke dämmen ist es wichtig, dass Sie das Material auf einer möglichst glatten Oberfläche anbringen. Mit den Styropor-Platten oder besser gesagt mit dem zum Anbringen notwendigen Klebespachtel lassen sich nur maximal 0,5 Zentimeter ausgleichen. Sind in Ihrer Decke tiefere Unebenheiten, müssen Sie diese zunächst mit einer dafür geeigneten Spachtelmasse ausgleichen.

Achtung: Styropor-Platten als Material zur Kellerdeckendämmung eignet sich nur für gerade Flächen, nicht jedoch für Gewölbe.

Ist die Deckenfläche ausgeglichen, geht es ans Verlegen der eigentlichen Dämmplatten:

1. Rühren Sie den Klebespachtel nach Herstellerangaben in einem geeigneten Eimer an. Besonders homogen wird die Massen, wenn Sie zum Verrühren ein entsprechendes Rührgerät respektive einen Mörtelrühraufsatz für die Bohrmaschine verwenden.

2. Tragen Sie den Klebespachtel mit einer Maurerkelle auf die erste Styropor-Platte auf.

3. Verteilen Sie die Masse mithilfe einer Zahnkelle möglichst gleichmäßig auf der gesamten Platte.

4. Drücken Sie die eingespachtelte Platte mit der Mörtelseite nach oben an die vorgesehene Stelle an der Decke. Dafür haben Sie etwa ein bis drei Minuten Zeit, ehe die Masse sich so weit verfestigt hat, dass sie nicht mehr klebt.

Kellerdecke dämmen - Platten anbringen
© schulzfoto - stock.adobe.com

5. Drücken Sie die an der Decke befindlichen Platte mit einem Reibebrett an. Achten Sie dabei jedoch darauf nicht zu festzudrücken, wenn die Styropor-Platte eine für die Optik wichtige Struktur hat, da Sie diese andernfalls beschädigen (plattdrücken) könnten.

6. Die oben beschriebene Vorgehensweise wiederholen Sie nun auch mit den anderen Styropor-Platten. Wichtig ist hierbei, die Flucht im Auge zu behalten. Damit wird das Endergebnis sauberer. Nehmen Sie gegebenenfalls eine Dachlatte oder Ähnliches zur Hilfe.

7. Beim Verkleben der zweiten Reihe sollten Sie – ähnlich wie beim Fliesenlegen – auf einen gewissen Versatz achten. Auch das trägt zu einem schöner anzusehenden Endergebnis bei.

8. Befinden sich Elektroleitungen oder dergleichen an der Decke, sollten Sie die dafür notwendigen Aussparung an der Platte anzeichnen und herausschneiden, ehe Sie den Klebespachtel auf der Platte verteilen. Für den Ausschnitt nehmen Sie am besten eine Dämmstoffsäge oder ein Dämmstoffmesser zur Hand.

9. Sowohl an den Rändern als auch in der letzten Reihe müssen die Platten meist zugeschnitten werden. Der Handel bietet hierfür spezielle Styroporschneider zum Kauf oder zum Leihen an. Die Anschaffung lohnt sich allerdings nur, wenn es sich entweder um eine größere Fläche handelt oder aber Sie gleich mehrere Räume mit einer Kellerdeckendämmung versehen möchten. Andernfalls genügt es, die Platten anzuzeichnen und mit einer Dämmstoffsäge zuzuschneiden. Gehen Sie dabei behutsam vor, damit die Ränder an der später sichtbaren Seite nicht ausreißen.

Übrigens: Elektroleitungen können häufig ohne Weiteres mit dem Dämmstoff überklebt werden. Kontrollieren Sie vorab jedoch unbedingt, ob die Kabel unbeschädigt sind. Eine defekte Elektroleitung (zum Beispiel, wenn die Isolierung an einer oder gar mehreren Stellen beschädigt ist) birgt ein extrem hohes Risiko!

Befinden sich hingegen Wasser- oder Heizungsrohre an der Decke, müssen diese vor dem Anbringen der Kellerdeckendämmung isoliert werden.

Eine nicht-gedämmte Kellerdecke kann die Heizkosten für den darüber befindlichen Raum spürbar höher ausfallen lassen. Außerdem sieht eine Kellerdeckendämmung in der Regel schöner aus als die nackte Betonoberfläche oder dergleichen.

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