Wanddurchbruch: so geht's!
Große Räume sind schön. Gerade in älteren Gebäuden müssen dazu aber oft Wände druchbrochen werden. Mit Tipps vom Profi können Sie ohne Probleme einen Wanddurchbruch selber machen! Wir erklären, worauf Sie dabei achten müssen.
Während der Häuslebauer die Planung seines Eigenheims naturgemäß selbst mitgestaltet, muss man bei einem gekauften Haus oder bei einer Wohnung den Grundriss so nehmen, wie er ist.
Wanddurchbruch - Darauf sollten Sie achten
Oft ist es nur eine Wand, die einer idealen Nutzung im wahrsten Sinne des Wortes im Wege steht. Einen entsprechenden Wanddurchbruch, auch durch eine tragende Wand, können Sie selbst durchführen, allerdings ist eine professionelle Begleitung durch einen Architekten, Bauingenieur oder Statiker unumgänglich. Der kann anhand der Grundrisspläne auch gleich klären, ob es sich um eine tragende, nichttragende oder aussteifende Wand handelt.
Bei einer tragenden – wie in unserem Beispiel – müssen durch einen statisch entsprechend ausgebildeten Türsturz die Lasten aus der Decke und der darüberstehenden Wand sicher abgefangen und auf die verbleibende Wand abgeleitet werden.
Wenn Sie dann endlich Hand anlegen wollen, brauchen Sie Werkzeuge, die selbst in einem gut sortierten Hobbykeller selten zu finden sind: Trennschleifer mit Diamantscheibe, Stahlstützen und einen großen Bohrhammer. Aber keine Sorge, all das kann man mieten.
Wenn Sie einen Trennschleifer kaufen wollen, finden Sie hier Modelle, die bei Heimwerkern besonders beliebt sind:
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Wanddruchbruch selber machen - Schritt für Schritt
© Jalag/P. Stange
Mit Richtlatte und Wasserwaage zeichnen Sie die Umrisse des Durchbruchs auf die Wand. Mindestmaße erfahren Sie vom Architekten.
© Jalag/P. Stange
Die Eckpunkte des Umrisses übertragen Sie mit einer Schlagbohrmaschine und einem langen Mauerbohrer auf die andere Wandseite.
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Mit Hammer und Meißel schlagen Sie Löcher für die drei stützenden Kanthölzer in die Wand. Beachten Sie die Höhe des Stahlträgers!
© Jalag/P. Stange
Die Lasten, die die Wand trägt, werden von den Kanthölzern (12 x 12 Zentimeter) und den darunterstehenden Stahlstützen abgefangen. Für eine bessere Lastverteilung könnte man den Raum zwischen Decke und Kantholz zusätzlich mit entsprechenden, quer liegenden Kanthölzern ausfüllen.
© Jalag/P. Stange
Die Stahlstützen stehen auf Brettern, das schont den Boden und verteilt die Last. Stellen Sie sie auf 20 Zentimeter Abstand zur Wand, so können Sie später gut arbeiten.
© Jalag/P. Stange
Die Wand wird mit einem Trennschleifer entlang Ihrer Markierung aufgeschnitten. Tragen Sie dabei Staubmaske, Schutzbrille und Handschuhe.
© Jalag/P. Stange
Haben Sie die Wand von beiden Seiten eingeschnitten, hilft Ihnen ein Brecheisen dabei, die Mauersteine inklusive Putz herauszubekommen. Zu Beginn kann man von der Mitte aus auch zunächst mit einem Vorschlaghammer arbeiten.
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Holzkeile halten die Träger auf Höhe, bis sie mit genügend Zementmörtel unterfüttert sind (Mörtelqualität/ Mörtelgruppe beim Architekten erfragen).
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Ein sogenanntes Streckmetall ist die Haftungsbrücke zwischen Stahl und nachfolgendem Putz. Biegen Sie das Gitter einfach möglichst flach anliegend um das Stahlprofil.
© Jalag/P. Stange
Auch die Laibung des Durchbruchs wird verputzt. Befestigen Sie hierfür mit Maurernägeln beidseitig eine Putzlehre aus geraden, senkrecht montierten Brettern befestigen.
© Jalag/P. Stange
Mit einem großen Reibebrett tragen Sie den Putzmörtel in maximal zwei Zentimeter Schichtdicke auf. Lassen Sie den Putz zunächst anziehen, ehe Sie die Lehre entfernen.
© Jalag/P. Stange
Mit passenden Kalksandsteinen (hier Normalformat) und Mauermörtel mauern Sie die Stahlträger beidseitig über die ganze Länge aus. Abschließend werden auch sie verputzt.