Wandgestaltung mit Kalk-Buntfarben
Eine Wand lässt sich auf viele Arten kunstvoll gestalten. Eine dieser Möglichkeiten ist, Kalkfarbe zu verwenden. Damit lassen sich tolle Akzente setzen. Hier erfahren Sie, wie Kalkfarbe verarbeitet und aufgetragen wird.
Eine rein weiße Wand ist zwar der Standard in vielen Wohnungen, kann aber auch schnell langweilig werden. Entweder man hängt ein Bild, klebt eine Postertapete oder drapiert ein anderes Dekoelement an die Wand, oder aber, man gestaltet mit Kalkfarbe beziehungsweise Kalkputz sein ganz eigenes Highlight-Element.
Wände aus Kalk sind atmungsaktiv und haben von Natur aus eine desinfizierende Wirkung, sodass Wohnschimmel auf diesen Wänden keine Chance hat. Wir zeigen Ihnen, wie man Wände mit Kalkspachtel renoviert und eine ausgewählte Fläche in der Glattspachteltechnik herstellt.
Folgende Schritte sind davor notwendig:
Vorbereitung
- Vorbereitung
- Wände spachteln
- Wände Schleifen
- Grundierung auftragen
- Wände mit Kalkfarbe streichen
- Vorbereitung für Glattspachteltechnik
- Die erste Schicht Kalkfarbe auftragen
- Ränder glätten
- Oberfläche veredeln
1. Vorbereitung für Kalkfarbe - alte Tapete entfernen
Zunächst muss natürlich die alte Tapete von der Wand entfernt werden. Hier erfahren Sie, mit welchen Tricks Sie Tapete ganz leicht von der Wand lösen können.
2. Wände mit Kalkspachte spachteln
Die Spachtelmasse für die flächendeckende Wandverspachtelung setzt sich aus Kalkspachtel* und 10 % Wandspachtel* zusammen. Vermischen Sie die beiden Produkte zunächst trocken, und geben Sie anschließend unter ständigem Rühren die geforderte Menge Wasser beziehungsweise Wasser-Kalkbuntfarbenmischung* hinzu.
Dies gelingt sehr leicht unter Zuhilfenahme eines Rührwerks* plus Bohrmaschine*. Lassen Sie die Masse etwa zwei Minuten quellen, und rühren Sie sie dann nochmals kräftig durch. Rühren Sie zunächst nur kleine Mengen (etwa 1 kg) an, da die Masse schnell aushärtet.
Tipp: Spachteln ist Gefühls- und Übungssache, und sicher werden sich hier und da auf der Wand kleine Unebenheiten hervortun. Diese zeigen sich dann am deutlichsten, wenn man eine Lampe (Baustrahler* sind perfekt) schräg zur Wand gerichtet aufstellt. Unter diesem Licht können Sie nun wunderbar Spachtelfehler finden und durch Schleifen und Spachteln ausgleichen.
Schritt 1/5: Bohrlöcher zuspachteln
Alte Bohrlöcher und abgeplatzte Putzteile werden, um in dem Auro-System zu bleiben, mit dem Wandspachtel Nr. 329 zugespachtelt.
Schritt 2/5: Unebenheiten glätten
Unebenheiten und Überstände lassen sich gut mit einem Handschleifer und Handschleifgitter glätten.
Schritt 3/5: Spachtelmasse anrühren
Nun wird die Spachtelmasse für den Wandauftrag angerührt. Da es hier auf ein exaktes Mengenverhältnis ankommt, benutzen Sie dazu am besten eine Küchenwaage
Schritt 4/5: Spachtelmasse auftragen
Ist die Spachtelmasse gereift und noch einmal durchgerührt worden, heben Sie diese mit einer kleinen Kelle aus dem Eimer auf eine Glättkelle und von dort aus in kleinen Portionen auf die Wand.
3. Gespachtelte Wände schleifen
Ein Schleifstiel* ist beim Wändeglätten* die erste Wahl. Der Teleskopstiel lässt sich so weit ausfahren und arretieren, dass man ohne Probleme bis in eine Höhe von drei bis vier Metern die gespachtelten Wände glatt schleifen kann.
Schritt 1/3: Schleifpapier befestigen
Die frei bewegliche Schleifplatte verfügt über zwei Klemmbügel, an denen herkömmliches Schleifpapier befestigt werden kann.
Schritt 2/3: Schleifpapier mit einer Körnung von 220
Um grobere Riefen in dem jungen Kalkspachtel zu verhindern, sollte das Schleifpapier durchaus eine Körnung von 220 haben.
4. Grundierung auftragen
Sollte es vorkommen, dass sich Teile der gespachtelten Flächen gelblich verfärben, so benötigt die Wand eine Grundierung. Das Problem sind hier mineralische Stoffe, die sich durch die Feuchtigkeit der Spachtelmasse aus der Wand lösen.
Ein Tiefengrund* ist die beste Untergrundvorbereitung für den späteren Anstrich mit Kalkfarbe. Das gilt auch für stark oder ungleichmäßig saugende Wandmaterialien wie Gipskarton- und Gipsfaser- platten. Tiefengrund wird mit einer Deckenbürste* aufgetragen.
5. Wände mit Kalkfarbe streichen
Die mit Kalkspachtel* versehene Wand wird im nächsten Schritt mit einer Kalkfarbe* gestrichen. Die Kalkfarbe sollte möglichst eine mineralische Farbe auf Sumpfkalkbasis sein. Sie ist dampfdiffusionsoffen, zur Vorbeugung gegen Schimmelbefall geeignet und geruchsabsorbierend. Sie hat eine gute Haftung auf allen mineralischen Untergründen, aber auch auf Raufaser, Gipskartonplatten oder Lehm und kann später sogar wieder mit herkömmlicher Wandfarbe überstrichen werden.
6. Vorbereitung für die Glattspachteltechnik
Um ein optimales Ergebnis bei der Glattspachteltechnik zu erzielen, sollte als Untergrund ein Zellulose-Vlies* auf die Wand gebracht werden. Mit dem Vlies wird der Gefahr der Rissbildung im Kalkspachtel vorgebeugt.
Handelt es sich bei dem Untergrund um einen noch unbehandelten Gipsputz, so ist dieser zusätzlich mit dem Tiefengrund*vorzustreichen. Hinweis: Hier darf kein herkömmlicher Tapetenkleister benutzt werden, sondern eine Mischung aus 100 Gramm Kleister*, 4 Litern Wasser und 1,5 kg Bodenbelagskleber*.
Schritt 1/11: Tapetenkleister anrühren
Rühren Sie den Tapetenkleister (Nr. 389) klumpenfrei in Wasser an.
Schritt 2/11: Bodenbelagskleber hinzugeben
Nach einer halben Stunde Quellzeit den Kleister noch einmal aufrühren und dann den Bodenbelagskleber hinzugeben.
Schritt 3/11: Fläche aufzeichnen
Damit das spätere Bild auch exakt gerade wird, zeichnen Sie die Fläche mithilfe einer Wasserwaage und eines Bleistiftes auf die Wand.
Schritt 4/11: Kleister auftragen
Entlang der Linien einen Streifen Malerband als Rahmen aufkleben. Den angerührten Kleister satt mit einer Rolle auf die Wand auftragen
Schritt 5/11: Vliestapete setzen
Die Vliestapete passgenau an den "Rahmen" setzen und ...
Schritt 7/11: Tapete überlappen lassen
Die zweite Tapetenbahn nicht auf Stoß kleben, sondern etwa 2 cm überlappen lassen und ...
Schritt 8/11: Tapete anpressen
... mit dem Daumennagel so anpressen, dass die darunter liegende Tapete sichtbar wird.
Schritt 9/11: Tapetenabschnitt entfernen
Führen Sie nun mit einem Cuttermesser (unter Zuhilfenahme einer Wasserwaage) einen sogenannten Doppelschnitt durch beide Lagen aus, entfernen den Abschnitt der ersten Bahn und ...
Schritt 10/11: Tapete mit der Gummirolle anpressen
... pressen dann beide Tapeten mit der Gummirolle an. Auf diese Weise liegen die beiden Tapeten passgenau nebeneinander!
Tipp: Pigmente sieben
Schritt 1/5: Strumpfhose über den Eimer spannen
Wenn Sie festgestellt haben, dass sich nicht alle Farbpigmente komplett aufgelöst haben, dann sieben Sie die Spachtelmasse einfach durch: Spannen Sie dazu eine Feinstrumpfhose über einen sauberen Eimer.
Schritt 2/5: Strumpfhose festkleben
Kleben Sie die Feinstrumpfhose mit Paketklebeband am Rand des Eimers gut fest.
Schritt 3/5: Spachtelmasse aufs Sieb geben
Geben Sie die Spachtelmasse portionsweise auf das so entstandene und gespannte Sieb.
Schritt 4/5: Spachtelmasse durchs Sieb streichen
Mit einem Flachpinsel wird die Spachtelmasse vorsichtig durch das Sieb gestrichen.
7. Die erste Schicht Kalkfarbe aufragen
Der ersten Auftragsmasse sollten neben der gewünschten Kalk-Buntfarbe* etwa 5 bis 10 % gipshaltiger Wandspachtel* zugesetzt werden, um die Anhaftungsfähigkeit zu steigern und die erste Spachtelschicht etwas härter als die danach folgende ohne Wandspachtel zu gestalten.
In der Praxis hat sich die Methode bewährt, von hart nach weich zu arbeiten, also die erste Spachtelschicht durch Zugabe von Gips etwas härter auszurichten.
Schritt 1/4: Spachtelmasse auftragen
Ist die erste Spachtelschicht durchgetrocknet, beginnt nun der Auftrag der später sichtbaren Spachtelschicht: Die farbige Spachtelmasse wird mit einem kleinen Spachtel aus dem Eimer auf die Venezianerkelle, eine hochwertige Edelstahlkelle mit abgerundeten Ecken, auf die Wand aufgetragen. Die Venezianerkelle ist so beschaffen, dass keine Spachtelgrate entstehen.
Schritt 2/4: Spachtelmasse aufziehen
Kreuz und quer bis an den Rand werden mehrfach dünne Lagen der Spachtelmasse aufgezogen.
Schritt 3/4: Wolkenartiges Erscheinungsbild
Dabei entsteht das gewünschte wolkenartige Erscheinungsbild.
8. Ränder glätten
Schritt 1/2: Malerband abziehen
Der Rahmen aus Malerband, der eine exakte Eingrenzung des Wandbilds garantierte, wird nun vorsichtig abgezogen. Dies muss natürlich solange geschehen, wie die Spachtelmasse noch leicht feucht und formbar ist. Andernfalls würde die durchgetrocknete Masse brechen.
9. Oberfläche veredeln
Schritt 1/2: Wandlasur-Wachs auftragen
Wer den Glanzeffekt noch steigern und zusätzlich die Spachteloberfläche schützen möchte, trägt das farblose Wandlasur-Wachs (Nr. 370) mit einem fusselfreien Lappen auf.
Glattspachteltechnik: Profi-Tipps
Die Farbpigmente der Kalb-Buntfarbe des Herstellers "Auro" sind Naturprodukte, und entsprechend ihrem Wesen verhalten sie sich auch. So gibt es in der Natur Pigmente, die sich schnell in Wasser lösen und andere etwas langsamer, wie etwa die Pigmente des Farbtons "Lichtblau".
Daher empfehlen wir die mit Kalk-Buntfarbe angesetzten Spachtelmassen im geschlossenen Behälter ruhig 3 bis 4 Tage "durchziehen" zu lassen, bis sich alle Pigmente gelöst haben. Gibt es dann immer noch ungelöste Pigmente, wird die Masse einfach nochmal durchgesiebt.
Mit Kalkfarbe und der Glattspachtel-Technik kann man relativ simpel einen tollen Akzent an die Wand zaubern. Die Farbauswahl ist sehr umfangreich und bietet für eigentlich jeden Geschmack das richtige.
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