Beet und Hochbeet

Bohnenzelt – dekorative Rankhilfe für Bohnen bauen

Viele Gemüsepflanzen, darunter auch Bohnen oder Erbsen, benötigen zum Wachsen Rankhilfen. Die interessanteste Variante ist ein Bohnenzelt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr eigenes Bohnenzelt im Garten errichten.

Rankhilfe aus Bohnen –  Bohnenzelt bewachsen
Ein Bohnenzelt im Garten ist mit wenig Aufwand errichtet! © Markus – stock.adobe.com

Für Stangenbohnen oder Erbsen gibt es viele Varianten, eine Kletterhilfe zu bauen. Oft werden platzsparende Kletterstangen verwendet oder Stäbe, zwischen denen Drähte oder Seile gespannt sind. Eine kreativere Idee ist aber ein Bohnenzelt oder Bohnentipi, das nicht nur ein Blickfang im Garten ist, sondern viele weitere Vorzüge bietet.

Alles Wichtige zur Rankhilfe für Bohnen im Überblick

Vorteile des Bohnenzelts

Neben dem schönen Aussehen gibt es noch andere Vorteile, mit denen ein Bohnentipi punkten kann. Generell gilt: Jede Rankhilfe fördert den Wuchs der Stangenbohnen und die schnelle Reife des Gemüses, weil die Sonne gleichmäßig auf die gesamte Pflanze strahlt.

Der zeltartige Bau des Tipis aber ist besonders stabil und kann nicht vom Wind umgeweht werden. Die Bohnen wachsen zudem leicht schräg nach innen, was die Ernte erleichtert.

Bei ausreichender Höhe des Bohnenzelts findet sich im Inneren zudem immer ein schattiges Plätzchen, das sowohl von Haustieren als auch von Kindern gerne genutzt wird.

Rankhilfe aus Bohnen – Bohnenkeimling
Die Samen beginnen bald zu keimen. © TwilightArtPictures - stock.adobe.com
Tipp: Ein Vorziehen der Stangenbohnen in Anzuchttöpfen bringt den Vorteil, dass die jungen Keimlinge nicht sofort von Schnecken aufgefressen werden.

Bohnenzelt als Rankhilfe im Beet bauen

Wollen Sie nun ein Bohnenzelt als Rankhilfe bauen, so benötigen Sie eine ausreichend große Grundfläche, ein Kreis mit einem Durchmesser von ca. 1,50 ist ideal. Außerdem sollten Sie Folgendes bereitstellen:

  • Mindestens siben Stangen aus Bambus oder ähnlichem Material als Rankhilfe (Länge ca. 2,5m)
  • Ein dickes Seil, um die Stangen oben zusammenzubinden
  • Schnüre zum Spannen (evtl. auch Draht)
  • Bohnensamen (evtl. in Anzuchttöpfen)
  1. Markieren Sie sich den Kreis, auf dessen Linie die Bambusstäbe in den Boden gesteckt werden sollen und stecken Sie diese in regelmäßigen Abständen (etwa 50 Zentimeter von Stange zu Stange) in die Erde. Soll das Bohnenzelt auch als Schattenplätzchen oder Kinderspielzelt dienen, denken Sie an einen "Eingang". Hier sollten sie die Bambusstangen etwas weiter auseinander in den Boden stecken, damit man auch durchkommt.
  2. Binden Sie alle Stangen oben gekreuzt mit einem dicken Seil zusammen.
  3. Im nächsten Schritt wird das Bambusgerüst des Bohnentipis mit Schnüren oder Draht umwickelt. Beginnen Sie unten am Boden, etwa in etwa zehn Zentimetern Höhe, und verbinden Sie Stange um Stange horizontal. Den Eingang lassen Sie hierbei frei. Etwa 20 Zentimeter weiter oben starten Sie mit einer zweiten Reihe. Führen Sie die horizontalen Reihen so lange fort, bis Sie die Spitze des Bohnenzelts erreicht haben. Nun werden weitere Schnüre in regelmäßigen Abständen vertikal von der Spitze nach unten gespannt. An diesen wachsen die Stangenbohnen später empor.
  4. Die Bohnensamen werden anschließend rings um das Bohnentipi an den Fuß der Bambusstangen gepflanzt. Lockern Sie hierfür den Boden leicht auf und setzen Sie etwa fünf bis sieben Samen je Bambusstange rund zwei Zentimeter tief in die Erde. Sie können die Qualität des Bodens eventuell auch mit Kompost verbessern. Gießen Sie die Erde anschließend gut an. Die Samen beginnen nach etwa einer Woche zu keimen.
Rankhilfe aus Bohnen – Bohnenzelt bauen
Damit die Bohnen nicht an den nackten Stäben hochwachsen müssen, können Sie mithilfe von Schnüren oder Drähten weiterhelfen. Außerdem verleihen diese dem Zelt mehr Stabilität.© Elisabeth Coelfen/Stocksy - stock.adobe.com

Alternative: Sie können die Bohnensamen natürlich auch in Anzuchttöpfen vorziehen, um sie erst bei ausreichender Pflanzenhöhe in das Beet umzusiedeln. Hier gibt es den Vorteil, dass die jungen Stangenbohnenkeimlinge nicht von Schnecken gefressen werden können.

Tipp: Bei der Wahl der Bohnensamen sind rankende, gut wachsende und einjährige Sorten ideal. Dazu gehören die Neckarkönigin (grüne Schoten) oder die Blauhilde (dunkellila Schoten). Mehrjährige Stangenbohnen werden oft mit den Jahren zu schwer für die Rankhilfe aus Bambus.

Bohnenzelt als Rankhilfe im Topf

Auch in einem Topf ist es möglich, ein kleines Bohnenzelt als Rankhilfe zu bauen. Beachten Sie hier, dass der Pflanztopf ausreichend groß sein muss, damit die Stangenbohnen und etwa drei bis fünf Stangen darin Platz finden. Das Bohnentipi entsteht bei dieser Variante in jeweils einem Topf – die einzelnen Töpfe lassen sich aber auf der Terrasse zum Beispiel als Sichtschutz anordnen.

Rankhilfe aus Bohnen – Bohnenpflanzen
Junge Bohnenpflanzen sind noch sehr empfindlich gegenüber Schnecken. © CoreyOHara - stock.adobe.com

Geben Sie für das Bohnenzelt im Topf in jeden der Pflanztöpfe ausreichend Erde und setzen Sie die Stangen kreisförmig am Rand der Töpfe hinein. Auch im Topf werden die Stangen oben zusammengebunden und bei Bedarf mit horizontal gespannten Schnüren zu einem Rankgitter ergänzt. Gehen Sie hierbei wie bei dem großen Bohnenzelt vor (siehe oben).

Sind alle Vorbereitungen getroffen, setzen Sie die Bohnensamen mittig in die lockere Erde, geben Sie nach Belieben etwas Kompost dazu und gießen Sie die Samen kräftig an. Auch bei dieser Variante sind die Keimlinge nach ungefähr einer Woche zu sehen.

Beachten Sie: Im Topf benötigen Bohnenpflanzen mehr Wasser als im Beet, daher müssen Sie die Bohnen öfter wässern.

Bohnenzelt für Kinder

Natürlich bietet sich ein Bohnenzelt als Aufenthaltsort für Kinder im Sommer an. Sind die Bohnen hoch gewachsen, ist der Platz im Tipi schattig und kühl und ein ideales Versteck.

Mit geringem Aufwand und wenig Geld können Sie für Ihre Kinder eine vielseitige Beschäftigungsmöglichkeit schaffen!

Vorsicht ist aber dann geboten, wenn sehr kleine Kinder unbeaufsichtigt im Zelt spielen. Bohnen sind im rohen Zustand giftig, sie können nur gekocht gegessen werden. Wem das Risiko einer Vergiftung zu hoch ist, kann statt Stangenbohnen auch ein Zelt aus Erbsen, Wicken oder anderen einjährigen Kletterpflanzen bauen.

Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Gemüse selber ansähen und anbauen.

Artikel aktualisiert am 14.02.2025

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