Modulare Outdoormöbel selber bauen
Mehr Module, mehr Möglichkeiten: Diese Gartenmöbel sind nicht nur Hingucker, sondern auch echte Verwandlungskünstler. Hier erfahren Sie, wie Sie die Gartenmöbel selber bauen.
Mit unseren selbst gebauten Outdoormöbeln sind Sie für jede spontane Gartenparty perfekt vorbereitet. Egal ob Liege, Bank oder einzelne Hocker, alles lässt sich im Handumdrehen arrangieren.
Das Grundelement ist ein quadratischer Hocker mit einer aufsteckbaren Lehne. Zwei oder mehrere davon, in Reihe gestellt, ergeben eine Bank. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Ensemble zudem in eine Gartenliege verwandeln: einfach ein Sitzelement mit der Lehne zur Seite drehen und fertig. Ein Beistelltisch im gleichen Stil vervollständigt Ihre exklusive DIY-Gartenmöbel-Kollektion.
Modulare Gartenmöbel: Robust und wetterfest
Die Hockerelemente haben wir aus Douglasienholz und Siebdruckplatten gebaut. Beide Materialien sind von sich aus sehr witterungsbeständig. Eine Versiegelung der Schnittkanten bei den Platten und ein Anstrich der Douglasie mit Klarlack macht sie resistent für einige Sommer.
Je nach Bedarf kann man ein oder mehrere Hocker mit Stauraum im Innern versehen. Dazu wird ein wasserdichter Innenkorpus eingebaut und der Deckel mit einem Scharnier versehen. So sind Sitzkissen und andere Utensilien gleich praktisch verstaut und immer griffbereit.
Der Bau ist relativ einfach und man benötigt kein spezielles Werkzeug. An einem Tag schafft man ein bis zwei Hocker.
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Material und Werkzeug
Material:
- 15 Bretter Douglasie 200 x 4,5 x 7 cm
- 30 Dielen Douglasie Universal 200 x 1,9 x 9,5 cm
- 5x Siebdruckplatte Birke 2,1 x 60 x 60 cm
- 6x Siebdruckplatte Birke 2,1 x 20 x 70 cm
- 1x Siebdruckplatte Birke 0,9 x 56 x 46 cm
- 2x Siebdruckplatte Birke 0,9 x 47 x 38 cm
- 2x Siebdruckplatte Birke 0,9 x 35 x 38 cm
- 1x Liegenhochstellbeschlag
- 1x Lagerschuh
- 10x Unterlegscheibe M6
- 10x Rampa-SKD Muffen M6
- 10x Flachkopfschraube 6 x 60
- 1x Paket Spax-Linsenkopfschraube
- 1x Paket Spax 4,5 x 80
- 1x Klarlack
- 1x Kartusche Silikon
Werkzeug:
- Akkubohrer
- Bithalter/Bits
- Feile
- Hammer
- Handkreissäge
- Holzbohrer
- Kappsäge
- Oberfräse
- Pinsel
- Raspel
- Schleifklotz
- Schleifpapier
- Stichsäge
- Tischkreissäge
- Vorstecher
- Winkel
- Zollstock
- Zwinge
Aufwand: 3-4 Tage
Kosten: circa 85 Euro pro Hocker
Maße für die Outdoor-Möbel
Die Sitzhöhe beträgt 50 cm, die Sitztiefe ohne Lehne 60 cm und mit Lehne 40 cm. Höher als 50 cm sollten die Hocker nicht gebaut werden und grundsätzlich gilt: Je niedriger der Sitz, desto tiefer die Sitzhöhe. Den Beistelltisch bauen wir nach den gleichen Maßen auf und daher kann er genauso gut als Hocker verwendet werden.
Für den Beistelltisch baut man das gleiche Grundgerüst, lässt aber Innenkorpus und Verkleidung weg.
1. Gerüst für die Möbel bauen
Das Grundgerüst und die Verkleidung haben wir aus Douglasienholz gebaut. Man kann hierfür fertige Kanthölzer verwenden oder sie aus einer Bohle aussägen wie in unserem Beispiel.
Schritt 1/16: Holz zusägen
Für die Hockerbeine sägen Sie die Bretter auf 4,5 cm Breite zu. Für die Querleisten passt die Breite bereits.
Schritt 2/16: Kanten abrunden
Mit der Oberfräse und einem Fasefräskopf kann man die scharfen Kanten abrunden oder man schleift sie ab.
Schritt 3/16: Kanten brechen
Anschließend die Kanten der Hockerbeine mit einem einfachen Schleifklotz oder einem Schleifgerät brechen.
Schritt 4/16: Beine ablängen
Jetzt die Länge der Hockerbeine und Querstreben anzeichnen und mit einer Säge ablängen.
Schritt 5/16: Bohrungen vorstechen
Damit die Sitzfläche später fest sitzt, alle Bohrungen exakt ausmessen, anzeichnen und vorstechen.
Schritt 6/16: Sacklöcher bohren
Mit dem Forstnerbohrer (20 mm) Sacklöcher anfertigen. Ein Klebeband am Bohrer markiert die richtige Tiefe.
Schritt 7/16: Löcher bohren
Erst jetzt die eigentlichen Löcher mit einem Holzbohrer bohren. Damit das Holz am Austritt nicht splittert, legen Sie ein Bohrholz unter.
Schritt 8/16: Beine und Querstreben
Beine und Querstreben der Unterkonstruktion liegen nun fertig bereit.
Schritt 9/16: Leisten ausrichten
Querleisten und Hockerbeine an einem Winkel exakt rechtwinklig ausrichten. Anschließend mit einer Zwinge die korrekte Position der Einzelteile fixieren.
Schritt 10/16: Löcher vorbohren
Damit das Holz beim Verschrauben nicht reißt, bohren Sie die Löcher zunächst mit einem kleinen Bohrer vor.
Schritt 11/16: Löcher ansenken
Die vorgebohrten Löcher mit einem Kegelsenker leicht ansenken. So schließt die Schraube später bündig ab.
Schritt 12/16: Senkkopf-Holzschrauben
Mit Senkkopf-Holzschrauben der Größe 4,5 x 80 verschrauben Sie die Beine mit den Querstreben.
Schritt 13/16: Unterkonstruktion
Um später Zeit zu sparen, produzieren Sie möglichst alle Teile der Unterkonstruktion an einem Stück.
Schritt 14/16: Streben fixieren
Die letzen zwei Querstreben leicht mit einer Zwinge fi xieren. Durch sachtes Klopfen mit einem Hammer und einem Schlagholz können Sie die Streben exakt ausrichten.
Schritt 15/16: Gerüst verschrauben
Jetzt die Zwingen fest anziehen und die Bohrungen anzeichnen, vorbohren und verschrauben. Achten Sie darauf, dass Sie die Schrauben versetzt zu den weiteren Schrauben anordnen.
Schritt 16/16: Fertige Unterkonstruktion
Die stabile Unterkonstruktion aller Teile ist jetzt fertiggestellt.
2. Einbau des Korpus
Für einen wettergeschützten Stauraum im Innern kann man unter der Sitzfläche einen Innenkorpus aus Siebdruckplatten einbauen.
Schritt 1/7: Boden anpassen
Den Boden des Stauraums an die Holzkonstruktion anpassen. Dazu die Holzkonstruktion auf die Platte stellen.
Schritt 2/7: Sägeausschnitte
Die Umrisse der Beine markieren die Sägeausschnitte. Auf Krepp-Klebeband sind die Schnittlinien gut zu sehen.
Schritt 3/7: Aussparungen aussägen
Mit der Stichsäge die Aussparungen aussägen. Dank des Klebebandes splittert das Material der Platte nicht.
Schritt 4/7: Siebdruckplatte einsetzen
Die Siebdruckplatte mit der glatten Seite nach innen in die Holzkonstruktion einsetzen und festzwingen.
Schritt 5/7: Seitenteile zusägen und verschrauben
Die Seitenteile des Innenkorpus zusägen und an der Holzkonstruktion verschrauben. Auch hier vorbohren und ansenken.
Schritt 6/7: Boden verschrauben
Jetzt kann der Boden verschraubt werden. Auch hier hilft Kreppband bei der optimalen Positionierung der Schrauben. Abhängig davon, was in der Kiste gelagert werden soll, sollten Sie hier ein paar mehr Schrauben verwenden.
Schritt 7/7: Innenkorpus fertig
Der Innenkorpus schließt nun knapp mit der oberen Kante ab. Die Schnittflächen der Platten vor dem Einbau mit Klarlack streichen.
3. Verkleidung
Die geriffelten Douglasie-Dielen sind optisch sehr schön und von Natur aus sehr witterungsbeständig. Sie können natürlich auch Holz mit einem Wetterschutzanstrich verwenden.
Schritt 1/9: Dielen für die Beplankung vorbereiten
Damit alle Bretter exakt gleich lang werden, fixieren Sie einen Anschlag im richtigen Abstand und sägen dann die Verschalungsteile. Achtung: Zwei verschiedene Längen sind nötig!
Schritt 2/9: Dielen zusägen
Mit einem scharfen Sägeblatt in der Kappsäge gelingt der Schnitt präzise und ohne Ausrisse.
Schritt 3/9: Bohlen versetzt anbringen
Bringen Sie je Seite zwei versetzt liegende Bohlen an – die helfen Ihnen beim Ausrichten der Verkleidung.
Schritt 4/9: Löcher vorbohren
Die Verkleidungsbretter einsetzen und mittig zur Unterkonstruktion Löcher für die Verschraubung vorbohren.
Schritt 5/9: Tipp: Bohrschablone
Beschleunigen Sie die Produktion, indem Sie einen Anschlag herstellen, an dem Sie die Bretter ausrichten können. Als Schablone für die Bohrungen dient das zuerst gebohrte Brett. So verlaufen später alle Schrauben in einer Reihe.
Schritt 6/9: Abstand beachten
Zwischen den Verschalungsbrettern legen Sie 5 mm breite Holzklötzchen. So bleibt auch der Abstand immer konstant.
Schritt 7/9: Bretter verschrauben
Die Bretter der Verkleidung befestigen. Auch hier die Bohrungen vorher leicht ansenken.
Schritt 8/9: Kurze Seite verbrettern
Sind die langen Seiten fertig verkleidet, kommen die kurzen Seiten dran. Hier ist das Einpassen leichter, denn die langen Bretter geben bereits die richtige Position der Bretter vor.
Schritt 9/9: Fertige Verkleidung
Durch die äußere Verkleidung wird der Hocker massiv und stabil
4. Ausschnitte für die Rückenlehne
Die Sitzflächen bekommen kleine, rechteckige Ausschnitte zum Einstecken der Rückenlehnen. Die Ausschnitte werden mit (Forstner-)Bohrer und Stichsäge ausgeschnitten.
Schritt 1/15: Beistelltisch
Für den Beistelltisch wird die Unterkonstruktion nur oben und unten mit Leisten verkleidet.
Schritt 2/15: Aussparungen anzeichnen
Zeichnen Sie die Aussparungen für die Rückenlehnen auf den Tisch- beziehungsweise Sitzflächen genau an.
Schritt 3/15: Markierung
Den markierten Bereich mit einem Cutter austrennen. So erkennt man gut die exakte Position des Ausschnitts.
Schritt 4/15: Forstnerbohrer
Dicht an der Markierung mit einem Forstnerbohrer zwei Löcher bohren. Nicht vergessen: Bohrholz unterlegen.
Schritt 5/15: Kanten aussägen
Dank der Löcher ist jetzt ausreichend Platz, um mit der Stichsäge die Kanten exakt auszusägen.
Schritt 6/15: Aussparung bearbeiten
Mit einer Raspel überarbeiten Sie jetzt von beiden Seiten die Flanken und Kanten der Aussparung.
Schritt 7/15: Kanten glätten und schleifen
Abschließend glätten Sie die Kanten erst mit einer Feile und schließlich mit 200erSchleifpapier.
Schritt 8/15: Kanten versiegeln
Damit in die Siebdruckplatten keine Feuchtigkeit eindringen kann, die Schnittkanten mit Klarlack versiegeln.
Schritt 9/15: Bohrlöcher markieren
An der Unterseite der Sitzplatte markieren Sie die exakte Position der Bohrlöcher.
Schritt 10/15: Kreppstreifen am Bohrer
Damit Sie nicht zu tief bohren, markieren Sie mit einem Kreppstreifen die richtige Bohrtiefe am Bohrer.
Schritt 11/15: Bohrloch ansenken
Die Kante des Bohrlochs leicht ansenken. So geht das Eindrehen der Rampa-Muffe mit Innensechskant leichter.
Schritt 12/15: Platte festschrauben
Schrauben Sie die Platte durch das Sackloch im Korpus mit den Flachkopfschrauben fest.
Schritt 13/15: Sackloch im Detail
Hier wird die Platte mit dem Korpus verschraubt.
Schritt 14/15: Untere Ebene verkleiden
Für eine ebene Ablagefläche verkleiden Sie die untere Ebene des Tisches mit eingepassten Brettern.
Schritt 15/15: Fertiger Hocker mit Sitzfläche
Tisch, Hocker oder Ablage: Der Beistelltisch ist ein wahres Multitalent!
5. Abdichtung und Scharniere
Damit der Stauraum im Innern der Hocker garantiert trocken bleibt, werden die Ecken mit Silikon abgedichtet. Dank der Scharniere kann man die Sitzflächen aufklappen.
Schritt 1/9: Scharniere
Die fertigen Sitzflächen der Hocker befestigen Sie mit zwei Scharnieren an der Douglasien-Verkleidung.
Schritt 2/9: Innenfugen mit Silikon abdichten
Alle Innenfugen abdichten. Überschüssiges Silikon mit dem Fugenabzieher und SpülmittelWasser abnehmen.
Schritt 3/9: Liegenhochstell-Beschlag
Diese Beschläge sind üblich bei verstellbaren Lattenrosten. In Kombination mit einem Lagerschuh und Unterlegscheiben bauen wir uns den passenden Mechanismus für unseren Kistendeckel zusammen. Der Beschlag kann auf verschiedenen Höhen einrasten. Preis: etwa 10 euro pro Stück
Schritt 4/9: Beschlag verschrauben
Der Liegenhochstell-Beschlag wird vorne rechts an der Innenecke des Hockers angeschraubt.
Schritt 5/9: Lagerschuh positionieren
Markieren Sie die Position des Lagerschuhs erst einmal bei geöffneter Klappe auf der Verkleidung.
Schritt 6/9: Schraublöcher markieren
Übertragen Sie dann die Position der Schraublöcher bei geschlossener Klappe auf den Deckel.
Schritt 7/9: Markierung übertragen
Ein Winkel hilft bei der exakten Übernahme der Markierung in den Innenbereich des Deckels.
Schritt 8/9: Lagerschuh und Beschlag verschrauben
Der Lagerschuh und der vorher montierte Liegenhochstell-Beschlag werden am Deckel verschraubt.
Schritt 9/9: Fertig: Hocker mit Staufach
Der Hochstellbeschlag, der den Deckel arretieren lässt, ist optional, aber praktisch
6. Extra: Rückenlehnen
Damit die Sitzmöbel richtig gemütlich werden, braucht man nur Rückenlehnen in die Sitzflächen einzustecken. Man kann sie aus dem gleichen Material bauen wie die Hocker.
Schritt 1/6: Umrisse anzeichnen
Auf Krepp-Klebeband kann man die Umrisse der Rückenlehnen auf den Siebdruckplatten gut anzeichnen und später gut erkennen.
Schritt 2/6: Rückenlehne aussägen
Mit einer Handkreissäge die Rückenlehnen aussägen. Damit das Material weniger ausreißt und splittert, legen Sie es plan auf eine Platte. Achtung: Die Platte wird dabei beschädigt.
Schritt 3/6: Stichsäge
Kurze Schnitte in den Ecken mit der Stichsäge ausführen. Nach dem Sägen die Schnittkanten lackieren.
Schritt 4/6: Beplankung
Bei der Beplankung der Rückenlehnen kommen die gleichen 5mm-Abstandshalter zum Einsatz wie bei der HockerVerkleidung. So halten Sie bei allen Verkleidungsarbeiten immer den gleichen Abstand ein. Einwandfreie Optik garantiert!
Schritt 5/6: Löcher
Die Ausschnitte der Löcher sind nur minimal größer als die Stehlen der Rückenlehne. So verkanten Sie nicht.
Schritt 6/6: Fertig
Die Rückenlehnen können Sie je nach Bedarf schnell in die Gartenmöbel stecken. Die langen Stehlen der Lehne gewährleisten einen stabilen Sitz der Lehne.
Die fertigen Outdoor-Möbel
- Hocker mit Rückenlehne: Passend zugeschnittene Teppichfliesen dienen als Sitzunterlage
- Beistelltisch: auch als Hocker verwendbar
- Bank: Drei Plätzen oder eine Liege, wenn ein Hocker, um 90 Grad gedreht, als Rückenlehne dient