Stilsichere Sitzgelegenheit

Sitzbank aus Holz und WPC im Designer-Look

Unsere Sitzbank ist wahrlich ein kleines Design-Kunstwerk. Gefertigt wird sie aus gebräuchlichen Holzleisten und dem modernen Werkstoff WPC. Wir haben die Bauanleitung!

Schlicht und edel: Die hohe Rückenlehne bietet großen Sitzkomfort.
Schlicht und edel: Die hohe Rückenlehne bietet großen Sitzkomfort.© Chris Lambertsen

Selbermacher aufgepasst: Mit diesem Design-Kunstwerk setzen Sie ein echtes Highlight im heimischen Garten oder auf der Terrasse. Aber Moment mal – kommt Ihnen an unserer Bank nicht auch etwas bekannt vor? Genau, die Sitzfläche und Rückbank erinnern doch stark an einen Terrassenboden. Und das ist auch gewollt. Für den Bau unseres Design-Sitzmöbels verwenden wir nämlich sogenannte WPC-Dielen,die sonst beim Terrassenbau zum Einsatz kommen. WPC bedeutet "Wood-Plastic-Composites", zu Deutsch "Holz-Kunststoff-Verbundstoff". Und es hat gegenüber echtem Holz einige entscheidende Vorteile: So ist es feuchtigkeitsresistenter und leichter zu reinigen und muss auch nicht nachbehandelt werden. Das ideale Baumaterial für ein Außenmöbel also.

Sitzbank aus Holz und WPC selber bauen

Für den Rahmen verwenden wir handelsübliche Holzleisten und Vierkanthölzer (Rahmenhölzer) aus Kiefer, Fichte oder Tanne. Achten Sie beim Kauf darauf, dass alle Konstruktionshölzer exakt gerade und nicht verzogen sind. Gehobelte und gefaste Ware, diemeist einzeln eingeschweißt gelagert wird, erhalten Sie im Holzfachhandel. Sie benötigen dafür mit Verschnitt insgesamt also etwa 11 laufende Meter in den Maßen 3,4 x 5,5 cm und etwa 8 laufende Meter in den Maßen 5,8 x 5,8 cm. Dazu brauchen Sie noch 8 WPC-Dielen in den Maßen 160 x 12,8 x 2,8 cm.

Weitere Materialien:

  • Holzverbundklebstoff
  • Dübelmarker
  • Holzbohrer
  • Holzschutzgrundierung
  • Holzlack
  • Lackierrolle
  • Tellerkopfschrauben

Etwas knifflig sind unsere Winkelmaße beim Bau der Architektenbank. Wenn Sie allerdings unsere Bauanleitung und die Tipps genau befolgen, stellen diese kein Problem dar. Und wenn die Bank fertig ist, machen genau diese Winkel das "gewisse Etwas" aus. Das Designerstück wirkt dann wie aus einem Guss. Die Farbgebung ist natürlich Ihnen überlassen – wir wollten mit unserer Architektenbank einen schlichten und edlen Look erreichen. Passend zur Hamburger Speicherstadt, wo die Fotos entstanden sind.

Bank aus WPC selber bauen: Bauplan zum Download

Den kompletten Bauplan unserer Designer-Bank mit Materialliste und Skizze können Sie in unserer App für nur 0,99 Euro herunterladen. Die App funktioniert am Desktop-Computer sowie auf sämtlichen mobilen Endgeräten. Mehr Infos zu unserer App finden Sie hier.

Bauplan in der App herunterladen

Was ist WPC genau?

In Deutschland darf sich nur Holz-Kunststoff-Verbundstoff nennen, was mindestens 20 % Holzanteil besitzt. Im 3-D-Formverfahren wird aus dem Komponentenmix eine Diele, die leicht verarbeitet werden kann und nicht splittert. Dabei sind der Formenvielfalt und der Färbung kaum Grenzengesetzt. WPC-Dielen erhalten Sie bereits ab etwa sechs Euro pro laufendem Meter.

Schritt für Schritt: Sitzbank bauen
Winkel überreißen
© Chris Lambertsen

Schritt 1/16: Winkel überreißen

Mit der Schmiege werden alle angegebenen Winkel präzise auf die Werkstücke überrissen.

Winkel absägen
© Chris Lambertsen

Schritt 2/16: Winkel absägen

Nun die angezeichneten Winkel sorgfältig mit einer Zugsäge absägen.

Tiefenanschlag setzen
© Chris Lambertsen

Schritt 3/16: Tiefenanschlag setzen

Für die Dübellöcher benötigen wir einen Holzbohrer mit Zentrierspitze und einem Tiefenanschlag, der auf halbe Dübellänge gesetzt wird.

Dübellöcher setzen
© Chris Lambertsen

Schritt 4/16: Dübellöcher setzen

Zeichnen Sie jetzt die Diagonale an, und setzen Sie die Dübellöcher. Zum Übertragen der Löcher auf das Gegenstück benutzen Sie Dübelmarker (beispielsweise von Wolfcraft).

Gartenmöbel selber bauen - Bohrpunkte markieren
© Chris Lambertsen

Schritt 5/16: Dübelmarker einstecken

Die Dübelmarker werden in die Dübellöcher gesteckt und das Werkstück fest auf das Gegenstück gedrückt. Die Dornen der Marker zeigen so ganz genau die Position der benötigten Bohrlöcher auf dem Gegenstück an.

Weitere Löcher borhen
© Chris Lambertsen

Schritt 6/16: Weitere Löcher borhen

Nun die weiteren Bohrlöcher mit Tiefenanschlag bohren, damit Sie nicht einfach durchbohren.

Werkstücke verbinden
© Chris Lambertsen

Schritt 7/16: Werkstücke verbinden

Jetzt setzen Sie die Dübel und verbinden die beiden Werkstücke miteinander. Verwenden Sie wetterfesten Holzmontageklebstoff (z.B. von Henkel), um die Dübelverbindung auch zu verkleben. Die Verbundstellen müssen dementsprechend natürlich trocken und staubfrei sein.

Seitenteil fixieren
© Chris Lambertsen

Schritt 8/16: Seitenteil fixieren

Das geleimte Seitenteil mit drei großen Schraubzwingen fest fixieren und trocknen lassen. Die angegebene Trockenzeit für den Kleber sollte auf jeden Fall eingehalten werden.

Klebstoff entfernen
© Chris Lambertsen

Schritt 9/16: Klebstoff entfernen

Überschüssigen Klebstoff entfernen Sie am besten mit dem Stechbeitel.

Seitenteile streichen
© Selbermachen

Schritt 10/16: Seitenteile streichen

Die Seitenteile mit Holzschutzgrundierung einstreichen und trocknen lassen.

Werkstück schleifen
© Chris Lambertsen

Schritt 11/16: Werkstück schleifen

Unebenheiten und Übergänge zwischen den einzelnen Werkstücken mit Schleifpapier der Körnung 180 schleifen.

Werkstück lackieren
© Chris Lambertsen

Schritt 12/16: Werkstück lackieren

Mit der gewünschten Farbe und einer Lackrolle lackieren. Verwenden Sie auf jeden Fall witterungsbeständigen Holzlack (am besten für den Außenbereich).

Werkteile verbinden
© Chris Lambertsen

Schritt 13/16: Werkteile verbinden

Die fertig lackierten und getrockneten Werkteile mit Schraubzwingen und Unterleghölzern fixieren. Um Schäden am Lack zu vermeiden, Holzreste zwischen Zwinge und Bauteilen verwenden. Die Schraublöcher vorbohren und die Werkteile mit Tellerkopfschrauben (z.B. "Hi-Force" von Spax) verbinden.

Holzleiste einschieben
© Chris Lambertsen

Schritt 14/16: Holzleiste einschieben

Da die WPC-Dielen, die unsere Sitz- und Rückenfläche bilden, hohl sind und so die Schrauben wenig Zugkraft entwickeln können, schieben Sie in den Hohlraum eine passende Holzleiste. Diese sorgt für den nötigen Halt der Verschraubungen.

Abstand fixieren
© Chris Lambertsen

Schritt 15/16: Abstand fixieren

Mit Verbindungsclips wird der Abstand zwischen den Dielen fixiert.

Dielen festschrauben
© Chris Lambertsen

Schritt 16/16: Dielen festschrauben

Zum Schluss noch die Dielen vorbohren und festschrauben.

Alternative Schraubtechnik

Sie können alternativ zur gezeigten Methode die Werkstücke auch mit Tellerkopfschrauben zusammenschrauben. Dazu mit einem Forstnerbohrer ein Sackloch bohren, um die Köpfe zu versenken. In das Sackloch ein Durchgangsloch in passender Stärke bohren. Nun die Teile verschrauben und mit Spachtel die Löcher verschließen. Nach dem Trocknen ebenfalls mit dem Beitel und Schleifpapiervorbehandeln.

Der hier gezeigte Versatz ist Absicht, da wir für den Bau unserer Sitzbank der Einfachheithalber nur gängige Holzmaßeverwenden. Benutzen Sie am besten rostfreie Tellerkopfschrauben (z.B. aus VA-Stahl). Dann müssen diese nicht überlackiert werden.

Zum Weiterlesen finden Sie hier weitere Artikel und Anleitungen zum Thema Gartenmöbel oder wie Sie zur Sitzbank passende WPC-Terrassen verlegen.

Skizze: T. Straszburger

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