WPC-Terrassendielen verlegen in wenigen Schritten
Holzterrassen sind der Traum vieler Hausbesitzer, haben aber ihre Tücken: Holz vergraut, reißt, splittert und verwittert. Das alles gilt nicht für "WPC-Terrassen" aus Holz-Kunststoff-Gemisch. Das Verlegen ist einfach, die Vorarbeiten sind aber nicht zu unterschätzen.
Sie werden gern Barfußdielen genannt, weil sie mit nackten Füßen sehr angenehm zu begehen sind und weil sie bestimmt nicht splittern: Die WPC-Terrassendielen. Ihr Geheimnis ist das Material. Statt wertvoller, oft tropischer Massivhölzer werden hier feinste Holzspäne mit einem Kunststoff gebunden und in Form gebracht. Auf Neudeutsch nennt man das Material "Wood-Plastic-Composite" oder kurz "WPC".
Alle Hersteller dieser Terrassendielen bieten stets ein komplettes System aus Dielen und Unterkonstruktion an. Das macht die Neuanlage einer Terrasse relativ einfach. Man muss nur bei den Vorarbeiten penibel auf das richtige Gefälle vom Haus weg achten.
Was ist WPC?
Die englische Abkürzung heißt schlicht "Wood-Plastic-Composites", also Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe. Dieses Material besteht überwiegend aus Holzfasern oder -mehl, die durch ein Polymer gebunden sind.
Die "Gütegemeinschaft Holzwerkstoffe e.V." hat ein strenges Prüfverfahren für WPC erarbeitet, dem sich alle namhaften deutschen Hersteller unterwerfen. Zu den vorgegebenen Kriterien zählen
- Formstabilität
- Witterungsbeständigkeit
- Rutschfestigkeit
- Holz aus nachweislich nachhaltiger Forstwirtschaft
- FSC- oder PEFC-zertifiziert
- nur frische Kunststoffe
- die Dielen sind recycelbar
WPC-Terrassendielen verlegen Schritt für Schritt
Schwieriger wird es, wenn man die neue WPC-Terrasse auf eine alte, teils abgesackte Steinterrasse legen möchte.
Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, die Terrasse auf Fußbodenniveau des angrenzenden Wohnraums anzugleichen. Da das WPC-Material deutlich elastischer ist als Massivholz, liegt die Unterkonstruktion auf einem relativ engmaschigen Raster aus Betonplatten.
Perfekt funktioniert haben die zugehörigen Betonschrauben, die die Unterkonstruktion ohne Dübel in den Platten verankern. Auch wenn man zwei volle Wochenenden Bauzeit planen sollte, am Ende erfüllt sich der Traum von einer Terrasse.
Wollen Sie möglichst lange eine qualitative Terrasse haben, so kommen Sie um Holzschutz nicht herum. Hier finden Sie die beliebtesten Holzschutzmittel:
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WPC-Terrassendielen verlegen - Skizze
WPC- Terrassendielen verlegen - Montageanleitung
Schritt 1/26: Abdeckvlies verlegen
In den Fugen des alten Betonpflasters wächst Unkraut prima. Dagegen hilft ein wasserdurchlässiges Abdeckvlies aus dem Gartenbedarf.
Schritt 2/26: Abstand zwischen den Auflagen
Zwischen den Auflagen sollen maximal 45 cm Abstand sein. Wir haben zwischen den (selbst zugeschnittenen) Betonplatten 40 cm Platz gelassen
Schritt 3/26: Höhe ausgleichen
Wo die Höhe nicht reicht, wird mit einen Zentimeter dicken Gummi-Pads, die zum System gehören, ausgeglichen.
Schritt 4/26: Abstand der Platten
Dort, wo die Unterkonstruktionslatten aneinanderstoßen, sollen sie einen Zentimeter Abstand haben. Das ist genau die Dicke eines Pads.
Schritt 5/26: Gefälle der Unterkonstruktion
Während die Unterkonstruktion parallel zum Haus waagerecht sein soll, muss sie vom Haus weg ein Gefälle von zwei Prozent aufweisen.
Schritt 6/26: Auflageplatten verlegen
Wenn die beiden äußeren Unterkonstruktionen liegen, werden alle Auflageplatten im richtigen Abstand zueinander ausgelegt.
Schritt 7/26: Latten vorbohren
Alle Unterkonstruktionslatten werden an ihren Endpunkten in den Betonplatten verankert. Dafür werden erst die Latten mit acht Millimeter Durchmesser vorgebohrt – am besten mit einem Akkubohrschrauber.
Schritt 8/26: Beton vorbohren
Dann wird durch das Loch in der Latte der Beton vorgebohrt – hier empfiehlt sich ein Bohrhammer. Wenn dicht am Rand gebohrt wird, aber besser das Hammerwerk abschalten.
Schritt 9/26: Schraubloch ansenken
Das Bohrmehr entfernen (Staubsauger) und mit einem Senker in einem zweiten Akkuschrauber das Schraubloch ansenken, sodass der Schraubenkopf bündig in der Latte verschwindet.
Schritt 10/26: Betonschraube eindrehen
Jetzt nur noch die Betonschraube eindrehen.
Schritt 11/26: Gummistreifen verkleben
Auf die Unterkonstruktionslatten, auf denen die Dielenmitte liegt, werden selbstklebende Gummistreifen geklebt. Sie verhindern, dass die Dielen, bedingt durch Temperaturschwankungen, ins Rutschen kommen können.
Schritt 12/26: Laufrichtung der Diele
Beim Verlegen muss man auf die sogenannte Laufrichtung der Dielen achten. Nur dann hat man nachher ein einheitliches Oberflächenbild. Die Laufrichtung ist bei Bestwood durch einen Pfeil in der Seitennut der Dielen gekennzeichnet. Außerdem findet man die Laufrichtung auch auf dem Verpackungsetikett, sodass man schon beim Abladen die Dielen alle "richtig herum" ablegen kann – das erleichtert dann das Verlegen.
Schritt 13/26: Unterkonstruktionsplatten
Wo die Dielen aneinanderstoßen, werden zwei Unterkonstruktionslatten mit mindestens zwei Zentimeter Abstand zueinander montiert. Die Enden der Dielen dürfen aber nie mehr als fünf Zentimeter über stehen.
Schritt 14/26: Dielen zuschneiden
Fast unverzichtbar ist eine Kappsäge mit Zugfunktion, um die Dielen auf die gewünschte Länge zu bringen. Wer sie nicht hat, sollte sie sich im Werkzeugverleih mieten.
Schritt 15/26: Schnittkante anfasen
Nach dem Zuschneiden werden die Schnittkanten angefast. Die Fase sollte etwa 2x2 Millimeter groß sein.
Schritt 16/26: Dielenreihe legen
Beim Legen der ersten zwei Dielenreihen helfen Schraubzwingen, die Dielen parallel zu halten.
Schritt 17/26: Dielen probeweise hinlegen
Vorm Befestigen der Dielen legt man sie einmal zur Probe hin, um Abstände und Länge zu kontrollieren – noch kann man korrigieren.
Schritt 18/26: Befestigungselement vorbohren
Jetzt braucht man mindestens zwei Akkuschrauber! Mit dem ersten wird durch das Befestigungselement vorgebohrt (ø 2 mm, 1 cm tief) ...
Schritt 19/26: Montageelement festschrauben
... mit dem zweiten wird das Montageelement festgeschraubt – aber nur "handfest", noch nicht endgültig angezogen (Torx 15 Bit).
Schritt 20/26: Montageelemente festziehen
Wenn eine Diele von beiden Seiten fixiert ist, werden die Montageelemente zwischen den beiden zuletzt verlegten Dielen festgezogen.
Schritt 21/26: Ausschnitte einzeichnen
Ausschnitte, hier die Fensterlaibung, immer an Ort und Stelle anzeichnen.
Schritt 22/26: Schnittkante anfasen
Auch die Schnittkanten der Ausschnitte werden angefast.
Schritt 23/26: Aluprofil als Abschluss
Der Anschluss ans Haus soll mit einem passenden Aluprofil einen sauberen Abschluss bekommen. Dabei steckt die Diele etwa zwei Zentimeter im Profil und bekommt eine Hinterfüllschnur aus Schaumstoff als "Bewegungspuffer".
Schritt 24/26: Glattkantbretter vorbohren
Seitlich werden Glattkantbretter mit 1-cm-Distanzstücken angeschraubt. Das Vlies dahinter hochziehen und wie bei den Dielen vorbohren.
Schritt 25/26: Bohrloch anreiben
Das Bohrloch für die Senkkopfschraube anreiben und dann das Brett festschrauben.
Schritt 26/26: Überstehenden Vlies abschneiden
Ganz zum Schluss wird das überstehende Vlies mit einem Cutter bündig abgeschnitten.
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Ein schöner, fußschmeichelnder Terrassenbelag lädt zum Verweilen ein und sorgt für dein ein oder anderen lauschigen Sommerabend draußen.