Terrassendielen: Holz, WPC und Alternativen
Terrassen aus Holz oder WPC liegen im Trend und verleihen jedem Garten einen Hauch von Luxus. Nicht nur in punkto Optik gibt es vielfältige Möglichkeiten – auch die Auswahl des Materials kann für Gartenbesitzer zur Herausforderung werden. selber machen erklärt die Unterschiede zwischen Holz und WPC, zeigt Alternativen und hilft Ihnen bei der Kaufentscheidung.
Es gibt sie in glatt oder geriffelt, hell, dunkel, mit oder ohne Holzstruktur – Terrassendielen sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Auch die Materialvielfalt kann sich sehen lassen. Neben widerstandsfähigem Hartholz ist WPCdie pflegeleichte Variante. Aber auch andere Materialien wie Reisschalen oder Bambus werden heute zu Terrassendielen verarbeitet.
Alles Wichtige zu Holz, WPC und Alternativen im Überblick
- Terrassendielen aus Holz
- Welches Holz für die Terrasse?
- Terrassendielen aus Thermo-Holz
- Terrassendielen aus WPC
- Terrassendielen aus Reis und Bambus
Terrassendielen aus Holz*
Holz ist der Klassiker unter den Terrassendielen. Neben vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten ist Holz lange haltbar. Hat die Holzterrasse doch einmal eine Renovierung nötig, wirkt sie geschliffen und geölt wieder wie neu.
Eine Holzterrasse besteht aus Fundament, tragenden Balken und einer Beplankung mit Terrassendielen. Die Terrassenkonstruktion hängt von der Umgebung ab – zum Beispiel ob das Grundstück gerade ist, oder die Terrasse an einem Hang gebaut wird. Auf selbermachen.de zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie man eine Holzterrasse bauen kann.
Holzdielen auf der Terrasse sind häufig starker Witterung ausgesetzt. Ist das Holzdeck nicht überdacht, kommen neben Frost auch Nässe und UV-Strahlung dazu. Damit der Bodenbelag nicht aufquillt oder reißt, wählen Sie für die Terrasse ausschließlich widerstandsfähiges Hartholz, zum Beispiel Lärche oder Douglasie.
Neben der Holzart ist auch die Holzstruktur für die Qualität der Dielen entscheidend. Terrassendielen werden immer parallel zur Holzfaser aus dem Baumstamm geschnitten. Die Kapillaren des Holzes werden nicht getrennt. So sind Oberfläche und Unterseite der Terrassendielen vollständig geschlossen und geschützt gegen eindringende Feuchtigkeit.
Anders sieht es an den Seiten der Dielen aus. Hier befindet sich das Hirnholz. Der Schnitt verläuft quer zur Faser – Baumringe oder Teile davon sind auf dem Holz erkennen. Anders als auf der Längsholzseite, kann Feuchtigkeit leichter an den Hirnholzseiten der Terrassendielen eindringen.
Wenn Sie Terrassendielen kaufen, ist es deshalb wichtig darauf zu achten, dass die Hirnholzseite behandelt ist. Ist das nicht der Fall, können Sie die Hirnholzseiten aber auch selbst versiegeln, zum Beispiel mit Holzlasur, Leinöl oder Klarlack.
Als weiteres Kriterium für hohe Qualität sollten Sie bei Terrassendielen aber auch auf Nachhaltigkeit achten. Dies gilt in besonderem Maße für Tropenhölzer. Zertifikate wie FSC und PEFC garantieren, dass es sich bei den Terrassendielen um Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft handelt.
Welches Holz für die Terrassendielen?
Holz für die Terrasse benötigt folgende Eigenschaften: Hohe Widerstandskraft gegen UV-Strahlung, gegen Kälte und Feuchtigkeit. Außerdem sollte es möglichst hart und belastbar sein. Wer sich einen Belag aus Massivholz wünscht, sollte beim Kauf der Bodendielen auf diese Eigenschaften achten oder das Holz nachträglich behandeln.
Dafür eignet sich Wetterschutzfarbe oder eineHolzlasur*. Hersteller wie Osmo und Bondex bieten spezielles Schutzöl für die Terrasse an. Das Öl ist für verschiedene Holzarten und ist jeweils genau auf deren Bedürfnisse abgestimmt. Eine Übersicht der am besten bewerteten Holzschutzmittel der beiden Hersteller finden Sie hier:
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Terrassendielen aus Vollholz
Als Terrassenboden benötigen diese Gehölze einen zusätzlichen Wetterschutz:
- Fichte
- Kiefer
- Tanne
Ohne Schutz kommen vor allem Tropenhölzer aus – aber auch einige heimische Arten können es mit der Widerstandskraft von Teakholz aufnehmen:
- Robinie
- Eiche
- Douglasie
- Lärche
Terrassendielen aus Thermo-Holz
Widerstandsfähiger ist Thermo-Holz. Dabei handelt es sich um naturbelassenes Holz, dass zuerst vollständig getrocknet und dann bei Temperaturen bis zu 215 Grad ohne Sauerstoff erhitzt wird. Im Vergleich zu unbehandeltem Holz ist es thermisch behandelt deutlich härter und haltbarer – sogar, wenn es Feuchtigkeit und UV-Strahlung direkt ausgesetzt ist. Damit ist Thermo-Holz die erste Wahl für Terrassendielen für alle, die Wert auf hochwertiges und naturnahes Material legen.
Terrassendielen aus Thermo-Holz bieten zudem ein sehr angenehmes Barfuß-Gefühl. Da sie deutlich resistenter als Terrassendielen aus unbehandeltem Holz sind, ist auch das Risiko, sich Splitter einzutreten, vernachlässigbar gering.
Zu Terrassendielen aus Themo-Holz können ganz unterschiedliche Holzarten verarbeitet werden. Dieses besonders resiliente, thermisch imprägnierte Holz erhalten Sie bei ausgewählten Fachhändlern, zum Beispiel bei Timura, Massivdiele oder bei holzprofi24*. Wer beim Kauf sparen möchte, hält nach Restposten bei Holzhändlern Ausschau.
Auch widerstandsfähiges Holz, wie beispielsweise Lärche vergraut mit der Zeit. Wer die Ausgangsfarbe behalten möchte, reinigt die Terrassendielen einmal im Jahr gründlich mit einem Hochdruckreiniger und pflegt sie im Anschluss mit Holzöl*.
WPC – Terrassendielen*
Eine Alternative zu Holz ist WPC. Über die dauerhafte Haltbarkeit kann man noch nichts Genaues sagen. Allerdings geht man bei WPC von einer hohen Haltbarkeit aus, da der Baustoff dank Polymerverbindung bestens gegen Feuchtigkeit und UV-Licht geschützt ist. Heimwerker können mit der richtigen Anleitung WPC-Terrassen einfach selber bauen.
Wie jeder Baustoff hat auch WPC seine Vor- und Nachteile. In vielen Fällen ist WPC zur Holzterrasse aber eine gute Alternative:
Vorteile von WPC
- Dielen aus WPC sind rutschfest und splitterfrei. Bei Holz dagegen können Sie sich beim Splitter einziehen, wenn Sie barfuß laufen. Tipp: Holzterrasse sauber abschleifen und lackieren.
- WPC ist leicht zu reinigen: Etwas fettlösendes Spülmittel und Wasser reichen aus – bei Holz ist die Pflege mit Hochdruckreiniger und Holzöl vergleichsweise anspruchsvoll und benötigt viel Zeit.
- Wie Holz kann WPC ebenso mit jedem Werkzeug gefräst, gesägt und gebohrt werden.
- Der Werkstoff ist leichter als Holz und lässt sich so einfacher verbauen. Besonders bei Hartholz kann das Gewicht der Dielen Heimwerkern schon einmal zusetzen.
- Die Farbe bleibt lange erhalten und bleicht nicht aus. Holz dagegen verändert die Farbe mit der Zeit.
- WPC gibt es wie Holz in zahlreichen Farbvarianten.
Nachteile von WPC
- Terrassen aus WPC heizensich bei direkter Sonneneinstrahlung stark auf. Holz dagegen punktet mit kühlenden Eigenschaften. Tipp: Helles WPC verlegen.
- WPC-Dielen vergrauen schneller als Echtholz – dem können Sie jedoch durch regelmäßiges Reinigen der Dielen vorbeugen.
- Die Qualität der Dielen ist stark vom Herstellungsverfahren abhängig.
- Man erkennt den Unterschied zu Echtholz: Typische Holzstrukturen wie Maserung und Astlöcher können auf WPC nicht naturgetreu abgebildet werden.
Terrassendielen aus WPC: Schlecht für die Umwelt?
Da WPC aus Kunststoff besteht, geht die Produktion von WPC-Terrassendielen mit einem hohen Verbrauch an Energie und Rohstoffen einher. Für Menschen, die Wert auf ökologisches und nachhaltiges Bauen legen, ist WPC demnach eine wenig attraktive Option.
Aus diesem Grund spezialisieren sich immer mehr Hersteller darauf, Abfallprodukte zu WPC zu verarbeiten. Das bedeutet, dass für die Herstellung von WPC dann weder Bäume gefällt, noch neuer Kunststoff hergestellt werden muss. Für die Polymere in den Terrassendielen werden dann beispielsweise Milchtüten, Shampoo- und Waschmittelflaschen recycelt.
Die Herstellung von WPC-Dielen aus Recyclaten ist vorallem bei nordamerikanischen Herstellern wie Trex und Fiberon verbreitet. So bestehen WPC-Dielen von Fiberon zu etwa 93% aus Recyclaten. Für die Ummantelung der Dielen wird Neuware eingesetzt. Auch die Produkte von Trex bestehen mit fast 48% aus Nebenprodukten, die bei der Holzverarbeitung anfallen. Holz-Nebenprodukte entstehen zum Beispiel bei der Verarbeitung von Bodenbelägen oder Türzargen.
Bei europäischen Herstellern findet noch kein Recycling dieser Größenordnung statt. Allerdings werben Unternehmen wie NaturinForm mit der Verwendung von PEFC-zertifiziertem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Andere Hersteller wie Twinson setzen zusätzlich auf schnell nachwachsende Rohstoffe wie beispielsweise Tannenholz.
Alternativen zu Terrassendielen aus Holz und WPC
Moderne Herstellungsverfahren ermöglichen nicht nur das Verarbeiten von Holzpellets und Spänen. Als Alternative zu Holz und WPC werden heute auch Bambus oder Reishülsen zu Terrassendielen verarbeitet.
Anders als WPC (Wood Polymere Composite) besteht BPC (Bamboo Polymere Composite) aus Bambus, einem schnell nachwachsenden Rohstoff. Im Gegensatz zu Verbundstoffen auf Basis von Holz ist BPC weniger widerstandskräftig gegen Frost und UV-Licht.
Auch für Schimmel ist BPC in hohem Maße anfällig, da Bambus im Vergleich zu Holz einen höheren Zuckeranteil hat. Deshalb werden BPC Dielen zusätzlich Fungizide beigemischt. Billige Modelle enthalten weniger Schimmelschutz – die Haltbarkeit dieser Dielen ist deutlich eingeschränkt.
Ansonsten sind Vor- und Nachteile von Terrassenbelägen aus WPC und BPC identisch. Auch in der Produktion von WPC und BPC gibt es zwischen beiden Baustoffen kaum Unterschiede.
Besonders hochwertige WPC- und BPC Terrassendielen punkten häufig durch Co-Extrudierte Oberflächen. Die Terrassendielen sind dann rundum mit einer Schicht umhüllt, die vor Fetten, Feuchtigkeit oder Verschmutzung schützt. Bei ausgewählten Modellen können die Terrassendielen sogar ohne die sonst übliche Neigung verlegt werden.
Terrassendielen aus Reishülsen
Eine weitere Alternative zu den Terrassendielen aus Bambus sind Terrassenböden, die aus Reishülsen hergestellt sind. Reishülsen fallen als Abfallprodukt bei der Ernte und Produktion von Reis an.
Hersteller wie Plenera produzieren aus dem Abfall, der beim Reisanbau entsteht, widerstandsfähige Terrassendielen. Reishülsen halten Feuchtigkeit von Natur aus gut stand. Denn die Schale schützt Reiskörner bis zur Ernte vor Fäulnis und Schädlingen. In Form von Terrassendielen bilden die gepressten Reishüllen einen wasserabweisenden Bodenbelag.
Sie möchten Weiteres rund um Holz- und WPC-Terrassen erfahren? Auf selbermachen.de finden Sie Anleitungen und Ratgeber zum Thema Terrassenbau.
Übrigens:Hier verraten wir, wie Sie alte Terrassenplatten aus Beton neu gestalten. Und wie Sie Schimmel erkennen und Schimmel entfernen, erfahren Sie hier.
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